Die Wertschöpfungstiefe im deutschen Bankensektor



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Transkript:

Die Wertschöpfungstiefe im deutschen Bankensektor Eine theoretische und empirische Analyse der Einflussfaktoren und der Auswirkungen auf die finanzielle Erfolgssituation von Dr. Jens Koch Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main

Geleitwort Die nur mäßige Rentabilität deutscher Banken wird vielfach auch auf eine zu hohe Wertschöpfungstiefe zurückgeführt. Allerdings handelt es sich hierbei eher um eine gefühlte und aus allgemeinen Beobachtungen der Dienstleistungsprozesse in Banken hergeleitete Einschätzung. Denn belastbare empirische Untersuchungen über die Wertschöpfungstiefe bei deutschen Banken und über ihren Einfluss auf deren Rentabilität liegen bislang nicht vor. Diese Lücke schließt der Verfasser mit der vorliegenden Arbeit. Nach grundsätzlichen Überlegungen zur Definition, Motiven und Maßnahmen der Gestaltung der Wertschöpfungstiefe erörtert er im ersten Teil alternative im Schrifttum diskutierte Ansätze zur Messung der Wertschöpfungstiefe. Er selbst entscheidet sich mit Blick auf die von ihm angestrebte unternehmens- und damit gesamtbankbezogene Untersuchung der Wertschöpfungstiefe für den sogenannten value added to sales ratio - Ansatz von Adelman. Diesen überträgt der Autor auf Banken, indem er auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnungen die Kennzahl Vollständige Wertschöpfungstiefe (VWT) als Verhältnis der Differenz Gesamtleistung minus Vorleistungen zur Gesamtleistung bildet. Zu den Gesamtleistungen zählt er alle Ertragspositionen und zu den Vorleistungen mit Ausnahme des Personalaufwandes alle Aufwandspositionen. Um die Schwäche dieser Kennziffer, nämlich ihre erhebliche Beeinflussung durch Effekte, die in keinem direkten Zusammenhang mit der Wertschöpfungstiefe stehen, zu vermeiden, bildet er eine zweite Kennzahl Modifizierte Wertschöpfungstiefe (MWT), in der die Wertschöpfung lediglich durch den Personalaufwand repräsentiert wird und die Gesamtleistung der Summe der betrieblichen Aufwendungen entspricht. Mit diesen definierten Messgrößen werden im zweiten Hauptteil der Zusammenhang zwischen ausgewählten Strukturmerkmalen bzw. daraus abgeleiteten Geschäftsmodellen im Bankensektor und deren Wertschöpfungstiefe untersucht. Die empirische Analyse, die sich über den Zeitraum von 1994 bis 2004 erstreckt, basiert auf den Jahresabschluss- und Geschäftsberichtsdaten von in der Spitze mehr als 2.600 deutschen Banken und Sparkassen. Damit werden je nach Bankengruppe und Betrachtungsjahr bis zu 100 % der Grundgesamtheit abgedeckt. Es stehen zunächst drei Merkmale im Vordergrund: erstens die Zuordnung der Banken zu einer Schwerpunkttätigkeit, zweitens die Zugehörigkeit zu einer der drei Bankensektoren und drittens die Betriebsgröße. Für die mit knapp 94 % aller Banken größte Gruppe, die Vertriebsbanken, werden weitere Differenzierungen nach Kundenfokus, Breite des Produktangebots und Vertriebskanal vorgenommen. Aufgrund des statistisch signifikanten Zusammenhangs mit der Kennzahl MWT übernimmt der Verfasser alle Strukturmerkmale für die nachfolgende (lineare) Regressionsanalyse, ergänzt um das Merkmal Herkunft. Auf Basis der Kennzahl VWT sind generell kaum statistisch signifikante Aussagen über Wirkungszusammenhänge und Einflussstärke von Strukturmerkmalen zu gewinnen. Im Gegensatz dazu zeigen sich bei der Kennzahl MWT V

