Teil B: 5. Stadtbezirk Nippes (Bezirk 5)



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Transkript:

Teil B: 5. Stadtbezirk Nippes (Bezirk 5)

Stadtentwicklung Köln 529 5. Stadtbezirk Nippes (Bezirk 5) 5.1 Wesentliche Strukturdaten Der Stadtbezirk Nippes liegt linksrheinisch und grenzt nördlich an den Bezirk Innenstadt an. Zum Stichtag 31.12.2007 lebten rd. 110.140 Einwohner in den insgesamt sieben Stadtteilen des Bezirks. Die mit Abstand höchste Einwohnerzahl hat der im Süden des Bezirks gelegene hoch verdichtete Stadtteil Nippes. Nördlich schließen siedlungsstrukturell ineinander übergehend die Stadtteile Mauenheim und Weidenpesch an, die entlang der Neusser Straße ebenfalls eine dichte Bebauung aufweisen, in den westlichen und östlichen Randbereichen aber durch die durch die unbebauten Flächen des Nordfriedhofs und der Pferderennbahn geprägt sind. Im Osten des Bezirks liegen die beiden Stadtteile Riehl und Niehl. Sie weisen im Vergleich zu den vorgenannten Stadtteilen eine aufgelockertere Siedlungsstruktur auf. Der Osten und Norden von Niehl ist überdies geprägt durch die gewerblichen Anlagen des Niehler Hafens und das ausgedehnte Industriebgebiet Niehl. Der im Westen des Bezirks gelegene Stadtteil Bilderstöckchen wird durch die Bahntrassen des Verschiebebahnhofs Köln-Nippes räumlich vom übrigen Bezirk getrennt. Der Norden dieses Stadtteils ist gewerblich geprägt, während sich die relativ hoch verdichtete Wohnnutzung ausschließlich im südlichen Teil befindet. Longerich, im Norden des Bezirks gelegen, ist durch die Bahntrasse sowie gewerbliche genutzte Flächen und Freiflächen ebenfalls leicht von den Wohnbereichen des übrigen Bezirks abgesetzt. Für den gesamten Bezirk Nippes ist eine deutlich überdurchschnittliche Einwohnerdichte (ca. 3.468 Einwohner je km²) festzuhalten. Tabelle 5.1: Wesentliche Strukturdaten des Stadtbezirks Nippes Strukturdaten Bezirk Stadt Einwohner (31.12.2007)* 110.138 1.025.094 Einwohnerentwicklung (2000 2007)* + 1,8 % + 0,7 % Einwohnerprognose (2007 2025)* + 0,9 % + 0,7 % Einwohnerdichte (Einwohner / km²)* 3.468 2.530 einzelhandelsrelevanter Kaufkraftindex ** 104,5 107,8 (Bundesdurchschnitt: 100,0) einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Kaufkraft in *** 5.538 5.710 Quellen: * Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, ** GfK Geomarketing, *** CIMA GmbH Darstellung: GMA 2010 Der einzelhandelsrelevante Kaufkraftindex des Stadtbezirkes (104,5) liegt leicht unter dem Niveau der Gesamtstadt Köln (107,8); dies entspricht einer durchschnittlichen Pro Kopf-Kaufkraft von 5.538 / Jahr. Die Einwohnerzahl im Stadtbezirk Nippes ist im Vergleich zum Jahr 2000 leicht angestiegen (+ 1,8 %); die Entwicklung in Nippes liegt damit über der in der Gesamtstadt Köln. Deutliche Einwohnerzuwächse konnten die Stadtteile Bilderstöckchen (+ 8,8 %) und Nippes (+ 4,8 %) verbuchen, was auf den Neubau von Wohnraum u. a. auf ehemals gewerblich genutzten Flächen (u. a. Bahnausbesserungswerk) zurückzuführen ist. Eine rückläufige Einwohnerzahl ist dagegen für die Stadtteile Riehl (- 2,5 %), Niehl (- 2,0 %) und Weidenpesch (- 1,0 %) festzuhalten.

530 Stadtentwicklung Köln Tabelle 5.2: Einwohnerentwicklung und -prognose im Stadtbezirk Nippes nach Stadtteilen Stadtbezirk / Stadtteil 5 Nippes gesamt Einwohnerentwicklung 2000 2007 Veränderung in % Einwohnerprognose 2025 Veränderung in %* 108.226 110.138 + 1,8 111.100 + 0,9 501 Nippes 31.610 33.130 + 4,8 35.400 + 6,9 502 Mauenheim 5.611 5.691 + 1,4 5.400-5,1 503 Riehl 11.743 11.449-2,5 11.200-2,2 504 Niehl 17.973 17.610-2,0 17.900 + 1,6 505 Weidenpesch 13.615 13.481-1,0 13.300-1,3 506 Longerich 13.877 13.767-0,8 13.000-5,6 507 Bilderstöckchen 13.797 15.010 + 8,8 14.900-0,7 Stadt Köln 1.017.721 1.025.094 + 0,7 1.031.800 + 0,7 * im Vergleich zu 2007 Quelle Einwohnerzahlen: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Stand jeweils 31.12. Darstellung: GMA 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Die positive Einwohnerentwicklung des Stadtbezirks Nippes wird sich in Zukunft leicht abschwächen. Bis zum Jahr 2025 wird ein Anstieg der Einwohnerzahl um ca. + 0,9 % prognostiziert; damit liegt die Entwicklung in Nippes etwa auf dem Niveau der Gesamtstadt Köln. Dabei ist lediglich in den Stadtteilen Nippes (+ 6,9 %) und Niehl (+ 1,6 %) von einer positiven Entwicklung auszugehen. In den übrigen Stadtteilen wird dagegen ein Rückgang der Einwohnerzahl eintreten; die höchste Bevölkerungsabnahme ist für die Stadtteile Longerich (- 5,6 %) und Mauenheim (- 5,1 %) zu erwarten. 5.2 Einzelhandelssituation 5.2.1 Überblick Im Stadtbezirk Nippes waren zum Zeitpunkt der Erhebung insgesamt 553 Betriebe des Einzelhandels mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca. 93.375 m² ansässig; diese Betriebe erwirtschafteten eine Umsatzleistung von ca. 398,2 Mio. (vgl. Tabelle 5.3).

Stadtentwicklung Köln 531 Tabelle 5.3: Einzelhandelsbestand im Stadtbezirk Nippes Branche / Bedarfsbereich Daten Betriebe Verkaufsfläche Umsatz p.a. abs. in % in m² in % in Mio. in % Einzelhandel insgesamt 553 100,0 93.375 100,0 398,2 100,0 kurzfristiger Bedarf insgesamt 352 63,7 48.085 51,5 288,9 72,6 Lebensmittel und Reformwaren 253 45,8 40.320 43,2 220,5 55,4 Gesundheits- / Körperpflegeartikel 49 8,9 5.390 5,8 54,9 13,8 Blumen / Schreibwaren / Zeitungen 50 9,0 2.375 2,5 13,5 3,4 mittelfristiger Bedarf insgesamt 60 10,8 9.605 10,3 30,1 7,6 Bücher 6 1,1 640 0,7 2,9 0,7 Spielwaren / Hobbyartikel 3 0,5 465 0,5 1,7 0,4 Bekleidung / Wäsche 43 7,8 7.065 7,6 21,2 5,3 Schuhe / Lederwaren 8 1,4 1.435 1,5 4,3 1,1 langfristiger Bedarf insgesamt 141 25,5 35.685 38,2 79,2 19,9 Uhren / Schmuck 11 2,0 325 0,3 3,3 0,8 Elektrowaren 28 5,1 4.965 5,3 19,9 5,0 Foto / Optik 12 2,2 590 0,6 4,5 1,1 Sportartikel / Camping 12 2,2 2.055 2,2 5,8 1,5 Hausrat / Glas / Porzellan 12 2,2 2.070 2,2 5,3 1,3 Einrichtungsbedarf 42 7,6 9.500 10,2 14,9 3,7 bau- / gartenmarktspez. Sortimente 24 4,3 16.180 17,3 25,5 6,4 Erhebung: GMA 2008 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Differenziert nach Bedarfsbereichen ist Folgendes festzustellen: Dem kurzfristigen Bedarfsbereich sind knapp zwei Drittel der Betriebe zuzuordnen. Diese umfassen etwas mehr als die Hälfte der Verkaufsfläche und knapp drei Viertel der Umsatzleistung im Stadtbezirk. Der kurzfristige Bedarf besitzt damit im Vergleich zu anderen Stadtbezirken einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil. Der mittelfristige Bedarfsbereich umfasst etwa 10 11 % der Betriebe und der Verkaufsfläche und nur etwa 7 8 % des Umsatzes. Die Ausstattung im mittelfristigen Bedarf liegt damit im Bezirk Nippes unter den Durchschnittswerten für die Bezirke 2 9. Im langfristigen Bedarf sind etwa 25 26 % der Betriebe, 38 % der Verkaufsfläche und knapp 20 % des Umsatzes vorhanden. Insbesondere im Hinblick auf die Verkaufsfläche und den Umsatz liegen die Anteile im Bezirk Nippes deutlich unter den Durchschnittswerten für die Bezirke 2 9. Die Einzelhandelsverteilung nach Lagen und Bedarfsbereichen zeigt, dass der Angebotsschwerpunkt mit einem Anteil von etwa 52 % in den sonstigen Lagen liegt. Erst danach folgen mit ca. 48 % der VKF die zentralen Versorgungsbereiche.

