PERSÖNLICHKEITSMERKMALE HOCHBEGABTER KINDER ANHAND DER MARBURGER HOCHBEGABTENSTUDIE

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1 Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Fachbereich Erziehungswissenschaften Wintersemester 2006/2007 Seminar Hochbegabtenförderung in der Grundschule Lehrbeauftragter: MR Walter Diehl M.A. PERSÖNLICHKEITSMERKMALE HOCHBEGABTER KINDER ANHAND DER MARBURGER HOCHBEGABTENSTUDIE Nermina Hefter Liebigstr Aschaffenburg Matr.Nr nerminahefter@arcor.de

2 PERSÖNLICHKEITSMERKMALE HOCHBEGABTER KINDER ANHAND DER MARBURGER HOCHBEGABTENSTUDIE 1.Einleitung 2. Die Persönlichkeit 3. Die Hochbegabung 4. Das Marburger Hochbegabtenprojekt in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder 4.1 Die Ziele des Marburger Hochbegabtenprojekts 4.2 Problemlage und Fragestellung der Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder 4.3 Die Methode 4.4 Die Variablen 4.5 Die Ergebnisse Ergebnisse aus der Datenquelle Kind Ergebnisse aus der Datenquelle Eltern Ergebnisse aus der Datenquelle Lehrkraft 5. Zusammenfassung der Ergebnisse 6. Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder 7. Resümee 8. Literatur

3 1. Einleitung Die folgende Arbeit handelt von der Hochbegabung und ihren Auswirkungen auf die Persönlichkeit der Kinder. Bis vor kurzem war das Thema Hochbegabung an deutschen Schulen überwiegend ein Tabu. Es war eher ein Privileg von Eliteschulen oder Privatschulen, die sich diesem Thema widmeten. Es war auch gängige Praxis, von Kindern mit besonderer Begabung zu sprechen. Inzwischen sprechen wir - mit guten Gründen - von Kindern, die hochbegabt sind. Um sich mit dem Thema Hochbegabung intensiv zu beschäftigen, ist es vorab nötig, Hochbegabung zu definieren und herauszufinden woher dieser Begriff stammt. Des Weiteren werde ich den Begriff Persönlichkeit ausführlich erklären und kurz auf die verschiedenen Modelle der Persönlichkeit eingehen. Ich stelle in dieser Arbeit verschiedene Projekte vor, die versucht haben die Persönlichkeit hochbegabter Kinder und Jugendlicher zu definieren, beziehe mich dabei aber hauptsächlich auf das Marburger Hochbegabtenprojekt. Ich stelle diese Marburger Hochbegabtenstudie vor und erläutere die genutzte Methodik, die Variablen, sowie die zustande kommenden Ergebnisse. Unter Berücksichtigung verschiedener Autoren werde ich versuchen, die Persönlichkeitsfaktoren hochbegabter Kinder zu definieren sowie den folgenden Fragen auf den Grund zu gehen: - Verursacht die Hochbegabung ein Defizit in der Persönlichkeit hochbegabter Kinder? - Bedürfen hochbegabte Kinder besonderer Förderung? - Haben die Behauptungen, hochbegabte Kinder seien psychisch labil und hätten Probleme im sozialen Umfeld, einen wahren Kern? - Oder mit den Worten von Aristoteles: Woher kommt es, dass all diejenigen, die bedeutend gewesen sind in Philosophie und Politik oder in der Literatur und in den anderen Künsten, melancholisch zu sein scheinen? 1 Nach den Auswertungen der Ergebnisse der Marburger Hochbegabtenstudie fasse ich die Resultate kurz zusammen und schließe die Arbeit mit einem Resümee ab. 1 Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S. 105.

