Fachtagung BAGSO Im Alter IN FORM Gesunde Lebensstile fördern. Helga Strube 11. März 2014

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Transkript:

1 Fachtagung BAGSO Im Alter IN FORM Gesunde Lebensstile fördern Helga Strube 11. März 2014 Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS GmbH

Juli 2013

Die Mission 3 Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung Unsere Aufgabe: Erkennung von Ursachen für Gesundheitsstörungen Entwicklung von neuen Konzepten zur Prävention Unser Ziel: Forschungsergebnisse der Gesellschaft zur Verfügung stellen Bevölkerung über Gesundheitsrisiken aufklären Zu einer gesunden Lebensumwelt beitragen

Gliederung 4 Hintergrund und Ziel Die BIPS-Karte Entwicklung der Beratungshilfe Ergebnisse Einsatzmöglichkeit und Nutzen Transfer und Fazit

Es ist nie zu spät Präventionspotenzial im Alter nutzen 5 5

Projektübersicht [2007 2009] 6 Partizipative Entwicklung Instrument OPTIMA H L 60plus Intervention Interventionsgruppe Selbständige Optimierung des individuellen Ernährungs- & Bewegungsprofils mit OPTIMA H L 60plus T0 T1 T2 Evaluation T0 T1 T2 Kontrollgruppe Transfer Evaluiertes Instrument Qualifizierungsmodul: Ausbildung Altenpflege & Migrations- Beratung Einsatz: ambulante Pflege, Migranten- Beratung, Hausärzte, Internetpräsentation Monate 9 12 18 24

Kooperationspartner ZIS Kirchengemeinden, Moscheen und Hausärzteverband Bremen

Ziel 8 Entwicklung Beratungshilfe Partizipativ Einbeziehung verschiedener Gruppen: low SES (Stadteile) Menschen mit Migrationshintergrund Optimierung Ernährung Bewegung Selbstkontrolle Lerntheoretisch orientierter Weg*: Bestandsaufnahme Veränderung Stabilisierung * Selbstregulationsmodell nach Kanfer

Fragestellung 9 Gemeinsame Entwicklung und wissenschaftliche Überprüfung einer einfach handhabbaren Beratungshilfe (Methode: Fokusgruppen) Selbstverantwortliche Bewertung und Verbesserung des Ernährungsverhaltens (Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fisch) und des Bewegungsverhaltens (Alltagsbewegung) Stärkung der Motivation und Selbstkompetenz der SeniorInnen

Die Zielgruppe 10 Senioren und Seniorinnen 60 plus Mit und ohne Migrationshintergrund Stadtteile mit niedrigem Sozialindex Leben in eigenem Haushalt, auch Wohnen mit Service

OPTIMAHL60plus: Ergebnisse der Testphase 11 Einfach verständlich klare Botschaften Einfach handhabbar Nicht zu spielerisch Klein und handlich

Schlüsselbotschaften OPTIMAHL60plus 12-5 mal am Tag Obst & Gemüse - 3 mal am Tag Milch- u. Milchprodukte Optimierung Folat Optimierung Calcium/ Vitamin D, Vitamin B12 - mindestens 1 mal pro Woche See-Fisch Optimierung Vitamin D - 30 Minuten am Tag (mittel bis stark) körperlich aktiv, 3x10 Min. täglich Optimierung Vitamin D

Favorit der Testphase 13

Endversion Mein Tagesplan 14 Nur 4 Kern-Botschaften Fokus auf Selbstwirksamkeit und Nachhaltigkeit

Ergebnisse 15 Teilnahme 423 SeniorInnen (Interventionsgruppe = 218; Kontrollgruppe = 205) deutliche Verhaltensänderungen i.d. Interventionsgruppe für tägl. Obst- u. Gemüsekonsum u. wöchentlichen Fischverzehr Lediglich Tendenzen für den täglichen Konsum von Milchprodukten und Bewegung insgesamt

in % Wie zufrieden sind Sie mit der Handhabung der Beratungshilfe? Interventionsgruppe 16 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 84,48 6,9 8,62 Sehr zufrieden / Zufrieden Weniger zufrieden Nicht zufrieden n=174

in % Können Sie sich vorstellen, die Beratungshilfe auch nach Ende des laufenden Projektes in Ihrer täglichen Arbeit mit Senioren zu benutzen? Hausärzte 17 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 73,42 Ja 26,58 Nein n=79

Einsatzmöglichkeit & Nutzen 18 OptimaHl 60plus (BIPS-Karte):.wurde von SeniorInnen für SeniorInnen entwickelt u. getestet Partizipationsgedanke!.befähigt SeniorInnen, den Bedarf an Obst und Gemüse, Fisch sowie Milchprodukten einzuschätzen.hilft das Ernährungsverhalten im Hinblick auf defizitären Vitamine / Mineralstoffe (Folsäure, Vit. D, Calcium, Vit. B12) selbstständig zu verändern.

BIPS-Karte Einsatzmöglichkeit & Nutzen 19 Ernährungsbewusstsein wird gefördert; kein Verzicht! Positive Impulse für eigenes Verhalten Motivation, die körperliche Aktivität zu steigern Keine externe Kontrolle; eigene Fähigkeiten & Kompetenzen werden gestärkt Benutzung unabhängig vom Bildungsstand und von Sprachkenntnissen Kommunikationshilfe (z.b. im Arzt- Patientengespräch)

Die Endversion! Neu: mit Getränken 20

Nutzen für Sie 21 Beratungshilfe passt in die "Fit im Alter" Kurse Einfache Handhabung: selbsterklärend (Bilder, Symbole) Inhalte der Fit im Alter Kurse können mit der Beratungshilfe zuhause verinnerlicht werden Langfristiger Nutzen für die Zielgruppe Benutzung unabhängig vom Bildungsstand u. von Sprachkenntnissen

Erinnerungshilfe Checkliste am Kühlschrank 22

Fazit und Transfer 23 Kooperation u. bundesweiter Einsatz mit dem Projekt Fit im Alter ; (Nationaler Aktionsplan InForm) Verbraucherzentrale Hamburg Verbraucherzentrale Bremen BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren- Organisationen)

Guten Appetit und Danke für Ihre Aufmerksamkeit! www.bips.uni-bremen.de