DER EUROPÄISCHE ZAHLUNGSVERKEHR Single Euro Payments Area Peter Wendecker Oktober 2011
AGENDA Zahlungsverkehrsinstrumente SEPA XML ISO 20022 FORMAT IBAN International Bank Account Number PSD - Payment Service Directive Statistiken Schlusswort/ Fazit 2
Single Euro Payments Area
Was ist SEPA SINGLE EURO PAYMENTS AREA Eine Vision in Umsetzung Schaffung eines einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraumes Zahlungsverkehrsgrenzen in Europa aufheben Die europäische Wirtschaft dynamischer und wettbewerbsfähiger gestallten 32 Länder 490 Millionen Einwohner 71,5 Milliarden elektr. Zahlungen p.a. Wirtschaftlicher Vorteil bei 120-230 Milliarden Euro lt. EZB Studie 4
SEPA Geltungsbereich Ziel der Entwicklungen zu einem einheitlichen Europa ist das Zusammenwachsen Europas mit gemeinsamen Märkten, einheitlichem Rechtsrahmen und einer Währung. Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Island Italien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Monaco 1 Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Rumänien Slowakei Slowenien Spanien Schweden Schweiz 1 Tschechien Ungarn Zypern 32 Staaten! 5 1 SEPA-Zahlungen in die Schweiz, Monaco und weitere "nicht EU/EWR-Staaten " sind nicht preisreguliert (EU Verordnung 924 (alt 2560) Binnenzahlung)
Einführung einheitlicher Zahlungsverkehrsinstrumente SepaCreditTransfer SepaDirectDebit STP-Optimierung durch end-to-end processing Implementierung neuer Zahlungsverkehrsformate (XML ISO20022) SEPA Verwendung von IBAN und BIC Einheitliche rechtliche Grundlage durch Einführung der Payment Service Directive PSD ZADIG EU Binnenzahlung Ablösung Inlands- Zahlungsverkehr (Migration) 6
Beispiel für Kulturwandel - Lastschriften pro Einwohner und Jahr Belgien Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Italien Niederlande Österreich Polen Spanien Ungarn Euro12 EU25 0 20 40 60 80 100 7 Angaben ausgewählter Länder für 2003. Quelle: Europäische Zentralbank: Blue Book, Dezember 2006, Tabelle 7.4a.
Kulturwandel im europäischen Zahlungsverkehr Einigungsprozess der Staaten SEPA Haus 8
AGENDA Zahlungsverkehrsinstrumente 9
SEPA Credit Transfer SCT Herkömmliche Überweisung (= SEPA Überweisung) IBAN & BIC + Währung nur in EUR Kein Spesenabzug vom Originalbetrag max. Ausführungszeit 3 Tage ab 2012 nur mehr 1 Tag (beleghaft +1 Tag) XML Format dzt. noch keine internationale Eilüberweisung! 10
SEPA Credit Transfer Zahlungsanweisung (nur in AT verwendbar) Lt. Vereinbarung der österr. Kreditinstitute wird ab 1.1.2013 nur mehr diese Zahlungsanweisung angenommen! Zahlungsreferenz 11
SEPA Direct Debit SDD Europäischer grenzüberschreitender Einzug CORE & B2B IBAN & BIC + Währung nur in EUR Mandat erforderlich + Creditor Identifier (CID) XML Format in AT Migration von Lastschriften möglich auf SDD Core Rückgabe 8 Wochen nur bei CORE B2B - final 12
SEPA Lastschrift (Direct Debit) Verfahrensvergleich SEPA Lastschrift Nutzung innerhalb SEPA Mitgabe von Mandatsinformationen Vorgabe eines Fälligkeitsdatums Nutzung einer Identifizierungsnummer des Creditors Verwendungszweck: 4 Zeilen à 35 Zeichen Nutzung von BIC und IBAN Neues SEPA Einzugsverfahren Widerspruch (Refund) 8 Wochen SDDC Widerspruch bis 13 Monate, wenn kein Mandat vorliegt Erneuerung des Mandats nach 36 Monaten wenn nicht genutzt Österreichisches Lastschriftverfahren Rein nationale Nutzung Nur Verweis auf Einzugsermächtigung Fälligkeit bei Sicht Keine Nutzung einer Creditoren- Identifizierungsnummer Verwendungszweck: 14 Zeilen à 57 Zeichen Nutzung von Kontonr. und BLZ Einzugsermächtigungsverfahren + Lastschriftverfahren Widerspruch 8 Wochen lt. ZaDiG 13
Beispiel für Kulturwandel - Lastschriften pro Einwohner und Jahr Belgien Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Italien Niederlande Österreich Polen Spanien Ungarn Euro12 EU25 0 20 40 60 80 100 14 Angaben ausgewählter Länder für 2003. Quelle: Europäische Zentralbank: Blue Book, Dezember 2006, Tabelle 7.4a.