signifikante Zusammenhänge. Hier sticht besonders der Einfluss einer Fokussierung auf Privatkunden auf die (signifikant niedrigere) MWT hervor. Der Verfasser beschließt den zweiten Hauptteil mit einer Untersuchung der MWT in ausgewählten Banken-Clustern. Die Cluster bildet er nach der von der Deutschen Bundesbank vorgenommenen Gruppierung der Banken und innerhalb dieser Hauptcluster nimmt er anhand der Ausprägungen von Strukturmerkmalen und weiterer Klassifizierungen eine weitere Unterteilung auf insgesamt 41 Cluster vor. Im Ergebnis stellt sich bei der MWT in sämtlichen Clustern ein deutlicher Ost-West-Unterschied heraus. Innerhalb der Haupt-Cluster Sparkassen und Genossenschaftsbanken weisen die Teilcluster mit den größeren Häusern niedrigere Wertschöpfungstiefen auf, wobei im Gegensatz zu den privaten Banken generell keine Verringerung der MWT innerhalb der untersuchten elf Jahre zu konstatieren ist. Der Frage, ob eine niedrige bzw. sinkende MWT auch eine vergleichsweise bessere Erfolgssituation mit sich bringt, geht der Verfasser für 14 ausgewählte Teilcluster im dritten Hauptteil nach. Die hier durchgeführten Korrelationsanalysen lassen größtenteils keinen Zusammenhang mit den Oberzielgrößen Eigenkapitalrentabilität und Cost- Income-Ratio erkennen. Ähnliches gilt für die anschließenden Extremwertanalysen, bei denen über Mittelwertdifferenzen ebenfalls nur in einzelnen Clustern statistisch signifikante Beziehungen aufzudecken sind. Insgesamt lassen sich in bestimmten Bankenclustern anhand der vorgenommen Status- und Veränderungsanalysen vereinzelt positive Ertrags- und/oder Kosteneffekte statistisch signifikant nachweisen, aber eine eindeutige, allgemein gültige Aussage über die Vor- oder Nachteilhaftigkeit einer geringen Wertschöpfungstiefe ist nicht abzuleiten. Mit seiner Arbeit legt der Verfasser die erste auf einzelnen Geschäftsberichten und Jahresabschlüssen basierende und in dieser Form mit Abstand umfassendste empirische Untersuchung der gesamtbankbezogenen Wertschöpfungstiefe und ihrer Ausprägung im deutschen Bankensektor vor. Mit der Erkenntnis, dass sich im Bankensektor erstens Bereiche mit unterschiedlichen Wertschöpfungstiefen identifizieren lassen und zweitens über elf untersuchte Geschäftsjahre kaum ein signifikanter Einfluss unterschiedlicher Wertschöpfungstiefen auf den finanziellen Erfolg von Banken ausmachen ist, leistet er einen seinem Untersuchungsansatz angemessenen wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt. Der Arbeit ist daher eine weite Verbreitung im wissenschaftlichen Schrifttum und in der bankbetriebswirtschaftlichen Praxis zu wünschen. Münster, im Dezember 2008 Bernd Rolfes VI