532 Stadtentwicklung Köln Mit einem Verkaufsflächenanteil von ca. 56 % liegt der Angebotsschwerpunkt im kurzfristigen Bedarf in den sonstigen Lagen. Ein vergleichsweise geringer Anteil ist mit ca. 44 % den zentralen Versorgungsbereichen zuzuordnen. Die Grundversorgung im Stadtbezirk Nippes erfolgt damit zu einem Großteil außerhalb der Zentren. Die zentralen Versorgungsbereiche stellen mit einem Verkaufsflächenanteil von ca. 87 88 % den wesentlichen Standort für Angebote des mittelfristigen Bedarfs dar. In den sonstigen Lagen sind lediglich etwa 12 13 % der Verkaufsfläche in diesem Bedarfsbereich verortet. Damit entspricht die räumliche Verteilung insgesamt weitgehend den planerischen Vorstellungen, wonach die Warengruppen des mittelfristigen Bedarfs vorzugsweise in den zentralen Versorgungsbereichen vorgehalten werden sollen. Im langfristigen Bedarf entfallen knapp 58 % der Verkaufsfläche auf die sonstigen Lagen und ein ebenfalls vergleichsweise hoher Anteil von etwa 42 % auf die zentralen Versorgungsbereiche. Die als nicht zentrenrelevant eingestuften Sortimente Einrichtungsbedarf und bau- und gartenmarktspezifische Sortimente haben ihren Angebotsschwerpunkt den planerischen Zielvorstellungen konform außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche. Sie sind aufgrund ihres oftmals großen Platzbedarfs nur selten in den Zentren unterzubringen. Es ist darauf hinzuweisen, dass im Stadtbezirk Nippes insbesondere bei den bau- und gartenmarktspezifischen Sortimenten eine Reihe von Einzelstandorten besteht, die den so genannten sonstigen Lagen zuzuordnen sind.

Stadtentwicklung Köln 533 Tabelle 5.4: Verkaufsflächenbestand im Stadtbezirk Nippes nach Lagen Branche / Bedarfsbereiche Lage zentrale Versorgungsbereiche sonstige Lagen* Sonderstandorte Stadtbezirk insgesamt in m² in % in m² in % in m² in % in m² in % Einzelhandel insgesamt 44.635 47,8 48.740 52,2 - - 93.375 100,0 kurzfristiger Bedarf insgesamt 21.230 44,2 26.855 55,8 - - 48.085 100,0 Lebensmittel und Reformwaren 16.300 40,4 24.020 59,6 - - 40.320 100,0 Gesundheits- / Körperpflegeartikel 3.685 68,4 1.705 31,6 - - 5.390 100,0 Blumen / Schreibwaren / Zeitungen 1.245 52,4 1.130 47,6 - - 2.375 100,0 mittelfristiger Bedarf insgesamt 8.415 87,6 1.190 12,4 - - 9.605 100,0 Bücher 585 91,4 55 8,6 - - 640 100,0 Spielwaren / Hobbyartikel 400 86,0 65 14,0 - - 465 100,0 Bekleidung / Wäsche 6.055 85,7 1.010 14,3 - - 7.065 100,0 Schuhe / Lederwaren 1.375 95,8 60 4,2 - - 1.435 100,0 langfristiger Bedarf insgesamt 14.990 42,0 20.695 58,0 - - 35.685 100,0 Uhren / Schmuck 315 96,9 10 3,1 - - 325 100,0 Elektrowaren 3.030 61,0 1.935 39,0 - - 4.965 100,0 Foto / Optik 590 100,0 - - - - 590 100,0 Sportartikel / Camping 1.235 60,1 820 39,9 - - 2.055 100,0 Hausrat / Glas / Porzellan 1.490 72,0 580 28,0 - - 2.070 100,0 Einrichtungsbedarf 3.605 37,9 5.895 62,1 - - 9.500 100,0 bau- / gartenmarktspez. Sortimente 4.725 29,2 11.455 70,8 - - 16.180 100,0 * inkl. Nahversorgungslagen Erhebung:GMA 2008 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen)

534 Stadtentwicklung Köln 5.2.2 Kennziffern Die nachfolgenden Tabellen zur Zentralität (Umsatz-Kaufkraft-Relation) und zur Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner im Stadtbezirk Nippes zeigen die Einzelhandelsausstattung im Vergleich zur durchschnittlichen Ausstattung der Stadtbezirke 2 9. Tabelle 5.5: Zentralität im Stadtbezirk Nippes Branche / Bedarfsbereich Daten Kaufkraft in Mio. Umsatz in Mio. Ø Zentralität Bezirk Ø Zentralität Bezirke 2 9 Einzelhandel insgesamt 597,8 398,2 67 78 kurzfristiger Bedarf insgesamt 331,5 288,9 87 86 Lebensmittel und Reformwaren 236,0 220,5 93 91 Gesundheits- / Körperpflegeartikel 80,7 54,9 68 71 Blumen / Schreibwaren / Zeitungen 14,8 13,5 91 90 mittelfristiger Bedarf insgesamt 83,0 30,1 36 61 Bücher 9,9 2,9 29 52 Spielwaren / Hobbyartikel 10,0 1,7 17 54 Bekleidung / Wäsche 49,2 21,2 43 68 Schuhe / Lederwaren 13,9 4,3 31 45 langfristiger Bedarf insgesamt 183,3 79,2 43 73 Uhren / Schmuck 6,0 3,3 55 85 Elektrowaren 47,6 19,9 42 56 Foto / Optik 12,2 4,5 37 56 Sportartikel / Camping 9,7 5,8 60 64 Hausrat / Glas / Porzellan 9,7 5,3 55 119 Einrichtungsbedarf 46,8 14,9 32 89 bau- / gartenmarktspez. Sortimente 51,3 25,5 50 68 Darstellung: GMA 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Der Stadtbezirk Nippes besitzt im Vergleich zum Durchschnitt der Bezirke 2 9 eine insgesamt geringe Einzelhandelsausstattung. Die Zentralität liegt im mittelfristigen und im langfristigen Bedarf deutlich unter den Durchschnittswerten; insbesondere gilt dies für die Warengruppen Spielwaren / Hobbyartikel, Bekleidung / Wäsche, Hausrat / Glas / Porzellan und Einrichtungsbedarf. Eine etwa durchschnittliche Ausstattung ist dagegen in den Warengruppen des kurzfristigen Bedarfsbereichs festzuhalten. Dementsprechend fällt auch die Verkaufsflächenausstattung je 1.000 Einwohner im Bezirk Nippes als deutlich unterdurchschnittlich aus; auch hier werden insbesondere im mittelfristigen und im langfristigen Bedarf nur geringe Ausstattungswerte erreicht, während das Angebot im kurzfristigen Bedarf etwa auf dem Niveau der Bezirke 2 9 liegt.