4 2. Die Persönlichkeit Wenn wir von Persönlichkeit sprechen, dann meinen wir im Allgemeinen die Gesamtheit der Eigenschaften der Person, die typisch für sie sind. Es gibt jedoch verschiedene Definitionen von dem Begriff Persönlichkeit, so dass ich hier nur einige erwähnen möchte. Der Begriff Persönlichkeit leitet sich von dem lateinischen Wort persona her, das z. B. im griechischen Theater jene Maske bezeichnete, durch welche der Schauspieler hindurchsprach (personare = hindurchtönen). Im Laufe der Zeit wurde persona auf den Schauspieler selbst übertragen, schließlich auf alle Leute. 2 Gordon W. Allport versteht unter Persönlichkeit die Gesamtheit aller Merkmale, nach denen ein Mensch als verschieden von der sozialen Gruppe erkannt werden kann. Allport hat in seinem Buch Persönlichkeit Struktur, Entwicklung und Erfassung der menschlichen Eigenart 50 verschiedene Definitionen von Persönlichkeit aufgeführt, wobei er besonders die letzten zwei Definitionen betont. Unter Nr.49 schreibt er Persönlichkeit ist, was ein Mensch wirklich ist. Doch da ihm diese Definition zu kurz und verschwommen ist, schreibt er unter der Nr.50: Persönlichkeit ist die dynamische Ordnung derjenigen psychophysischen Systeme im Individuum, die seine einzigartigen Anpassungen (adjustments) an seine Umwelt bestimmen. 3 Diese Definition stellt gewissermaßen eine Synthese der zeitgenössischen psychologischen Verwendung dar. Guilfords Persönlichkeitsdefinition geht von einem Axiom aus, dem vermutlich jeder beipflichten kann: Jede Einzelpersönlichkeit ist einzigartig. Dieses Axiom schließt eineiige Zwillinge ein, denn auch bei ihnen lassen sich Unterschiede aufdecken. Ausführlicher beschreibt er die Persönlichkeit als die einzigartige Struktur von Wesenszügen (traits oder Persönlichkeitszüge) eines Individuums. 4 Guilford unterscheidet unter anderem auch verschiedene Dimensionen der Persönlichkeit: Persönlichkeit Morphologie Physiologie Bedürfnis Interesse Einstellung Eignung Temperament Größe Gewicht Hautfarbe Pulsschlag Stoffwechsel Körpertemperatur konstante Wünsche nach Zuständen konstante Wünsche nach Betätigung konstante Haltungen und Meinungen Tätigkeiten, die Fähigkeiten voraussetzen negative, sowie positive Definitionen möglich (Tabelle vgl. ähnliche Abb. bei Guilford, J.P.: Persönlichkeit. 6.Auflage. Verlag Julius Beltz, Weinheim, S.9f.) Die von Guilford als morphologisch und physiologisch bezeichneten Eigenschaften beziehen sich in der Psychologie vor allem auf Leistungsmerkmale. Für die Persönlichkeitspsychologie 2 Guilford, J.P.: Persönlichkeit. 6. Auflage. Verlag Julius Beltz, Weinheim, S.4. 3 Allport, Gordon W.: Persönlichkeit Struktur, Entwicklung und Erfassung der menschlichen Eigenart. Stuttgart, S Guilford, J.P.: Persönlichkeit. 6. Auflage. Verlag Julius Beltz, Weinheim, S.6.

5 jedoch sind vor allem die übrigen Eigenschaften wie Bedürfnisse, Interessen, Einstellungen, Eignung und Temperament wichtig. Diese Eigenschaften sind also Merkmale und Wesenszüge, die wir einer Person zuschreiben, die dann umgangssprachlich Charaktereigenschaften genannt werden. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch werden diese Eigenschaften als Persönlichkeit im engeren Sinne gekennzeichnet. 5 Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass mit Persönlichkeit die individuell einzigartige, von anderen Individuen unterschiedene Besonderheit des Zusammentreffens von Merkmalen verstanden wird, und zwar aller möglicher, das Verhalten und Erleben determinierender Merkmale, einschließlich der körperlichen. 6 Allport bezeichnet solche Definitionen, die alle möglichen menschlichen Merkmale unter den Begriff der Persönlichkeit fassen, als omnibus Definitionen. Diese umfassende Definition stellt die Persönlichkeit im weiteren Sinne dar. Verbreiteter ist jedoch die Verwendung des Begriffs in einem engeren Sinne, und zwar beschränkt auf diejenigen Merkmale, die man als Eigenschaften des Charakters bezeichnet. W. Seitz drückt dies einfach so aus: Persönlichkeit im engeren Sinne = Charakter. 7 Vereinfacht können wir also sagen, dass sich die Persönlichkeit im weiteren Sinne auf die Leistungen bezieht und die Persönlichkeit im engeren Sinne auf den Charakter. Ich werde mich im folgendem in meiner Arbeit Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder vor allem auf die Persönlichkeit im engeren Sinne beziehen. Im folgenden versuche ich das Vorurteil Genie = Wahnsinn aufzudecken und typische Persönlichkeitsmerkmale (soweit vorhanden) hochbegabter Kinder herauszuarbeiten. 5 Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S.6. 6 Vgl. Seitz, Willi: Persönlichkeitsbeurteilung durch Fragebogen. Westermann Verlag, Braunschweig, S.7. 7 Seitz, Willi: Persönlichkeitsbeurteilung durch Fragebogen. Westermann Verlag, Braunschweig, 1977.S.7f.

6 3. Die Hochbegabung Um zu verstehen, was genau mit Hochbegabung gemeint ist, ist es nötig, den Begriff Hochbegabung zu definieren. Dieses gestaltet sich allerdings schwierig, da bisher keine allgemein einheitliche Definition von Hochbegabung existiert. Historisch gesehen wurde vor allem der Begriff Genie (englisch genius ) verwendet, den man als eine bedeutende schöpferische, originale Leistung auf künstlerischem, politischem, wissenschaftlichem oder ethisch-moralischem Gebiet vollbringt, die für die Gegenwart oder Zukunft richtungsweisend wirkt. 8 Seit Beginn des 20.Jahrhunderts wurde dieser Begriff dann von den Bezeichnungen Begabung und Hochbegabung aus erneuert. Später hat sich im Wesentlichen der Begriff Hochbegabung, im Englischen der Begriff gifted, eingebürgert. D. Rost definiert Hochbegabung als sehr hohe, einzigartige Ausprägung der allgemeinen Intelligenz im Sinne des Spearmanschen Generalfaktors g. 9 Dabei sollte man wissen, dass Spearman einen einzigen übergreifenden Intelligenzfaktor annahm, der in allen einzelnen intellektuellen Leistungen gleichermaßen zum Ausdruck komme. Er sprach von einem Generalfaktor der Intelligenz, der seither allgemein mit dem Buchstaben g gekennzeichnet wird. Nach Spearman ist g wesentlich durch Leistungen wie das Erkennen von Beziehungen und Zusammenhängen gekennzeichnet. 10 Zur Verdeutlichung führe ich noch die Tabelle von Hofstätter (1971.S.184) an: 11 BEZEICHNUNG % %cum HAWIK IST Extrem hoch Sehr hoch Hoch Durchschnittlich Niedrig Sehr niedrig Extrem niedrig (Schwachsinn) a: M=100, S=15 b: M=100, S=10 Die Tabelle entspricht dem klassischen Hochbegabungsverständnis. 8 Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S Vgl. Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S Vgl. Rost, Detlef H.: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie.2. Auflage, Weinheim, 2001.S Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, 1993.S. 3.

