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Transkript:

Medienkonferenz vom 16. September 2016 Entwicklung der Gesundheitskosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) Rezepte von santésuisse gegen die Kostensteigerung Projekt: MK Kostenentwicklung 2016 Datum: 16.09.2016 Folie 1 Inhalt 1. Paul Rhyn, Leiter Ressort Kommunikation Begrüssung 2. Markus Gnägi, Leiter a. i. Abteilung Grundlagen Entwicklung Gesundheitskosten 3. Verena Nold, Direktorin santésuisse Schlussfolgerungen und Rezepte gegen die Kostensteigerung 4. Paul Rhyn, Leiter Ressort Kommunikation Fragen und Diskussion Folie 2 1

2. Entwicklung Gesundheitskosten Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OPK) Markus Gnägi Leiter a. i. Abteilung Grundlagen Folie 3 Prämien folgen den Gesundheitskosten (in CHF pro versicherte Person) 3'500 3'000 Leistungen Prämien 2'500 2'000 1'500 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Folie 4 2

Überblick 2015 Apotheken 12% 3.6 Mia. CHF Übrige** 17% 5.2 Mia. CHF Ärzte* 30% 9.1 Mia. CHF Spitäler 41% 12.4 Mia. CHF Bruttoleistungen OKP (inkl. Kostenbeteiligungen): 30.3 Milliarden Franken Anzahl versicherte Personen: 8.3 Millionen Durchschnittsprämie pro Jahr pro Person: 3 302 Franken *In Arztpraxen **Übrige Leistungserbringer: Pflegeheime, SPITEX, Laboratorien, Physiotherapeuten, Abgabestellen, Ergotherapeuten (nicht abschliessende Aufzählung) Folie 5 Kosten pro versicherte Person 2015 (in CHF) in den Kantonen 5'000 4'500 4'000 3'500 3'000 2'500 2'000 AI UR NWOW ZG AR GR LU TG SZ SG GL FR VS AG SH ZH CH SO BE NE JU VD TI BL GE BS Quelle: Datenpool der SASIS AG, nach Rechnungsdatum Folie 6 3

Ärzte: Kosten pro Person pro Jahr (in CHF) 1200 1000 Zunahme: +20.4% 800 600 400 200 0 2011 2012 2013 2014 2015 Analysen Medikamente Arztleistungen (TARMED) Folie 7 Ärzte: Zunahme Anzahl Ärzte 2011-2015 24000 20000 16000 12000 8000 4000 0 Zunahme Total 2011 bis 2015: +19.2% Zunahme Grundversorger 2011 bis 2015: +10.8% Zunahme Spezialärzte 2011 bis 2015: +26.4% 2011 2012 2013 2014 2015 Anzahl Spezialärzte Anzahl Grundversorger Folie 8 4

Ärzte: Anzahl Konsultationen und Kosten pro Konsultation (Index 2011 = 100) 120 115 Kosten pro Konsultation Anzahl Konsultationen 110 105 100 95 2011 2012 2013 2014 2015 Folie 9 Ärzte: Kosten pro Konsultation 2015 (in CHF) in den Kantonen 220 170 120 70 20-30 AI GL OW UR AR TG NW GR LU SG SZ SH SO VS AG JU ZG NE TI BE FR CH BS BL ZH VD GE Folie 10 5

Ärzte: Taxpunktwertentwicklung (in CHF) 1.00 0.95 0.92 0.90 0.89 0.87 0.88 0.89 0.89 0.89 0.89 0.87 0.88 0.89 0.88 0.85 0.80 0.75 0.70 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: tarifsuisse AG, gewichtete Durchschnitte Folie 11 Das Kostenwachstum ist ungebrochen Ärzte: Mengen- und Preisentwicklung Fazit Das Kostenwachstum ist zu erklären durch eine Zunahme der Mengen (Mengeneffekt) Getrieben wird das Mengenwachstum durch: Die Zunahme der ambulant tätigen Ärzte Besserstellung der Grundversorger durch den Bundesrat* Neue Gruppenpraxen *Am 1. Oktober 2014 trat die Verordnung über die Anpassung von Tarifstrukturen in der Krankenversicherung in Kraft, welche die Taxpunkte der technischen Leistung in 13 Kapiteln um 8.5% kürzte und im Gegenzug den Grundversorgern einen Zuschlag für hausärztliche Leistungen in der Arztpraxis gewährte. Die Umsetzung des Tarifeingriffs erfolgte nicht wie geplant kostenneutral, sondern führte im Rahmen einer Gesamtbetrachtung zu einer Mengenausweitung Folie 12 6