Stadtentwicklung Köln 535 Tabelle 5.6: Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner im Stadtbezirk Nippes Daten Ø Bezirk Ø Bezirke 2 9 Branche / Bedarfsbereich Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner in m² Einzelhandel insgesamt 864 1.187 kurzfristiger Bedarf insgesamt 445 456 Lebensmittel und Reformwaren 373 375 Gesundheits- / Körperpflegeartikel 50 57 Blumen / Schreibwaren / Zeitungen 22 24 mittelfristiger Bedarf insgesamt 89 154 Bücher 6 11 Spielwaren / Hobbyartikel 4 14 Bekleidung / Wäsche 65 109 Schuhe / Lederwaren 13 20 langfristiger Bedarf insgesamt 330 577 Uhren / Schmuck 3 5 Elektrowaren 46 51 Foto / Optik 5 9 Sportartikel / Camping 19 21 Hausrat / Glas / Porzellan 19 40 Einrichtungsbedarf 88 240 bau- / gartenmarktspez. Sortimente 150 212 Darstellung: GMA 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen)

536 Stadtentwicklung Köln 5.3 Zentren- und Standortstruktur Übersicht 5.1: Zentren- und Standortstruktur im Stadtbezirk Nippes zentrale Versorgungsbereiche Zentrentyp i. S. d. LEPro NRW Zentrum Bezeichnung Hauptzentrum Bezirkszentrum - Nippes, Neusser Straße Nebenzentrum Stadtteilzentrum - Niehl, Niehler Straße / Friedrich Karl-Straße Nahversorgungszentrum Nahversorgungszentrum - Longerich, Gartenstadt-Nord, Wilhelm-Sollmann-Straße - Longerich, Gartenstadt-Nord Longericher Straße - Alt-Longerich, Longericher Hauptstraße - Weidenpesch, Neusser Straße / Friedrich-Karl-Straße - Weidenpesch, Neusser Straße / Kapuzinerstraße - Nippes, Sechzigstraße - Riehl, Stammheimer Straße - Alt-Niehl, Sebastianstraße Nahversorgungslagen - Mauenheim, Merheimer Straße - Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg / West - Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg / Ost Sonderstandorte - Darstellung: GMA 2010 5.3.1 Zentrale Versorgungsbereiche In Nippes werden folgende Zentren als zentrale Versorgungsbereiche eingestuft: Das Bezirkszentrum Nippes liegt im Süden des Stadtbezirks und erstreckt sich trotz Verkürzung der Abgrenzung gegenüber 1992 auf vergleichsweise großer Länge entlang der Ausfallstraße Neusser Straße (Bundesstraße B 9). Aufgrund des vorhandenen Angebotsbesatzes, der Lage und der verkehrlichen Erreichbarkeit übernimmt das Bezirkszentrum Versorgungsfunktion für den gesamten Stadtbezirk. Daneben besteht im Stadtteil Niehl ein Stadtteilzentrum, welches Versorgungsbedeutung für den Stadtteil Niehl besitzt. Darüber hinaus werden insgesamt acht Nahversorgungszentren festgelegt, die sich auf fast alle Stadtteile des Bezirks verteilen. Mit ihrem Angebotsschwerpunkt

Stadtentwicklung Köln 537 im kurzfristigen Bedarf übernehmen diese Zentren Versorgungsfunktion für die umliegenden Wohnviertel. Die Zentren im Stadtbezirk Nippes sind historisch gewachsen; dabei sind insbesondere das Bezirkszentrum sowie die beiden Nahversorgungszentren in Weidenpesch entlang der zentralen Verkehrsachse Neusser Straße (B9) aufgereiht. Dies hat zur Folge, dass diese Zentren stellenweise eine geringe Kompaktheit mit fehlenden räumlichfunktionalen Bezügen aufweisen und es an Bereichen mit Mittelpunktfunktion (z. B. Plätzen) mangelt. Die hier vorgenommene Zweiteilung des ehemaligen Mittelbereichszentrums Weidenpesch, Neusser Straße (mit 1,4 km Länge!) sowie auch die Verkürzung des Bezirkszentrums Nippes (vormals 1,6 km Länge!) trägt diesem Umstand Rechnung. Die in der Zentrenkonzeption 1992 ausgewiesenen Zentren Bilderstöckchen und Mauenheim sind aktuell nicht als zentrale Versorgungsbereiche einzustufen. Die Kriterien für Nahversorgungszentren werden nicht mehr erfüllt. Vor dem Hintergrund der räumlichen Situation sowie der Wettbewerbssituation im Umfeld wird keine Perspektive zur Stärkung bzw. Aufwertung dieser Zentren gesehen (vgl. Zentrenpässe). In den zentralen Versorgungsbereichen im Stadtbezirk Nippes waren zum Zeitpunkt der Erhebung insgesamt 319 Betriebe des Einzelhandels mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca. 44.635 m² vorhanden. Die Einzelhandelssituation stellt sich wie folgt dar: Auf das Bezirkszentrum Nippes entfallen etwa 44 % der Betriebe und etwa 45 % der Verkaufsfläche. Das Stadtteilzentrum Niehl umfasst ca. 21 % der Verkaufsfläche, jedoch nur 9 % der Betriebe. Die acht Nahversorgungszentren beherbergen etwa ein Drittel der Verkaufsfläche, aber fast die Hälfte der Betriebe. Innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche liegt der Angebotsschwerpunkt mit einem Verkaufsflächenanteil von etwa 47 48 % im kurzfristigen Bedarfsbereich. Auf den langfristigen Bedarf entfallen ca. 33 34 % der Verkaufsfläche und auf den mittelfristigen Bedarf etwa 19 %. Damit ist der mittelfristige Bedarf in den zentralen Versorgungsbereichen im Bezirk Nippes vergleichsweise schwach vertreten, während der langfristige Bedarf überdurchschnittliche Anteile aufweist; dies ist insbesondere auf das Angebot in den Warengruppen Elektrowaren, Einrichtungszubehör und bau- und gartenmarktspezifische Sortimente zurückzuführen.

538 Stadtentwicklung Köln Tabelle 5.7: Einzelhandelsbestand in den zentralen Versorgungsbereichen im Stadtbezirk Nippes Daten Anzahl Betriebe Verkaufsfläche in m² Zentrale Versorgungsbereiche abs. in % in m² in % Zentrale Versorgungsbereiche gesamt 319 100,0 44.635 100,0 1 Bezirkszentrum 140 43,9 20.090 45,0 - Nippes, Neusser Straße 140 43,9 20.090 45,0 1 Stadtteilzentrum 29 9,1 9.440 21,1 - Niehl, Niehler Straße / Friedrich-Karl- Straße 29 9,1 9.440 21,1 8 Nahversorgungszentren 150 47,0 15.105 33,8 - Longerich, Gartenstadt-Nord, Wilhelm- Sollmann-Straße - Longerich, Gartenstadt-Nord, Longericher Straße 13 4,1 1.150 2,6 14 4,4 1.665 3,7 - Alt-Longerich, Longericher Hauptstraße 22 6,9 1.260 2,8 - Weidenpesch, Neusser Straße / Friedrich-Karl-Straße - Weidenpesch, Neusser Straße / Kapuzinerstraße 27 8,5 1.320 3,0 14 4,4 4.935 11,1 - Nippes, Sechzigstraße 18 5,6 2.115 4,7 - Riehl, Stammheimer Straße 27 8,5 1.515 3,4 - Alt-Niehl, Sebastianstraße 15 4,7 1.145 2,6 Erhebung: GMA 2008 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verkaufsflächenentwicklung 1 in den zentralen Versorgungsbereichen seit 1983. Zwischen den Jahren 1983 und 1990 konnten nahezu alle Zentren eine konstante bis positive Entwicklung aufweisen. Insbesondere gilt dies für das Stadtteilzentrum Niehl, wo sich die Verkaufsfläche durch die Ansiedlung mehrerer mittel- und großflächiger Betriebe mehr als verdreifacht hat. Lediglich im Nahversorgungszentrum Longerich, Wilhelm-Sollmann-Straße ist die Verkaufsfläche um mehr als 10 % zurückgegangen. Gegenüber 1990 liegt aktuell die Verkaufsfläche in den zentralen Versorgungsbereichen auf einem deutlich geringeren Niveau. Eine etwa konstante Verkaufsfläche liegt in den Nahversorgungszentren Longerich, Wilhelm- Sollmann-Straße und Alt-Niehl, Sebastianstraße vor; für das Stadtteilzentrum Niehl ist erneut ein Verkaufsflächenanstieg festzustellen. In allen sonstigen Zentren liegt die Verkaufsfläche deutlich unter dem Niveau von 1990. 1 Eine Interpretation der Daten ist nur eingeschränkt möglich, da im aktuellen Konzept die Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche im Vergleich zu 1983 bzw. 1990 z. T. erheblich verändert wurde, woraus sich deutliche Verzerrungen ergeben.

