Kommunikation - neue Wege in der Beratung - - HSE - Coaching - Kulturentwicklung
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Wo kommen wir her? - ein anthropologischneurologischer Blick auf uns -
Unser evolutionäres Erbe Illusion der eigenen Unverletzbarkeit (genetische Prädisposition) Betriebsblindheit (fehlende negative Erfahrungen) Prinzip der Selbstbehauptung (evolutionär entwickelter Selbstschutz) Risikokompensation (Gefühl der Sicherheit aufgrund der technischen Schutzmaßnahmen ) = Psychologische Ursachen der Fehleinschätzung 4
Was passiert bei uns im Kopf? Bewusstsein Großhirnrinde / Neocortex: Sitz des Bewusstseins, ermöglicht u.a. das Erlernen neuer Tätigkeiten Erfahrung Zwischen- / Mittelhirn: speichert u.a. negative und positive Erfahrungen Motorik Kleinhirn / Cerebellum: zuständig u.a. für Koordination von Bewegungsabläufen 5
Lernen und Verhalten 2 Neues Verhalten 1 Bewusstsein 1.) Neues Verhalten wird bewusst gesteuert (motorischer Cortex) Erfahrung 3 3.) Ablauf wird mit positiver Erinnerung verknüpft (positive Erfahrungen wirken stabilisierend) Motorik 2 2.) Ablauf und Koordination werden gespeichert (Durch Wiederholungen werden Bewegungsabläufe verfestigt) 6
Lernen und Verhalten 3 - Routineverhalten 3 Bewusstsein 2/3 Energie 3.) Bewusstsein beschäftigt sich mit Umgebungsfaktoren (Verhalten wird nicht bewusst gesteuert) Erfahrung 2 Motorik 1 2.) Erfahrung meldet zurück, ob als wirksam abgelegt (Rückgriff auf die bisherigen Erlebnisse) 1/3 Energie 1.) Gespeichertes Verhalten wird abgerufen (kann unbewusst passieren) 7
Lernen und Verhalten 4 - Betriebsblindheit Bewusstsein 2/3 Energie...) Bewusstsein beschäftigt sich mit irgendetwas (Verhalten wird nicht mehr überprüft) Erfahrung 2 Motorik 1 2.) Erfahrung meldet alles wie immer (Vergangenes wird Zukunftsprognose) 1/3 Energie 1.) Gespeichertes Verhalten wird abgerufen (oft unbewusst) 8
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Wie reden wir mit uns selbst? - der Beginn von Kommunikation -
Unsere Narrative unsere Überzeugung Kognitive Dissonanztheorie (Festinger): Denken und Handeln sollen zusammenpassen (konsonant sein) Also: Handeln wird dem Denken angepasst Oder: Denken wird dem Handeln angepasst Entweder gut gemacht oder gut gemeint 11
Unsere Narrative ein Teufelskreis? 12
Narrative: Gedankenanstöße Narrativ = Erlebnis + Interpretation Zu allem, was wir erleben und denken, haben wir eine Geschichte. Die Geschichte ist mehr als das beobachtete Verhalten. Narrative sorgen für Zusammenhalt. Narrative helfen uns die Welt leichter zu kategorisieren. 13
Narrative: Gedankenanstöße Neue Erlebnisse werden immer vor dem Hintergrund bestehender Narrative abgespeichert. Narrative bremsen eventuell neue Einsichten. Wir hinterfragen unsere Narrative umso weniger, je gestresster wir uns fühlen. Wir behalten unsere Narrative auch, wenn sie uns mehr schaden als nützen. 14
Wo steckt der Fehler? - Stress und Kommunikation -
Neurologischer Ansatz Normalbetrieb 16
Neurologischer Ansatz Ausnahmezustand? Unfall, Vorfall Streit mit Kollegen Zeitdruck / Stress 17
Vom Ausnahmezustand zur Potenzialentfaltung Feuerwehr -schlauch Gießkanne 18
Wir ändern Verhalten, wenn der neue Weg Sinn ergibt und Nutzen bringt. es uns wichtig genug ist (z.b., weil es für das Team wichtig ist). der neue Ansatz Spaß macht. 19
