Fachkonferenz Benachteiligtenförderung Die neue strategische Ausrichtung der BA
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- Dagmar Straub
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1 Fachkonferenz Benachteiligtenförderung 2005 am 12. April 2005 in Berlin Dr. Ulrich Gawellek Die neue strategische Ausrichtung der BA Perspektiven für f r den Bildungsmarkt
2 Agenda Alte BA Einbettung und zentrale Elemente der BA-Reform Neues Steuerungssystem Geschäftssystem der Zukunft: Kundenzentrum und Handlungsprogramme Neue Produkteinsatzlogik Entwicklung und Perspektiven der Benachteiligtenförderung 1
3 Alte BA Mittelverwaltung statt Ausgabenverantwortung Punktlandung Fokus auf Fachlichkeit Personalmehrung bewährte Trägerstruktur Hypothese: Mit mehr Geld kann man mehr Gutes tun. 2
4 Einbettung und zentrale Elemente der BA-Reform Ausgangspunkt für die Reform Von der BA wird eine massive Steigerung der Wirkung und Wirtschaftlichkeit im Kerngeschäft Integration und Vermittlung gefordert 1 Neudefinition Ziele Übersetzung externer Anforderungen in eigene Ziele Wirkung: Anzahl Integrationen Wirtschaftlichkeit: Budget 2 Neuausrichtung Agenturen an neue Prozesse Anpassung der Agenturen an neue Abläufe und Zielsystem Verbesserte fachliche Führung durch Erhöhung Betreuungsverhältnis Teamleiter zu Teams 3 Verbesserung Abläufe Steigerung der Leistungsfähigkeit durch neue Abläufe im Kundenzentrum 4 Neue Handlungsprogramme Übersetzung des Zielsystems in operative Handlungsempfehlungen Unterstützung für Vermittler bei der Zielerreichung 3
5 Die BA benötigt einen drastischen Wandel in ihrer Steuerung Transparenz Interner Wettbewerb zur Steigerung der Leistungen der Agenturen und Regionaldirektionen Offenlegung der erzielten Wirkungen Neue Steuerungslogik der BA Wirkung und Wirtschaftlichkeit Verantwortung Gesamthafte Betrachtung von Aufwand und Wirkung Einführung Globalbudgets (Leistungszahlungen und Maßnahmenkosten) als Ziel Explizite Ausweisung der Zielgruppenförderung Klare Verantwortlichkeiten zur Zielerreichung Etablierung von nur einem Führungsstrang in die Fläche zur Sicherstellung der Vereinbarkeit v. Zielen Vereinbarung von Wirkungszielen keine Ausgabenziele Gegenseitige Verbindlichkeit keine unterjährige Änderung der Zielausrichtung 4
6 Kennzahlensystem und Berichtsformate Kennzahlen Geschäftspolitische Ziele Berichtsformat Managementbericht AA* Beschreibung ARBEITSSTAND Regulärer Managementbericht über Zielindikatoren auf Agenturebene, primär für Zielnachhaltedialog mit RD Zielindikatoren Richtgrößen (ausgewählte) Agenturcockpit Umfassender Bericht für die Agenturleitung, Fokus interne operative Steuerung Erlaubt Benchmarking mit Agenturen des gleichen Vergleichstyps Integriert die wichtigsten Steuerungskennzahlen der 4 Teilcockpits Steuerungskennzahlen Operative Kennzahlen (Analysekennzahlen) 4 Teilcockpits Detaillierter Bericht für die Bereichs-und Teamleiter der AA Unterstützt die Analyse von Steuerungskennzahlen mit Hilfe zugeordneter operativer Kennzahlen * Bestandteil des Agenturcockpits 5
7 Zielsetzung Operative Steuerung Relevant für ARBEITSSTAND BA, RD, AA Steuerung über geschäftspolitische Ziele, Zielindikatoren, Erfolgsindikatoren AA Verknüpfung in der Operativen Steuerung Geschäftspolitische Ziele, Ziel- und Erfolgsindikatoren über Steuerungskennzahlen der Operativen Steuerung handhabbar machen Möglichkeit der Ursachenanalyse bei Zielabweichungen Möglichkeit der Ableitung von Maßnahmen bei Zielabweichungen AA Prozesssicht Handlungsprogramme 6