Besonderheiten bei SDD in CEE Euro-Konten sind per default für Lastschriften gesperrt Debtor muss bei Erteilen eines Mandates seine Bank informieren und sein Konto freischalten lassen CZ, EEL, HU, RO, SK und SI(nur B2B) Nationale Konten werden für IZV noch benötigt Reduzierung von Konten nur pro Land 15
AGENDA SEPA XML ISO 20022 - FORMAT 16
AGENDA XML ist : Text (aber nicht zum Lesen) eine Darstellungsmethode für Daten eine Familie von Techniken ausführlich lizenzfrei plattformunabhängig <?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>... <xs:element name="initgpty" type="validation_initgpty"> <xs:annotation> <xs:documentation xml:lang="en">identification is done with exakt one of the following elements</xs:documentation> <xs:documentation xml:lang="de">identifikation erfolgt mit exakt einem der folgenden Elemente</xs:documentation> </xs:annotation> </xs:element> Jährliche Anpassung des XML Formats durch Rulebooks 17
SEPA - Pain / Camt Glossar ISO.camt.052.001.02.austrian.001 ISO.camt.053.001.02.austrian.001 SEPA Customer Account Statement Version 3 = SWIFT MT942 SEPA Customer Statement Version 3 = SWIFT MT940 ISO.pain.001.001.03.austrian.001.N Credit Transfer = XML non SEPA ZBsp. AZV ISO.pain.001.001.03.austrian.001 ISO.pain.008.001.02.austrian.001 SEPA Credit Transfer Version 3 = Credit Transfer SEPA Direct Debit Version 3 = SDD Achtung: Die Übersetzung der Begrifflichkeiten (z. Bsp. camt.052 = SWIFT MT942) soll nur Ihrem besseren Verständnis dienen und ist nicht 1:1 mit den neuen SEPA Formaten vergleichbar! 18
CEE geht auf XML Bereits heute stellen CEE-Länder Clearing auf XML um: SEPA-Verfahren werden als optimale ZV-Prozesse erkannt CEE hat nicht über viele Jahre gewachsene Euro-Clearing Systeme, daher Umstellung auf XML leichter auch non-euro Länder stellen lokales Clearing um Aktuelle Entwicklungen: Slowenien (Euro): derzeit XML und lokales Format (Ablöse wahrscheinlich Dez. 2011) Slowakei (Euro) Domestic clearing in XML geplant für 12/2012 Serbien: lokales Clearing wird Anfang 2012 auf XML umgestellt Bulgarien Bisera 7 : lokale Euro-Zahlungen in XML Rumänien: Initiative des lokalen Clearing-Häuses auf XML umzustellen 19
AGENDA IBAN International Bank Account Number 20
IBAN - Sehr kritische Medienberichterstattung Verbraucherschützer warnen vor neuen EU- Kontonummern 28 Juli 2010 Konto-Chaos durch EU- Bankleitzahlen befürchtet 28 Juli 2010 IBAN der Schreckliche 13 August 2010 21
Entmystifizierung des IBAN! Bankleitzahl und Konto- Nr. Bankleitzahl 12000 Konto-Nr. 12345678900 AT 51 12000 12345678900 Ländercode Prüfziffer 22
IBAN Konvertierungs-Service Zur Vorbereitung auf SEPA bieten die österreichischen Banken ein (kostenpflichtiges) Konvertierungs-Service für österreichische Kontoverbindungen an. Die Information Kontonummer/BLZ wird um die Information IBAN/BIC und Kontostatus ergänzt Einheitliches Format für die Konvertierung bei allen Banken downloadbar von der STUZZA Homepage: www.stuzza.at -> IBAN BIC -> IBAN-Konvertierungs-Service -> Einheitliches Format Bank Austria Kunden können ihre Daten via e-mail, USB Stick oder ein anderes Medium liefern, in XLS oder CSV Format ACHTUNG: Rückleitungen können hohe Kosten verursachen! 23
