Stochastik 04 Binomialverteilung

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Ziele der Sitzung Wahrscheinlichkeiten in der Binomialverteilung berechnen können Erwartungswert und Standardabweichung in der Binomialverteilung berechnen können Histogramme von Binomialverteilungen deuten können Sachsituationen interpretieren können

Beispiel 1 Es wird 10 Mal ein Laplace-Würfel geworfen. Dabei beschreibt die Zufallsgröÿe X : Anzahl der 2. Berechnen Sie P(X = 0). ( ) 10 5 P(X = 0) = P({2 2 2 2 2 2 2 2 2 2}) = 0, 1615 6 P(X = 10) = ( 1 6) 10 lässt sich auch noch gut berechnen. Alle Zufallsgröÿen dazwischen sind jedoch sehr aufwändig zu berechnen. Beispielsweise ist P(X = 1) = P({2 2... 2}) + P({2 2 2... 2}) + + P({2... 2 2}) ( ) 1 ( ) 9 1 5 P(X = 1) = 10 0, 323 6 6

Binomialverteilung Lässt sich eine Zufallsgröÿe X durch ein Bernoulli-Experiment beschreiben, so vereinfacht sich die Berechnung der Zufallsgröÿe bei n Durchführungen für k Treer mit Erfolgswahrscheinlichkeit p durch: ( ) n P(X = k) = p k (1 p) n k k Die Wahrscheinlichkeitsverteilung von diesen Zufallsexperimenten heiÿt Binomialverteilung B n;p. Man spricht auch von einer binomialverteilten Zufallsgröÿe. Berechnung im Rechner Mit dem Rechner kann man diese Zufallsgröÿen leicht berechnen durch den Befehl binompdf(n,p,k). Beispiel: n = 20, p = 2, k = 5 4, also B 20; 2 und P(X = 4) 5 Im Rechner: binompdf(20, 2,4) P(X = 4) 0, 035 5

Beispiel 1 Abbildung: Binomialverteilung B 10; 1 6, GeoGebra HW 2018

Bernoulli-Versuche deuten Bei einem Eignungstest werden Fragen angekreuzt, wobei nur eine Antwort jeweils richtig ist. Wenn jemand nicht gelernt hat kann dieser Versuch als Bernoulli-Kette aufgefasst werden. Beschreiben Sie die Ereignisse, die zu folgenden Wahrscheinlichkeiten gehören: ( ) ( ) 3 ( ) 7 10 1 3 P(A) = 3 4 4 ( ) ( ) 15 ( ) 5 20 1 2 P(B) = 15 3 3 ( ) 50 P(C) = 0, 5 31 0, 5 19 31

kumulierte Wahrscheinlichkeit Bildet man die Summe aus Verschiedenen Wahrscheinlichkeiten, so spricht man von einer kumulierten Wahrscheinlichkeit (lat. cumulus = Anhäufung). Berechnung im Rechner Mit dem Rechner kann man diese Zufallsgröÿen leicht berechnen durch den Befehl binomcdf(n,p,k Anfang,k Ende ). Beispiel 1 B 10; 1 6 P(X 7) = P(X = 7) + P(X = 8) + P(X = 9) + P(X = 10) Im Rechner: binomcdf(10, 1,7,10) P(X 7) 0, 0003 6 P(X < 3) = P(X = 0) + P(X = 1) + P(X = 2) Im Rechner: binomcdf(10, 1,0,2) P(X < 3) 0, 7752 6

Abituraufgaben Abbildung: Abitur M-V A3, 2017 Abbildung: Abitur M-V A3, 2014

Erwartungswert und Standardabweichung Für binomialverteilte Zufallsgröÿen berechnen sich der Erwartungswert und die Standardabweichung folgendermaÿen: µ = n p σ = n p (1 p) Erwartungswert in einer Verteilung Im Histogramm der Binomialverteilung ist der Erwartungswert (manchmal näherungsweise, manchmal exakt) immer bei der höchsten Säule zu nden. Beispiel: Bei B 10; 1 ist µ = 10 1 = 10 = 5 1, 6667 6 6 6 3 Abituraufgabe Abbildung: Abitur M-V B1, 2016

Abituraufgaben Abbildung: Abitur M-V A3, 2015

Binomialverteilungen deuten Abbildung: EdM 11 Sachsen, S. 305, HW Abbildung: EdM Hessen Q3, S. 104

Sigma-Regeln, für σ > 3 Abbildung: https://de.wikipedia.org/wiki/normalverteilung# /media/file:standard_deviation_diagram.svg

Wahrscheinlichkeit für mindestens einen Erfolg Abituraufgabe Abbildung: Abitur M-V A3, 2014 Wahrscheinlichkeit für unbrauchbar: p = 0, 2 gesucht: n P(X 1) > 0, 995 1 P(X = 0) > 0, 995 0, 005 > P(X = 0) ( ) n P(X = 0) = 0, 2 0 0, 8 n 0 = 0, 8 n 0 0, 005 > 0, 8 n n > 23, 744 Ab 24 Gemischen ist mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99,5% mindestens ein unbrauchbares dabei.

Wahrscheinlichkeit für mindestens zwei Erfolge Abituraufgabe Abbildung: Abitur M-V A3, 2016 Wahrscheinlichkeit für Kinder: p = 0, 06 gesucht: n Verschiedene n probieren und P(X 2) berechnen. n 45 47 48 49 P(X 2) 0,761 0,782 0,792 0,801 Unter 49 Besuchern sind mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 80% mindestens zwei Kinder.