Sicherheitskulturleiter PROAKTIV WERTSCHÖPFEND Sicherheit ist unsere Überzeugung, Profession Wir identifizieren Verbesserungsmöglichkeiten KALKULATIV Wir kontrollieren Risiken mit Regeln und Systemen PATHOLOGISCH REAKTIV Wen interessiert s, solange wir nicht erwischt werden Sicherheit ist wichtig nach Unfällen tun wir viel 20
Wie erfolgreicher kommunizieren? - Ein paar Grundregeln-
Einstellung, Haltung & Verhalten Einstellung Haltung Verhalten 22
Wie Gehirn richtig ansteuern? Verbundenheit Gestaltbarkeit Positive innere Bilder 23
Näheschaffende Kommunikation Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre Sprechen Sie freundlich (mindestens höflich) Seien Sie selbst so offen und ehrlich wie Sie es von Ihrem Gegenüber wünschen Fragen Sie nach, um zu verstehen Hören Sie gut zu Erteilen Sie nicht ungefragt Ratschläge Wechseln Sie die Perspektive Seien Sie geduldig 24
Zitat Bevor du sprichst, lasse deine Worte durch drei Tore gehen: 1. Ist es wahr? 2. Ist es notwendig? 3. Ist es freundlich? Mevlana Dschelaleddin Rumi 25
Mitgestaltungsfördernde Kommunikation Erfragen Sie stets die Gründe (für Verhalten, Meinung, ) Fragen Sie nach, bis Sie verstehen Interessieren Sie sich für alles Neue (z.b. neue Ideen) Diskutieren Sie unterschiedliche Standpunkte Suchen Sie die beste Lösung und NICHT Ihr persönliches Recht Treffen Sie Vereinbarungen gemeinsam 26
Kommunikation mit positivem (Vor-)Bild Freuen Sie sich aus jedem Gespräch zu lernen Schätzen Sie Ihr Gegenüber genauso wie es ist Suchen Sie nach sinnvollen Verbesserungen Befreien Sie sich von Vorbehalten Messen Sie sich daran, dass Sie es richtig machen (nicht Ihr Gegenüber) Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Einstellung umsetzen, nicht den bequemeren Weg 27
ACHTUNG, KEIN ABTRAINIEREN! Einstellung hinterfragen Haltung verstehen wollen Verhalten beobachten 28
Wie Gespräche strukturieren? - Der ZIELEN-Leitfaden -
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Das Sender-Empfänger-Modell 31
4 Seiten einer Nachricht Inhalt Es ist... Selbstkundgabe Ich bin... Nachricht Appell Ich möchte, dass Du... Beziehung Du bist... Wir sind...
ZIELEN ein Gesprächsleitfaden 1. Begrüßen 2. ZIEL nennen 3. IST-ZUSTAND erläutern 4. ERGRÜNDEN der Ursachen 5. LÖSUNGEN suchen 6. ERGEBNIS festhalten 7. NACHFASSEN 8. Verabschieden
ZIELEN-Leitfaden Ziel nennen: Was will ich erreichen? Was soll am Ende sein? Ist-Zustand erläutern: Sachinhalt erzählen: Was ist passiert? Was habe ich beobachtet? Was habe ich gehört? Selbstkundgabe aussprechen: Wie geht es mir damit? Wie finde ich das? Welche Gedanken habe ich dazu? Was löst das in mir aus? Beziehungsbotschaft senden: Wie sehe ich den Anderen? Wie denke ich, fühlt sich der Andere? Wie sieht das Ganze aus dessen Blickwinkel aus? 34
ZIELEN-Leitfaden Ergründen von Sichtweise/Verhalten: Wie siehst du das? Wie hast du das erlebt? Warum hast du das gemacht? Was hat dich dazu gebracht? Lösungen suchen: Wie können wir das verbessern? Wozu wärst du bereit? Was würde aus deiner Sicht nützen? Ergebnis abstimmen: Machst du mit? Ist das so okay? Wollen wir damit starten? Nachhaltigkeit erzeugen: Wann kontrollieren wir das? Wie kann ich dir dabei helfen? Was machen wir, wenn es schief geht? 35
Erfolgreich bin ich, wenn ich mein Gegenüber verstanden habe. Ich meine Sicht nochmals auf Richtigkeit überprüft habe. Ich meine Meinung und Beurteilung hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert habe. ich mein Gegenüber dazu gebracht habe sich selbst zu hinterfragen. ICH MIR NIEMALS EINBILDE, ICH HÄTTE AUSGELERNT 36
und was heißt das für mich? 37