Außerschulische Kooperationen Chance für die Berufsorientierung. Prof. Dr. Gerhard de Haan
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- Adam Lichtenberg
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1 Außerschulische Kooperationen Chance für die Berufsorientierung Prof. Dr. Gerhard de Haan
2 Wohlstandswissen: Kompetenzen zählen 25 Punkte mehr in den MINT-Fächern heißt: Mrd. US$ wachsendes Bruttoinlandsprodukt über alle OECD-Länder über die Lebenszeit eines Menschen Deutschland: 8 Billionen (8.000 Milliarden) US$ (berechnet über 80 Jahre) Würden wir das Niveau von Finnland erreichen: 18 Billionen US$ Verändert sich im Bildungssystem nichts, wirkt sich das negativ auf das BIP aus 2
3 3
4 Helfen außerschulische MINT-Angebote?
5 Zukünftige Entwicklungen außerschulischer MINT- Bildung Ergebnisse der Delphi-Studie Gefördert aus Mitteln der TSB Technologiestiftung Berlin Zeitraum: 07/ /2011 durchgeführt am INSTITUTFUTUR Freie Universität Berlin Jana Huck Gerhard de Haan 5
6 Ergebnisse der Delphi-Studie Natur- & Technikwissenschaften in der Gesellschaft These: Im Jahr 2030 ist in Deutschland das Interesse der Gesellschaft an Natur- und Technikwissenschaften höher als im Jahr
7 VIII. Ergebnisse der Delphi-Studie Funktion und Wirkung außerschulischer MINT-Bildungsangebote These: Außerschulische MINT- Bildungsangebote erfüllen eine berufsberatende Funktion. 7
8 Interesse der 15jährigen an Mathe und NW Die Lernzuwächse von der 9. zur 10. Klasse in Mathematik und den Naturwissenschaften In Mathe wissen 60 % mehr in der 10. als in der 9. Klasse, 40 % stagnieren oder wissen weniger als in der 9. Klasse In den Naturwissenschaften wissen rund 45 % mehr, fast 20 % wissen weniger, alle anderen stagnieren 8 8
9 VIII. Ergebnisse der Delphi-Studie Funktion und Wirkung außerschulischer MINT-Bildungsangebote These: Außerschulische MINT- Bildungsangebote sind Innovationsmotoren für neue Inhalte, Methoden und didaktische Konzepte in der MINT-Bildung. 9
10 Interesse an NW und Technik PISA 2006: Nur die Hälfte der leistungsstarken Schüler/innen ist an NW deutlich interessiert. Nur 18,4 % aller Schüler/innen sehen sich mit 30 in einem Beruf mit NW- Bezug (OECD: 25,2 %; USA 38,3 %) N= 275; 10. Kl. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen; Erhebungsdatum: 2004; Holstemann, Bögeholz
11 Ergebnisse der Delphi-Studie Natur- & Technikwissenschaften in der Gesellschaft These: Im Jahr 2030 sind Frauen in Deutschland deutlich stärker als heute in ingenieurwissenschaftlichen und IT-Berufen vertreten. 11
12 Ergebnisse der Delphi-Studie Natur- & Technikwissenschaften in der Gesellschaft These: Im Jahr 2030 sind Natur- und Ingenieurwissenschaftler/innen in Filmen, Serien und Soaps häufiger als heutzutage vertreten und mit positiv wahrgenommenen Eigenschaften wie Kreativität o. ä. besetzt. 12
13 Kritischer Faktor: Interesse an der neuesten (Medien-)Technik Quelle: MTV: Circuits of Cool 2007; Alter: 8-24; N=
14 Kritischer Faktor: Interesse an der neuesten (Media-)Technik Quelle: MTV 2007: Circuits of Cool; Alter: 8-24; N=
15 Ergebnisse der Delphi-Studie Natur- & Technikwissenschaften in der Gesellschaft These: Im Jahr 2030 sind die MINT-Kompetenzen im ostasiatischen Raum höher als in den EU-Ländern. 15
16 Außerschulische MINT - Drei Fragen 1. Lässt sich die Lernmotivation durch außerschulische MINT-Bildung steigern? 2. Wie lassen sich die Bildungsleistungen durch außerschulische MINT verbessern? 3. Können Benachteiligungen aufgehoben werden? 16
17 Ergebnisse der Delphi-Studie 1. Lernmotivation These: Im Jahr 2030 finden in außerschulischen MINT-Bildungsangeboten größtenteils Konzepte des forschenden Lernens (Inquiry-based learning) Anwendung. 17
18 Ergebnisse der Delphi-Studie 2. Bildungsleistungen verbessern Besonders häufig genannte Qualitätskriterien für außerschulische MINT-Bildung in offener Frage: A) Authentizität des Angebots (z. B. Bezug zur Forschung der anbietenden Einrichtung)!! B) Bezug zur Lebenswelt/zum Alltag der Kinder und Jugendlichen (?) C) Bezug zum Schulcurriculum/zum schulisch erworbenem Wissen!! 18
19 VIII. Ergebnisse der Delphi-Studie 3. Benachteiligungen aufheben These: Außerschulische MINT- Bildungsangebote werden hauptsächlich von Kindern aus bildungsnahen Familien genutzt. 19
20 Ergebnisse der Delphi-Studie 3. Benachteiligungen aufheben These: Im Jahr 2030 gibt es mehr spezielle Angebote für Schüler/innen mit Migrationshintergrund. 20
