Nach der Krise: Teilzeitarbeit bestimmt wieder Arbeitszeitentwicklung



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, Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211, S. 21-216 Nch der Krise: Teilzeitrbeit bestimmt wieder Arbeitszeitentwicklung Hns-Ulrich Brutzsch Während der schweren Wirtschftskrise im Jhr 29 wurde vor llem durch Arbeitszeitverkürzungen ein drstischer Beschäftigungseinbruch verhindert. Dfür wren zwei Prozesse mßgebend: Zum einen wurde der Verlust von Vollzeitstellen durch die Ausweitung von Teilzeitstellen kompensiert. Zum nderen wurde die ttsächlich geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen durch Kurzrbeit, den Abbu von Überstunden und ds Abschmelzen der Arbeitszeitkonten reduziert. Infolge des konjunkturellen Aufschwunges stieg die geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen deutlich n und ht inzwischen fst den Vorkrisenstnd erreicht. Dies ist druf zurückzuführen, dss sich die konjunkturell regibelsten Komponenten der Arbeitszeit Kurzrbeit, bezhlte Überstunden und Arbeitszeitkonteneffekte ihren normlen Mustern ngenähert hben. Die Entwicklung der geleisteten Arbeitszeit je Erwerbstätigen liegt im Niveu nunmehr wieder uf ihrem Trend. Der entscheidende Prozess, der diesen Trend bestimmt, ist die nhltende Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung zu Lsten der Vollzeitbeschäftigung. Ansprechprtner: JEL-Klssifiktion: Schlgwörter: Hns-Ulrich Brutzsch (Ulrich.Brutzsch@iwh-hlle.de) J21, J23 Arbeitszeit, Beschäftigung, Konjunktur Bei einem Rückgng der gesmtwirtschftlichen Produktion um 4,7% im Jhr 29 nhm die Zhl der Erwerbstätigen im Jhresdurchschnitt nur um 5 Personen gegenüber dem Vorjhr b. Dss dieser drmtische Produktionseinbruch nicht zu einem mssiven Personlbbu geführt ht, ist mßgeblich druf zurückzuführen, dss die Unternehmen uf den brupten Nchfrgeusfll mit Arbeitszeitverkürzungen regiert hben. 1 Im Jhr 29 lg die durchschnittliche Arbeitszeit eines Erwerbstätigen um 36,2 Stunden bzw. 2,5% unter dem Vorjhresniveu. Durch diese erhebliche Arbeitszeitverkürzung ist es den Unternehmen gelungen, ihren Bestnd n Fchkräften über die Krise hinwegzuretten. 2 1 Vgl. hierzu beispielsweise Schverständigenrt zur Begutchtung der gesmtwirtschftlichen Entwicklung: Die Zukunft nicht ufs Spiel setzen. Jhresgutchten 29/1, 255 ff. Möller, J.; Wlwei, U.: Ds deutsche Arbeitsmrktwunder uf dem Prüfstnd, in: IAB-Forum Spezil 29, Themenschwerpunkt Krisencheck, 4-11 und 257 ff. Möller, J.: The Germn Lbor Mrket Response in the World Recession De-mystifying Mircle, in: Zeitschrift für ArbeitsmrktForschung, Jg. 42 (4), 21, 325-336. Bch, H.-U.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitzngel, E.; Zik, G: Arbeitsmrkt Projektion 21: Die Krise wird deutliche Spuren hinterlssen, in: IAB-Kurzbericht 2/29. OECD: OECD Employment Outlook: Mooving Beyond the Jobs Crisis. Pris 21 (siehe vor llem Chpter 1). 