AGENDA PSD - Payment Service Directive ZaDiG Zahlungsdienste Gesetz 24
Summary: ZaDiG / Änderungen für den Kunden (Verbraucher + Nicht-Verbraucher) Überweisungsdauer: D+1 für alle Überweisungen innerhalb des EWR-Gebietes in EWR-Währung. Für beleghafte Beauftragungen verlängert sich die Dauer um 1 Tag. Grundsatz Buchungstag ist Wertstellungstag: eine Belastung auf einem Kundenkonto darf frühestens mit der Wertstellung vorgenommen werden, an dem auch die tatsächliche Buchung erfolgt; umgekehrt darf die Wertstellung der Gutschrift nicht nach dem Buchungstag liegen. Generell kein Valutaschnitt bei Gutschriften für Zahlungen in EWR-Währung: die Bank ist verpflichtet, den Betrag mit jenem Tag Wert zu stellen, mit der sie den Betrag erhält. Konvertierungen sind davon nicht betroffen. 25
Summary: ZaDiG / Änderungen für den Kunden (Verbraucher + Nicht-Verbraucher) Keine Finalität im Lastschriftverfahren bei Verbrauchern, wenn der zahlungspflichtige Kunde nicht mindestens 4 Wochen vor Belastung über die Lastschrift und deren betragliche Höhe informiert wurde. Verlängerte Widerspruchsfrist im Einzugsermächtigungsverfahren von 8 Wochen (56 Tagen) gegenüber bisher 42 Tagen in AT Rückleitungen der reklamierten Beträge aufgrund von fehlender Autorisierung im Einzugsermächtigungs- und im Lastschriftverfahren können bis 13 Monate erfolgen 26
AGENDA Statistiken 27
SEPA Verfügbarkeit Nicht jede Bank bietet alle SEPA Produkte an: Teilnahmestatus Banken SEPA Überweisung: rd. 4.500 Banken sind mittlerweile dabei Abdeckung von rd. 98% in den 32 SEPA-Ländern Transaktionszahlen in 2011 stark gestiegen Testüberweisungen zu 75% nach 1 Bankarbeitstag beim Empfänger SEPA Core-Lastschrift: rd. 3.900 Banken sind aktuell dabei (ca. 86%) SEPA B2B-Lastschrift: rd. 3.400 Banken sind aktuell dabei (ca. 75%) SEPA Teilnehmerbanken können bei der EBA abgefragt werden Inland 28
SEPA - Direct Debit Core - Erreichbarkeit Juli 2011 Anzahl erreichbarer Banken SCT im Verhältnis zu Anzahl erreichbarer Banken SDD Core 0% > 75 % 75-50 % < 50 % no SEPA All over Status for SDD: SCT: 4494 Banks SDD-Core: 3914 Banks (87%) SDD-B2B: 3386 Banks (75 %) EPC Status 08.07.2011 3% 67% 40 % 89 % 35 % 71 72 88% 99 % 11 % 9% 8 % 18 % in 201x UniCredit Readiness in CEE 90 % 29 9% 96 % 33% 93 % 96% 100% 20 % 13% in 201x 87% 100% 100% 9 % 100 13% 65% 29
SEPA Transfers - Stand September 2011 Anzahl Transaktionen SCT (September 2011): Europa / EBA: über 14 Mio pro Monat zum Vergleich, bei Start SEPA (Februar 2008) Europa / EBA: ca. 2 Mio pro Monat Anzahl Transaktionen SDD (September 2011): Europa / EBA: ca. 50.000 pro Monat (grenzüberschreitend im SEPA-Raum) Verwendungsgrad in den einzelnen SEPA-Ländern: Deutschland 0,5%, Niederland 0,5%, Frankreich 0,5% Luxemburg 100%, Belgien 20%, Finnland 5%, Österreich 4% 30
Ergebnisse aus Fragenbögen zu einer Kundenveranstaltung (1) Haben Sie bereits ein SEPA Projekt in Ihrem Unternehmen gestartet oder abgeschlossen? Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben sich noch nicht im Detail mit SEPA beschäftigt Befragte Unternehmen: 58 31
Ergebnisse aus Fragenbögen zu einer Kundenveranstaltung (2) Hat Ihr Unternehmen bereits die Stammdaten aktualisiert? Erst 22 % der Unternehmen haben für nationalen Zahlungsverkehr die IBAN/BIC in den Stammdaten vorbereitet Antworten/Unternehmen: 50 32
