Erfolgreich mit Ehrenamtlichen arbeiten Berlin, 12. Januar 2018
Gesellschaftliche Trends und Herausforderungen Megatrends und akute Herausforderungen: Globalisierung, Klimaveränderung, Demographischer Wandel, Digitalisierung, Migrationsströme, soziale Ungleichheit Anteil freiwillig engagierter Personen ab 14 Jahren 34 36 36 44 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zunehmend im Fokus Zahl der freiwillig Engagierten steigt 1999 2004 2009 2014 Quelle: BMFSFJ 2016, Angaben in % Ehrenamtliches Engagement gewinnt sektorübergreifend an Bedeutung Quellen: BMFSFJ 2016, Bertelsmann Stiftung 2016 1
Trends im freiwilligen Engagement Neue Akteure: Corporate Volunteering (CV) Neue Wege: Online Plattformen Freistellung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für gemeinnützige Zwecke > 50% der Unternehmen nutzen CV als Instrument bereits Hochgerechneter Gegenwert ~22 Millionen Euro (noch) wenig relevant Themenbasiert, z.b. Engagement für Flüchtlinge Kompetenzbasiert, z.b. youvo (für Kreative), Rechtsberatung (startsocial-kooperation mit Latham & Watkins LLP) Regional, z.b. vostel für Berlin, Freiwillig Hamburg Neue Formen Online- and Micro-Volunteering Voluntourism Project/Episodic Volunteering Kompetenzbasiertes Engagement Social Café 2016 2
Stundenumfang pro Woche für die freiwillige Tätigkeit im Zeitvergleich Quelle: BMFSFJ 2016 3
Chancen und Herausforderungen für das freiwillige Engagement In Hinblick auf (Potentielle) Förderer und Spender Chance: Zunehmende Spenden- und Engagementbereitschaft (CSR, Personalentwicklung, Talent-Akquise) Herausforderung: Forderung nach hoher Effektivität und Effizienz (Wirkungsorientierung, Reputation) (Potentielle) Ehrenamtliche Chance: Zunehmende Engagementbereitschaft Herausforderung: Forderung nach zeitlich begrenztem, flexiblem Engagement; weniger langfristiges Committment Herausforderung: Forderung nach wirksamen, gut gemanagtem Engagement Qualitativ hochwertiges Ehrenamtsmanagement wird immer wichtiger Quellen: BMFSFJ 2016, Bertelsmann Stiftung 2016, TSN Emnid 2015 4
Wie finde ich die Ehrenamtlichen, die ich brauche? 5
Was bedeuten Dir die Ehrenamtlichen? 6
Phasen des Ehrenamtsmanagements I. Bedarfs- und Ressourcenanalyse, Festlegung von Einsatzbereichen und -umfang II. Festlegung und Schaffung von Rahmenbedingungen III. Gewinnung und Auswahl von Ehrenamtlichen IV. Orientierung und Einarbeitung V. Alltagsbegleitung, Fortbildung, Qualifizierung VI. Verabschiedung 7
I. Bedarfs- und Ressourcenanalyse, Festlegung von Einsatzbereichen und -umfang Kernfragen Was sollen die Ehrenamtlichen beitragen? Weisungsabhängig und zuarbeitend Identische Aufgabe zu Hauptamtlichen, ergänzend Identische Aufgabe zu Hauptamtlichen, tragend Wieviel Energie soll in die Betreuung der Ehrenamtlichen gehen? Highperformer und Lowperformer Übermotiviert oder stark kümmerungsbedürftig 8
Text Quelle: startsocial 2013/14 Grundlagen guter Zusammenarbeit 9
II. Festlegung und Schaffung von Rahmenbedingungen Passende Angebote schnüren Ggf. kompetenzbasiert, zeitlich begrenzt (mit Anschlussmöglichkeiten) Nicht nur Zweckbetrieb (Klientel) sondern auch Innenbetrieb der Organisation als Engagementmöglichkeit berücksichtigen Kooperation mit Unternehmen (Corporate Volunteering: hands-on vs. kompetenzbasiert) Pro-bono-Angebote nutzen festen Ansprechpartner für Ehrenamtliche festlegen Aufgaben und Erwartungen klären Versicherung und Rechtliches klären (Schweigepflicht, Datenschutz, Führungszeugnis, Ehrenamtlichenversicherung) 10
III. Gewinnung und Auswahl von Ehrenamtlichen Profil erstellen Passende Kanäle zur Bekanntmachung der Engagementangebote auswählen Kontakte pflegen Bereits aktive Ehrenamtliche als Multiplikatoren nutzen Auswahl transparent machen 11
IV. Orientierung und Einarbeitung Erwartungsmanagement Rollenbeschreibung, Vereinbarungen Klare Zuständigkeiten Schulungen und Informationsmaterial Passgenaues Matching Supervision und Begleitung Feedbackschleifen vereinbaren Regelmäßige Gespräche festlegen Ggf. Supervision anbieten (besonders bei belastenden Themen wie Trauerbegleitung, Arbeit mit traumatisierten Menschen, o.ä.) 12
Text Zusammenarbeit im Alltag Quelle: startsocial 2013/14 13
V. Zusammenarbeit im Alltag Wertschätzung Sinnstiftung Spaß und Gemeinschaftsgefühl Soziale, persönliche und fachliche Weiterentwicklung 14
Verabschiedung 15
VI. Verabschiedung Engagementnachweise / Zeugnisse Nach Gründen fragen, selber Gründe nennen Verabschiedungsrituale entwickeln Bei Bedarf und Wunsch weiter Kontakt halten 16
Literatur und Studien: BMFSFJ (2016): Freiwilliges Engagement in Deutschland. Der Deutsche Freiwilligensurvey 2014. BMFSFJ (2012): Erster Engagementbericht 2012. Für eine Kultur der Mitverantwortung. Bertelsmann Stiftung (2016): Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen angesichts neuer Herausforderungen und Megatrends. TSN Emnid (2015): Gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen. Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. 17
Weitere Links: Pro-bono-Anbieter (Auswahl): Experten-Feedbacks und 4-monatiges Beratungsstipendium: www.startsocial.de Vermittlungsagentur für Pro-Bono-Geber und -Nehmer: www.proboneo.de Junge Kreative: www.youvo.org Organisationsberatung: www.heldenrat.org Pro-bono-Projekte aller Art: www.mitmission.de Praxistipps zur Arbeit mit Ehrenamtlichen: www.vereinswiki.info/vereinsleben_gestalten www.buergergesellschaft.de/mitgestalten/tipps-fuer-engagierte-organisationen/ www.mentor-ring.org/praxishilfen/qm-in-mentoringprojekten www.ehrenamt.de/1473_rechtliche_fragen.htm 18
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!