2 Vgl. hierzu uch die Diskussion zur These vom Arbeitskräftehorten während der Wirtschftskrise, beispielsweise Abbildung 1: Geleistete Arbeitsstunden je Erwerbstätigen in Deutschlnd, erstes Qurtl 2 bis erstes Qurtl 211 - Erstes Qurtl 2 = 1; sison- und klenderbereinigt; Trend - 12 1 98 96 94 92 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Quellen: Sttistisches Bundesmt; Berechnungen und Drstellung des. bei Schverständigenrt zur Begutchtung der gesmtwirtschftlichen Entwicklung: Chncen für einen stbilen Aufschwung. Jhresgutchten 21/11, 258 ff. Dietz, M.; Stops, M.; Wlwei, U.: Sfegurding Jobs through Lbor Hording in Germny, in: Applied Economics Qurterly, Vol. 61, Supplement 21, 125-15. Hübler, O.: Sfegurding Jobs through Lbor Hording in Germny Comment, in: Applied Economics Qurterly, Vol. 61, Supplement 21, 151-165. 21 Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211

Die schwerste Wirtschftskrise der Nchkriegszeit wurde erstunlich schnell überwunden, und die gesmtwirtschftliche Produktion liegt gegenwärtig um,1% leicht über dem Höchststnd vor der Krise, der im ersten Qurtl 28 zu beobchten wr. Die durchschnittliche Arbeitszeit eines Erwerbstätigen in Deutschlnd wr im ersten Qurtl des Jhres 211 um 2,9% höher ls im zweiten Qurtl des Jhres 29, in dem sie ihren Tiefstnd während der Krise erreicht htte. Nunmehr entspricht der Wert der Arbeitszeit je Erwerbstätigen wieder dem lngfristigen Trend (vgl. Abbildung 1). Hinter dieser Entwicklung verbergen sich verschiedene Fktoren, die von der Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung bis hin zur temporären Nutzung rbeitszeitreduzierender bzw. -erhöhender Instrumente reichen. In diesem Beitrg wird die Entwicklung der durchschnittlich geleisteten Arbeitszeit eines Erwerbstätigen seit Ausbruch der schweren Wirtschftskrise skizziert. Dbei wird uf die vom Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung (IAB) Nürnberg regelmäßig veröffentlichte Sttistik der Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung zurückgegriffen (vgl. Ksten). Auf der Grundlge dieser Sttistik können die Einflussfktoren ngesprochen werden, die während des konjunkturellen Abschwunges mßgeblich zur Beschäftigungssicherung Ksten: Zur Methode der Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung Die Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung zeigt ein umfssendes und detilliertes Bild der ttsächlich geleisteten Arbeitszeit der verschiedenen Erwerbstätigengruppen und ihrer Komponenten. Sie wird seit 1969 durch ds Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung (IAB) Nürnberg errbeitet und ist seit 1997 in die Volkswirtschftlichen Gesmtrechnungen des Sttistischen Bundesmtes integriert. b Die Arbeitszeitrechnung des IAB wird in tiefer wirtschftszweiglicher Gliederung nch Qurtlen durchgeführt. c Zeitreihen zur qurtlsweisen Entwicklung von Arbeitszeit und Arbeitsvolumen liegen seit 197 vor. Zeitreihen zur jährlichen Entwicklung der Arbeitszeit und des Arbeitsvolumens stehen seit 196 zur Verfügung. d Die Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung des IAB beruht uf drei Säulen: der Zhl der Personen (Personenkomponente), der durchschnittlich je Erwerbstätigen geleisteten Arbeitszeit (Arbeitszeitkomponente) e sowie der Zhl der Arbeitstge (Arbeitstgekomponente). Ds Arbeitsvolumen ergibt sich multipliktiv us der Zhl der Personen, der durchschnittlich geleisteten Arbeitszeit und den Arbeitstgen. Bei der so