Ergebnisse aus Fragenbögen zu einer Kundenveranstaltung (3) Welche Systeme hat Ihr Unternehmen bereits auf die SEPA Formate angepasst? Anzahl Unternehmen Antworten Unternehmen: 36 (Mehrfachantworten möglich) ebanking-software ist bereits angepasst, aber die unternehmenseigenen Systeme noch nicht 33
AGENDA Schlusswort/ Fazit 34
SEPA Zeitplan und Migration 2008 Credit Transfer 2009 2010 2011 2012 *Deutscher Bundestag, Drucksache 16/11533, 23.12.2008 Direct Debit Core Direct Debit B2B 2013 2014 Migration Alt-Verfahren 28.01.2008 Start SEPA Überweisungen (SCT) 01.11.2009 Start SEPA Lastschrift (SDD) 2010/2011 Aktive Nutzung der SEPA-Überweisung durch Bund, Gemeinden und Steuerverwaltung Vorgabe seitens EU-Parlament (EU-Verordnung): Teilnahmepflicht für alle Euroländer ab 11.2010 am SEPA Lastschriftverfahren 12/2012 Zahlscheine mit Konto/BLZ entfallen - Zahlungsanweisung 35
SEPA: Die größten Mißverständnisse SEPA ist nur für cross-border Zahlungen Ziel ist ein einheitlicher europäischer Zahlungsraum; keine Unterscheidung zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Euro-Zahlungen Die PSD (Payment Service Directive) ist eine SEPA-Directive Die PSD ist nicht begrenzt auf SEPA-Zahlungen, sie regelt alle Zahlungen in allen EUWährungen innerhalb der EU Das SEPA-Lastschrift-Mandat ist kompliziert Das SEPA-Mandat enthält ähnliche Informationen wie heutige nationale Einzugsermächtigungen; jetzt sogar grenzüberschreitende Standards Die Banken-Industrie hat das SEPA-Projekt initiiert SEPA ist eine von der EU getriebene politische Initiative Bank-Kunden wurden nicht in die Entwicklung der Zahlungsverkehrs-Schemata und SEPA Standards involviert Die SEPA-Schemata wurden auch in Abstimmung mit Kunden-Vertretern entwickelt. 36 Quelle: EPC "the most popular misunderstandings about SEPA"
UniCredit ist committed zu SEPA Alle UniCredit Lokationen in CEE sind SEPA ready In vielen Ländern war UniCredit die erste Bank, welche SEPA-Lastschriften angeboten hat: September 2011: Einzige Bank in Estland und Lettland jeweils eine von zwei Banken in Bulgarien, Litauen, Rumänien und Ungarn Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe: CEE Länder profitieren von Erfahrungen der Kernländer Italien Österreich und Deutschland Kundeninformationen bei CEE Lokationen in Englisch und Landessprache verfügbar 37
SEPA Nachteile dzt. noch keine intl. Eilüberweisung noch kein einheitliches XML Format Übergangsfristen 2 Systeme Mandatsverwaltung bei SDD Umstellungsprozeß=Aufwand 38 SDD Rückschritt in AT/DE
SEPA Vorteile grenzüberschreitender Einzug europaweiter Wettbewerb Spesen einheitliche Valutierung genauere Finanzplanung kürzere Ausführungszeiten zukünftig einheitliches Format (XML) für ganz Europa 39 Banken und Konten Reduktion!?
Fazit CEE-Länder sind gut vorbereitet Regulierung wird kommen! ISO20022 XML ist das künftige Format 40 Lokaler ZV ist bisher nur zu geringem Prozentsatz umgestellt großer Nachholbedarf auf Kundenseite
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Peter Wendecker Cash Management Sales International Customers Global Transaktion Banking UniCredit Bank Austria AG Peter.Wendecker@unicreditgroup.at 41