Projekt Schulmodell und Raumbedarf Botschaftstext Gemeindeversammlung vom

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Transkript:

Projekt Schulmodell und Raumbedarf Botschaftstext Gemeindeversammlung vom 15.06.2016 1. Ausgangslage Vorgeschichte Am 19. August 2014 hat sich der Gemeinderat Erlach für ein eigenständiges Bildungsangebot entschieden. Es wird mindestens vorläufig auf eine regionale Schulzusammenarbeit auf der Primarschulstufe verzichtet. Sanierungsbedarf Die beiden Schulgebäude Märit 4 (Primarschule) und Gostel 14 (Kindergarten) haben beide einen grossen Sanierungsbedarf. Die bereits seit längerer Zeit anstehenden Sanierungen wurden immer wieder aufgeschoben, da das zukünftige Schulmodell und das damit verknüpfte Raumprogramm nicht klar waren. Die Klärung dieser Frage musste abgewartet werden, um nun bedarfsgerecht sanieren zu können. Im Rahmen der anstehenden Sanierungen sollen die Bildungsstätten gleichzeitig den modernen Anforderungen der Pädagogik angepasst werden. Schulmodell-Varianten Zur Diskussion standen das konventionelle Schulmodell mit zweijährigem Kindergarten und Jahrgangsklassen, die Basisstufe sowie Mehrjahrgangsklassen (AdL = Altersdurchmischtes Lernen). Arbeitsgruppe Im Mai 2015 hat sich der Gemeinderat entschieden, eine Arbeitsgruppe zu bilden, welche das Projekt Schulmodell und Raumprogramm vorantreibt. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Emanuel Ullmann von der Basler & Hofmann AG. Zu den Mitgliedern gehören Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats, der Schulkommission, der Baukommission, der Schule, der Verwaltung sowie neutralen Fachpersonen aus den Bereichen Pädagogik und Bau. 2. Schülerzahlen Aktuelle Schülerzahlen Schuljahr 15/16 Schuljahr 16/17 Schuljahr 17/18 Schuljahr 18/19 Schuljahr 19/20 Schuljahr 20/21 Klassenbezeichnung Total Klassen Total SchülerIn Total SchülerIn Total SchülerIn Total SchülerIn Total SchülerIn Total SchülerIn Kindergarten 1. Jahr 10 10 13 9 9 9 Kindergarten 2. Jahr 17 10 10 13 9 9 Total Kindergarten 1 27 20 23 22 18 18 Durchschnitt p. Kl. 27 20 23 22 18 18 1. Klasse Prim 1 16 17 10 10 13 9 2. Klasse Prim 19 16 17 10 10 13 3. Klasse Prim 1 11 19 16 17 10 10 4. Klasse Prim 1 13 11 19 16 17 10 5. Klasse Prim 16 13 11 19 16 17 6. Klasse Prim 1 15 16 13 11 19 16 Total Primarschule 4 90 92 86 83 85 75 Durchschnitt p. Kl. 22.5 23 21.5 20.75 21.25 18.75 Die obenstehende Tabelle zeigt, dass die Schülerzahlen in Erlach abnehmend sind. Ab dem Schuljahr 2021/22 wird eine Klasse weniger unterrichtet werden müssen und zwar unabhängig vom Schulmodell. Das Modell Basisstufe kann aber grössere Schwankungen in den Jahrgängen aufnehmen als ein konventioneller Kindergarten.