gennnten Personenkomponente wird zunächst zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen (einschließlich mithelfender Fmilienngehöriger) und innerhlb der Arbeitnehmer zwischen vollzeit- bzw. teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmern differenziert. Zu den Teilzeitbeschäftigten gehören die sozilversicherungspflichtig Beschäftigten, die teilzeitbeschäftigten Bemten, die usschließlich geringfügig Beschäftigten sowie die Arbeitnehmer, die eine Arbeitszeit von null Stunden ufweisen. Dies sind insbesondere Personen, die Erziehungsurlub oder Altersteilzeit (Freistellungsphse) in Anspruch nehmen. Zudem werden die Personen erfsst, die neben ihrer Hupttätigkeit ls Voll- bzw. Teilzeitbeschäftigte noch einer Nebentätigkeit nchgehen. Die Berechnung der geleisteten Arbeitszeit je bhängig Beschäftigten wird us ihren Komponenten bilnziert. Ausgngspunkt dbei sind die triflich vereinbrten bzw. die betriebsüblichen Wochenrbeitszeiten sowie die vereinbrten Jhresurlubstge. Hiervon werden die durchschnittlichen Ausfllzeiten durch Krnkenstnd, Kurzrbeit, Schlechtwetter und Arbeitskmpf bgezogen sowie die bezhlten Überstunden hinzugerechnet. Zudem werden die Veränderungen uf Arbeitszeitkonten berücksichtigt. Die Arbeitszeit der Selbstständigen und mithelfenden Fmilienngehörigen wird dem Mikrozensus entnommen. Neben dem Arbeitsvolumen, ds in der Hupterwerbstätigkeit geleistet wird, muss noch ds in Nebenjobs geleistete Arbeitsvolumen berücksichtigt werden. Die dritte Komponente ist die Bestimmung der potenziellen Arbeitstge. Als potenzielle Arbeitstge zählen die Klendertge bzüglich der Smstge, Sonntge und Feiertge. Die Feiertge werden, soweit sie nicht in llen Bundesländern gelten, mit der Zhl der sozilversicherungspflichtig Beschäftigten der Bundesländer zu einer Durchschnittsgröße gewichtet. Die Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung wird nch Geschlecht sowie Altersgruppen getrennt durchgeführt. f Außerdem erfolgt eine regionl differenzierte Berechnung für West- und Ostdeutschlnd. Ein umfssender Überblick zur Methodik der Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung ist zu finden bei Bch, H.-U.; Koch, S.: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen, in: G. Kleinhenz (Hrsg.), IAB-Kompendium Arbeitsmrkt- und Berufsforschung. BeitrAB 25. Nürnberg 22, 57-7. Wnger, S.: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen in der Bundesrepublik Deutschlnd 197-199. BeitrAB 274. Nürnberg 23. b Vgl. Sttistisches Bundesmt: Fchserie 18, Reihe S. 23, 71. c Vgl. ebend. d Vgl. Kohler, H.; Reyer, L.: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen in der Bundesrepublik Deutschlnd 196-1986. BeitrAB 123. Nürnberg 1988. Globle Dten zur Entwicklung der Arbeitszeit und zum Arbeitsvolumen gibt es nch Angben dieser Autoren bereits b dem Jhr 195 (ebend, 3). e Vgl. hierzu Bch, H.-U.; Koch, S.,.. O., 59. f Vgl. Wnger, S.: Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit und Arbeitsvolumen nch Geschlecht und Altersgruppen Ergebnisse der IAB-Arbeitszeitrechnung nch Geschlecht und Alter für die Jhre 1991-24. IAB-Forschungsbericht 2/26. Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211 211