Vorwort Der Sachverhalt Reduktion der Wertschöpfungstiefe bzw. Outsourcing ist regelmäßig Gegenstand wissenschaftlicher Abhandlungen und Diskussionen. Hauptsächlich steht dabei das produzierende Gewerbe im Vordergrund. Dennoch liegen bereits eine Vielzahl von Arbeiten vor, die das Auslagern bankbetrieblicher Dienstleistungsaktivitäten zum Thema haben. Größtenteils sind diese aber eher theoretischer Natur und beschäftigen sich mit Fragestellungen rund um die rechtlichen/gesetzlichen Möglichkeiten oder beinhalten eine betriebswirtschaftliche, theoretische, d. h. konzeptionelle Auseinandersetzung mit bestimmten Outsourcingvorhaben. Meine Motivation zur Erstellung dieser Arbeit rührte daher, dass es nur sehr wenige Arbeiten gibt, in denen gemessene Wertschöpfungstiefen veröffentlicht und diskutiert werden. Zudem sind die hierin enthaltenen empirischen Analysen zumeist nicht auf die Bankenbranche ausgerichtet oder ermöglichen nicht, sich ein umfassendes Bild von der Ausprägung der Wertschöpfungstiefe in Banken und insbesondere den Konsequenzen für den finanzwirtschaftlichen Erfolg zu machen. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit die Wertschöpfungstiefen bei einer Vielzahl von Instituten im deutschen Bankensektor im Zeitraum von 1994 bis 2004 gemessen und hinsichtlich der Wirkungseffekte auf finanzwirtschaftliche Erfolgskennzahlen analysiert. Dabei spielt die Betrachtung der Zusammenhänge zwischen geschäftsmodellspezifischer Ausrichtung einer Bank und dem Ausprägungsgrad der Wertschöpfungstiefe eine besondere Rolle. Während der Entstehungszeit habe ich von einer ganzen Reihe von Menschen auf vielfältige Art und Weise Hilfe bzw. Unterstützung erfahren. Mein besonderer Dank gilt meinem verehrten Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Bernd Rolfes, der die Arbeit wissenschaftlich betreut und durch die konstruktiven Diskussionen gefördert hat. Herrn Prof. Dr. Peter Chamoni danke ich für die Übernahme des Zweitgutachtens. Für die Aufnahme in die zeb/-schriftenreihe danke ich den Herausgebern Herrn Prof. Dr. Bernd Rolfes und Herrn Prof. Dr. Dres. h.c. Henner Schierenbeck. Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit bei der Unternehmensberatung zeb/rolfes.schierenbeck.associates entstanden. Meinen Kolleginnen und Kollegen möchte ich herzlich für die freundschaftliche, kollegiale Zusammenarbeit und ihre jederzeitige Diskussionsbereitschaft danken. Besonders erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die Herren Dr. Tobias Gräbener, Dipl.-Kfm. Stefan Kaufmann, Dr. Klaus Strenge und Dr. Stefan Trost. Für den intensiven Gedankenaustausch im Zusammenhang mit der Themenfindung gilt mein Dank Herrn Prof. Dr. Klaus-Ulrich Remmerbach. Frau Dipl.-Volkswirtin Vanessa Wilke bin ich für die mit wirtschaftsjournalistischer Fachkenntnis durchgeführte Prüfung des Textes dankbar. VII

Für die sehr freundliche und hilfreiche Unterstützung bei organisatorischen Fragestellungen an der Universität Duisburg-Essen danke ich Frau Kerstin Hoffmann, die jederzeit ein offenes Ohr für sämtliche Fragen rund um den Promotionsprozess hatte. Herzlich gedankt sei auch Frau Dipl.-Kffr. Silke Rahe für die äußerst sorgfältige Arbeit im Zusammenhang mit der redaktionellen Überarbeitung des gesamten Manuskriptes. Den Mitarbeitern in der Abteilung Research des zeb/ danke ich für die umfangreiche und sorgfältige Literaturrecherche. Stellvertretend seien hier Frau Dipl.-Informationswirtin Verena Weber und Herr Volker Nierhoff genannt. Mein aufrichtiger Dank gilt meinen Eltern! Sie haben mich im Rahmen meines beruflichen Werdegangs jederzeit vorbehaltlos unterstützt, stets ein hohes Interesse an meinen Tätigkeiten gezeigt und mir zu jeder Zeit die eigenständige Entscheidung ermöglicht. Aus tiefstem Herzen möchte ich mich schließlich bei meiner Frau Jana bedanken, die mir während der Arbeitsphase jederzeit den nötigen Rückhalt bot und trotz eigener hoher beruflicher Arbeitsbelastungen stets für Diskussionen Zeit gefunden hat. Ihr ist diese Arbeit gewidmet. Münster, im Dezember 2008 Jens Koch VIII