7 Der (zunächst ausgesprochen unscharfe) Begriff der Begabung kann in Verknüpfung mit dem Intelligenzbegriff inhaltlich gefüllt werden. Doch auch der Begriff Intelligenz verfügt über mehrere Definitionen. Intelligenz ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen. 12 Im Handwörterbuch Pädagogische Psychologie lesen wir, dass Intelligenz (engl. intelligence) und Begabung (engl. talent, gift) zu den herausragenden Themen gehören, seit es psychologische Forschung im modernen Sinne gibt. Die Entwicklung von Intelligenztests nahm ihren Anfang durch die Versuche des französischen Psychiaters Binet, den geistigen Rückstand retardierter Kinder quantitativ zu erfassen, um entsprechende pädagogische Maßnahmen einleiten zu können. 13 Mittlerweile gibt es eine Fülle von Intelligenztests, die vor allem die kognitive Leistungsfähigkeit messen. Oft wird versucht, Hochbegabte allein aufgrund des Lehrerurteils ausfindig zu machen. Lehrer beurteilen aber eher die gezeigte Leistung als das der Leistung zugrundeliegende intellektuelle Potential. 14 Aus diesem Grunde sollte die Identifikation von Hochbegabten allein von fachlich hierfür speziell ausgebildeten Diplom-Psychologen durchgeführt werden, die dafür angemessene Intelligenztests verwenden. Hohe Intelligenz ist jedoch nicht in allen Fällen auch schon mit hoher Leistung gleichzusetzen. Es kommt durchaus vor, dass eine Schülerin bzw. ein Schüler trotz hohem IQ keine entsprechenden Leistungen erbringt bzw. erbringen kann. In diesem Falle sprechen wir von Underachievern oder erwartungswidrig Minderleistenden. Im Gegensatz dazu steht das Overachievement (auch Überleistung genannt) von erwartungswidrig mehr Leistenden, die ihren IQ durch ihre Leistung übertreffen. Zusammengefasst sind Underachiever Personen, die weniger leisten oder erbringen, als sie - gemessen an ihrem IQ - eigentlich könnten. Dies mag verschiedene Ursachen haben; es ist jedoch für Lehrkräfte nicht einfach, die zugehörigen konkreten Störungsvariablen herauszufinden und auch zu beheben. So könnte z.b. auch eine Unterforderung durch den Unterricht als eine mögliche Ursache für Leistungsverweigerung im Einzelfall in Betracht gezogen werden. 12 Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S Vgl. Rost, Detlef H.: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie.2. Auflage, Weinheim, S Vgl. Rost, Detlef H.: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie.2. Auflage, Weinheim, S. 243.

8 4. Das Marburger Hochbegabtenprojekt in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder Es gibt mehrere Forschungsprojekte zum Thema Hochbegabung. Eine der bekanntesten Längsschnittuntersuchungen ist die von L.M. Terman, die 1925 stattfand. Dieser hat eine umfassende Stichprobe Hochbegabter (IQ>135) in zahlreichen Untersuchungswellen von der Kindheit bis in die neueste Zeit begleitet. Terman kam zu sehr positiven Ergebnissen der Entwicklung. Die Kinder lagen in ihren körperlichen Merkmalen über den nationalen Normen, ihre Schulleistungen waren überdurchschnittlich, sie hatten breit gestreute Interessen und anspruchsvolle Hobbys. Außerdem zeichneten sie sich durch emotionale Stabilität sowie eine gute soziale Integration aus und erreichten gute bis sehr anspruchsvolle berufliche Positionen. Diese Studie hat Psychologiegeschichte geschrieben und äußerst reichhaltige Hypothesen über Hochbegabung geliefert. Empirisch genügt sie heute zwar nicht mehr den Anforderungen, was aber ihren historischen Wert nicht schmälert. 15 Unter anderem gibt es zwei größere Längsschnittuntersuchungen in Deutschland: Die Münchener und Marburger Hochbegabtenstudie. Die Münchner Universität versuchte in den Jahren 1985 bis 1989, verschiedene Hochbegabungstypen zu definieren. Die Studie gibt Anregungen und Empfehlungen zur Begabungsförderung im Schulalter; allerdings wurden die hochbegabten Kinder von Lehrern vorausgelesen. Außerdem wurde in dieser Studie auch keine Kontrollgruppe vorgesehen, so dass nicht klar ist, ob die berichteten Befunde hochbegabungstypisch sind oder nicht. Noch zu erwähnen ist, dass die Fragestellung Typen von Hochbegabung zudem kaum beantwortet werden kann, da eine Vergleichsgruppe Nicht-Hochbegabter gefehlt hat. 16 Unter den empirischen Studien finden sich kaum Versuche, grundlegende Fakten über die Situation hochbegabter Grundschulkinder und der soziokulturellen Faktoren, die ihre Entwicklung beeinflussen, systematisch erheben und zu analysieren. Dies ist nun aber in dem Marburger Hochbegabtenprojekt der Fall. Denn erst auf der Basis einer umfassenden Vergleichsstudie, die auf einer unausgelesenen, altershomogenen Stichprobe hochbegabter Schüler und einer Vergleichsgruppe durchschnittlich begabter Kinder basiert, können wissenschaftlich solide Aussagen über die aktuelle Situation und die spezifischen Bedürfnisse besonders begabter Kinder gewonnen werden. Somit lassen sich auch sinnvolle Vorschläge für Beratungs- und Fördermaßnahmen entwickeln und verantworten. 17 Die Vorbereitungen für die Durchführung des Projekts Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder begannen schon im Jahr Das Projekt wurde von März 1987 bis Ende 1991 vom BMBW Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft finanziell gefördert. Aufgrund der erteilten kultusministeriellen Genehmigung konnten die ersten Erhebungen 1987/1988 bundesweit in fast allen Bundesländern durchgeführt werden. 15 Vgl. Rost, Detlef H.: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie.2. Auflage, Weinheim, S Vgl. Rost, Detlef H.: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie.2. Auflage, Weinheim, S Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S.1.