beigetrgen bzw. im rschen konjunkturellen Aufschwung den Beschäftigungsufbu gefördert hben. Die Anlyse erfolgt dbei in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird die Entwicklung der Struktur der Erwerbstätigkeit nch Beschäftigungsformen (Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte) untersucht. Dnch wird die Entwicklung der wichtigsten Komponenten der Arbeitszeit wie beispielsweise Überstunden, Arbeitszeitkonten oder Arbeitsusfll durch Kurzrbeit hinsichtlich ihres Beitrgs zur Krisenbewältigung nlysiert. Deutliche Verschiebung zur Teilzeit ht sich fortgesetzt Die Zhl der Erwerbstätigen blieb während der schweren Wirtschftskrise nhezu unverändert. Dies gilt sowohl für die Zhl der Arbeitnehmer ls uch für die Selbstständigen (vgl. Tbelle 1). Hingegen setzte sich innerhlb des Bestndes der Arbeitnehmer der Trend zur Ausweitung von Teilzeitbeschäftigung zu Lsten von Vollzeitjobs fort: Während im Jhr 29 253 bzw. 1,1% weniger Arbeitnehmer in Vollzeit rbeiteten ls im Vorjhr, erhöhte sich die Zhl der Teilzeitbeschäftigten um 272 bzw. 2,2%. Zu den vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern zählen dbei vor llem die sozilversicherungspflichtigen (SV-pflichtigen) Vollzeitbeschäftigten und die vollzeitbeschäftigten Bemten. Teilzeitbeschäftigte sind insbesondere die sozilversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten, die usschließlich geringfügig Beschäftigten sowie die teilzeitbeschäftigten Bemten. Die entscheidenden Verschiebungen vollzogen sich zwischen den sozilversicherungspflichtigen Tbelle 1: Erwerbstätigkeit nch Beschäftigtengruppen in Deutschlnd zwischen 28 und 21 28 29 21 Veränderung 29/ 28 21/ 29 Anteile 28 29 21 1 Personen in % [1] Arbeitnehmer ([2]+[7]+[8]+[9]+[1] = [11]+[12]) 35 843 35 862 36 79 19 217 89, 89,1 89,1 [2] SV-pflichtig Beschäftigte ([3]+[4]=[5]+[6]) 27 51 27 493 27 758 17 265 68,3 68,3 68,6 [3] Geförderte 254 285 26 31 25,6,7,6 [4] Nicht geförderte 27 256 27 28 27 498 48 29 67,7 67,6 67,9 [5] Vollzeit 22 525 22 313 22 384 212 71 55,9 55,4 55,3 [6] Teilzeit 4 972 5 167 5 357 195 19 12,3 12,8 13,2 [7] Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 4 866 4 94 4 885 38 19 12,1 12,2 12,1 [8] Kurzfristig Beschäftigte 339 352 371 13 19,8,9,9 [9] Ein-Euro-Job (Vrinte: Mehrufwndsentschädigung) 291 279 262 12 17,7,7,6 [1] Sonstige (z. B. Bemte) 2 837 2 834 2 83 3 31 7, 7, 6,9 [11] Vollzeitbeschäftigte b 23 712 23 459 23 52 253 61 58,9 58,3 58,1 [12] Teilzeitbeschäftigte b 12 131 12 43 12 559 272 156 3,1 3,8 31, [13] Selbstständige einschließlich mithelfende Fmilienngehörige 4 433 4 49 4 411 24 2 11, 1,9 1,9 ([14]+[15]) [14] Geförderte Selbstständigkeit c 18 145 154 35 9,4,4,4 [15] Nicht geförderte Selbstständigkeit 4 253 4 264 4 257 11 7 1,6 1,6 1,5 [16] Erwerbstätige (Inlnd) ([1]+[13]) 4 276 4 271 4 49 5 219 1, 1, 1, drunter: [17] Geförderte Erwerbstätige ([3]+[9]+[14]) 725 79 676 16 33 1,8 1,8 1,7 Arbeitsbeschffungs- und Strukturnpssungsmßnhmen; Beschäftigung schffende Infrstrukturmßnhmen; durch Personl-Service-Agenturen (PSA) betreute Personen; Arbeitnehmer mit Eingliederungszuschüssen, Einstellungszuschüssen bei Vertretung, Einstellungszuschüssen bei Neugründung, Arbeitsentgeltzuschuss bei beruflicher Weiterbildung; Einstiegsgeld für bhängig Beschäftigte; Ein-Euro-Job (Entgeltvrinte). b In der Abgrenzung des IAB (vgl. Ksten). c Gründungszuschuss; Existenzgründungszuschüsse; Einstiegsgeld (Vrinte: Selbstständigkeit). Quellen: Sttistisches Bundesmt; Bundesgentur für Arbeit; Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211); Berechnungen des. 212 Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211