Prognosen Die Bauprojekte der letzten Jahre haben kaum Familien nach Erlach geholt. Der neu entstandene Wohnraum ist mehrheitlich zu teuer oder die Wohnungen sind zu klein für Familien. Momentan sind fast alle Baulandreserven aufgebraucht. Es ist deshalb nicht damit zu rechnen, dass auf den wenigen verbleibenden Flächen günstiger Wohnraum für Familien entstehen wird. Auch der Blick in die umliegenden Gemeinden zeigt, dass die Schülerzahlen stagnieren oder sogar leicht abnehmen. In einer Gemeinde wie Erlach, welche nicht mehr wesentlich wachsen kann, verschiebt sich die Demografie zwangsläufig Richtung Alterung. Dies kommt daher, dass die Lebenserwartung der Menschen in der Schweiz immer noch im Steigen begriffen ist. All diese Gründe zeigen auf, dass die Schülerzahlen eher stagnieren oder leicht sinken werden. Eher unwahrscheinlich ist, dass sie in naher Zukunft wieder ansteigen. 3. Raumbedarf Unterschiede Der Raumbedarf einer Klasse Kindergarten, Basisstufe oder Primarschule ist ähnlich gross, auch wenn er sich im Detail leicht unterscheidet. Die Räume (Hauptraum und Gruppenraum) eines Kindergartens / einer Basisstufe sind je etwas grösser als in der Primarschule. Im Gegenzug dafür verwenden Kindergarten und Basisstufe keine Spezialräume für Handarbeit, Werken und Musik. Richtraumprogramm Basisstufe (Kindergarten) Raumprogramm Basisstufe Kindergarten Bemerkungen Hauptraum 75m2 75m2 ein Raum Nebenraum 30-35m2 25-30m2 separater Raum Garderobe 20m2 20m2 akustisch wie Unterrichtsraum Geräte innen/aussen 10m2 10m2 ev. separater Aussengeräteraum Förderraum/Therapieraum 20m2 20m2 1 Raum pro 2 Klassen Lehrkraftbereich 10m2 10m2 ev. mit Küche ausgestattet Materialraum/Lager 10m2 10m2 im Untergeschoss möglich WC 4 4 + 1 WC IV/Lehrer Gemäss den aktuellen Schülerzahlen sowie den weitergehenden Prognosen benötigt Erlach zwei Raumeinheiten für die Basisstufe. Der heutige Kindergarten Gostel 14 erfüllt diese Raumanforderungen bereits nahezu. Die wesentlichste Änderung einer Basisstufe gegenüber einem Kindergarten ist es, dass die Basisstufe einen zweiten, akustisch abtrennbaren Unterrichtsraum benötigt. Im Gostel existiert dieser Nebenraum bereits weitgehend auf der offenen Galerie. Diese Galerie muss etwas vergrössert und akustisch vom Hauptraum abgetrennt werden. Es wurde ein Soll-/Ist-Vergleich angestellt, in dem das bestehende Raumangebot dem Richtraumprogramm der Basisstufe gegenübergestellt wurde. Die Analyse ergab, dass der heutige Kindergarten Gostel etwa 9% oder 28m2 kleiner ist als er sollte. Werte bis plus / minus 10% werden von Basler & Hofmann mit dem Prädikat 'gut' bewertet. Während der Sanierung des Kindergartens können die bestehenden Defizite behoben werden. Insbesondere muss der Nebenraum akustisch vom Hauptraum abgetrennt werden können. Richtraumprogramm Primarschule Raumprogramm Konventionell AdL Bemerkungen Klassenzimmer 64m2 64m2 1 pro Klasse Gruppenraum 30m2 30m2 1 pro Klasse, separater Raum, Zugang direkt Spezialräume Handarbeit, Werken, Musik usw. ausserhalb vorhanden Förderraum/Therapieraum 20m2 20m2 1x Logo, 1x DaZ/HPS Lehrkraftbereich 24m2 24m2 2x (Aufenthalt mit Küche, separater Arbeitsbereich Schulleiter/Verwaltung 15m2 15m2 1 Raum für alle Klassen Materialraum/Lager 10m2 10m2 1 pro Klasse, im Untergeschoss möglich Blockzeitenbetreuung in der Tagesschule vorhanden WC 6 6 + 1 WC IV/Lehrer