9 Das Hochbegabtenprojekt, welches von Prof. Dr. Rost geleitet wurde, ist in drei Phasen eingeteilt. Die I. Projektphase fand im Schuljahr 1987/1988 statt, in der die Daten zur Identifikation hochbegabter Grundschulkinder erhoben wurden. Zudem wurde eine Vergleichsgruppe durchschnittlich begabter Grundschulkinder zusammengestellt. In der II. Projektphase (1988/1989) wurden zum Einen die Kinder ausführlich untersucht, und zum Anderen wurden auch ihre Eltern und ihre Klassenlehrkräfte befragt. Etwa fünf Jahre später fand die III. Phase statt, in der die ausgewählten Kinder, die sich nun im Jugendalter befanden, abermals aufgesucht und ausführlich befragt wurden. Es wurden Kinder der 3. Jahrgangsstufe aus 430 Klassen von insgesamt 206 Schulen vorgesehen. In der Anfangsphase reduzierte sich die Anzahl der Kinder um 40 Klassen, so dass schließlich 390 Klassen mit insgesamt Schülerinnen und Schülern in die Untersuchung einbezogen wurden. Die folgende Tabelle führt die Zusammensetzung der Schülerstichprobe nach Geschlecht und Alter auf. (Vgl.: Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen S.8) ALTER GESCHLECHT 10 Jahre 11 Jahre 12 Jahre SUMME männlich 939 (13.4%) 2286 (32.6%) 410 (5.8%) 3635 (51.8%) weiblich 978 (13.9%) 2105 (30.0%) 279 (4.0%) 3362 (47.9%) Summe 1917 (27.3%) 4391 (62.5%) 689 (9.8%) 6997 (99.6%) Beachte: 26 Kinder (0.4%) ohne Altersangabe Die Datenerhebungen wurden von sieben Diplom-Psychologen durchgeführt, die zuvor speziell dafür geschult worden waren. Die Testungen haben in der Regel zwei Schulstunden gedauert und wurden vor allem morgens durchgeführt, um eine Übermüdung der Kinder aufgrund des vorangegangenen Unterrichts so weit wie möglich auszuschließen Die Ziele des Marburger Hochbegabtenprojekts Die Zielsetzung des Marburger Hochbegabtenprojekts ist nach Rost eine am Alltag orientierte Lebensumweltanalyse besonders begabter Grundschulkinder. Diese orientiert sich an folgenden allgemeinen Fragestellungen: Wie ist der Entwicklungsstand des hochbegabten Grundschulkindes in physischer, emotionaler und psycho-sozialer Hinsicht? Wie nehmen die Interaktionspartner hochbegabte Kinder wahr? Welche Anforderungen und Wünsche stellen sie an besonders begabte Kinder? Wie bewerten Eltern und Lehrer die häufig in der einschlägigen Literatur genannten Fördermaßnahmen für Hochbegabte? Wie gut können Lehrer und Klassenkameraden hochintelligente Kinder identifizieren? Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S.2.

