Arbeitstagung Brauwirtschaft BZO, 14.Januar 2008 BRTV Michael Bergstreser
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1 Arbeitstagung Brauwirtschaft BZO, 14.Januar 2008 BRTV Michael Bergstreser NGG-HV, MB 1
2 Arbeitstagung Brauwirtschaft BZO, 14.Januar 2008 BRTV Süßwarenindustrie (und Arbeitsbewertung) NGG-HV, MB 2
3 Gemeinsamkeiten zwischen BRTV B und BRTV S Es handelt sich um alte BRTV dagegen ERA: Kündigung des LRA in 1978 durch IGM Verhandlungsverpflichtung zu ERA in 1979 Abschluss ERA in 2003 Einführung bis 2005 überwiegend ausgeübte Tätigkeit Können, Verantwortung, Belastung Gruppenmerkmale, Tätigkeitsbeispiele Ecklohngruppe Methodik, Systematik ( Summarik ) NGG-HV, MB 3
4 Gliederung Erfahrungen mit dem BRTV Süßwaren Motto: Was lange währt, wird endlich gut? Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Methoden der Arbeitsbewertung Entwurf und Gegenentwurf Fazit NGG-HV, MB 4
5 BRTV Süßwarenindustrie BRTV von 1987 am gekündigt zum Arbeitsgruppen und Seminare zum BRTV bis 1995 BRTV rückt aus dem Fokus. Warum? 1995: 17tägige Streiks zur Entgeltangleichung in Ost, 1996: 2wöchigeStreiks zur Entgeltfortzahlung in West, 1998: erster Abschluss eines nationalen ATZ-TV, 2001: erster Abschluss eines nationalen AV-TV, 2003 bis : Verhandlungen zum MTV bis : Kündigung des Bundes-MTV durch den BDSI Folgen: neuer MTV ohne Änderungen am , 3000 Warnstreikende in 15 Betrieben, 2103 neue Mitglieder. NGG-HV, MB 5
6 BRTV Süßwarenindustrie Gut Ding will Weile haben Beruhigend: Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden!? Beruhigend: Verweisungen auf den BRTV von 1987 in den jährlich abgeschlossenen, regionalen ETV Für die Eingruppierung...sind die im Entgelt- BRTV von 1987 enthaltenen Tarifgruppenmerkmale und Tätigkeitsbeispiele maßgebend Problem: BDSI sieht keinen Handlungsdruck. NGG fordert seit Jahren Verhandlungen. Warum Verhandlungen? NGG-HV, MB 6
7 Gliederung Erfahrungen mit dem BRTV Süßwaren Motto: Was lange währt, wird endlich gut? Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Methoden der Arbeitsbewertung Entwurf und Gegenentwurf Fazit NGG-HV, MB 7
8 BRTV Süßwarenindustrie Modernisierung, d.h. Anpassung an betriebliche Realitäten (statt betrieblichem Eigenleben) NGG-HV, MB 8
9 Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Modernisierung, d.h. Anpassung an betriebliche Realitäten (statt betrieblichem Eigenleben) Anpassung an juristische Realitäten (vor allem Europ. Richtlinie zur Entgeltgleichheit 75/117/EWG, und AGG) Durchsichtigkeit (Transparenz) und Bestimmtheit Durchlässigkeit (Aufstiegsperspektiven) Kein Systemwechsel (analytische / summarische Arbeitsplatzbewertung; Flächen-TV / Haus-TV) Kostenneutralität Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit (equal pay) NGG-HV, MB 9
10 NGG / BDSI: Unterschiedliche Ziele und Prioritäten BDSI (seit Geschäftsbericht 95/ 96): BRTV weder im Gesamten noch im Detail zur Disposition, Dies bedeutet (die Erhaltung) der gewerkschaftsseitig ungeliebten unteren Tarifgruppen A und B, Der logisch konsequente Aufbau der Maschinentätigkeiten ist nicht veränderungsfähig, Vereinzelt geringere Bewertungen der Tätigkeiten.. NGG: Grundsätzliche Arbeit und Diskussionen um Neubewertung der Arbeit in NGG-VB II (Studie A.Weiler) und in TK Süßwaren NGG-HV, MB 10