Spital ambulant: Kosten pro Person 2011 2015 (in CHF) 700 600 Zunahme: +20% 500 400 300 200 100 0 2011 2012 2013 2014 2015 Übrige Medikamente Arztleistungen (TARMED) Folie 13 Spital ambulant: Anzahl Konsultationen und Kosten pro Konsultation (Index 2011 = 100) 130 125 120 Kosten pro Konsultation Anzahl Konsultationen 115 110 105 100 95 90 2011 2012 2013 2014 2015 Folie 14 7

Spital ambulant: Kosten pro Konsultation 2015 (in CHF) in den Kantonen 400 350 300 250 200 150 100 50 0 OW GR JU BL SH BS NE AR SG TI SO TG UR GL NW ZH CH AG VD ZG AI SZ VS LU FR BE GE Folie 15 Spital ambulant: Taxpunktwertentwicklung (in CHF) 1.00 0.95 0.94 0.90 0.91 0.91 0.91 0.91 0.91 0.90 0.89 0.89 0.89 0.89 0.88 0.85 0.80 0.75 0.70 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: tarifsuisse AG, gewichtete Durchschnitte Folie 16 8

Das Kostenwachstum ist ungebrochen Spital ambulant: Fazit Das Kostenwachstum ist zu erklären durch eine Zunahme der Mengen (Mengeneffekt) Getrieben wird das Mengenwachstum u.a. durch die höhere Anzahl Konsultationen (z.b. mehr Notfallbehandlungen, Einführung SwissDRG, medizin-technischer Fortschritt) *Am 1. Oktober 2014 trat die Verordnung über die Anpassung von Tarifstrukturen in der Krankenversicherung in Kraft, welche die Taxpunkte der technischen Leistung in 13 Kapiteln um 8.5% kürzte. Betrachtet man die Kostensteigerung vor diesem Hintergrund, ist sie auf eine erhebliche Erhöhung der abgerechneten Mengen zurückzuführen. Folie 17 Spital stationär: Kosten pro Person (in CHF) 900 836 820 837 800 700 600 722 736 500 400 300 200 100 0 2011 2012 2013 2014 2015 Folie 18 9

Spitalbereich stationär: Entwicklung Baserate (in CHF) 10'200 10'000 10'076 10'000 9'943 9'871 9'800 9'600 9'400 9'200 9'000 2012 2013 2014 2015 Quelle: tarifsuisse AG, gewichteter Durchschnitt Folie 19 Spital stationär: Fazit Im Spital stationären Bereich ist in der OKP eine Abschwächung des Kostenwachstums zu beobachten Bis am 1. Januar 2017 wird sich der Anteil der Kantone an den Kosten in den Akutspitälern bis 55 % erhöhen (neue Spitalfinanzierung) Die Veränderung des Vergütungsteilers entlastet das Kostenwachstum in der OKP im Jahr 2015 um ca. 1.2% Die Absenkung der Baserates hat zusätzlich zur Abschwächung des Kostenwachstums beigetragen Folie 20 10

Medikamentenkosten Markus Gnägi Leiter a. i. Abteilung Grundlagen Folie 21 Überdurchschnittliches Wachstum in der OKP im Medikamentenbereich 2015 und 2016 6.0% 5.0% 5.6% 5.3% 4.3% 4.0% 3.0% 2.7% 2.7% 2.0% 1.8% 1.0% 0.0% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Wachstum jeweils 12-Monatswert August bis Juli Folie 22 11

Medikamentenmarkt: Anteil patentabgelaufene und patentgeschützte Medikamenten (in Mia CHF) 7.0 6.0 Patentabgelaufene Patentgeschützte 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Folie 23 Quelle: Tarifpool SASIS AG 70.0 Preisentwicklung pro Medikamentenpackung (in CHF) 65.0 Durchschnittspreis Patentgeschützte Durchschnittspreis Patentabgelaufene 60.0 55.0 50.0 45.0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Tarifpool SASIS AG Folie 24 12