Obwohl angenommen werden kann, dass ab dem Schuljahr 2021/22 nur noch 2 Klassen im Märit 4 unterrichtet werden, wird das Schulhaus auf 3 Klassen ausgerichtet. Damit erhält die Schule Erlach im Bereich der Mittelstufe eine strategische Reserve. In der Basisstufe besteht keine solche Reserve. Im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass sowohl die Schülerzahlen in der Basisstufe als auch die Zahlen der Mittelstufe so stark anwachsen sollten, dass sie nicht mehr in den bestehenden Klassen integriert werden können, wäre für eine gewisse Übergangszeit die Bildung einer gemischten 2./3. Klasse möglich, um sowohl nach oben wie nach unten zu entlasten. 4. Schulmodell Vorteile der Basisstufe in Bezug auf die bestehenden Gebäude Das Schulmodell Basisstufe und AdL für die Mittelstufe bietet sich für Erlach an. Die Vorteile sind die folgenden: Gebäude Märit 4, welches heute voll besetzt ist, wird entlastet, weil die 1. und 2. Klasse die Basisstufe besuchen würden. Gebäude Gostel 14, welches jetzt nur von einer Kindergartenklasse genutzt wird, wird wieder besser ausgelastet. Im Gebäude Gostel 14 befindet sich mehr als eine Klasse, was die Sicherheit erhöht (z.b. im Falle eines verunfallten Kindes ist eine alleinige Lehrperson im Dilemma). Die Basisstufe mit 4 Jahrgängen innerhalb einer Klasse, kann grössere Schwankungen der Schülerzahlen von Jahr zu Jahr auffangen, als der konventionelle Kindergarten und die Jahrgangsklassen der Primarschule. Damit bietet die Basisstufe eine wohnortnahe Schulung. Im Gebäude Gostel 14 steht den Schülerinnen und Schülern der 1. und 2. Klasse ein altersgerechter Aussenraum zur Verfügung. Der eher kleine Aussenraum rund um das Schulhaus Märit 4 wird entlastet. Pädagogische Vorteile der Basisstufe Da die Entwicklung bei Kindern unterschiedlich verläuft, orientiert sich der Unterricht am individuellen Entwicklungs- und Lernstand der Kinder und nicht an deren Alter. Der Übergang von spielerischen Tätigkeiten zum aufgabenorientierten Lernen erfolgt fliessend. Eine Klasse umfasst 18 bis 24 Kinder und wird von zwei Lehrkräften teilweise gemeinsam unterrichtet. Vorteile des Vieraugenprinzips. Schulleitung und Lehrpersonen der Primarschule Erlach befürworten die Einführung der Basisstufe Der neue Lehrplan 21 teilt die Kindergarten- und Schulzeit neu in drei Zyklen ein. Zyklus 1 umfasst die zwei Kindergartenjahre sowie die ersten beiden Schuljahre. Die Basisstufe entspricht dem neuen Lehrplan 21 in hohem Masse. Ein gelungener Schuleinstieg wirkt sich positiv auf die weitere Schulzeit aus Die Basisstufe durchlaufen die Kinder in vier Jahren und treten nach Erreichen der Lernziele ins 3. Schuljahr über. Je nach individueller Voraussetzung kann der Besuch der Basisstufe ausnahmsweise auch drei oder fünf Jahre dauern. Der Einschulungsentscheid Kindergarten in die 1. Klasse entfällt. Die Kontinuität der Schülerzusammensetzung über 4 Jahre ist gesichert. Jüngere Kinder lernen von älteren Kindern, da Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren gemeinsam unterrichtet werden. Die altersdurchmischten Lerngruppen bieten ein wertvolles Lernfeld für den verantwortungsvollen Umgang mit anderen Kindern. Nachteile der Basisstufe In der Übergangsphase besteht für die Lehrpersonen ein Mehraufwand. Die Lehrerbesoldungskosten steigen durch die Basisstufe an.