Stadtentwicklung Köln 539 Tabelle 5.8: Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche im Stadtbezirk Nippes Zentrale Versorgungsbereiche Daten 1983 1990 2008 Verkaufsfläche in m² Zentrale Versorgungsbereiche gesamt 49.180 58.900 44.635 1 Bezirkszentrum 23.260 27.120 20.090 - Nippes, Neusser Straße 23.260 27.120 20.090 1 Stadtteilzentrum 2.660 8.070 9.440 - Niehl, Niehler Straße / Friedrich-Karl- Straße 2.660 8.070 9.440 8 Nahversorgungszentren 23.260 23.710 15.105 - Longerich, Gartenstadt-Nord, Wilhelm- Sollmann-Straße - Longerich, Gartenstadt-Nord, Longericher Straße - Alt-Longerich, Longericher Hauptstraße - Weidenpesch, Neusser Straße / Friedrich-Karl-Straße - Weidenpesch, Neusser Straße / Kapuzinerstraße 1.330 1.150 1.150 2.040 1.880 1.665 2.450 2.510 1.260 10.850* 11.650* 1.320* 4.935* - Nippes, Sechzigstraße 3.380 3.110 2.115 - Riehl, Stammheimer Straße 1.950 2.150 1.515 - Alt-Niehl, Sebastianstraße 1.260 1.260 1.145 grün: Anstieg der Verkaufsfläche zum vorherigen Erhebungsdatum um mehr als 10 % rot: Rückgang der Verkaufsfläche zum vorherigen Erhebungsdatum um mehr als 10 % gelb: Veränderung der Verkaufsfläche zum vorherigen Erhebungsdatum um weniger als 10 % * Zahlenvergleich wegen Teilung des ehemaligen Mittelbereichszentrum Weidenpesch, Neusser Straße nicht möglich Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, GMA-Erhebung 2008 Darstellung: GMA 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) 5.3.2 Nahversorgungslagen Nahversorgungslagen können vor dem Hintergrund des geringen Besatzes und / oder fehlender Entwicklungsmöglichkeiten nicht als zentrale Versorgungsbereiche festgelegt werden. Gleichzeitig besitzen sie aufgrund der integrierten Lage, der ansässigen Nutzungen (Lebensmittelmarkt, kleinteiliger Einzelhandel, ergänzende Nutzungen) und des i. d. R. vorhandenen Zentrumscharakters eine Bedeutung für die wohnortnahe Versorgung. Im Bezirk Nippes werden folgende ehemalige Zentren als Nahversorgungslagen festgelegt: Das ehemalige Zentrum Mauenheim ist aktuell nicht als zentraler Versorgungsbereich einzustufen. Die Verkaufsfläche lag zum Zeitpunkt der Erhebung mit ca.

540 Stadtentwicklung Köln 1.200 m² zwar über dem Orientierungswert für Nahversorgungszentren, entfällt allerdings zu mehr als zwei Drittel auf den hier ansässigen Supermarkt. Im Bereich der Komplementärnutzungen ist ebenfalls nur ein sehr geringes Angebot vorhanden. Der Besatz konzentriert sich auf die östliche Straßenseite der Merheimer Straße, während die westliche Straßenseite durch eine geschlossene mehrgeschossige Wohnbebauung geprägt ist. Im Hinblick auf die baulichen Strukturen sowie auch aufgrund der räumlichen Nähe zum Nahversorgungszentrum Weidenpesch, Neusser Straße / Friedrich-Karl-Straße sowie zum Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße ist eine Stärkung des Zentrums und damit eine Aufwertung zu einem zentralen Versorgungsbereich als unwahrscheinlich anzusehen. Mit dem hier vorhandenen Supermarkt übernimmt die Nahversorgungslage Mauenheim, Merheimer Straße allerdings eine wichtige Versorgungsfunktion für die umliegenden Wohngebiete. Ähnliches gilt für das ehemalige Zentrum Bilderstöckchen. Hier wurden entsprechend der räumlichen Verteilung zwei Nahversorgungslagen ausgewiesen, die aktuell wichtige Nahversorgungsfunktionen übernehmen bzw. perspektivisch wieder gestärkt werden sollen. Die Nahversorgungslage Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg / West umfasst den westlichen Teilbereich des ehemaligen Zentrums Bilderstöckchen mit einer einheitlichen Ladengruppe im Kreuzungsbereich Schiefersburger Weg / Hunsrückstraße (u. a. Schlecker) und den westlich davon leicht abgesetzten Magnetbetrieben Plus und Rossmann. Mit ca. 1.380 m² liegt die Verkaufsflächenausstattung dieser Nahversorgungslage zwar über dem Orientierungswert für Nahversorgungszentren, allerdings sind sowohl die Anzahl der Einzelhandelsbetriebe als auch das Angebot bei Komplementärnutzungen nur sehr gering. Vor dem Hintergrund der intensiven Wettbewerbssituation, insbesondere mit Discountmärkten im Gewerbegebiet Bilderstöckchen (Aldi, Lidl, Penny) und der räumlichen Struktur werden die Möglichkeiten zur Entwicklung zu einem funktionsfähigen Zentrum als gering eingestuft; aufgrund der vorhandenen Ausstattung und der Versorgungsfunktion für umliegende Wohngebiete erfolgt jedoch eine Einstufung als Nahversorgungslage. Etwa 300 m östlich befindet sich im Kreuzungsbereich Schiefersburger Weg / Longericher Straße die Nahversorgungslage Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg / Ost mit einer einheitlich geplanten Ladengruppe. Die Einzelhandelsverkaufsfläche beläuft sich aktuell lediglich auf ca. 230 m², so dass die Kriterien für ein Nahversorgungszentrum deutlich unterschritten werden. Aktuell weist die Nahversorgungslage nicht zuletzt auch aufgrund der intensiven Wettbewerbssituation im Umfeld (v. a. Gewerbegebiet Bilderstöckchen mit den drei Discountern Aldi, Lidl und Penny) deutliche Trading-Down-Tendenzen und abschmelzende Einzelhandelsnutzungen auf. Die Nahversorgungslage verfügt aufgrund der Lage am Parkgürtel und die unmittelbar angrenzende S-Bahn- und Stadtbahn-Haltestelle jedoch über eine sehr gute Verkehrsanbindung und übernimmt ebenfalls wichtige Nahversorgungsfunktionen für umliegende Wohngebiete, weshalb ein Angebotsausbau geprüft werden sollte.