Abbildung 2: Veränderung der Zhl der Arbeitnehmer, der sozilversicherungspflichtigen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie der usschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten in Deutschlnd zwischen den ersten Qurtlen der Jhre 28 und 211 - Veränderung gegenüber Vorjhresqurtl - Personen 8 6 4 2-2 -4-6 Personen 8 6 4 2-2 -4-6 Arbeitnehmer SV-pflichtige Vollzeitbeschäftigte SV-pflichtige Teilzeitbeschäftigte Personen % 8 6 4 2-2 -4-6 Personen 8 6 4 2-2 -4-6 Ausschließlich geringfügig Beschäftigte I II III IV I II III IV I II III IV I 28 29 21 211 Quellen: Sttistisches Bundesmt; Bundesgentur für Arbeit; Berechnungen und Drstellung des. % 3, 2,4 1,8 1,2,6, -,6-1,2-1,8-2,4 % 3, 2,4 1,8 1,2,6, -,6-1,2-1,8-2,4 6,4 4,8 3,2 1,6, -1,6-3,2-4,8 3, 2,4 1,8 1,2,6, -,6-1,2-1,8-2,4 Veränderung der Zhl der beschäftigten Personen gegenüber Vorjhresqurtl Veränderungsrte gegenüber Vorjhresqurtl % Vollzeitbeschäftigten uf der einen Seite und den sozilversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten sowie usschließlich geringfügig Beschäftigten uf der nderen Seite (vgl. Abbildung 2). Während die Zhl der sozilversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Jhr 29 deutlich zurückging, ist der stetige Aufbu von sozilversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten besonders ugenfällig. Auch die Zhl der usschließlich geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse nhm zu. Dies spricht dfür, dss seitens der Unternehmen verstärkt flexible und kostengünstige Beschäftigungsformen nchgefrgt wurden. 3 Zwr km es uch bei nderen Beschäftigungsformen wie den kurzfristig Beschäftigten 4 oder den Ein-Euro-Jobs (Vrinte: Mehrufwndsentschädigung) zu Nchfrgeänderungen (vgl. Tbelle 1). Diese fielen jedoch quntittiv nur wenig ins Gewicht. Die kräftige Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung wurde uch ddurch forciert, dss während der schweren Wirtschftskrise solche Wirtschftsbereiche expndierten, in denen flexible Beschäftigungsformen trditionell einen überdurchschnittlich hohen Anteil hben. Hingegen dominieren Vollzeitjobs in Brnchen, die vom Produktions- und Beschäftigungsrückgng besonders betroffen wren. Ein Wirtschftsbereich, in dem der Personlbestnd besonders kräftig ufgebut wurde, ist ds Gesundheits- und Sozilwesen. 5 In diesem ist Teilzeitrbeit besonders usgeprägt. So lg dort im Jhr 29 der Anteil der sozilversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten n llen Sozilversicherungspflichtigen bei 35,5%. 6 Mit dem kräftigen Beschäftigungsufbu in diesem Bereich erhöhte sich dmit uch die Zhl der Teilzeitbeschäftigten 3 Vgl. uch Fuchs, J.