Lehrerbesoldungskosten Durch die Einführung der Basisstufe verändern sich die Lehrerbesoldungskosten. Als Basis für die Berechnung dienten die Schülerzahlen 2015/16. Kostenvergleiche pro Jahr Betrag Bisheriges Schulmodell Fr. 236'315 Basisstufe Fr. 267'061 Mehrkosten Basisstufe Fr. 30'746 Die Kostenentwicklung ist jedoch schwierig zu beurteilen, da je nach Klassengrösse auch beim jetzigen Schulmodell zusätzliche Lektionen finanziert werden müssen. Informationsveranstaltung vom 05.11.2015 Am 05.11.2015 wurde ein öffentlicher Informationsanlass zum Thema Basisstufe durchgeführt. Der Anlass war gut besucht und es entstand eine konstruktive Diskussion. Die grösstenteils positiven Rückmeldungen zeigten eine breite Befürwortung des Basisstufen-Modells bei den Anwesenden. Entscheid Basisstufe An der Gemeindeversammlung vom 15.06.2016 wird darüber abgestimmt, ob die Basisstufe eingeführt werden soll. Gemeinderat, Schulkommission und Arbeitsgruppe Schulmodell und Raumprogramm empfehlen die Annahme der Vorlage. Der Entscheid des Schulmodells wird separat und unabhängig vom Entscheid des Raumprogramms gefällt. 5. Bauliche Szenarien Beschreibung sechs Szenarien Die Arbeitsgruppe hat folgende bauliche Szenarien zusammengetragen, geprüft und verglichen: Szenario A: Kindergarten Gostel basisstufentauglich ausbauen und sanieren, Primarschulhaus Märit renovieren. Szenario A2: Basisstufe prov. im Gostel, später im Amthaus. Szenario B: Basisstufe neu bei OSSE, Primarschule Märit renovieren, Grundstück Gostel verkaufen. Szenario B2: Primarschule (3. - 6. Klasse) neu bei OSSE, Basisstufe im Märit. Szenario C: Basisstufe und Primarschule neu bei OSSE, Verkauf der bestehenden Liegenschaften. Szenario D: Basisstufe und Primarschule beim Märit (Anbau/Teil-Neubau), Verkauf Grundstück Gostel. Bewertungskriterien Damit die verschiedenen Szenarien verglichen und bewertet werden konnten, wurde eine Nutzwertanalyse durchgeführt. Folgende Bewertungskriterien wurden dabei angewendet: Pädagogische Aspekte (30%) - Richtraumprogramm gut umsetzbar - Zusammenarbeit der Stufen gewährleistet - Zusammenarbeit der Lehrkräfte - Zusammenarbeit innerhalb der Stufen - Gute Lernumgebung - Vorhandener / realisierbarer Aussenraum - Schulweg (zu Fuss machbar) - Erreichbarkeit Tagesschule

Planerische Aspekte (20%) - wenige Provisorien nötig - Aufwand - Etappierbarkeit - Wenig Störungen des Schulbetriebs - Erweiterbar und flexibel (Anpassung an neue Lehrpläne) - Platzbedarf (Bauland) - Ökobilanz (Graue Energie und Energieverbrauch) - Zufahrt / Parkplätze - Zeitfaktor für Realisierung - Raumbedarf Tagesschule Kosten / Betrieb (30%) - Erstellungskosten - Mögliche Vermietung / Einnahme von Baurechtszinsen - Langfristige Unterhaltskosten - Verkauf von bestehenden Liegenschaften Chancen / Risiken (20%) - Belebung der Altstadt - Kredit wird an der Gemeindeversammlung abgelehnt - Einsprachen / Bauverzögerung - Denkmalschutz / Mitsprache Denkmalpflege - Mehrheitsfähigkeit bei den Stimmbürgern - Guter / genügend Arbeitsplatz für Lehrerschaft Ergebnis Nutzwertanalyse Die Nutzwertanalyse zeigt folgendes Ergebnis: 1. Szenario A: 5.3 Punkte 2. Szenario C: 4.9 Punkte 3. Szenarien A2, B, B2: 4.7 Punkte 4. Szenario D: 4.4 Punkte