Stadtentwicklung Köln 541 5.3.3 Sonstige Lagen Neben den zentralen Versorgungsbereichen und den Nahversorgungslagen existieren im Bezirk Nippes überdurchschnittlich viele Einzelstandorte und kleinere Standortagglomerationen des Einzelhandels, die ebenfalls einen Beitrag zur Versorgung leisten, aber auch im Wettbewerb zu den zentralen Versorgungsbereichen stehen. Diese Standorte können hier überwiegend aufgrund ihrer Lage an städtebaulich nicht integrierten Standorten, oftmals in Gewerbegebieten, nicht als zentrale Versorgungsbereiche eingestuft werden. In diesem Zusammenhang sind mehrere Standorte von Lebensmittelbetrieben, insbesondere in den Stadtteilen Niehl, Riehl und Bilderstöckchen zu nennen. 5.3.4 Sonderstandorte des großflächigen, nicht zentrenrelevanten Einzelhandels Sonderstandorte i. S. d. 24a LEPro eignen sich im Allgemeinen für Angebotsergänzungen mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten. Sie sind i. d. R. autokundenorientierte Standorte in Gebieten, die ursprünglich primär für Gewerbebetriebe vorgesehen waren. Tatsächlich weisen sie jedoch auf der einen Seite einen Besatz mit überwiegend großflächigen Betrieben des Fachmarktsektors auf (z. B. Möbelhäuser, Baumärkte), auf der anderen Seite sind hier häufig zusätzlich Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungsund zentrenrelevanten Sortimenten zu finden. Im Stadtbezirk Nippes ist aktuell in mehreren Gewerbegebieten (v. a. Bilderstöckchen) ebenfalls eine Durchdringung von nahversorgungs- und zentrenrelevanten Einzelhandelsnutzungen vorhanden, eine Konzentration von Einzelhandel mit nichtzentrenrelevanten Kernsortimenten ist in dezentralen Lagen jedoch nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund wird im Stadtbezirk Nippes kein Sonderstandort für großflächigen, nicht zentrenrelevanten Einzelhandel ausgewiesen. Unabhängig davon soll ein weiterer Ausbau von Einzelhandel mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten an den Gewerbegebietsstandorten mittels Bebauungsplanfestsetzungen ausgeschlossen werden, um negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit bzw. die Entwicklungsmöglichkeiten umliegender zentraler Versorgungsbereiche bzw. integrierter Versorgungsstandorte zu vermeiden.

Einzelhandels- Stadtbezirk Nippes Zentrenkonzept Köln 2010 Z und e ntr e n und St a n d o r t s t r u k t u r Ratsbeschluss 17.12.2013 Zentrenstruktur / Versorgungsgebiete BZ - Bezirkszentrum Versorgungsgebiet STZ - Stadtteilzentrum Versorgungsgebiet NVZ Alt-Longerich, Longericher Hauptstr. NVZ Longerich, Gartenstadt-Nord, Longericher Str. NVZ Longerich, Gartenstadt-Nord, Wilhelm-Sollmann-Str. NVZ - Nahversorgungszentrum Versorgungsgebiet Nahversorgung / Einzugsbereiche Lebensmittelbetriebe ab 400 m² VKF NVZ Weidenpesch, Neusser Str./Kapuziner Str. ") NVZ Alt-Niehl, Sebastianstr. ") #* SB-Warenhaus Verbrauchermarkt Supermarkt Discounter NVL - Nahversorgungslage ") 0 350 700 Meter 1.400 NVL Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg/West NVL Mauenheim, Merheimer Str. NVL Bilderstöckchen, Schiefersburger Weg/Ost NVZ Nippes, Sechzigstr. NVZ Weidenpesch, Neusser Str./ Friedrich-Karl-Str. BZ Nippes, Neusser Str. #* STZ Niehl, Niehler Str./ Friedrich-Karl-Str. ") NVZ Riehl, Stammheimer Str. 700 Meter Radius um die Zentren und um Lebensmittelbetriebe ab 400 m² VKF in Nahversorgungslagen 700 Meter Radius um die Betriebe 1:29.000 Karte: 5.1 Darstellung: Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2010 Erhebung: GMA 2008

Stadtentwicklung Köln 545 5.4 Nahversorgungssituation Die Nahversorgungssituation im Stadtbezirk Nippes ist zusammenfassend wie folgt zu bewerten: In den Stadtteilen Niehl, Weidenpesch und Bilderstöckchen ist die Versorgungssituation unter quantitativen und räumlichen Gesichtspunkten als gut bzw. sehr gut zu bewerten. In qualitativer Hinsicht ist allerdings anzuführen, dass das Angebot stark durch Lebensmitteldiscountmärkte geprägt ist, die Standorte zumeist außerhalb der Zentren in autokundenorientierten Lagen besetzt haben. Insbesondere gilt dies für Bilderstöckchen, wo ein ausländischer Supermarkt den einzigen Lebensmittelvollsortimenter darstellt. Die innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche ansässigen Lebensmittelmärkte weisen demgegenüber z. T. strukturelle Wettbewerbsnachteile wie kleine Verkaufsflächen und geringes Parkplatzangebot auf. Der Stadtteil Niehl besitzt mit dem hier ansässigen Kaufland SB-Warenhaus die höchste quantitative Verkaufsflächenausstattung. Die Versorgungssituation in den Stadtteilen Nippes, Mauenheim, Riehl und Longerich ist unter quantitativen Aspekten als unterdurchschnittlich einzustufen. Unter räumlichen Gesichtspunkten besteht in diesen Stadtteilen dagegen eine gute Versorgungssituation, wobei die Siedlungsbereiche von Mauenheim und Riehl teilweise durch Lebensmittelanbieter in den benachbarten Stadtteilen mitversorgt werden. Unter qualitativen Gesichtspunkten ist das Angebot als ausgewogen zu bezeichnen. Der Großteil der Lebensmittelanbieter ist innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche ansässig, sie weisen jedoch z. T. strukturelle Wettbewerbsnachteile wie kleine Verkaufsflächen und geringes Parkplatzangebot auf. Die Detailbetrachtung hinsichtlich Analyse und Bewertung der Nahversorgungssituation erfolgt in nachfolgender Übersicht 5.2. Karte 5.1 zeigt die räumliche Versorgung anhand von 700 m-radien als fußläufige Einzugsbereiche um Lebensmittelbetriebe ab 400 m² Verkaufsfläche. Wie im Kapitel 4. Zentrenstruktur und Steuerungssystem Köln in Teil A dargestellt, sind Gebiete zu definieren, in denen großflächige Einzelhandelsvorhaben mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten generell ausgeschlossen werden. Diese Flächen umfassen städtebaulich nicht integrierte und nicht verbrauchernahe Standorte: alle Standorte in Randlagen von Wohnbereichen alle Gewerbe- und Industriegebiete.

546 Stadtentwicklung Köln Übersicht 5.2: Lebensmittelversorgung im Stadtbezirk Nippes Stadtteil Stadtteil insgesamt Einwohner* davon mit fußläufiger Versorgung** abs. in % VKF je 1.000 EW in m² Wesentliche Anbieter nach Lagen*** zentrale Versorgungsbereiche 501 Nippes 33.130 32.981 99,3 291 Rewe (SM) Rewe (SM) Rewe (SM) Aldi (DIS) Plus (DIS) Plus (DIS) Alnatura (Bio- SM) 502 Mauenheim 503 Riehl 504 Niehl 505 Weidenpesch Fortsetzung nächste Seite 5.691 11.449 17.610 5.691 11.241 17.458 100,0 98,2 99,1 256 212 639 - Rewe (SM) Rewe (SM) Kaiser s (SM) Plus (DIS) 13.481 13.481 100,0 345 Toom (VM) Plus (DIS) sonstige Lagen**** Aldi (DIS) Plus (DIS) Plus (DIS) Aydin Market (SM) Spar (SM) (jetzt Rewe) Norma (DIS) Kaufland (SB) Aldi (DIS) Lidl (DIS) Plus (DIS) Lidl (DIS) Bewertung der Versorgungssituation und Empfehlungen Versorgung quantitativ unterdurchschnittlich, räumlich sehr gut, Großteil der Anbieter im Zentrum, qualitativ ausgewogen aber teilweise strukturelle Defizite der Anbieter in den Zentren, zukünftig steigende Einwohnerzahl Sicherung bzw. Ausbau der Versorgung in den Zentren Versorgung quantitativ gering, jedoch ausreichend aufgrund geringen Einwohnerpotenzials, räumlich sehr gut, u. a. aufgrund Mitversorgung durch Anbieter in den benachbarten Stadtteilen, rückläufige Einwohnerzahl prognostiziert Versorgung quantitativ gering, räumlich sehr gut, qualitativ ausgewogen und insgesamt ansprechend, Mitversorgung aber auch Konkurrenz durch Kaufland in Niehl Sicherung der Versorgung im Zentrum Versorgung quantitativ und räumlich sehr gut, qualitativ ausgewogen, jedoch gewisse Standortnachteile des Magnetbetriebes im Nahversorgungszentrum Alt-Niehl, Sebastianstraße; Wettbewerb durch moderne Discounter und Kaufland SB-Warenhaus außerhalb der Zentren Versorgung quantitativ gut, räumlich sehr gut, z. T. Mitversorgung durch Anbieter in Mauenheim und Nippes, mit SB- Warenhaus toom lediglich ein Vollsortimenter