10 Bemerkenswert an der Marburger Hochbegabtenstudie sind die formalen Merkmale des Projekts, die Rost als Hauptgesichtspunkte seiner Studie wie folgt anführt: a) Rückgriff auf eine unausgelesene Grundgesamtheit. Dies ist nur in der Grundschule möglich, da hier noch keinerlei Auslese stattgefunden hat. b) Einschränkung der Altersvarianz, d.h. Beschränkung auf eine Jahrgangsstufe. c) Keine Vorauswahl durch Lehrer und Eltern. d) Einbeziehung einer echten Vergleichsgruppe durchschnittlich begabter Kinder. e) Betonung der allgemeinen Intelligenz g als wichtigstes Kriterium zur Definition kognitiver Hochbegabung. f) Nutzung unterschiedlicher Informationsquellen zur Datenerhebung (Kind, Vater, Mutter, Lehrer, Peers). g) Verwendung multipler Indikatoren für gleiche oder ähnliche Konzepte (Tests, Fragebogen, Interviews, Schuldaten). h) Weitgehender Verzicht auf postalische Befragungen bzw. Untersuchungen durch psychologische Laien, stattdessen Erhebungen in Schulen und Familien ausschließlich durch speziell geschulte Diplom-Psychologen Problemlage und Fragestellung der Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder Rost hat im Rahmen seiner Studie versucht, die Persönlichkeitsmerkmale der hochbegabten Kinder zu analysieren und dem Mythos nachzugehen: Hochbegabung = Problembelastung. Haben hochbegabte Menschen tatsächlich notorisch Probleme im sozialen Leben sowie eine krankhafte Psyche? Rost führt einige Hypothesen auf (die von G. Becker, The mad genius controversy. London aufgeführt wurden), welche die Genie-Verrücktheit -Korrelation unterstreichen: - psychische Instabilität bzw. psycho-physisches Ungleichgewicht, - degenerative Erscheinungen, - pathologischer Pseudo-Genius, - neurasthenisches Überarbeitungssyndrom, - innerpsychische Konflikte, - äußere Stimulantien (Drogen etc.) und negative genetische Hybridisierungseffekte, - selektive Zuschreibungen von Berühmtheit auf Personen mit bionegativen Merkmalen, - Hypertrophie des Sexualtriebs mit entsprechender Sublimierung. 20 Damit stellt sich die Frage: haben Hochbegabte, die eine hohe Leistungsfähigkeit besitzen, nicht gleichzeitig einen Nachteil in der psycho-physiologischen Belastbarkeit? F. J. Mönks beschreibt z.b. in seinem Beitrag: Beiträge zur Begabtenforschung im Kindesund Jugendalter die Disharmonietheorie, wonach Genies, die ein Plus im kognitiven Bereich besitzen, parallel dazu an einem Minus in der psycho-physiologischen Belastbarkeit leiden Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S In Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, 1993.S.105.

11 Im Gegensatz zu den Disharmonietheorie Anhängern gab es auch Meinungen, die genau das Gegenteil behaupteten. Nämlich, dass besonderer Begabung eine psychische Stabilität sowie seelische Gesundheit zugrunde liegt. Hierzu wären Dilthey, Stevenson, Toulouse etc. zu vergleichen. (Siehe auch Aufzählung in Rost: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S.105.) Becker hat die Vertreter beider Seiten ausgezählt und ist zu einem Ergebnis gekommen, dass bei insgesamt 46 Autoren 71% Anhänger der Disharmoniehypothese sind, während nur 13 Verfasser die Harmonietheorie vertreten. 22 Um der Frage auf den Grund zu gehen, ob Hochbegabte unter sozialen und emotionalen Schwierigkeiten leiden und/oder Selbstwertprobleme haben, sind solide empirische Untersuchungen notwendig. Dies ist meiner Meinung nach bei der Marburger Hochbegabtenstudie der Fall, da diese Studie sorgfältig und gut geplante Vergleichsgruppenstudien ausgewertet hat Die Methode Rost führt folgende Stichproben an: a) 151 hinsichtlich der allgemeinen Intelligenz g als besonders begabt anzusehende Grundschulkinder der 4. Jahrgangsstufe. (Zielgruppe: 65 Mädchen, 86 Jungen) b) 136 gleichaltrige und gleichgeschlechtliche Schülerinnen bzw. Schüler mit durchschnittlich ausgeprägter Intelligenz g, die aus vergleichbaren Klassenstufen stammen und einen sozioökonomisch ähnlichen familiären Hintergrund aufweisen. (Vergleichsgruppe: 58 Mädchen, 78 Jungen). c) Elternteile dieser Kinder. (Zielgruppe: 148 Mütter, 135 Väter; Vergleichsgruppe: 135 Mütter, 132 Väter). d) Die (Klassen-)Lehrer(innen) dieser Kinder Die Variablen Allen drei Datenquellen, Kind, Eltern, Lehrkraft, wurde ein gesonderter Fragebogen vorgelegt. Den Kindern wurde ein differenziertes Persönlichkeitsdiagnostikum vorgegeben, dass mit 15 Dimensionen ein umfassendes Bild des Individuums zu zeichnen erlaubt. Es wurde der Persönlichkeitsbogen für Kinder PFK 9-14 von Seitz & Rausche als Fragebogen verwendet. Dieser Fragebogen geht vor allem von den drei allgemeinen Persönlichkeitsbereichen Verhaltensstile, Motivation und Selbstbild aus. Für jeden dieser Persönlichkeitsbereiche wurde von Seitz & Rausche ein gesonderter Fragebogenteil entwickelt. Hier einige Beispiele, des Fragebogens von Seitz & Rausche aus dem Bereich Verhaltensstile : 22 Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, 1993.S Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, 1993.S. 110.