8 Geschäftssystem der Zukunft Kundenzentrum Handlungsprogramme gestaltet die neue Aufbauorganisation strukturiert die Unterstützungsprozesse (EZ/SC) setzt Rahmen für die Ausgestaltung der Kernprozesse strukturieren die Kernprozesse Vermittlung und Beratung 7
9 Neue Ablauforganisation ermöglicht Konzentration der Spezialisten auf das Kerngeschäft Standardtätigkeiten Spezialisierte Tätigkeiten Geschäftseinheit Nicht terminiert Terminiert ServiceCenter (telefonische Betreuung) Selbstbedienungsbereich (SIE, VAM) Eingangszone (persönliche Betreuung) Beratung und Vermittlung AG-orientiert AN-orientiert Leistung Antragsservice Bearbeitungsbüro "Vermittler vermitteln" Empfang* "Kundenorientiertes und effizientes Arbeiten der Leistung" "30-Sekunden- Regel" "Alles ohne Akte" * Bei mehreren Geschäftseinheiten ein übergreifender Empfang vorgesehen 8
10 Ansatzpunkte und Ziele der Handlungsprogramme Von... Zu... Sehr hohe Komplexität des Tagesgeschäfts durch große Anzahl Einzelweisungen verschiedenste Kundenprofile unterschiedlichste Anforderungen von Arbeitgebern Große Qualitätsunterschiede in der Arbeit der einzelnen Vermittler durch fehlende Systematisierung der Vermittlungs- und Beratungsprozesse fehlende gemeinsame Systematik zum Austausch über Kundenprofile und Handlungsalternativen Stärkere Aktivierung der AN-Kunden durch passgenaue Handlungsprogramme mit richtiger Balance zwischen Fördern und Fordern Bessere Betreuung der AG-Kunden durch systematisierte Matchingprozesse und vertiefte Zusammenarbeit mit potenzialträchtigen Arbeitgebern Stärkere Unabhängigkeit von der Qualität des individuellen Vermittlers durch systematisierte Prozesse mit einheitlichen Qualitätsstandards Zielgerichtete Allokation von Ressourcen durch Einsatz knapper werdender Mittel und Vermittlerzeit dort, wo sie am meisten erreichen können Bessere Führbarkeit der Vermittlungsprozesse durch Transparenz über das Tagesgeschäft 9
11 4 Hauptschritte des kundenspezifischen "Integrationsprozesses" 1 Beschreibung Kundenprofil Persönliches Profil Kontextprofil Ggf. Rückkopplung Ggf.: warum wurde das Ziel nicht erreicht? Engagement/ Einstellung/ Motivation "Fordern" Fähigkeiten/Qualifikation "Fördern" Spezifische Arbeitsmarktbedingungen "Fordern" Hemmnisse "Fördern" 3 Wegbeschreibung durch Handlungsprogramm 4 Durchführung des Handlungsprogramms Kundengruppe Wo steht der Kunde? 2 Zielfestlegung Profil Veränderung Engagement/ Einstellung/ Motivation Abbau Hemmnisse Veränderung Fähigkeiten Integration 1. AM 2. AM Bürgerarbeit 3. Sektor Ziel Phase 1 Phase 2 Phase 3 Produkt A Produkt B Produkt C Wie kommt der Kunde zum Ziel? Wie setzen Kunde und Vermittler den Weg um? Wo soll der Kunde hin? 10
12 1 Beschreibung Kundenprofil und Ableitung Kundengruppe Fordern 3 Engagement/Motivation (Arbeits-/Lernbereitschaft, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen, Eigeninitiative, Lernbereitschaft) Spez. Arbeitsmarktbedingungen (Nachfrage am AM im Zielberuf und der Jobfamilie) Beratungskunde "Aktivieren" Marktkunde Verbesserung Integrationschancen durch HP? 2 Betreuungskunde Beratungskunde "Fördern" Kundengruppenzuordnung 1 Handlungsbedarf in welcher Dimension? Fähigkeiten/Qualifikation (Berufserfahrung, Fachwissen, kommunikative und Kooperations-/Teamfähigkeit) Hemmnisse (örtliche/zeitliche Mobilität, gesundheitliche Einschränkungen) Fördern 11