Stadtentwicklung Köln 547 Fortsetzung von vorheriger Seite Stadtteil 506 Longerich 507 Bilderstöckchen Stadtteil insgesamt 13.767 15.010 Einwohner* davon mit fußläufiger Versorgung** abs. in % 12.905 14.991 93,7 99,9 VKF je 1.000 EW in m² 255 438 Wesentliche Anbieter nach Lagen*** zentrale Versorgungsbereiche Rewe (SM) Rewe (SM) - - sonstige Lagen**** Aldi (DIS) Aldi (DIS) Lidl (DIS) Penny (DIS) Plus (DIS) Plus (DIS) türk. Supermarkt (SM) Bezirk gesamt 110.138 108.658 98,7 359 - - - * Quelle Einwohnerzahlen: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Stand 31.12.2007 ** fußläufige Versorgung: Einwohner im 700 m-radius um die Betriebe, wesentliche Anbieter: Betriebe ab 400 m² VKF *** wesentliche Anbieter: Betriebe ab 400 m² VKF **** inkl. Nahversorgungslagen Darstellung: GMA 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Bewertung der Versorgungssituation und Empfehlungen Ausbau der Versorgung im Nahversorgungszentrum Weidenpesch, Neusser Straße / Friedrich Karl-Straße z. B. durch Ansiedlung eines Vollsortimenters wünschenswert Versorgung quantitativ unterdurchschnittlich, räumlich gut, qualitativ befriedigend, aber ggf. gefährdet durch Defizite / Wettbewerbsnachteile (v. a. relativ kleine Verkaufsflächen) der Märkte in den Nahversorgungszentren, rückläufige Einwohnerzahl prognostiziert Sicherung der Versorgung in den Nahversorgungszentren (z. B. durch Verkaufsflächenerweiterung) Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes im Nahversorgungszentrum Alt-Longerich, Longericher Hauptstraße konsequenter Ausschluss von Konkurrenzansiedlungen in angrenzenden Gewerbegebieten Versorgung quantitativ und räumlich gut, qualitativ unausgewogen, nahezu ausschließlich Discounter, überwiegend in gewerblich geprägten Umfeld Verbesserung der Versorgung in den Nahversorgungslagen (Lebensmittelvollsortimenter)

548 Stadtentwicklung Köln 5.5 Fazit Für den Bezirk Nippes lassen sich folgende Aussagen zusammenfassen: Der Angebotsschwerpunkt im Stadtbezirk Nippes liegt im kurzfristigen Bedarfsbereich, der im Vergleich zu anderen Stadtbezirken einen überdurchschnittlichen Verkaufsflächenanteil einnimmt. Dagegen liegen die Verkaufsflächenanteile des mittelfristigen und des langfristigen Bedarfs unter dem Durchschnitt der Stadtbezirke 2 9. Die Bewertung des Einzelhandelsbestandes in Nippes anhand verschiedener Kennziffern zeigt, dass die Ausstattung insgesamt als leicht unterdurchschnittlich zu bewerten ist. Während das Angebot im kurzfristigen Bedarf etwa auf dem Niveau der Bezirke 2 9 liegt, ist im mittelfristigen und im langfristigen Bedarf nur eine geringe Ausstattung festzustellen. Insbesondere gilt dies für die Branchen Spielwaren / Hobbyartikel, Bekleidung / Wäsche, Hausrat / Glas / Porzellan und Einrichtungsbedarf. Weniger als die Hälfte der Gesamtverkaufsfläche im Bezirk Nippes liegt innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche; selbst im kurzfristigen Bedarf besteht ein Übergewicht von Angeboten in sonstigen Lagen, darunter zahlreiche städtebaulich nicht integrierte Einzelstandorte und Agglomerationen. Damit werden die planerischen Zielvorstellungen nur unzureichend erfüllt. Die Zentren im Stadtbezirk Nippes sind historisch gewachsene Zentren, die sich z. T. entlang der Verkehrsachsen herausgebildet haben. Neben dem Bezirkszentrum Nippes existiert lediglich ein Stadtteilzentrum sowie eine vergleichsweise große Anzahl an Nahversorgungszentren. In den Stadtteilen Niehl, Weidenpesch und Bilderstöckchen besteht unter quantitativen und unter räumlichen Gesichtspunkten eine insgesamt gute Versorgungssituation im Lebensmittelsektor. Dagegen ist die Ausstattung in den Stadtteilen Nippes, Mauenheim, Riehl und Longerich in quantitativer Hinsicht (Verkaufsfläche / Kopf) als unterdurchschnittlich zu bewerten, wobei allerdings eine gute räumliche Abdeckung des Siedlungsgebietes besteht. In mehreren Stadtteilen weisen die innerhalb der Zentren ansässigen Lebensmittelanbieter z. T. Defizite hinsichtlich der Größe der Verkaufsfläche und damit Wettbewerbsnachteile gegenüber den Anbietern in nicht integrierten Lagen auf. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf den Stadtteil Bilderstöckchen hinzuweisen, wo nahezu ausschließlich Lebensmitteldiscountmärkte an überwiegend gewerblich geprägten Standorten ansässig sind. 5.6 Zentrenpässe Nachfolgend werden die zentralen Versorgungsbereiche im Stadtbezirk anhand der Zentrenpässe detailliert dargestellt und bewertet sowie Empfehlungen zur künftigen Entwicklung gegeben. Darüber hinaus gibt es verkürzte Zentrenpässe zu den Nahversorgungslagen. Zum Verständnis der Zentrenpässe s. Erläuterungen (Zentrenpass- Lesart und Glossar) im Anhang.

550 Stadtentwicklung Köln Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße Zentrentyp: HZ Stadtteil / Versorgungsgebiet Einwohner 2007 2025 Versorgungsgebiet 110.138 111.000 (Stadtbezirk Nippes) Stadtteil Nippes 33.130 35.400 Stadtbezirk Nippes 110.138 111.000 Einzelhandelsrelevante Kauf- pro Kopf Kaufkraftkraft 2007 in Index Stadtteil Nippes 5.485 103,5 Stadtbezirk Nippes 5.538 104,5 Stadt Köln 5.710 107,8 Neusser Straße (Blick nach Süden) Einzelhandel und Komplementärnutzungen (abs.) Einzelhandel nach Bedarfsbereichen (VKF in %) 46 6 1 12 140 Einzelhandel Dienstleistungen Gastgew erbe soziale Infrastruktur Großhandel Leerstand 31% kurzfristiger Bedarf 38% mittelfristiger Bedarf langfristiger Bedarf 182 31% Einzelhandel Betriebe VKF in m² Zentralität Einzelhandel insgesamt 140 20.090 kurzfristiger Bedarf 67 7.630 mittelfristiger Bedarf 30 6.265 langfristiger Bedarf 43 6.195 strukturprägende Betriebe 400 bis unter 800 m² 800 bis unter 1.500 m² 1.500 bis unter 3.000 m² über 3.000 m² weitere nennenswerte Betriebe aktueller Entwicklungsstand 0 50 100 150 Rewe (2x, SM), Plus (2x, DIS), Alnatura (SM), dm (FM), Rossmann (FM), Woolworth (KH) 1, Deichmann (FM), Teppiche (FG) Aldi (DIS) Möbel- und Küchenstudio (FM) Galeria Kaufhof (WH) orthopädische Artikel (FG), Wein (FG) stabil, mit Entwicklungspotenzialen Kurzcharakteristik Einstufung als Bezirkszentrum (1992: Bezirkszentrum) mit Versorgungsfunktion für den Stadtbezirk Nippes (110.138 EW) Anzahl der Betriebe über Orientierungswert für ein Bezirkszentrum, Verkaufsfläche leicht darüber leichter Angebotsschwerpunkt im kurzfristigen Bedarf, darüber hinaus auch umfassendes Angebot im mittel- und langfristigen Bedarf hsicherung der Versorgungsfunktion als Bezirkszentrum, Erhalt der Magnetbetriebe im Lebensmittelsektor und im mittelfristigen Bedarf hangebotsergänzungen im mittel- und langfristigen Bedarf hstädtebauliche Aufwertung insbesondere im Kernbereich des Zentrums hersatz der Lichtsignalanlagen durch alternative Betriebsformen wo möglich 15 9 16 25 1 zwischenzeitlich geschlossen, heute REWE-City

Einzelhandels- und Stadtbezirk Nippes Zentrenkonzept Köln 2010 Nutzungsstruktur Erdgeschoss Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße 3BUTCFTDIMVTT Einzelhandel Verkaufsfläche bis unter 400 qm ab 400 bis unter 800 qm ab 800 qm Wochenmarkt Komplementärnutzungen Dienstleistung Gastgewerbe Soziale Infrastruktur Auto- oder Motorradhandel Großhandel Leerstand Abgrenzung ZVB - Zentraler Versorgungsbereich Flurstücksgrenze Zentrumsbereich 1992 Stadtbahn - Haltestelle Bus - Haltestelle S-Bahn - Haltestelle Regionalexpress/-bahn - Haltestelle 1:5.000 Karte: 5.2 Darstellung: Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2010 Meter 0 50 100 200 300 400 Erhebung: GMA 2008

Stadtentwicklung Köln 553 Bezirkzentrum Nippes, Neusser Straße Zentrentyp: HZ Räumliche Situation im südlichen Teil des Stadtbezirks Nippes, an der Grenze zum Stadtbezirk Innenstadt gelegen große Längsausdehnung (Länge ca. 1,2 km) entlang der Neusser Straße, zwischen Einmündungen Niehler Kirchweg im Norden und Holbeinstraße im Süden, von der Neusser Straße ausgehend Ausläufer entlang der Wilhelmstraße und Viersener Straße bis einschließlich Wilhelmplatz, kleinere Ausläufer in Nebenstraßen Zentrenkern mit höchster Nutzungsdichte beidseitig entlang der Neusser Straße zwischen Blücherstraße im Norden und Kuenstraße im Süden gegenüber 1992 Kappung des Zentrums um nördlichen Abschnitt der Neusser Straße zwischen Einmündung Niehler Kirchweg und ÖPNV-Knotenpunkt Neusser Straße / Gürtel (auslaufender Geschäftsbesatz ohne räumlich-funktionalen Zusammenhang zum Zentrum) Angebots- und Nachfragesituation Einzelhandel Bedarfsbereich / Branche Anzahl Betriebe Verkaufsfläche Zentralität im Versorgungsgebiet abs. in % in m² in % 0 50 100 150 Einzelhandel insgesamt 140 100 20.090 100 15 kurzfristiger Bedarf insgesamt 67 48 7.630 38 16 Lebensmittel und Reformwaren 45 32 5.090 25 Gesundheits- / Körperpflegeartikel 12 9 1.910 10 Blumen / Schreibwaren / Zeitungen 10 7 630 3 mittelfristiger Bedarf insgesamt 30 21 6.265 31 Bücher 3 2 410 2 Spielwaren / Hobbyartikel 2 1 370 2 Bekleidung / Wäsche 21 15 4.360 22 Schuhe / Lederwaren 4 3 1.125 6 langfristiger Bedarf insgesamt 43 31 6.195 31 Uhren / Schmuck 6 4 160 1 Elektrowaren 16 11 1.005 5 Foto / Optik 5 4 290 1 Sportartikel / Camping - - 300 1 Hausrat / Glas / Porzellan 2 1 * * Einrichtungsbedarf 13 9 3.140 16 bau- / gartenmarktspez. Sortimente 1 1 * * 14 22 21 25 19 14 28 24 9 27 10 18 8 25 11 1 Anzahl der Betriebe über dem Orientierungswert für ein Bezirkszentrum, Verkaufsfläche leicht darüber leichter Angebotsschwerpunkt im kurzfristigen Bedarf (38 % der Gesamtverkaufsfläche), darüber hinaus auch umfassendes Angebot im mittel- und langfristigen Bedarf (v. a. Bekleidung, Schuhe, Einrichtungsbedarf) im Lebensmittelsegment Rewe (2x), Plus (2x), Aldi und Alnatura als Magnetbetriebe Rewe zweimal in zentraler Lage als Rewe City Markt vertreten; beide mit kleiner Verkaufsfläche, ein Markt mit kleinem, rückwärtigen Parkplatz; insgesamt leistungsfähiger Marktauftritt dieser beiden Betriebe Plus je einmal im nördlichen und südlichen Bereich; jeweils mit kleiner Verkaufsfläche und ohne eigene Parkplätze, insgesamt durchschnittlicher Marktauftritt

554 Stadtentwicklung Köln Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße Zentrentyp: HZ Aldi im südlichen Zentrumsbereich, moderner Markt, ohne eigene Parkplätze; insgesamt leistungsfähiger Marktauftritt außerdem Alnatura (Biosupermarkt) zentral im Zentrum, moderner Anbieter; insgesamt leistungsfähiger Marktauftritt im Lebensmittelbereich außerdem Reformhaus, Getränkeanbieter, Vielzahl von Betrieben des Ladenhandwerks (Bäcker, Metzger), Tchibo, zahlreiche Kioske und eine Reihe von z. T. hochwertigen Spezialanbietern (z. B. Fisch, Feinkost, Obst) täglich stattfindender Markt auf Wilhelmplatz mit Anziehungskraft über den Stadtbezirk hinaus im sonstigen kurzfristigen Bedarf drei Drogeriemärkte (dm, Rossmann, Schlecker), eine Parfümerie (Douglas), sechs Apotheken, zwei Orthopädieanbieter sowie einige Schreibwaren- / Zeitschriften- (u. a. McPaper) und Blumenläden; damit umfassendes Angebot im kurzfristigen Bedarf im mittelfristigen Bedarf Galeria Kaufhof als Magnet, außerdem drei Buchhandlungen, zwei Spielwarenanbieter, eine Vielzahl von Bekleidungsgeschäften, Schuh- / Lederwarenanbietern (u. a. Woolworth 1, Deichmann); insgesamt umfassendes Angebot vorhanden im langfristigen Bedarf Anbieter aller Branchen vorhanden, mehrere Betriebe aus den Bereichen Optik, Uhren / Schmuck, Elektrowaren (v. a. Telekommunikationsanbieter), Optik, Einrichtungsbedarf (u. a. Möbel- / Küchenstudio, Teppiche), außerdem einzelne Anbieter der Branchen Hausrat / Geschenkartikel (Kodi) und bau- / gartenmarktspezifische Sortimente, Teilflächen von Kaufhof; insgesamt umfassendes Angebot für Bezirkszentrum, z. T. jedoch einzelne Defizite (z. B. Elektrowaren) im kurzfristigen Bedarf intensive Wettbewerbssituation mit Bezirksteilzentrum Nördliche Innenstadt, Eigelstein / Neusser Strasse (ca. 400 m südlich), Nahversorgungszentrum Nippes, Sechzigstraße (ca. 400 m westlich), Stadtteilzentrum Niehl, Niehler Straße / Friedrich-Karl-Straße (ca. 400 m nordöstlich) und Nahversorgungszentrum Weidenpesch, Neusser Straße (ca. 300 m nördlich), im mittel- und langfristigen Bedarf ausgeprägte Konkurrenzsituation mit City (ca. 1,5 km südlich) durchschnittlicher Filialisierungsgrad (33 %) für ein Bezirkszentrum unterdurchschnittliche Zentralität für ein Bezirkszentrum, Ergänzungspotenziale im mittel- (25 %) und langfristigen Bedarf (9 %), v. a. bei Büchern, Bekleidung / Schuhe (insbesondere Herren-, Kinderbekleidung), Elektrowaren, Sportartikel / Camping, Hausrat / Glas / Porzellan Komplementärnutzungen Ausstattung deutlich über den Orientierungswerten für ein Bezirksteilzentrum, ohne wesentliche Lücken Angebotsschwerpunkt bei sonstigen Dienstleistungen, medizinischen Dienstleistungen (u. a. Fachärzte) und Gastronomie angemessene Ausstattung auch bei konsumnahen Dienstleistungen (u. a. Post in der Wilhelmstraße) und Finanzdienstleistungen (mehrere Banken, Sparkasse) gute Ausstattung auch im Bereich Kultur / Freizeit mehrere Einrichtungen der sozialen Infrastruktur im Zentrum vorhanden Nutzung konsumnahe Dienstleistungen Anzahl wesentliche Nutzungen (Beispiele) 38 Friseur, Reinigung, Reisebüro, Schneider, Polsterer Finanzdienstleistungen 12 Bank / Sparkasse, Bausparkasse, Leihhaus medizinische Dienstleistungen, Ärzte sonstige Dienstleistungen 53 Augenarzt, Beratungsstelle, Gynäkologe, Hautarzt, Psychologe, Tierarzt 65 Rechtsanwalt, Personalvermittlung, Fahrschule, Musikschule, Tanzschule Kultur, Freizeit 14 Fitnessstudio, Verein Gastgewerbe 46 Café, Eiscafé, Imbiss, Kneipe, SB-Restaurant soziale Infrastruktur 6 Bürgertreff, Moschee Großhandel 1 Spielwarengroßhandel Komplementärnutzungen insgesamt 235 1 zwischenzeitlich geschlossen, heute REWE-City