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitzngel, E.; Wnger, S.; Zik, G.: Die Entwicklung des Arbeitsmrktes 21: Die Spuren der Krise sind noch länger sichtbr, in: IAB-Kurzbericht 3/21, 5. 4 Unter einer kurzfristigen Beschäftigung wird nch 8 (1) Nr. 2 SGB IV eine Tätigkeit verstnden, die im Lufe eines Klenderjhres uf nicht mehr ls zwei Monte oder insgesmt 5 Arbeitstge beschränkt ist und im Vorus vertrglich begrenzt wurde. 5 Vgl. Bundesgentur für Arbeit: Arbeitsmrkt 29. Nürnberg 21. Vgl. uch Fuchs, J.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitzngel, E.; Wnger, S.; Zik, G.,.. O., 2 f. Wnger, S.: Ungenutzte Potentile in der Teilzeit: Viele Fruen würden gerne länger rbeiten, in: IAB-Kurzbericht 9/211, 2. 6 Vgl. Bundesgentur für Arbeit,.. O. Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211 213

insgesmt. Hingegen ist im Verrbeitenden Gewerbe die Teilzeitquote mit nur 5,9% sehr gering. Der Beschäftigungsbbu in dieser Brnche betrf deshlb in erster Linie Vollzeitstellen. Auch usschließlich geringfügig Beschäftigte sind im tertiären Sektor nteilig deutlich stärker vertreten ls im sekundären Sektor. So kmen im Jhr 29 uf 1 sozilversicherungspflichtig Beschäftigte im sekundären Sektor cht usschließlich geringfügig Beschäftigte, im tertiären Sektor wren es 23 Arbeitnehmer. D die Dienstleistungsbereiche von der Krise weniger strk betroffen wren ls der sekundäre Sektor, ht der strukturelle Wndel zur Ausweitung derrtiger Beschäftigungsverhältnisse beigetrgen. Abbildung 3: Entwicklung der Teilzeitquote in Deutschlnd, erstes Qurtl 2 bis erstes Qurtl 211 - in %; linerer Trend - 36 34 32 3 28 26 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Anteil der Teilzeitbeschäftigten n den Arbeitnehmern. Quellen: Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211); Berechnungen und Drstellung des. Während des schweren Konjunktureinbruches wurde der Rückgng der Zhl der Vollzeitbeschäftigten durch die Ausweitung der Teilzeitbeschäftigten mehr ls kompensiert. Ddurch stieg der Anteil der Teilzeitbeschäftigten n der Zhl der Arbeitnehmer insgesmt von 33,8% im Vorkrisenjhr 28 uf 34,6% im Jhr 29. Durch diese Ausweitung von Teilzeitstellen zu Lsten von Vollzeitstellen snk die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen. In der druffolgenden Phse des kräftigen konjunkturellen Aufschwunges nhm zwr die Zhl der Vollzeitstellen wieder zu. Die Zhl der Teilzeitjobs stieg jedoch schneller ls die der Vollzeitbeschäftigten. Dmit erhöhte sich die Teilzeitquote im Durchschnitt des Jhres 21 uf 34,8% (vgl. Abbildung 3). 7 Insgesmt ht sich der rbeitszeitsenkende Einfluss, der von der Ausweitung der Teilzeitquote usgeht, fortgesetzt. 8 Dmit bleibt der dominierende Einfluss, der von der Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung uf die Entwicklung der Jhresrbeitszeit seit Mitte der 199er Jhre usgeht, bestehen. Bis dhin wr der Rückgng der Arbeitszeit vor llem durch die Verkürzung der triflichen Wochenrbeitszeit, die Ausweitung des Urlubsnspruches und die Reduzierung der durchschnittlichen Überstunden bedingt. Seitdem geht die Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeit nhezu vollständig uf die Ausweitung der Teilzeitrbeit zurück und ist dmit im Wesentlichen Folge von Strukturveränderungen uf dem Arbeitsmrkt, insbesondere der Ausdifferenzierung der Beschäftigungsstruktur. 