21 Helfen Schülerfirmen?
22 1. Was sind Schülerfirmen (SF)? Von SCHÜLERINNEN und SCHÜLERN geleitete Unternehmen Stellen Produkte her oder bieten Dienstleistungen an Erwirtschaften reale Gewinne Meist außerhalb des regulären Unterrichts Trotz Nähe zu realen Unternehmen dennoch Schulprojekt mit pädagogischer Zielsetzung 22
23 Struktur und Organisation von SF Organisation: Rolle / Aufgabe von Schülern: Produktion (Holzbau, Speisen, etc.), Buchhaltung Geschäftsführung Vorstand, Aufsichtsrat Abteilungsleitung Einkauf Verkauf Werbung/Marketing Planung 23
24 Struktur und Organisation Professionalisierungsgrad: Organisation in: Abteilungen Sparten Verantwortungsbereiche Eintragung als: GbR GmbH Genossenschaft Aktiengesellschaft 24
25 Wirtschaft: Struktur und Organisation Externe Unterstützungsstrukturen: Kooperationen mit lokalen Unternehmen: z.b. Holz-Werkstatt vergibt Aufträge an örtlichen Tischler z.b. Cafeteria kauft Brötchen beim örtlichen Bäcker Z.B. Handwerker zeigen, wie es geht Praktika in Wirtschaftsunternehmen, dadurch Wissenszuwachs bis hin zu festen Zusagen von Ausbildungsplätzen 25
26 Was sind die Vorteile für die Schüler? Ein anderes Lernkonzept gegenüber dem Regelunterricht: Kollektives Lernen und individuelle Kompetenzentwicklung Andere Themen- und Handlungsfelder Ernstcharakter Es profitieren insbesondere die schwächeren Schüler/innern Erwerb von spezifischen Kompetenzen im Sozialen! Personalen! Fachlich-methodischen 26
27 Kompetenzen und Lerneffekte Frage: Wie schätzen Sie die Kompetenzentwicklung und die Lernmotivation von Schüler/innen in Ihrer Schülerfirma ein? Trifft voll und ganz zu Trifft gar nicht zu Quelle: de Haan / Grundmann / Plesse: Nachhalitge Schülerfirmen. Eine Explorationsstudie, Berlin
28 Kompetenzen und Lerneffekte Fachlich- methodische Kompetenzen: Gegenstandsbezogene Fachkompetenz Marktverständnis und Betriebswirtschaft (marktorientiertes und haushälterisches Denken; Einkauf, Herstellungsabläufe usw.) Sprachförderung Hygienebestimmungen Serviceerfahrungen Buchhaltung und Finanzwesen rechtliche Aspekte Strahlt aus auf den Regelunterricht: Steigert den Sinn von Schule! Die Schüler fordern das für ihre Arbeit in der Firma benötigte Hintergrundwissen im Unterricht ein. 28
29 Kompetenzen und Lerneffekte Personale Kompetenzen (autonom handeln können): Zuverlässigkeit (Sorgfalt, Genauigkeit, Pünktlichkeit.) Konzentrationsfähigkeit Organisationsfähigkeit Erfahrungen sammeln und diese ausdrücken können Verantwortungsbewusstsein Selbständigkeit (sehen, was zu tun ist) Selbstwirksamkeitserwartung 29
30 Kompetenzen und Lerneffekte Soziale Kompetenzen (in heterogenen Gruppen agieren können): Teamgefühl (eine der bedeutendsten Kompetenzen) mit anderen planen und gemeinsam Entscheidungen treffen Verantwortlichkeit gegenüber den Kollegen" Kontaktaufnahme und Kommunikationsfähigkeit Kritikfähigkeit 30
31 Chancen auf dem Arbeitsmarkt Bewerbungsgespräche können qualifiziert geführt werden, da die Schüler in ihren Bereichen Fachkräfte sind. Die Softskills sind gut ausgeprägt. Schlechte Schulleistungen werden bei Kooperationen durch persönliche Bekanntheit kompensiert. Wer in einer Schülerfirma arbeitete, will sich in signifikant höherem Maße (bis zu 80% einer Schülerfirma) später einmal selbständig machen. 31
32 Fazit Außerschulische MINT-Angebote und Schülerfirmen helfen bei der Berufsorientierung wenn sie professionell und von hoher Qualität längerfristig ausgerichtet in den regulären Unterricht eingebettet mit schulinterner Wertschätzung und allgemeiner Wertschätzung von Naturwissenschaft, Technik und Unternehmertum verbunden sind 32
33 Download unter: Download unter: Gefördert aus Mitteln der TSB Technologiestiftung Berlin 33
34 Danke für Ihre Aufmerksamkeit 34
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