12 Die Kinder hatten die Möglichkeit, z.b. folgende Aussagen anzukreuzen: - Ich habe häufig Angst vor Klassenarbeiten. - Ich rede während der Schulstunde oft mit meinem Nachbarn (meiner Nachbarin). - Ich bin gerne Anführer(in) einer Gruppe. - Wenn zu Hause Besuch kommt, bleibe ich lieber für mich allein. Wenn ein Kind z.b. die Aussage Ich habe häufig Angst vor Klassenarbeiten. mit JA beantwortet, so wird dies in der Skalenbenennung von Seitz & Rausche als Emotionale Erregbarkeit definiert, und Rost teilt es in die Kategorie Soziale und Bewertungsängstlichkeit ein. Die zweite Aussage Ich rede während der Schulstunde oft mit meinem Nachbarn wird von beiden als Fehlende Willenskontrolle verstanden. Ich bin gerne Anführer(in) einer Gruppe. wird ebenfalls von beiden als Aktiv und extravertiert. Gedeutet, und die Aussage Wenn zu Hause Besuch kommt, bleibe ich lieber für mich allein. wird von Seitz & Rausche als Zurückhaltung und Scheu vor Sozialkontakt gedeutet und von Rost als Ernst und introvertiert. 24 Die Eltern hingegen hatten 54 Aussagen über ein Kind, die auf Karten abgedruckt waren, auf neun Kategorien zu verteilen. Die Kategorien gingen von besonders uncharakteristisch bis besonders charakteristisch. Auf den Karten waren Aussagen wie z.b.: - Reagiert übertrieben auf kleinere Enttäuschungen; ist schnell irritiert oder wütend. - Fällt unter starken Belastungen in unreifes Verhalten zurück. - Kann Bedürfnisse nicht aufschieben oder kann nicht auf Belohnung warten. 25 Mit diesem Verfahren soll es möglich sein, die Persönlichkeit von Kindern durch erwachsene Beurteiler umfassend beschreiben zu lassen. Diese Methode kommt von California Child-Q- Sort von Block & Block (1980), und wurde von Göttert & Asendorpf (1989) ins Deutsche übersetzt. Somit kann man aus der Sicht der Eltern erfassen, wie sie die Persönlichkeit ihres Kindes wahrnehmen. Mütter und Väter wurden jeweils getrennte Fragebogen vorgelegt, diese auch getrennt ausgewertet. Den Lehrern wurden auch Persönlichkeitsbeurteilungsbogen vorgelegt, und zwar ebenfalls von California-Child-Q-Sort von Block & Block, in der deutschen Übersetzung von Göttert & Asendorpf, ebenso wie den Eltern. 24 Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S. 110 f. 25 Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S.119 f.

13 4.5. Die Ergebnisse Die Ergebnisse der Persönlichkeitsfragebogen sind jeweils in drei verschiedene Bereiche unterteilt, und zwar in die Datenquellen Kind, Eltern und Lehrkräfte Ergebnisse aus der Datenquelle Kind Die Persönlichkeitsfragebögen der Kinder wurden - wie schon erwähnt - getrennt für die drei Bereiche Verhaltensstile, Motive und Selbstbild analysiert. Die Ergebnisse wurden in der Skalenbenennung in verschiedene Komponenten unterteilt, wie z.b. Fehlende Willenskontrolle, Soziale Ängstlichkeit, Aktiv-extravertiert etc. (siehe auch Beispiele in Kapitel 5.2.). Rost kam zu den Ergebnissen, dass - im Vergleich zu durchschnittlich Begabten - hochbegabte Viertklässler tendenziell weniger Furcht in sozialen Bewertungssituationen (z.b. Leistungsängstlichkeit) empfinden und weniger scheu sind. Außerdem erscheinen sie stärker motiviert, gute Leistungen zu erbringen, und sind tendenziell weniger autoritätsabhängig von ihren Eltern. Die Auswertungen ergaben, dass sich im Selbstbild von hochbegabten Viertklässlern ein deutlich stärker ausgeprägtes allgemeines Überlegenheitsgefühl zeigt und sie weniger allgemeine latente Angst und Unsicherheit erleben. Diese Unterschiede zwischen den beiden Begabungsgruppen gelten gleichermaßen für Jungen und Mädchen. 26 Die einzigen Differenzen zwischen Jungen und Mädchen zeigten sich in folgenden beobachteten Befunden: Unabhängig von ihrer Begabungshöhe sind Mädchen sozial und allgemein ängstlicher, entwickeln weniger spontane Initiative und aktive Problembewältigung, drängen sich aber auch nicht so sehr in den Vordergrund. Sie erscheinen sensibler und feinfühliger, sozial engagierter und neigen weniger dazu, sich selbst zu überschätzen und zu beschönigen Ergebnisse aus der Datenquelle Eltern Zur näheren Analyse der inhaltlichen Gemeinsamkeiten sowie zur Untersuchung von Gruppenvergleichen zwischen den Ziel- und Vergleichskindern wurden für Väter und Mütter jeweils getrennt die Fragebögen analysiert. In der Elternbeurteilung können keinerlei bedeutsame Geschlechtsdifferenzen beobachtet werden. In den Vaterskalen als auch in den Mutterskalen findet der Faktor Geschlecht keinen bedeutsamen Einfluss. Rost erklärt, dass in der Stichprobe den Hochbegabten im Vergleich zu den durchschnittlich Begabten von ihren Vätern eine höhere selbstbewusste (kognitive) Leistungsfähigkeit zugeschrieben wird. Die Mütter schreiben den hochintelligenten Grundschulkindern ebenfalls eine höhere kognitive Leistungsfähigkeit zu. 26 Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S. 120.

