Pädagogische Hochschule Thurgau Prorektorat Weiterbildung und Dienstleistungen Katharina Roth
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- Kai Bösch
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1 Pädagogische Hochschule Thurgau Prorektorat Weiterbildung und Dienstleistungen Katharina Roth 1
2 Elternabend Seegarten Arbon Das Lernen in Mehrklassen Lehrerin oder Lehrer - Ein Beruf für mich? Katharina Roth, PHTG Pädagogische Hochschule Thurgau Prorektorat Weiterbildung und Dienstleistungen Katharina Roth 2
3 Von wem haben sie gelernt? Schuhe binden Velofahren Uhrzeit App/Musik herunterladen Aufklärung kochen/backen Autofahren 3
4 Das Lernen in Mehrklassen 1. Blick zurück in die Schulstuben 2. Homogenität/Heterogenität 3. Begrifflichkeiten 4. Altersdurchmischtes Lernen 4
5 Blick zurück in die Schulstuben Bis ins 17. Jahrhundert: Institutionelle Bildung ein Luxus! Privatunterricht Kollektiver Einzelunterricht Wechselseitiger Unterricht LüG, RoK, PHTG 5
6 Blick zurück in die Schulstuben Im 19. Jahrhundert: Schule wird für alle obligatorisch! 1874 Einführung der Schulpflicht in Kreuzlingen Industrialisierung Regelung des Schulwesens Das Alter als Kriterium der Zuteilung Jahrgangsklassen Frontalunterricht LüG, RoK, PHTG 6
7 Blick zurück in die Schulstuben Zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Reformpädagogik stellt den Jahrgangsklassenunterricht in Frage. Trotzdem: Sieg der Jahrgangsklasse LüG, RoK, PHTG 7
8 7g-Unterricht Alle geichaltrigen SchülerInnen haben zum gleichen Zeitpunkt beim gleichen Lehrer im gleichen Raum mit den gleichen Mitteln das gleiche Ziel gleich gut zu erreichen. (H. Weigert) "Zum Ziele einer gerechten Auslese lautet die Prüfungsaufgabe für alle gleich, klettern Sie auf einen Baum." 8
9 Homogenität ist ein Irrtum! In jeder Jahrgangsklasse gibt es zwischen den Kindern 3-4 Jahre Entwicklungsunterschied. (Largo, 2003) Die Leistungen zwischen den Niveau-Stufen überschneiden sich. (Rüttimann, 2007) Die Volksschule muss einen bewussten und konstruktiven Umgang mit der Heterogenität der Zusammensetzung der Schulklassen entwickeln. Eine Möglichkeit ist das Lernen in altersgemischten Gruppen. Mehrklassenschulen bieten dafür eine organisatorische Grundlage. 9
10 Aktuelle Formen von Mehrklassen Kindergarten Grund- / Basisstufe Mehrklassenschulen aus administrativen Gründen Mehrklassenschulen aus pädagogischen Gründen 10
11 Begrifflichkeiten Mehrklasse (Mischklasse, Mehrjahrgangsklasse) mehrere Klassen im gleichen Schulzimmer die promotionswirksamen Fächer werden in den einzelnen Klassen nebeneinander durchgeführt Altersdurchmischtes Lernen AdL (altersgemischtes Lernen, altersheterogenes Lernen, jahrgangsübergreifendes Lernen, jahrgangsgemischtes Lernen) Schülerinnen und Schüler lernen unabhängig ihres Alters gemeinsam und differenziert nach ihrem Entwicklungs- und Lernstand. Das Lernen in und für die Gemeinschaft 11
12 Altersdurchmischtes Lernen Miteinander lernen Lernen an der gleichen Sache anknüpfen an Lebenswelten und Interessen der SuS individuelle und gemeinsame Ergebnisse gemeinsame Erlebnisse soziale Kompetenzen innere Differenzierung Austausch und Reflexion (Rituale) 12
13 Altersdurchmischtes Lernen Voneinander lernen SuS lernen dank Eigenleistung, Auseinandersetzung mit und Anregungen von anderen SuS. Kooperatives Lernen Lernen durch Lehren/ WELL Nachahmung 13
14 Altersdurchmischtes Lernen Nebeneinander lernen lernen dank Eigenleistung lernen durch Dabeisein lernen durch spontanes Helfen beiläufiges Lernen vor- und rückgreifendes Lernen 14
15 Altersdurchmischtes Lernen Kurs: Lehrperson instruiert/ Aufbau von Basiswissen Thema: altersdurchmischt/ differenziert Plan: individuelles Üben und Vertiefen Freie Tätigkeit: eigenständiges/ individuelles Lernen Lernen in der Gemeinschaft: 15
16 Chancen von Altersdurchmischtem Lernen Absichtliche Heterogenität ist Anlass, Schule und Unterricht neu zu denken: Unterschiede sind offen-sichtlich Einstellung gegenüber der Schule/ Motivation Kinder wachsen in eine bestehende Gemeinschaft hinein Kinder erfahren sich in verschiedenen Rollen Orientierung in einem grösseren Lernfeld Eine flexible Verweildauer ist möglich 16
17 Pädagogische Vorteile des dreistufigen Systems jährlich wechselnde Zusammensetzung wird besser ausgeglichen (immer zwei Jahrgänge bleiben) Kinder erleben sich je ein Schuljahr als Jüngste", als "Mittlere" und als Älteste grösseres Angebot für individuelles Lernen (Lernstoff einer ganzen Stufe im Schulzimmer) 17
18 Was sagt die Forschung? Es zeigen sich insgesamt keine Leistungsunterschiede zwischen Kindern aus Jahrgangsklassen und Mehrklassen. Im Bereich der Motivation und des sozialen Lernens schneiden Kinder aus Mehrklassen leicht besser ab. Mehrere Studien belegen dass ADL-Kinder eine positivere Einstellung zur Schule aufweisen. In altersdurchmischten Gruppen können die Kinder die kommunikative Anpassung an ihr Gegenüber üben. Kinder verändern beim Sprechen je nach Alter des zuhörenden Kindes die Länge der Sätze, den Tonfall und die Wahl der Wörter. 18
19 «Je heterogener die Gemeinschaft, in der Kinder und Jugendliche leben, lernen und leisten, umso vielfältiger ist wechselseitige Anregung, Unterstützung und Herausforderung.» (Thurn 2006) 20
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