Gesund und aktiv mit chronischer Krankheit leben Selbstmanagement-Programm für Frauen und Männer mit chronischen Erkrankungen Mag. a Ulla Sladek PatientInen-Empowerment Herausforderung und Chance für Gesundheitseinrichtungen Wiener Allianz für Gesundheitsförderung WiG, 30.5.2018
Die Eckpunkte Selbstmanagementkurs für Frauen und Männer mit chronischen Erkrankungen und Angehörige Wissenschaftlich evaluiertes Programm Entwickelt von der Standford University: Chronic Disease Self Management Programm (CDSMP) In Dänemark und Großbritannien flächendeckend Adaption für den deutschsprachigen Raum durch die Schweizer Stiftung Careum, jetzt Verein Evivo Netzwerk Frauengesundheitszentrum Pionierpartnerin/ Netzwerkmitglied und bietet diesen Kurs seit 2012 an
Ausgangslage Mehr als ein Drittel der österreichischen Bevölkerung lebt mit chronischen Krankheiten Frauen sind stärker betroffen 70-80% des Gesundheitsbudgets für die Behandlung von Menschen mit chronischen Krankheiten Was bedeutet Leben mit chronischer Krankheit: körperliche Einschränkungen, emotionale Belastungen, Schmerzen, Ängste, Veränderungen der Lebensumstände (vgl. Statistik Austria 2015, Schaeffer & Moers 2008, Schaeffer 2009)
Selbstmanagement persönliche Strategien und Wege, sein Leben nach den eigenen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten und gleichzeitig den Herausforderungen zu begegnen, die chronische Krankheiten mit sich bringen. (vgl. Lorig et al. 2011)
Kernbereiche des Selbstmanagements Problemlösung Entscheidungsfindung Umgang mit persönlichen Ressourcen Entwickeln einer Partnerschaft mit Gesundheitsfachpersonen Aktiv werden, ins Handeln kommen (vgl. Lorig und Holman 2003)
Kurs Gesund und aktiv leben 6-wöchiger Kurs 1x pro Woche á 2,5 Stunden 2 KursleiterInnen Peer-Ansatz Standardisiertes Manual krankheitsübergreifend Gruppengröße: 8 bis 14 kostenfrei
2014 Ein evidenzbasiertes Stanford Selbstmanagement Programm, gefördert von Careum
2014 Ein evidenzbasiertes Stanford Selbstmanagement Programm, gefördert von Careum
Schritt für Schritt Probleme lösen 1. Das Problem erkennen 2. Ideen zur Lösung des Problems auflisten 3. Eine Idee auswählen und sie ausprobieren 4. Ergebnis bewerten 5. Eine weitere Idee von der Liste auswählen, wenn die erste nicht funktioniert hat. 6. Andere Quellen nutzen (Freunde, Familienangehörige, Fachpersonen) 7. Akzeptieren, falls das Problem gerade nicht gelöst werden kann
Begleitbuch Begleitbuch mit handlungsrelevanten, alltagsorientierten Gesundheitsinformationen Serviceteil mit Adressen Kate Lorig et al. (2015, 3. dt. Auflage ), erschienen beim Careum Verlag, Zürich
Gesund und aktiv leben - Evidenz Was der Kurs leisten kann: Steigerung der Lebensqualität und Selbstwirksamkeit Bessere Zusammenarbeit mit Fachpersonen Steigerung der Aktivität und der sozialen Kontakte Erkennen des eigenen Handlungsspielraums sowie seiner Grenzen Eigene Ziele besser erreichen können Effektivere Kommunikation mit dem sozialen Umfeld (vgl. Haslbeck et al. 2015)
Zitate von KursteilnehmerInnen "Wir haben alle nötigen Themen angeschnitten und das Werkzeug erhalten, uns gezielt selber zu vertiefen. Ich komme so gerne her, weil hier, trotz allem, gelacht wird. Der Handlungsplan ist super. Er greift nicht so weit vor, sondern betrifft das, was im Moment wichtig ist. Es ist auch wichtig, in einer Runde zu sein, nicht allein. Alle haben verschiedene Krankheiten, trotzdem gleiche Probleme. Ich bin oft traurig zum Kurs gekommen, aber nie traurig gegangen. Das Schritte zum Lösen von Problemen war für mich wichtig, auch das ich mir Zeit nehme, etwas auszuprobieren. Toll, dass der Kurs kostenlos war. Werkzeugkasten mit verschiedenen Schwerpunkten und Perspektiven ist super es gibt so viele Lösungsansätze.
Pionierinnen
Zentrale Merkmale des Programms Frauen und Männer mit chronischen Erkrankungen als ExpertInnen für sich selbst Alltag, soziales Umfeld und persönliche Ziele sind im Fokus Krankheitsübergreifend Förderung individueller Ressourcen Nutzung der Gruppe als Ressource Festgelegter Ablauf Evaluiertes Programm Peer-Ansatz
Quellenangaben Barlow, J, Wright, C, Sheasby, J, Turner, A, Hainsworth, J (2002): Self-management approaches for people living with chronic conditions: a review. Patient Education and Counselling, Nr. 78, S. 177-187. Bundesministerium für Gesundheit (2015): Chronische Krankheiten. Zugriff am 29.5.2018: http://www.bmg.gv.at/home/schwerpunkte/krankheiten/chronische_krankheiten). Haslbeck, J (2015): Das Stanford Selbstmanagementprogramm Gesund und aktiv leben (Evivo). Journal Gesundheitsförderung. Lorig, K & Holman, H (2003): Self-Management Education: History, Definition, Outcomes and Mechanisms. Ann Behav Med 2003 (1), S. 1-7. Lorig K, Holman H, Sobel D, Laurent D, Gonzales V, Minor M, herausgegeben von Haslbcek J, Kickbusch I: Gesund und aktiv mit chronischer Krankheit leben, Careum Verlag, 3 deutsche Auflage, Zürich 2013. Schaeffer, D & Moers, M (2008): Überlebensstrategien ein Phasenmodell zum Charakter des Bewältigungshandelns chronisch Erkrankter. Pflege und Gesellschaft, Nr. 13, Heft 1. Schaeffer, D (Hrsg. in ) (2009): Bewältigung chronischer Krankheit im Lebenslauf. Verlag Hans Huber, Bern.
FRAUENGESUNDHEITSZENTRUM Joanneumring 3, 1. Stock, 8010 Graz Mo, Di, Mi, Fr 9.00 13.00 Uhr Do 15.00 19.00 Uhr 0316/83 79 98, frauen.gesundheit@fgz.co.at www.frauengesundheitszentrum.eu