9 Schwerer Rückgng bei Arbeitszeit überwunden Die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen lg im zweiten Qurtl des Jhres 29 um 4,7% unter dem Vorjhresstnd. Einen solch drstischen Rückgng der Arbeitszeit je Erwerbstätigen ht es seit dem Jhr 1991 nicht gegeben. Der Rückgng der geleisteten Arbeitszeit je Erwerbstätigen ist llein durch die Abnhme der Arbeitszeit bei den bhängig Beschäftigten bedingt (vgl. Tbelle 2). Hingegen nhm die Jhresrbeitszeit der Selbstständigen einschließlich der mithelfenden Fmilienngehörigen während des schweren konjunkturellen Einbruches sogr zu. Die Abnhme der Arbeitszeit je bhängig Beschäftigten wr im Wesentlichen ds Resultt von drei Prozessen (vgl. Abbildung 4): Erstens wurden bezhlte Überstunden bgebut. So lg die von den Arbeitnehmern durchschnittlich geleistete Zhl der Überstunden im dritten Qurtl 29 um ein Vier- 7 Vgl. Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211). 8 Vgl. Wnger, S.: Jhresrbeitszeit: Ds Teilzeitphänomen, in: IAB-Forum, 28/2, 33. Fuchs. J.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitzngel, E.; Wnger, S.; Zik, G.: Prognose 21/211: Der Arbeitsmrkt schließt n den vorherigen Aufschwung n, in: IAB-Kurzbericht, 18/21. 9 Vgl. Wnger, S.,.. O., 29. 214 Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211

Abbildung 4: Veränderung der Zhl der geleisteten Arbeitsstunden, der Überstunden bzw. der Ausfllstunden durch Kurzrbeit je Arbeitnehmer in Deutschlnd zwischen den ersten Qurtlen der Jhre 28 und 211 - Veränderung gegenüber Vorjhresqurtl in Stunden - 15 1-5 -1-15 -2-25 6 4 2-2 -4-6 6 4 2-2 -4-6 6 4 5 Geleistete Arbeitsstunden insgesmt Überstunden Arbeitszeitkonten Kurzrbeit tel niedriger ls im Vorjhreszeitrum. 1 Zweitens wurden ufgelufene Guthben uf Arbeitszeitkonten bgebut. So wr zwischen dem vierten Qurtl des Jhres 28 und dem ersten Qurtl 21 die Sldenveränderung uf den Arbeitszeitkonten durchweg negtiv. 11 Und drittens wurden in hohem Mße die Kurzrbeiterregelungen in Anspruch genommen. So befnden sich im Mi 29 dem Mont mit der höchsten Kurzrbeiterzhl etw 1,5 Millionen Menschen in Kurzrbeit. 12 Bei einem durchschnittlichen Arbeitsusfll von knpp einem Drittel entsprch dies in etw einer hlben Million Vollzeitäquivlente. Die Zunhme der Teilzeitrbeit verlngsmte während der Krise llerdings den Rückgng der Arbeitszeit je Arbeitnehmer. Die Ursche dfür besteht drin, dss sich die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten in Reltion zu der eines Vollzeitbeschäftigten tendenziell erhöht (vgl. Abbildung 5). Während der Krise ht sich diese Reltion sogr deutlich stärker ls im Trend der vergngenen Dekde erhöht: Betrug im Jhr 28 der Anteil der geleisteten Arbeitszeit eines Teilzeitbeschäftigten n der durchschnittlichen Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten etw 37,8%, so lg dieser Anteil im Jhr 29 bei 38,6%. Offensichtlich wren Teilzeitbeschäftigte weniger strk vom krisenbedingten Arbeitsusfll betroffen ls Vollzeitbeschäftigte. Im Zuge des kräftigen konjunkturellen Aufschwunges ht sich die Kurzrbeit deutlich zurückgebildet, die Zhl der von Arbeitnehmern geleisteten Überstunden liegt fst uf dem Vorkrisenstnd, und seit vier Qurtlen ist ein Zuwchs uf den Arbeitszeitkonten zu verzeichnen. 