Medikamente: Fazit Wachstumstreiber August 2015 bis Juli 2016 (Veränderung zur Vorjahresperiode): Medikamente Onkologie/Immunologie +149 Mio CHF + 12% Hepatitis C Medikamente + 69 Mio CHF + 39% Hämatologika (Blutgerinnung, Eisenmangel etc.) + 44 Mio CHF + 14% Gründe für den Anstieg: Keine regelmässige Überprüfung auf WZW Kriterien die meisten Medikamente sind zu einem Wechselkurs von CHF 1.26/ bewertet bei heute CHF 1.09/ Kein Festbetragssystem für Generika Folie 25 2. Entwicklung Gesundheitskosten Fazit: Kostenentwicklung Halbjahresvergleich 2015/2016 OKP pro versicherte Person (in CHF) 1950 1900 Zunahme: +4.3% 1900 1850 1800 1822 1750 1700 1650 1600 1550 1500 2015 (Jan-Jun) 2016 (Jan-Jun) Folie 26 13

3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Verena Nold Direktorin santésuisse Folie 27 Das Kostenwachstum ist ungebrochen 3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Kostenentwicklung 2015 Die Kosten haben 2015 um total 3,9 % pro versicherte Person zugenommen Entwicklung in den wichtigsten Leistungserbringergruppen: Arzt ambulant: +5,7% Spital ambulant: +3,2% Spital stationär: +1,9% Apotheken: +5,1% Folie 28 14

3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Unterschiedliche Kostensteigerungen Regionale Unterschiede: Stadt-Land-Gefälle: Stadtkantone (mit Universitätsspitälern) an der Spitze Westschweiz-Deutschschweiz: Tendenziell höhere Ausgaben in der Westschweiz Ungleiche Ärztedichte, Zunahme in Ballungszentren und Universitätskantonen Folie 29 3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Ursachen der Kostensteigerungen Mehrfachrolle der Kantone verstärkt Fehlanreize zu Ungunsten der Prämienzahler: Kantone haben ein Interesse, Spitalambulatorien auszubauen. Bereich Spital ambulant bläht sich weiter auf Zunehmend werden auch Bagatellfälle in den Spitalambulatorien behandelt: Behandlung Spital ambulant ist teurer als Hausarzt Steuerung der ambulanten Versorgung hat versagt Folie 30 15

3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Ausblick Kostenentwicklung 2017 Das Kostenwachstum ist in erster Linie auf einen Mengeneffekt (Bereich Spital ambulant und Arzt ambulant) zurückzuführen. Preiseffekte spielen bei den Medikamenten eine wichtige Rolle Die Daten zur Kostenentwicklung lassen den Schluss zu, dass sich der Trend beim Kostenwachstum fortsetzen wird Folie 31 3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Gesundheitskosten eilen davon! 250 240 230 220 210 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 Kosten OKP BIP LIK 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Index (1996 = 100) Folie 32 16

3. Schlussfolgerungen Rezepte gegen Prämien- und Kostenwachstum Finanzierung neu regeln Gleiche Finanzierung von ambulanten und stationären Behandlungen Pauschaltarife im ambulanten Bereich Kosten eindämmen Systematische Überprüfung der Leistungen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Zweckmässigkeit und Wirksamkeit (WZW und HTA) Mehrfachrolle der Kantone überdenken Lockerung des Vertragszwangs und Qualität verbessern Auch die ambulanten Leistungserbringer müssen ihre Qualität messen und die Messergebnisse veröffentlichen Entkoppelung der Berufszulassung und der Abrechnung zu Lasten der OKP Rezept mit Nebenwirkungen: Globalbudgets Folie 33 3. Schlussfolgerungen und Rezepte gegen Kostensteigerungen Fazit Wenn keine griffigen Massnahmen ergriffen werden, steigen die Prämien weiter, werden die Prämienzahlerinnen und zahler weiter zur Kasse gebeten. Folie 34 17

Fragen und Diskussion Folie 35 18