Stadtentwicklung Köln 555 Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße Zentrentyp: HZ Entwicklung Anzahl der Betriebe und Verkaufsfläche im Einzelhandel deutlich unter dem Niveau 1990; Ursache aber v. a. veränderte Zentrenabgrenzung Zunahme an Dienstleistungsbetrieben seit 1983 etwa konstante Anzahl der Gastronomiebetriebe gegenüber 1983 und 1990 Daten Nutzung 1983 1990 2008 Verkaufsfläche in m² Einzelhandel 23.260 27.120 20.090 Anzahl Betriebe Einzelhandel 171 186 140 Dienstleistungen 110 141 182 Gastgewerbe 46 43 46 Betriebe insgesamt 327 370 368 Entwicklung Einzelhandel 200 Entwicklung Komplementärnutzungen 200 150 150 100 100 50 1983 1990 2008 50 1983 1990 2008 Verkaufsfläche im Zentrum Verkaufsfläche alle Zentren im Stadtbezirk Dienstleistungen im Zentrum Dienstleistungen alle Zentren im Stadtbezirk Betriebe im Zentrum Betriebe alle Zentren im Stadtbezirk Gastgewerbe im Zentrum Gastgewerbe alle Zentren im Stadtbezirk 1983 = 100 1983 = 100 Städtebau, Verkehr, Aufenthaltsqualität große räumliche Nord-Süd-Ausdehnung des Zentrums (Länge ca. 1,2 km) höchste Nutzungsdichte im Bereich der Neusser Straße zwischen Blücherstraße im Norden und Kuenstraße im Süden; hier wesentliche Magnetbetriebe nördlich der Blücherstraße auslaufender Handelsbesatz, südlich der Kuenstraße nur noch einseitig Handel und nachlassender Handelsbesatz hohe Nutzungsdichte auch in der angrenzenden Wilhelmstraße bis zum Wilhelmplatz (hier u. a. Post, ausländischer Lebensmittelmarkt) ansonsten ausdünnender Betriebsbesatz in den Nebenstraßen großzügiger Platz (Wilhelmplatz) westlich der Neusser Straße mit dem einzigem täglich stattfindenden Wochenmarkt in Köln Neusser Straße (Höhe Einmündung Mauenheimer Straße, Blick nach Norden)

556 Stadtentwicklung Köln Bezirkszentrum Nippes, Neusser Straße Zentrentyp: HZ im Bereich der Stadtbahn-Haltestelle Florastraße im Kernbereich des Zentrums Aufweitung des Straßenquerschnitts zu Platzbereich hier auch höchste Bebauungsdichte, z. T. erhebliche gestalterische Mängel (u. a. Fassaden, Werbeschilder) im übrigen Zentrum überwiegend fünfgeschossige Blockrandbebauung, vielfach gründerzeitliche Fassaden Neusser Straße zweispurig, mit Parken (gebührenpflichtig) überwiegend straßenbegleitend auf dem Seitenstreifen, z. T. in Schrägaufstellung oder auf betriebseigenen Parkplätzen (u. a. Kaufhof, Rewe) mit rückwärtiger Zufahrt insgesamt hohes Verkehrsaufkommen im Zentrum, auch in den Nebenstraßen, hinzu kommt Parksuchund Lieferverkehr Anbindung an das Netz des ÖPNV durch zentrale Stadtbahnhaltestelle Florastraße; darüber hinaus ÖPNV-Knotenpunkt Neusser Straße / Gürtel ca. 250 m nördlich des Zentrums (hier u. a. in den 1990er Jahren neu entstandenes Bezirksrathaus) sowie Stadtbahnhaltestelle Lohsestraße ca. 100 m südlich des Zentrums, mehrere Bushaltestellen entlang der Neusser Straße stärkste Fußgängerfrequenzen entlang der östlichen Straßenseite der Neusser Straße, etwa zwischen Stadtbahnhaltestelle Florastraße im Norden und Kaufhof im Süden; mehrere ampelgeregelte Querungsmöglichkeiten in den Kreuzungsbereichen sowie im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Florastraße in Teilbereichen bereits erfolgte/r Umbau / -gestaltung der Neusser Straße als Ergebnis des zweijährigen vom Land NRW geförderten Statteilmanagements Köln Nippes: Verbreiterung der Gehwege (insbesondere auf der östlichen Straßenseite), durchgängiger Schutzstreifen für Fahrräder in Fahrbahnlage, regelmäßige Baumbepflanzung im Seitenstreifen / auf dem Gehweg, z. T. Bepflanzung der Baumscheiben, Aufstellen von zusätzlichen Bänken große räumliche Ausdehnung des Zentrums, z. T. Trennwirkung der Neusser Straße durch hohes Verkehrsaufkommen (s. u. Handlungsempfehlungen); fehlende Möblierungselemente leicht unterdurchschnittliche Leerstandsquote für Bezirkszentrum: 4 % (12 Leerstände) Handlungsempfehlungen Einzelhandel / Komplementärnutzungen hsicherung der Versorgungsfunktion als Bezirkszentrum, Erhalt der Magnetbetriebe im Lebensmittelsektor und im mittelfristigen Bedarf hkein weitere Ausdehnung des Zentrums in Nord-Süd-Ausrichtung hangebotsergänzungen im mittel- und langfristigen Bedarf, v. a. Bücher, Spielwaren, Bekleidung / Schuhe (insbesondere bei Herren- und Kinderbekleidung), Elektrowaren, Hausrat / Glas / Porzellan) hverstetigung der Organisations-, Vernetzungsansätze sowie Aufgreifen der Handlungsempfehlungen des zweijährigen Pilot-Projektes Stadtteilmanagement Köln Nippes in Trägerschaft der Stadt Köln und des Vereins Für Nippes e.v. (2005 bis 2006) ggf. im Rahmen des ISGG NRW Städtebau, Verkehr, Aufenthaltsqualität hstädtebauliche Aufwertung insbesondere im Kernbereich des Zentrums (Bereich Stadtbahnhaltestelle Florastraße), z. B. durch Möblierungselemente hersatz der Lichtsignalanlagen durch alternative Betriebsformen (Querungshilfen, Kreisverkehre, Tempo 30-Ausweisungen) auf der gesamten Länge zur Verbesserung der Querungsmöglichkeiten und Aufenthaltsqualität (Verwaltungsvorlage derzeit in der politischen Beratung) hweitere Würdigung und ggf. Umsetzung der Maßnahmenvorschläge des Gesamtkonzepts Neusser Straße das im Rahmen des Stadtteilmanagements Nippes kooperativ erarbeitet wurde heinbeziehung der relevanten lokalen Akteure (Für Nippes e.v. u. a.) bei der Konzeption und Durchführung weiterer Zentren stärkender Maßnahmen