Argumente für Szenario A Für das Szenario A sprechen insbesondere die folgenden Argumente: Die bestehenden Liegenschaften und Standorte können auch in Zukunft als Schulräume genutzt werden. Das Basisstufen-Modell ist realisierbar. Die Kostenfolge ist am Niedrigsten. Der Schulraum kann im Städtchen bestehen bleiben und zieht nicht an den Ortsrand. Dies führt zu einer Belebung des Zentrums. Gewachsene Schule weiterentwickeln. Die Schule Erlach mit den Gebäuden Gostel 14 und Märit 4 ist eine gut entwickelte, ins Städtchen integrierte und vernetzte Institution. Wir wollen sie sanieren und weiterentwickeln, weil sie schon gut ist. Ein Neubau wäre ein Neubeginn. Viel Etabliertes würde verlorengehen. Nachhaltige Lösung im Märit 4. Es wird kein Land verbaut im Gegensatz zu einer Neubaulösung. Das Gebäude vom Märit 4 ist auf jeder Postkarte abgedruckt! Es soll die Schülerinnen und Schüler mit Stolz erfüllen, dass sie in diesem Wahrzeichen von Erlach zur Schule gehen dürfen. Guter Aussenraum Gostel 14. Der Aussenraum eines Kindergartens ist auch gut für eine Basisstufe. Es braucht wenige Anpassungen. Guter Innenraum Gostel 14. Räumlich ist der Gostel 14 ein guter Kindergarten. Mit einer Vergrösserung von ca. 10% der Fläche wird er zu einer guten Basisstufe. Jetziger Schulweg ist anregend und Identität stiftend. Die Wege innerhalb der Ortschaft sind ungefährlich und lernreich für die Kinder. Der Weg bis zum Neubau bei der Oberstufe wäre weiter und weniger attraktiv. Dies würde den Elterntaxis Auftrieb geben.

Kostenvergleiche Szenario A: Fr. 3'960'000.- Kindergarten Gostel basisstufentauglich ausbauen/sanieren, Prim Märit renovieren Szenario A2: Fr. 5'679'000.- Basisstufe prov. im Gostel, später im Amthaus Szenario B: Fr. 4'918'600.- Basisstufe neu bei OSSE, Prim Märit renovieren, Grundstück Gostel verkaufen Szenario B2: Fr. 6'133'800.- Prim (3. - 6. Klasse) bei OSSE, Basisstufe im Märit Szenario C: Fr. 4'202'600.- Basisstufe und Prim neu bei OSSE, Verkauf bestehende Liegenschaften Szenario D: Fr. 4'173'640.- Basisstufe und Prim beim Märit (Anbau/Teil-Neubau), Verkauf Grundstück Gostel Basis für Berechnungen Machbarkeitsstudie Bürgi-Schärer aus dem Jahr 2012 Kostenschätzungen Rolf Messner aus den Jahren 2012/2013 Der Projektierungskredit soll Klarheit schaffen, wieviel das Szenario A genau kostet. Dies auch in Bezug auf die Themen Brandschutz, Denkmalpflege und hindernisfreie Bauweise. Damit die Planungskosten bewusst tief gehalten werden können, wurde darauf verzichtet, jedes Szenario erneut im Detail berechnen zu lassen. Die Arbeitsgruppe hat jedoch nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern bei jedem Szenario mit den effektiv benötigten Schulraumflächen gerechnet. Informationsveranstaltung vom 30.03.2016 Am 30.03.2016 wurde ein öffentlicher Informationsanlass zum Thema Schulraumbedarf durchgeführt. Der Anlass war gut besucht und es entstand eine konstruktive Diskussion. Kritische Stimmen gab es insbesondere zu der Absicht, nur das Szenario A weiter zu verfolgen sowie zu den Aussenräumen der Standorte im Gostel 14 und Märit 4. Es wurde angeregt, allenfalls auch das Szenario C vertieft zu prüfen. Entscheid Schulraumbedarf Der Gemeinderat, die Schulkommission und die