11 Gliederung Erfahrungen mit dem BRTV Süßwaren Motto: Was lange währt, wird endlich gut? Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Methoden der Arbeitsbewertung Entwurf und Gegenentwurf Fazit NGG-HV, MB 11
12 Grundfrage: Wie ist Arbeit richtig zu bewerten? NGG-HV, MB 12
13 Grundfrage: Wie ist Arbeit richtig zu bewerten? Grobunterscheidung der Bewertungsverfahren Reihung oder Stufung Summarische Arbeitsbewertung (Lohngruppenverfahren) Rangfolgeverfahren Die Gesamtanforderungen werden als Ganzes verglichen und in Rangfolge gebracht Lohngruppenmethode Die Gesamtanforderungen werden als Ganzes mit Richtbeispielen verglichen und zugeordnet Analytische Arbeitsbewertung (Stufenwertverfahren) Rangreihenverfahren Die Einzelkriterien der Gesamtanforderungen werden verglichen und einer Rangreihe zugeordnet Wertzahlverfahren Die Einzelkriterien der Gesamtanforderungen werden nach einem gewichteten Schema (Wertzahlen) bewertet NGG-HV, MB 13
14 Methoden der Arbeitsbewertung 1. Genfer Schema (1950) I. Können / Geistige Anforderung: Ausbildung, Erfahrung, analytische Denkleistung, Fachkenntnisse II. Körperliche Belastung: Körper, Sinne, Nerven III. Verantwortung: Betriebsmittel, Produkte und Prozesse, Sicherheit der Mitarbeiter IV. Arbeitsbedingungen: Umwelteinflüsse, Schmutz, Unfallrisiken NGG-HV, MB 14
15 Methoden der Arbeitsbewertung 2. Erweitertes Genfer Schema Können: 1. Fachkenntnisse 2. Nachdenken Belastung: 3. Geschicklichkeit 4. Muskelbelastung 5. Aufmerksamkeit Verantwortung: 6. Betriebsmittel und Produkte 7. Sicherheit und Gesundheit 8. Arbeitsablauf Arbeitsbedingungen: 9. Temperatur 10. Nässe 11. Schmutz 12. Gas, Dämpfe 13. Lärm, Erschütterungen 14. Blendung, Lichtmangel 15. Erkältungsgefahr, Arbeit im Freien 16. Unfallgefährdung NGG-HV, MB 15
16 Methoden der Arbeitsbewertung 3. HAY Wissen Fach- / Sachwissen 8 Stufen Managementqualität soziale Kompetenz 7 Stufen 3 Stufen Denkleistung Denkrahmen 8 Stufen Denkanforderungen 5 Stufen Verantwortung Handlungsspielraum 8 Stufen Art der Einflussnahme Geldgrössenordnung 4 Stufen dynamisch NGG-HV, MB 16
17 Methoden der Arbeitsbewertung 4. ORBA (z.b.: ) Hauptmerkmal Gesichtspunkte Gewicht. Verantwortl. Problematik Wirkung 6 4 Kenntnisse Kenntnisse 5 Soz. Interaktion Führungsqualitäten Ausdrucksvermögen Kontakt Besondere Handlungsan- Forderungen Belastende Arbeitsumstände Bewegungsfähigk. Aufmerksamkeit Aussergew. Merkm. Körperl.Anstr./Masse Körp.Anstr./Haltung Arbeitsumstände Persönl. Risiken NGG-HV, MB 17
18 Tätigk. bez. Verantwortlichkeit Methoden der Arbeitsbewertung ORBA (2) Kenntnisse Soziale.Inte rakt. Bes. Belast.U Handl.anfor mstände d AN Pack 5 2, Gesamt ORBA Teaml. Pack Teigmacher Monteur 51 37, Leiter Qual Deb./ Kred NGG-HV, MB 18
19 Lohngruppe Methoden der Arbeitsbewertung ORBA (3) Punkte NGG-HV, MB 19
20 Methoden der Arbeitsbewertung Verschiedenes Broad Banding: Gehaltsbänder Marketpricing: Datenbanken Market-Based-Pay: Marktbasierte Bezahlung Competency-Based-Pay: Kompetenzbasierte Bezahlung summarische und analytische Arbeitsbewertung sowie Refa Equal Pay: gleiche Bezahlung gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit NGG-HV, MB 20