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Symbolverzeichnis XV XIX XXIX XXXV Einleitung 1 Erster Teil: Die Konzeption zur Messung und Beurteilung der Wertschöpfungstiefe in Banken 7 A. Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung sowie der Analyse bankbetrieblicher Wertschöpfungstiefen 7 I. Die Charakteristika der bankbetrieblichen Wertschöpfungstiefe 7 1. Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfung und Wertschöpfungstiefe 7 a) Die betriebliche Wertschöpfung als Ergebnis des wirtschaftlichen Handelns 7 b) Die Ausgestaltung der Komponenten Gesamtleistung und Vorleistung innerhalb der betrieblichen Wertschöpfung 9 c) Die Definition der betrieblichen Wertschöpfungstiefe 13 2. Die Besonderheiten der bankbetrieblichen Wertschöpfungstiefe 14 3. Die bankspezifische Wertschöpfungskette als Bezugsobjekt für Maßnahmen zur Beeinflussung der Wertschöpfungstiefe 17 II. Betriebliche Gestaltungsmaßnahmen und ihr Effekt auf die Ausprägung der Wertschöpfungstiefe 19 1. Veränderung der Wertschöpfungstiefe durch Sourcingmaßnahmen 19 a) Alternative Sourcingmaßnahmen 19 b) Theoretische Erklärungsansätze als Grundlage für die Durchführung von Sourcingmaßnahmen 22 c) Einfluss von Sourcingmaßnahmen auf die Höhe der Wertschöpfungstiefe 24 2. Sonstige Einflüsse auf die Ausprägung der Wertschöpfungstiefe 26 III. Notwendigkeit der Beachtung bankindividueller Geschäftsmodelle bei der Analyse der Wertschöpfungstiefe 29 1. Der Ausprägungsgrad der Wertschöpfungstiefe als Folge des festgelegten Geschäftsmodells 29 2. Geschäftsmodellspezifische Einflussfaktoren auf die Wertschöpfungstiefe 33 IX

Inhaltsverzeichnis B. Die Methodik zur Messung der bankbetrieblichen Wertschöpfungstiefe 39 I. Zieladäquate Anforderungen an das Messverfahren 39 1. Ziele der empirischen Erhebung und Analyse der Wertschöpfungstiefe bei Banken 39 2. Ableitung der Anforderungen 41 II. Entwicklung des Messansatzes 42 1. Überprüfung der Verwendungsmöglichkeiten vorhandener Ansätze 42 a) Typologisierung der bisherigen Ansätze 42 b) Kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Ansätzen 47 2. Inhalt und Struktur der Schemata zur Berechnung der vollständigen sowie modifizierten Wertschöpfungstiefe 53 a) Notwendigkeit einer Beschränkung auf extern zugängliche Daten und hieraus folgende Interpretationsmöglichkeiten 53 b) Schema zur Erhebung der vollständigen Wertschöpfungstiefe 55 c) Schema zur Erhebung der modifizierten Wertschöpfungstiefe 59 3. Besonderheiten der GuV-orientierten Messung 63 III. Einflussfaktorgetriebene Hypothesen zur Ausgestaltung der Wertschöpfungstiefe 64 C. Die Methodik zur erfolgsorientierten Beurteilung der bankbetrieblichen Wertschöpfungstiefe 67 I. Zieladäquate Anforderungen an die Erfolgskennzahlen 67 1. Ziele der empirischen Analyse des Zusammenhangs zwischen Wertschöpfungstiefe und finanzieller Erfolgssituation 67 2. Motive/Ziele von Outsourcingmaßnahmen 69 3. Ableitung der Anforderungen 70 II. Aufbau einer systematischen, kennzahlspezifischen Erfolgsanalyse 71 1. Auswahl der relevanten Kennzahlen und Vorgehensweise im Rahmen der Erfolgsanalyse 71 2. Berücksichtigung zeitlicher Verzögerungen von Effekten aus der Veränderung der Wertschöpfungstiefe 75 3. Umgang mit erfolgskennzahlbezogenen Effekten ohne Bezug zur Wertschöpfungstiefe 76 III. Hypothesen bzgl. des Zusammenhangs zwischen Wertschöpfungstiefe und finanzieller Erfolgssituation 77 Zweiter Teil: Die geschäftsmodellspezifische Entwicklung der Wertschöpfungstiefe im deutschen Bankensektor 81 A. Die Untersuchungskonzeption, die Datenbasis und eingesetzte statistische Verfahren 81 I. Die Untersuchungskonzeption 81 1. Vorgehensweise und Aufbau der Analyse 81 X

Inhaltsverzeichnis 2. Klassifikation des Untersuchungsvorhabens 82 II. Datenbasis 85 1. Besonderheiten im Rahmen der Datenerhebung, -strukturierung und -plausibilisierung 85 2. Charakterisierung der untersuchten Banken anhand der Einflussfaktorsowie sonstigen Strukturmerkmalsausprägungen 88 a) Einflussfaktorbezogene Variablen 88 b) Sonstige Strukturmerkmale 104 3. Übersicht über die erhobenen Wertschöpfungstiefe-Kennzahlen des Untersuchungszeitraumes 107 III. Eingesetzte statistische Verfahren 110 1. Mittelwerttest 110 2. Korrelationsanalyse 111 3. Regressionsanalyse 112 B. Der Wirkungszusammenhang zwischen den geschäftsmodellspezifischen Einflussfaktoren und der Wertschöpfungstiefe 116 I. Analyse isolierter einflussfaktorspezifischer Wirkungseffekte auf die Wertschöpfungstiefe 116 1. Einflussfaktoren mit Auswirkungen auf sämtliche Banken 116 a) Die Auswirkung der Geschäftstätigkeit auf die Wertschöpfungstiefe einer Bank 116 b) Der Zusammenhang zwischen der Sektorzugehörigkeit einer Bank und ihrer Wertschöpfungstiefe 120 c) Der Einfluss der Betriebsgröße auf die Ausprägung der Wertschöpfungstiefe 124 2. Einflussfaktoren mit Auswirkungen nur auf Vertriebsbanken 127 a) Die Wertschöpfungstiefe in Abhängigkeit von der Zielkundenauswahl 127 b) Die Auswirkung einer Produktspezialisierung auf das Niveau der Wertschöpfungstiefe 130 c) Die Bedeutung der Vertriebskanalgestaltung für die Wertschöpfungstiefe 133 II. Multivariate Analyse simultaner Wirkungseffekte der Einflussfaktoren auf die Wertschöpfungstiefe 135 C. Analyse der Entwicklung der Wertschöpfungstiefe in ausgewählten Bankenclustern und kritische Würdigung der empirischen Ergebnisse 142 I. Bankclusterbezogene Entwicklungstrends 142 1. Vorgehensweise und einflussfaktorbezogene Clusterbildung 142 2. Offenlegung und Beurteilung der Trends im deutschen Bankensektor 146 II. Kritische Auseinandersetzung mit der Aussagefähigkeit der Erkenntnisse zur vollständigen bzw. modifizierten Wertschöpfungstiefe 153 XI