13 2 Übersicht Zielfestlegung Grundregeln Auswahl Zieloption Auswahl nur einer Zieloption, die vom Vermittler durch das Handlungsprogramm unterstützt wird Keine Einigung auf Zieloption, die nur geringe Erfolgsaussichten hat Diskussion von max. 3 Zieloptionen mit Kunden Berücksichtigung rechtlicher Ansprüche und besonderer Zielgruppen bei Auswahl der Zieloption Der Kunde kann selbständig auch weitere Zieloption verfolgen (insbes. Integration in den ersten Arbeitsmarkt) Mögliche Zieloptionen Integration in den 1. Arbeitsmarkt Lokal, gleicher Beruf Überregional, gleicher Beruf Bundesweit, gleicher Beruf Lokal, anderer Beruf Überregional, anderer Beruf Bundesweit, anderer Beruf Übergang in Selbständigkeit Integration in Midi Jobs* Abgang in Ausbildung/Studium** Beschäftigung in Mini Jobs* Beschäftigung in Bürgerarbeit*** Beschäftigung im 2. Arbeitsmarkt Übergang in Rente Abgang in Erwerbsunfähigkeit Abgang in Stille Reserve Primäre Ziele Ziele jenseits 1. AM * Primärziel nur dann, wenn damit Abgang aus Alo verbunden ist; regionale Unterschiede (Ost/West) zu beachten ** Überwiegend für U25 *** Noch weiter zu detaillieren 12
14 3 Übersicht Handlungsprogramme Beratungskunden Aktivieren Betreuungskunden Fordern 6 Schwach Stark (2) Perspektivenänderung - (1) Vermittlung (5) Erhalt Markfähigkeit (6) Aktivierende Betreuung (3) Abbau Beschäftigungshürden (4) Qualifizierung Marktkunden Beratungskunden Fördern Schwach Stark "Fördern" 13
15 4 Übersicht Durchführung Handlungsprogramm Umsetzung ausgewähltes Handlungsprogramm Einsatz- und Prozessbeschreibung Grundidee Handlungsprogramm Reaktionsempfehlung Ursache Kunde kann nicht Kunde will nicht Produktvergabe Phase 1 Phase 2 Phase 3 Leitgedanke Nachsteuerung bei erfolgloser Umsetzung Nicht Erreichen einer Phase Misserfolg trotz Ende HP 1 2 Grundprinzip Grundprinzip Grundprinzip 3 Unvorhergesehenes Ereignis 14
16 Die Arbeitgeber-Betreuung fußt auf 3 Elementen Ziel Fokussierung knapper Vermittlerressourcen auf Wirkung und Wirtschaftlichkeit Vermittler kann sich auf überschaubare Anzahl Zielkunden fokussieren Knappe Ressourcen werden auf AG mit hohem Potenzial fokussiert Fokussierung Ansätze Der stellenorientierte Vermittlungsprozess wird nach AGund SteA-Eigenschaften systematisiert, um hohe Passgenauigkeit der VVs zu gewährleisten Systematisierung Durch konsequente Entwicklung potenzialreicher AG wird der Einschaltungsgrad wirkungsvoll und wirtschaftlich gesteuert Entwicklung Abläufe für den Matchingprozess sind klar geregelt Der AG-Kunde erhält immer gute Dienstleistungsqualität Der AG-Kunde bekommt einen engen, direkten Kontakt zur Agentur 15
17 Beispiel Fokussierung: Auswahl potenzialträchtiger Zielarbeitgeber Situation Konzeptelement und Umsetzung in Heilbronn Anteil neue Beschäftigte Ca. 4,5% der Betriebe (~ 300) für 50% der neuen Beschäftigungsverhältnisse verantwortlich Top 20% der AG Die AG-orientierten Vermittler fokussieren ihre Betreuungstätigkeit Unter Arbeitgebern wurden maschinell die 300 Arbeitgeber identifiziert, die die meisten neuen Beschäftigungsverhältnisse schaffen AG-orientierte Vermittler und BL AG entwickelten auf dieser Basis Ziel-AG-Liste AG-orientierte Vermittler legten für Ziel-AG Betreuungsstrategie und -maßnahmen fest Anteil Betriebe (insgesamt ~6600) 16
