Deeskalation. Franziskanisches Frühjahrssymposium 2016 Vöcklabruck. Betreuung und Pflege - herausfordernde Beziehungen

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Transkript:

Deeskalation Franziskanisches Frühjahrssymposium 2016 Vöcklabruck Betreuung und Pflege - herausfordernde Beziehungen

Nachbearbeitung von Vorfällen Nachsorge von Vorfällen Kollegiale Ersthilfe DS 7 DS 1 Verhinderung (Verminderung)der Entstehung von Gewalt und Aggressionen DS 2 Veränderung der Sichtweisen und Interpretationen aggressiver Verhaltensweisen Patientenschonende Immobilisations- und Fixierungstechniken DS 6 DS 3 Verständninss der Ursachen und Beweggründe aggressiver Verhaltensweisen Schonende Abwehr und Fluchttechniken bei Übergriffen DS 5 DS 4 Kommunikative Deeskalationstechniken im direkten Umgang mit hochgespannten Patienten

Das Kreismodell der Deeskalationsstufen DS I Nachbearbeitung von Vorfällen Nachsorge von Vorfällen kollegiale Ersthilfe DS VII Verhinderung (Verminderung) der Entstehung von Gewalt und Aggressionen DS II Veränderung der Sichtweisen und Interpretationen aggressiver Verhaltensweisen Klientenschonende Immobilisations- und Fixierungstechniken DS VI Professioneller Umgang mit Wertekonflikten Ethik DS III Verständnis der Ursachen und Beweggründe aggressiver Verhaltensweisen Schonende Abwehrund Fluchttechniken bei Angriffen durch Klienten DS V DS IV Kommunikative Deeskalationstechniken im direkten Umgang mit hochgespannten Klienten

Deeskalationsstufe 1 Verhinderung (Verminderung) der Entstehung von Gewalt und Aggresionen Aggressionsauslösende Reize: Subjektiv erlebte Gewaltanwendung ( des Patienten ) Stressbelastung für Patienten Frustrationserlebnisse Mangelnde Autonomie, Selbstkontrolle und Mitbestimmung Verhinderte Bedürfnisbefriedigung (Grundbedürfnisse!) Stationsregeln, Hausordnung und Gewohnheitenim Umgang mit dem Patienten Aggressionsauslösende Verhaltensweisen,Interaktionsund Kommunikationsmuster von Mitarbeitern Subtile Bestrafungen Nebenwirkungen von Medikamenten

Deeskalationsstufe 2 Veränderung der Sichtweisen und Interpretation aggressiver Verhaltensweisen Wahrnehmung Nachricht Interpretation Gefühl Handlung

Deeskalationsstufe 2 Veränderung der Sichtweisen und Interpretation aggressiver Verhaltensweisen Neuro-Biologischer Ansatz Großhirn Mittelhirn Limbisches System, Amygdala, Hippocampus Kleinhirn/Reptiliengehirn

Deeskalationsstufe 3 Verständnis der Ursachen und Beweggründe aggressiver Verhaltensweisen Aggression als Reaktion auf: Ärger und Wut Angst Überforderung Verletzung und Kränkung Krankheit, Schmerz und Trauer Hilflosigkeit, Ohnmacht Selbstwertverlust und Minderwertigkeitserleben Konflikte Kontroll- und Autonomieverlust Mangelndes Kommunikationsund Ausdrucksvermögen Innere Ambivalenzen Innere Verzweiflung Schuldgefühle, mangelnde Selbstannahme Sucht

Deeskalationsstufe 4 Kommunikative Deeskalationstechniken 10 Kriterien 3 Sicherheitsaspekte 4 Phasen 3 Begleitelemente

Deeskalationsstufe 4 Kommunikative Deeskalationstechniken 3 Sicherheitsaspekte Fluchtweg im Rücken Abstand halten Hände vor dem Körper

Deeskalationsstufe 4 Kommunikative Deeskalationstechniken 4 Phasen Kontaktphase Beziehungsphase Konkretisierungsphase Lösungsphase

Deeskalationsstufe 4 Kommunikative Deeskalationstechniken 3 Begleitelemente Gestik / Mimik Sprache / Stimme Bewegungsspiel

Deeskalationsstufe 4 Kommunikative Deeskalationstechniken Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit