Frau A.G. 53 Jahre alt Neue Medikation vom Hausarzt Metformin 850 mg 1-0 - 1 Glimepirid 1 mg 1-0 - 0 Simvastatin 40 mg 0-0 - 1 Lisinopril 10 mg 1-0 - ½ Amlodipin 10 mg ½ - 0 - ½ Diclofenac bei Bedarf
Frau A.G. 53 Jahre alt Labor HbA 1C nach 3 Monaten von 7,8 % 7,3 % (56,0 mmol/l) Blutzucker nüchtern Blutzuckerwert p.p. Ges.-Cholesterin HDL-Chol. LDL-Chol. RR mm Hg 130 mg/dl / 7,2 mmol/l 152 mg/dl / 8,4 mmol/l 198 mg/dl 42 mg/dl 140 mg/dl 140/85 mm Hg
Frau A.G. 53 Jahre alt Glimepirid auf 2 mg erhöht Patientin hat rezidivierende Hypoglykämien am Vormittag Gewichtszunahme um 3,5 kg in 6 Monaten
Frau A.G. 53 Jahre alt Glimepirid abgesetzt Metformin 850 mg 1-0 - 1 DPP-4-Inhibitor Saxagliptin 5 mg 1-0 - 0 Simvastatin 40 mg 0-0 - 1 Lisinopril 10 mg 1-0 - 1 Amlodipin 10 mg ½ - 0 - ½ Diclofenac bei Bedarf
Frau A.G. 53 Jahre alt Labor nach weiteren 3 Monaten HbA 1C (7,8% 7,3%) Blutzucker nüchtern Blutzucker p.p. Cholesterin HDL-Chol. LDL-Chol. Triglyceride Harnstoff Creatinin Mikroalbuminurie RR mm Hg Gewicht 6,7 % / 50,0 mmol/l 108 mg/dl / 6,0 mmol/l 130 mg/dl / 7,2 mmol/l 178 mg/dl 46 mg/dl 112 mg/dl 172 mg/dl 41 mg/dl 0,9 mg/dl negativ 130/75 mm Hg 3 kg reduziert
Patientenkasuistik 2
Uwe R., 58 Jahre alt, verheiratet, Kraftfahrer, Nichtraucher Anamnese: Diabetes mellitus Typ 2 seit 6 Jahren, Fettstoffwechselstörung seit ebenfalls 4 Jahren bekannt, Übergewicht seit 15 Jahren, bisher erfolglose Versuche der Gewichtsreduktion, Hypertonie bisher nicht bekannt, leere Herzanamnese Untersuchungsbefund: 176 cm, 96 kg, BMI 31, RR 140/80 mm Hg Laboruntersuchungen: HbA1c 7,4% (ansteigende Tendenz), Nü-BZ-Werte 150-170 mg/dl; pp-bz-werte 125-160 Chol. 235 mg/dl, HDL 40 mg/dl, LDL 168 mg/dl, Triglyceride 186 mg/dl Creat. 0,96 mg/dl, Microalbumine neg. Diabetische Folgeschäden: Stimmgabel: 4/8, Nylon-Monofilament und Thermotip o.b.; Fußpulse gut palpabel; keine Fußläsionen Augenkonzil: keine Retinopathie Bisherige Therapie: Novonorm 1 mg 1-1-1; Metformin 1000 1-0-1; Simvastatin 20 mg 0-0-1
Ein Fall für Inkretinmimetikum oder DPP- 4-Inhibitor? Uwe R., 58 Jahre alt, verheiratet, Kraftfahrer, Nichtraucher Was spricht für Byetta und gegen Januvia? Novonorm in Kombination mit Metformin nicht ausreichend effektiv Deutliches Übergewicht Bereits 6 Jahre Diabetesdauer Warum keine Insulintherapie? Kraftfahrer Übergewicht Vorgehen: Novonorm abgesetzt, Metformin beibehalten und Byetta mit 2x 5 yg begonnen, dann Steigerung auf 2x 10 yg Ergebnis: HbA1c-Senkung auf 6,8 %, Gewichtsreduktion um 5 kg in 4 Monaten
Alogliptin Dutogliptin Ausblick Takeda Phenomix/Forest Laboratories Linagliptin Boehringer Ingelheim Trajenta Melogliptin Saxagliptin Glenmark Pharmaceuticals Bristol-Myers Squibb/Astra Zeneca Onglyca Sitagliptin MSD / Berlin Chemie Januvia, Xelevia Vildagliptin Novartis / Schwarz Pharma Galvus, Jalra Exenatide LAR Amylin/Alkermes/Lilly BYDUREON Taspoglutide NN 9535 Roche/Ipsen Novo Liraglutide Novo VICTOZA Exenatide Lilly BYETTA
Therapieziele Welcher Typ 2-Diabetiker erreicht (auf Dauer) unter einer Therapie mit oralen Antidiabetika diese Ziele? HbA1c < 6,5 % Wann wird die Insulintherapie notwendig? Erklären Sie dem Patienten bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, dass Insulin eine mögliche Therapieoption ist, und dass es sich herausstellen kann, dass es die beste und eventuell einzige (und deshalb notwendige) Therapie ist, den BZ längerfristig im Normbereich zu halten.
Erklären Sie dem Patienten, dass die Insulintherapie keine Strafe ist!
Verordnungsrelevante Fakten
Anfang 2010 lag die Quote für GLP-1-Analoga (auf dem Boden von DDD) noch bei 0,7 %
08.12.2010
Brutto-Generikaumsatz Verordnungen Generika Generika-Quote Me-too-Präparate prozentualer Zielwert des jeweiligen der Arztgruppe zuzurechnenden Vertragsarztes (Bruttoumsatz Me-too-Präparate)
DDD-Quotenziele Hausärztliche Allgemeinmediziner/Internisten Fachärztliche Internisten (Diabetologen) Hinweis auf GLP-1-Analoga ist weggefallen
Die idealen Patienten für DPP-4-Inhibitoren Kurze Diabetesdauer Adipositas, Gefahr der weiteren Gewichtszunahme Mit einer Monotherapie unzureichend eingestellt (HbA 1c nicht im Normbereich) Bei Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen der klassischen Kombinationspartner von Metformin: Glitazonen, Sulfonylharnstoffen
Die idealen Patienten für Inkretinmimetika Etwas längere Diabetesdauer Ausgeprägte Adipositas Mit einer Monotherapie unzureichend eingestellt (HbA 1c nicht im Normbereich) Bei Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen der klassischen Kombinationspartner von Metformin: Glitazonen, Sulfonylharnstoffen Erfolglos gewordene Therapie mit SH
Was spricht für den Einsatz von Inkretinbasierten Antidiabetika? HbA1c-Senkung vergleichbar mit anderen wirksamen Antidiabetika (z.b.: Exenatide / Insulin / DPP-4- Hemmer / Sulfonylharnstoffe) keine Gewichtszunahme, eher -reduktion keine Hypoglykämien (cave : SH, Glinide, Insulin) keine bedrohlichen Arzneimittel-Nebenwirkungen Erwartungen (Hinweise): Kardiovaskulärer Nutzen Verbesserte Beta-Zell-Gesundheit Dr.R.Bierwirth
Was spricht gegen den Einsatz von Inkretinbasierten Antidiabetika? Noch keine Langzeit-Studien zum therapie-bedingten Nutzen (harte klinische Endpunkte) und Schaden Noch unzureichende Kenntnis des Potentials für unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen Der Preis (Kosten-Nutzen-Analyse?) Empfehlungen der KV Furcht vor Regressen Dr.R.Bierwirth