14 Ergebnisse aus der Datenquelle Lehrkraft Die Lehrkräfte wurden jeweils in drei Gruppen unterteilt: Klassenlehrer, Deutschlehrer und Mathematiklehrer. Deutlicher als bei den Eltern treten in den Bewertungen der Lehrer und Lehrerinnen Unterschiede zwischen den beiden Begabungsgruppen auf. Bei der Auswertung wird deutlich, dass die Lehrkräfte die Zielgruppenkinder als sozialemotional reifer sowie kognitiv leistungsfähiger bewerten; sie zeigen auch weniger Angst und Unsicherheit. In den Skalen sind signifikante Differenzen zwischen hoch und durchschnittlich Begabten analysiert worden. 5. Zusammenfassung der Ergebnisse In dieser Studie ging es um Behauptungen, die Hochbegabten als Gruppe hätten Selbstwertprobleme sowie Probleme in der Schulanpassung und in nichtkognitiven Aspekten der Persönlichkeit. Im Allgemeinen kann man aber zu der Unterscheidung zwischen Hochbegabten und ihrer Vergleichsgruppe feststellen, dass es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Da in dieser Studie nicht nur Persönlichkeits-Selbstbeurteilungsdaten erhoben wurden, sondern auch Persönlichkeits-Fremdbeurteilungsdaten, konnten erstmalig die Sichtweisen sowohl von Eltern als auch von Lehrkräften mit einbezogen werden. Rost führt folgende Resultate der Hochbegabtenstudie auf: a) Wechselwirkungen zwischen den beiden Gruppierungsgesichtspunkten Begabungshöhe und Geschlecht zeigen sich nicht. b) In der Selbstbeschreibung der Kinder zeigen sich in der Mehrzahl der Persönlichkeitsdimensionen keine statistisch oder praktisch bedeutsamen Mittelwertsunterschiede zwischen beiden Begabungsgruppen. Lediglich in 5 von 14 Komponenten lassen sich im Vergleich geringe Mittelwertsunterschiede zugunsten der hochbegabten Kinder konstatieren. Demnach scheinen hochbegabte Grundschulkinder seelisch etwas stabiler und psychisch gesünder als durchschnittlich begabte Vergleichskinder zu sein. c) Als auffallendes Merkmal der Fremdbeurteilung ist die von Eltern und Lehrern als besonders ausgeprägt wahrgenommene kognitive Leistungsfähigkeit der hochbegabten Kinder zu nennen. d) Interessanterweise erzielen hochbegabte Schüler und Schülerinnen in keiner der übrigen Variablen numerisch geringere Werte im Sinne einer unharmonischen Persönlichkeitsentwicklung; in den meisten Fällen fallen die Mittelwerte zugunsten der besonders Begabten aus. 28 Das Marburger Hochbegabtenprojekt belegt somit mit seinen Ergebnissen eine mindestens durchschnittliche, vermutlich sogar harmonische Persönlichkeitsstruktur hochbegabter Jungen und Mädchen der 4. Jahrgangsstufe im Vergleich zu durchschnittlich intelligenten Mitschülern. Rost führt an, dass er keinerlei emotionale Schwierigkeiten oder gar Selbstwertprobleme hochbegabter Kinder aus seiner Stichprobe nachweisen kann und widerspricht somit entgegenstehenden Behauptungen etwa von H. J. Kornadt (Hochbegabte in der normalen Schule-Förderung nötig oder überflüssig? 1988) Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S. 128 f. 29 Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11. Göttingen, S.131.