Arbeitsgruppe Schulmodell und Raumbedarf beabsichtigen, sich für die weitere Projekterarbeitung auf das Szenario A zu beschränken. An der Gemeindeversammlung vom 15.06.2016 wird der dafür nötige Projektierungskredit beantragt. Trotz der kritischen Wortmeldungen an der Informationsveranstaltung halten die genannten Behörden am ursprünglichen Vorhaben, nur das Szenario A weiter zu verfolgen, fest. Die detaillierte Überprüfung des Szenarios C verursacht zusätzliche Planungskosten von geschätzten Fr. 100 000.-. Auch wenn durch die zusätzlichen Abklärungen festgestellt wird, dass das Szenario C gleich teuer oder sogar günstiger als das Szenario A realisiert werden kann, stellen die Kosten nur ein Kriterium der Nutzwertanalyse dar. Die anderen Argumente, welche für das Szenario A sprechen, bleiben dadurch bestehen. Wichtig ist der Hinweis, dass unabhängig vom Schulmodell über den Planungskredit abgestimmt werden kann. Auch wenn das Basisstufenmodell abgelehnt wird, kann der Projektierungskredit zur Abstimmung gebracht werden. Würde das Basisstufenmodell abgelehnt, müsste der Schulraum trotzdem saniert werden. Derselbe Schulraum wäre nötig, wenn das Modell des altersdurchmischten Lernens eingeführt wird. Aussenräume Gostel 14 und Märit 4 Die Aussenräume wurden an der Informationsveranstaltung vom 30.03.2016 mehrmals angesprochen und in der Zwischenzeit vertiefter überprüft. Die Standorte weisen folgende Aussenflächen auf, welche den Schülerinnen und Schülern als Spielflächen dienen:

Gostel 14, Kindergarten Gesamthaft ist eine Aussenfläche von 1 080m2 vorhanden, von denen 865m2 als Spielfläche genutzt werden kann. Märit 4, Primarschule Gesamthaft ist eine Aussenfläche von ca. 2 000m2 vorhanden, von denen 708m2 als Spielfläche für die Primarschule und 568m2 als Spielfläche für die Kindertagesstätte/Tagesschule genutzt werden kann. Vinelzstrasse 54, Oberstufenschule Bei der Oberstufenschule ist aktuell eine Spielfläche von 7 548m2 vorhanden. Diese Fläche würde um den Neubau (Basisstufe und Primarschule) reduziert. Die verbleibende Fläche würde durch die Basisstufe, die Primarschule und die Oberstufenschule genutzt.

Projektierungskredit Für die detaillierte Ausarbeitung des Szenarios A und die Durchführung der Submissionsverfahren sowie der Planerauswahl wird der Gemeindeversammlung vom 15.06.2016 ein Projektierungskredit beantragt: Kostenstelle Betrag Basisstufe Fr. 249'480 Primarschule Fr. 343'440 Total inkl. MWST Fr. 592'920 Projektierungskredit gerundet Fr. 600'000 6. Weiterer Projektablauf Projektierungskredit + Entscheid Schulmodell: Juni 2016 Planerauswahlverfahren: Herbst 2016 Abschluss Bauprojekt-Auftrag Gostel 14: Frühling 2017 Baukredit Gostel 14: Dezember 2017 Baubeginn Gostel 14: Sommer 2018 Bezug Gostel 14: Sommer 2019 Abschluss Bauprojekt-Auftrag Märit 4: Frühling 2018 Baukredit Märit 4: Herbst 2018 Baubeginn Märit 4: Sommer 2019 Bezug Märit 4: Sommer 2020 7. Antrag an Gemeindeversammlung Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung vom 15.06.2016: Einführung des Schulmodells Basisstufe per August 2018. Genehmigung eines Projektierungskredits von Fr. 600 000.- für die Sanierungsplanung der Schulraumstandorte Gostel 14 und Märit 4. Gemeinderat Erlach