18 Leitgedanke und Grundprinzipien der Produktvergabe Leitgedanke Produkte werden nur an die Kunden vergeben, bei denen eine Verkürzung der Dauer des Kundenkontaktes* erzielt wird Grundprinzip 1 Grundprinzip 2 Grundprinzip 3 Passgenauigkeit Erfolgssicherheit Wirkung Besteht ein konkretes Problem (z.b. konkretes Qualifikationsdefizit), das nur durch ein Produkt (z. B. Maßnahme) erfolgreich beseitigt werden kann? Besteht kein anderes Problem (z.b. fehlende Motivation), das den Erfolg der Produktvergabe vereitelt? Wird durch das Produkt die Dauer des Kundenkontaktes* verkürzt? Tritt die Wirkung des Produkteinsatzes mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Übertritt in SGB II ein? Alle 3 Grundprinzipien müssen bei einem Produkteinsatz erfüllt sein * Arbeitslosigkeit inkl. Maßnahmeteilnahme (ohne BBL) u. mit BBL geförderte Erwerbstätigkeit 17
19 Fortsetzung der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf hohem Niveau im Jahr 2005 Leistungen der aktiven Arbeitsförderung in Mrd. Euro 4,40 Eingliederungstitel 20,16 10,29 20,67 9,72* Weitere Leistungen der aktiven Arbeitsförderung Leistungen des Bundes zur Eingliederung in Arbeit 9,87 6,55 Soll 2004 Soll 2005 * Bei den weiteren Leistungen der aktiven Arbeitsförderung ist im Jahr 2005 u. a. das Arbeitslosengeld bei beruflicher Weiterbildung enthalten. 18
20 Benachteiligtenförderung Verpflichtung der BA aus dem Ausbildungspakt Die Bundesagentur für Arbeit setzt ihre ausbildungsfördernden Maßnahmen, insbesondere berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen mindestens auf gleicher Höhe fort wie im Jahr Ergebnis 2004 Die BA hat im ersten Jahr das Paktziel weitgehend erfüllt: Obwohl bei Abschluss des Ausbildungspaktes die Planungen der Agenturen schon abgeschlossen waren, befanden sich Ende Dezember 2004 knapp Teilnehmer in ausbildungsfördernden Maßnahmen der BA (Ziel: ), darunter in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. 19
21 Ergebnisse im Detail Bestand Dezember 2003 und BvB abh BaE Gesamt 20
22 Ergebnisse im Detail Eintritte 2003 und BvB abh BaE Gesamt 21
23 Ergebnisse im Detail Ausgaben 2003 und 2004 in Mio , , , , , , , ,0 800,0 789,2 712,0 918,5 918,7 600,0 400,0 200,0 185,1 165,3 0,0 BvB abh BaE Gesamt 22
24 Leistungen der aktiven Arbeitsförderung zur Eingliederung Jüngerer unter 25 Jahren Teilnehmer Aktive Arbeitsmarktförderung im Dezember 2004 rd Jugendliche nahmen am Jahresende an Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung teil rd Jugendliche befanden sich in ausbildungsfördernden Maßnahmen rd in weiteren Maßnahmen Ausgaben ,7 Mrd. Euro für Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung für Jugendliche 3,9 Mrd. Euro für Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung an der ersten Schwelle 1,8 Mrd. Euro für weitere Maßnahmen 23
25 Ansatzpunkte zur Erhöhung der Effektivität im Bereich der Benachteiligtenförderung: - Grundvoraussetzung für eine hohe Effektivität ist eine hohe Maßnahmequalität - Verstärkter Einsatz von abh als Vermittlungsinstrument zur Erschließung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungskapazitäten für benachteiligte Jugendliche - Stärkere Einbeziehung des Lernortes Betrieb (z.b. durch betriebliche Phasen in BaE bzw. kooperative Form) - Stabilisierung des Übergangs in betriebliche Ausbildung durch abh/ Mentoring - Vermittlungsprämie, wenn der Teilnehmer nach dem Bestehen der Abschlussprüfung durch den Träger in ein SV-pflichtiges Beschäftigungsverhältnis vermittelt wird - Erhöhung der Transparenz durch Erfolgsbeobachtung 24
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