15 Ergänzend lässt sich erwähnen, dass vor allem in der Selbstbeurteilung der Kinder die aus der Literatur hinreichend bekannten Geschlechtsunterschiede aufgefallen sind, während in der Fremdbeurteilung durch Eltern und Lehrkräfte wenige oder keine Differenzen zwischen den Geschlechtergruppen herrschen. Bei der Selbstbeurteilung der Kinder zeigt sich für den Geschlechtervergleich erwartungsgemäß, dass Jungen im Bereich Aggressivität überwiegend höhere Merkmalsausprägungen aufweisen als Mädchen. Mädchen fallen dagegen in den Bereichen Ängstlichkeit und Soziabilität deutlich mehr auf, denn sie geben an, allgemeine Ängste vor Klassenarbeiten zu empfinden. (Vgl. Absatz 5.3.1) 6. Persönlichkeitsmerkmale hochbegabter Kinder Durch die o.a. Hochbegabtenstudie versuchte man die noch heute vielerorts verbreitete Meinung, Hochbegabte zeichneten sich durch psychische Labilität aus, seien psychosozial unzureichend angepasst und benötigten deshalb besondere Fürsorge, Beratung und Psychotherapie, zu überprüfen. Nicht nur durch die Selbstbeurteilung der Kinder, sondern auch durch die Fremdbeurteilung der Eltern und Lehrer sowie durch die Einbeziehung einer adäquaten Vergleichsgruppe ist es Prof. Dr. Rost gelungen, eine durchaus repräsentative Studie mit interessanten Ergebnissen durchzuführen. Beim Vergleich beider Gruppen zeigten sich zwischen hochbegabten und durchschnittlich begabten Schülern mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. In keiner Weise erzielen hochbegabte Schüler schlechtere Werte im Sinne einer eher unharmonischen Persönlichkeitsentwicklung. In den meisten Fällen fallen die Mittelwerte sogar zugunsten der hochbegabten Schüler aus. Die Zielgruppe zeigte weniger Angst vor Klassenarbeiten und mehr Freude an schulischem Arbeiten. n der Fremdbeurteilung schätzen die Eltern die Arbeitshaltung und die positive Einstellung zum Wissenserwerb der Hochbegabten höher als die der durchschnittlich Begabten ein. I. Freund-Braier schreibt zusammenfassend, dass Hochbegabte ihren Altersgenossen ähnlicher sind als vermutet. Sie findet in dieser Studie weder im Fremd- noch im Selbsturteil ein Beleg für eine psychosoziale Fehlanpassung Hochbegabter. Dies kann, was die Charakterisierung von Hochbegabten angeht, als der am besten belegte Sachverhalt bezeichnet werden. 30 Schließlich beantwortet I. Freund-Braier die Frage nach der besonderen Anfälligkeit Hochbegabter für psychische Störungen im - gut belegten - Ergebnis mit NEIN. 31 So lässt sich abschließend sagen, dass die Annahme, Hochbegabte würden als solche eine labile Persönlichkeit aufweisen, auf unzulässige Verallgemeinerungen spektakulärer Einzelfälle zurückzuführen ist. Selbstverständlich gibt es auch bei Hochbegabten Problemfälle, doch trifft dies auch auf die Vergleichsgruppe durchschnittlich Begabter zu. Hochbegabung führt nicht automatisch zu Persönlichkeitsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten oder Anpassungsschwierigkeiten. 30 Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, 2001.S Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S. 173.

16 Hochbegabte stehen oft in dem Ruf, aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Schulleistungen als Streber abgestempelt zu werden. Oft hätten hochbegabte Schüler Schwierigkeiten im sozialen Umfeld, wie z.b. sich in die Gruppe Gleichaltriger zu integrieren. Die Marburger Hochbegabtenstudie hat allerdings gezeigt, dass es keinerlei Belege dafür gibt, dass gute Schulleistungen tatsächlich mit einem Mangel an sozialen Kompetenzen einhergehen. Vielmehr verweist die Studie darauf, dass Schüler mit hoher Begabung viel Wert auf ihre Beziehungen legen und damit ein reiferes Freundschaftskonzept zum Ausdruck bringen Vgl. Freund -Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. Rost, D:H. Waxmann Verlag, Münster, S. 174.

17 7. Resümee Die Marburger Hochbegabtenstudie ist ein sehr umfassendes, repräsentatives Projekt, das mit Hilfe von Kindern durchgeführt wurde. Neben einer Zielgruppe von hochbegabten Kindern wurde ebenfalls eine Vergleichsgruppe von durchschnittlich begabten Kindern mit ähnlichem sozioökonomischem Hintergrund erstellt. Es wurden nicht nur die Selbstbeurteilungen der Kinder ausgewertet, sondern auch Fremdbeurteilungen von Eltern und Lehrern. In dieser Studie findet sich - weder im Selbst- noch im Fremdurteil - ein Beleg für eine psychosoziale Fehlanpassung Hochbegabter. Somit ist die zugrunde liegende Fragestellung nach einer Fehlanpassung der Gruppe der Hochbegabten eindeutig beantwortet: Hochbegabung ist nicht automatisch mit Persönlichkeitsdefiziten oder Problemen im sozialen Umfeld verbunden. Die konkreten Problemfälle, die manche Autoren beschreiben, gibt es durchaus, jedoch nicht in höherer statistischer Ausprägung als unter durchschnittlich begabten Menschen. Niemand kann allein auf Grund seiner Hochbegabung als notorisch anders beschrieben werden.

18 8. Literatur 1. Rost, Detlef H.: Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder. Band 11, Göttingen, Freund-Braier, Inez: Hochbegabung, Hochleistung, Persönlichkeit. Hrsg. 3. Rost, D.H.: Hochbegabte und hochleistende Jugendliche. Waxmann Verlag, Münster, Rost, Detlef H: Handwörterbuch Pädagogische Psychologie. 2.Auflage. Weinheim, Fitzner, Th. und Stark, W.: Genial, gestört, gelangweilt? AD(H)S, Schule und Hochbegabung. Beltz Verlag. Weinheim, Allport, Gordon W.: Persönlichkeit Struktur, Entwicklung und Erfassung der menschlichen Eigenart. Ernst Klett Verlag, Stuttgart, Guilford, Joy Peter: Persönlichkeit. 6.Auflage. Verlag Julius Beltz, Weinheim, Seitz, Willi: Persönlichkeitsbeurteilung durch Fragebogen. Westermann Verlag, Braunschweig, 1977.

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