13 Sisonbereinigt lg die Zhl der Arbeitsstunden im ersten Qurtl des Jhres 211 nur um,8% unter dem höchsten 2-2 -4-6 I II III IV I II III IV I II III IV I 28 29 21 211 Sldenveränderung der Arbeitszeitkonteneffekte. Quellen: Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211); Berechnungen und Drstellung des. 1 Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung,.. O. 11 Ebend. Vgl. uch Zpf, I.; Brehmer, W.: Flexibilität in der Wirtschftskrise: Arbeitszeitkonten hben sich bewährt, in: IAB-Kurzbericht 22/21. 12 Vgl. uch Brutzsch, H.-U.; Will, K. H.: Kurzrbeit: Wichtige Stütze des Arbeitsmrktes in der Krise, ber keine Duerlösung, in:, Wirtschft im Wndel, Jg. (16), 21, 376-383. 13 Vgl. uch Fuchs, J.; Hummel, M.; Klinger, S.; Spitzngel, E.; Wnger, S.; Weber, E.; Zik, G.: Neue Arbeitsmrktprognose 211: Rekorde und Risiken, in: IAB-Kurzbericht, 7/211. Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211 215

Tbelle 2: Geleistete Arbeitszeit je Erwerbstätigen in Deutschlnd zwischen 28 und 21 Veränderung Arbeitnehmer = 1 28 29 21 29/ 28 21/ 29 28 29 21 Stunden in % Arbeitnehmer 1 35,6 1 39,3 1 34,7 41,3 31,4 1, 1, 1, Vollzeitbeschäftigte 1 676, 1 627, 1 67,1 49, 43,1 124,1 124,3 124,6 Teilzeitbeschäftigte 633,3 627,2 639,2 6,1 12, 46,9 47,9 47,7 Nebentätigkeit 413,8 49,7 416,1 4,1 6,4 3,6 31,3 31, Selbstständige einschließlich mithelfende Fmilienngehörige 2 38,8 2 48,6 2 63,2 9,8 14,6 151, 156,5 153,9 Erwerbstätige (Inlnd) 1 426,4 1 39,2 1 419,3 36,2 29,1 15,6 16,2 15,9 In der Abgrenzung des IAB (vgl. Ksten). Quellen: Sttistisches Bundesmt; Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211); Berechnungen des. Abbildung 5: Reltion der geleisteten Arbeitszeit je Teilzeitbeschäftigten zur geleisteten Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten, erstes Qurtl 2 bis erstes Qurtl 211 - in %; linerer Trend - 39 38 37 36 ihren normlen Mustern wieder ngenähert: Die Kurzrbeit ging strk zurück und betrug zuletzt nur noch ein Zehntel ihres höchsten Stndes während der Krise, die Überstundenzhl nhm deutlich zu, und die Arbeitszeitkonten wurden ebenflls kräftig ufgebut. Dmit liegt die Entwicklung der Arbeitszeit wieder in ihrem lngfristigen Trend, der vor llem durch die Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung zu Lsten von Vollzeitjobs bestimmt wird. Die zunehmende Teilzeitrbeit ist somit wie seit Mitte der 199er Jhre beobchtbr der entscheidende Grund für den Rückgng der durchschnittlichen Arbeitszeit. 35 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Quellen: Institut für Arbeitsmrkt- und Berufsforschung: Arbeitszeitrechnung (Stnd: Mi 211); Berechnungen und Drstellung des. Stnd unmittelbr vor der Krise, der im ersten Qurtl des Jhres 28 erreicht wurde. Fzit Am Ende des Jhres 21 leistete ein Erwerbstätiger nhezu ebenso viele Arbeitsstunden wie vor der Krise. Die konjunkturell regibelsten Komponenten der Arbeitszeit Kurzrbeit, bezhlte Überstunden und Arbeitszeitkonteneffekte hben sich 216 Wirtschft im Wndel, Jg. 17 (6), 211