Inhaltsverzeichnis III. Beurteilung der Grundkonzeption der empirischen Untersuchung 155 1. Datenqualität und Untersuchungsaufbau 155 2. Das Ausmaß der differenzierten Betrachtung unterschiedlicher Geschäftsmodelle innerhalb der Untersuchung 157 Dritter Teil: Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungstiefe und finanziellem Erfolg im deutschen Bankensektor 159 A. Die Untersuchungskonzeption, die Datenbasis und eingesetzte statistische Verfahren 159 I. Die Untersuchungskonzeption 159 1. Vorgehensweise und Aufbau der Analyse 159 2. Klassifikation des Untersuchungsvorhabens 161 II. Datenbasis 162 1. Ausmaß und Besonderheiten der zur Verfügung stehenden Erfolgskennzahlen 162 2. Festlegung der untersuchungsrelevanten Bankencluster 164 III. Eingesetzte statistische Verfahren 167 B. Auswirkungen der Wertschöpfungstiefe auf den finanziellen Erfolg in geschäftsmodellspezifischen Bankenclustern 168 I. Gesamtclusterbezogene Analyse des Zusammenhangs zwischen Status quo Wertschöpfungstiefe und finanziellem Erfolg 168 1. Methodik 168 2. Analyseergebnisse 168 a) Sparkassen und Kreditgenossenschaften 168 b) Regional- und sonstige Privatbanken 173 c) Groß-, Zentral- und Landesbanken 176 d) Bausparkassen 176 e) Realkreditinstitute 177 f) Kapitalanlagegesellschaften 178 3. Zusammenfassung zentraler Ergebnisse 179 II. Analyse des Zusammenhangs zwischen Status quo Wertschöpfungstiefe und finanziellem Erfolg anhand von Extremwerten 180 1. Methodik 180 2. Analyseergebnisse 181 a) Sparkassen und Kreditgenossenschaften 181 b) Regional- und sonstige Privatbanken 186 c) Bausparkassen 187 d) Kapitalanlagegesellschaften 189 3. Zusammenfassung zentraler Ergebnisse 191 XII

Inhaltsverzeichnis III. Analyse der Erfolgseffekte aus einer Reduktion der Wertschöpfungstiefe 192 1. Methodik 192 2. Analyseergebnisse 195 a) Sparkassen und Kreditgenossenschaften 195 b) Regional- und sonstige Privatbanken 198 c) Groß-, Zentral- und Landesbanken 200 d) Bausparkassen 201 e) Realkreditinstitute 203 f) Kapitalanlagegesellschaften 205 3. Zusammenfassung zentraler Ergebnisse 207 C. Beurteilung der geschäftsmodell(un)abhängigen wertschöpfungstiefebezogenen Erfolgswirkung und kritische Würdigung der empirischen Ergebnisse 208 I. Zusammenfassende Beurteilung der Analyseergebnisse vor dem Hintergrund der Erfolgshypothesen 208 1. Überprüfung der hypothesenartigen Zusammenhänge zwischen Wertschöpfungstiefe und finanziellem Erfolg 208 a) Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungstiefe und Eigenkapitalrentabilität/Cost-Income-Ratio 208 b) Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungstiefe und Teilbetriebsergebnisspanne 211 c) Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungstiefe und Bruttobedarfsspanne 213 d) Der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungstiefe und Bruttoertragsspanne/adjustierte Bruttoertragsspanne 215 2. Bankenclusterbezogene Beurteilung des Zusammenhangs zwischen Wertschöpfungstiefe und finanziellem Erfolg 218 II. Beurteilung der Grundkonzeption der empirischen Analyse 223 1. Untersuchungsaufbau, -zeitraum und Stichprobengröße 223 2. Mögliche Störeffekte und ihre Auswirkungen auf den Nachweis des Zusammenhangs zwischen Wertschöpfungstiefe und Erfolg 225 III. Verwendungsmöglichkeiten der empirischen Ergebnisse 227 1. Bankindividueller Abgleich des Status quo Wertschöpfungstiefe 227 2. Verband- bzw. verbundinternes Benchmarking 228 3. Weitere Forschungsansätze 230 Zusammenfassung 233 Literaturverzeichnis 241 Anhang 255 XIII