21 NGG-Konzept: 4 Grundsätze der tariflichen Eingruppierung Bewertungsgruppen: -Gruppenmerkmale/Oberbegr. -Tätigkeitsbeispiele Anforderungsdimensionen: Können (geistig) Verantwortung Belastung (körperlich) (Arbeitsbedingungen) Überwiegend ausgeübte Tätigkeit Beteiligung und Möglichkeiten des Betriebsrates ( 99 BetrVG): Verzahnung von Tarifpolitik und Betriebspolitik NGG-HV, MB 21
22 NGG: Neukonzeption bzw. Weiterentwicklung der Bewertungskriterien gender mainstreaming / Gleichstellungsorientierung Integration der Arbeitsbedingungen Einbeziehung neuer Elemente wie z.b. Qualifikation Einsatzflexibilität (s.gruppenarbeit) Gesamtbewertung von Tätigkeiten (neue) Definition und Bewertung von Belastungen (nervlich / körperlich) Folgerung: Völlig neues Konzept oder Binnenmodernisierung (s. ERA bei IG Metall) NGG-HV, MB 22
23 Vorschläge zur Binnenmodernisierung (s.a.weiler) Umfassendere Formulierung des Belastungsbegriffs geistig-nervliche neben körperlicher Belastung statische Belastung neben bewegter Muskelarbeit Definition als Summe aller auf den Menschen einwirkenden Faktoren (s.arbeitsbedingungen) Weitergehende Definition von Können auch Hand- und Körpergeschicklichkeit variable Einsetzbarkeit durch Ausbildung oder betriebliche Erfahrung erworben (lebenslanges Lernen) Weitergehende Definition von Verantwortung auch für Produkt- und Arbeitsergebnis oder Gebrauch von Betriebsmitteln NGG-HV, MB 23
24 Gliederung Erfahrungen mit dem BRTV Süßwaren Motto: Was lange währt, wird endlich gut? Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Methoden der Arbeitsbewertung Entwurf und Gegenentwurf Fazit NGG-HV, MB 24
25 Der NGG-Entwurf ( ) Ansprüche und Anliegen: zeitgemäß und zukunftsfähig handhabbares Werkzeug gerecht transparent, bestimmt, begründet durchlässig Geltungsbereich Flächen-TV (d.h. für groß und klein geeignet u.a.) Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit NGG-HV, MB 25
26 BRTV NGG-HV, MB 26
27 Der BDSI-Entwurf Oktober 2007 Ein Sparprogramm Kostensenkungsprogramm Nicht Absicht, nur Folge der BDSI-Überlegungen Oder: Wie ist Arbeit abzuwerten? ( NGG: Wie ist Arbeit gerecht zu bewerten? ) nicht für Fuhrpark 80% für Azubis nach Prüfung und Langzeitarbeitslose Herabgruppierungen bei Tätigkeitsbeispielen 1. und 2. Tätigkeitsjahr statt jünger / älter 18 Jahre Akademisierung NGG: Zustimmungsersetzungsverfahren?! Andere Formen des Widerstandes?! NGG-HV, MB 27
28 Gliederung Erfahrungen mit dem BRTV Süßwaren Motto: Was lange währt, wird endlich gut? Tarifpolitische Ziele NGG / BDSI Methoden der Arbeitsbewertung Entwurf und Gegenentwurf Fazit NGG-HV, MB 28
29 Tarifpolitische Reform oder Tarifpolitische Revolution? Binnenmodernisierung des BRTV ist möglich und sinnvoll Neue Elemente können und sollten eingebracht werden Ein abschließender Katalog der Tätigkeitsbeispiele wird abgelehnt, d.h. Spielräume sollen möglich sein Jährlich tagende Bewertungskommissionen sind wünschenswert Wichtig ist eine noch stärkere Verzahnung von Tarifpolitik und Betriebspolitik, d.h. Wir brauchen eine Stärkung der Betriebsräte! NGG-HV, MB 29
30 Verhandlungen beginnen Nicht beten und betteln NGG-HV, MB 30
31 Verhandlungen beginnen sondern kämpfen, mit Herz und Hirn + NGG-HV, MB 31
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