The Inefficiency of Splitting the Bill

Ähnliche Dokumente
Entlohnung im Experiment Annette Kirstein

vom Konsum ausschließbar Mitgliedschaft im Golfclub

Kapitel 4.3: Dr. Jörg Franke. Technische Universität Dortmund. Sommersemester 2011

Experimentelle Wirtschaftsforschung. Wie effektiv sind freiwillige Steuern?

Tournaments and Piece Rates: An Experimental Study

Vorlesung 12a. Kann das Zufall sein? Beispiele von statistischen Tests

Kapitel 4.2: Dr. Jörg Franke. Technische Universität Dortmund. Sommersemester 2010

Biostatistik, Winter 2011/12

Experimenteller Vergleich zweier Notationen zur Prozessmodellierung: Ereignisgesteuerte Prozessketten vs. UML Aktivitätsdiagramme

Kapitel 13: Öffentliche Güter

Sitzung 4: Übungsaufgaben für Statistik 1

Kapitel 12: Öffentliche Güter

Gliederung der ersten Vorlesungen und Übungen

Orrison, A., Schotter, A., Weigelt, K. (2004) Management Science, Bd. 50, Heft 2, S Juli 2008

Kollektive (öffentliche)(

Marktmechanismen Markt als Institution:

Zwischenklausur 2006 VWL C. Gruppe B

Zweiter Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomik

8 Experimentelle Spieltheorie. 8.1 Einleitung. Literaturhinweise zu Kapitel 8:

Experimentvorstellung:

Ziel: Vorhersage eines Kriteriums/Regressand Y durch einen Prädiktor/Regressor X.

Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs 00692, KE 1, Theorie der öffentlichen Konsumgüter, Sommersemester 2011

Mathematische und statistische Methoden I

Statistics, Data Analysis, and Simulation SS 2017

Hypothesentests für Erwartungswert und Median. für D-UWIS, D-ERDW, D-USYS und D-HEST SS15

Empirische Softwaretechnik

Wie viel ist dir ein gutes Gefühl wert?

Irrational Herding. Übung zur Vorlesung experimentelle Wirtschaftsforschung Im Sommersemester 2009 Betreuer: Sebastian Strasser

Klimaschutzpolitik in alternden Gesellschaften (CLIMAGE)

Biometrie und Methodik (Statistik) - WiSem08/09 Probeklausur 1

Infos: Ungerechtigkeit beim Fußballspiel? 08/2017

das Kleingedruckte...

3. Öffentliche Güter 3.1. Was ist ein öffentliches Gut? a) Eigenschaften öffentlicher Güter Nichtrivalität im Konsum Nichtausschließbarkeit

3) Testvariable: T = X µ 0

Resampling Methoden Dortmund, 2005 (Jenő Reiczigel) 1. Permutationstests I.

Einführung in Quantitative Methoden

Turniertheorie versus Stücklohn

Statistik II. IV. Hypothesentests. Martin Huber

Clausthal University of Technology IEWT Wien,

Vorlesung. Informationsökonomik und die Theorie der Firma

Instrument zur Untersuchung eines linearen Zusammenhangs zwischen zwei (oder mehr) Merkmalen.

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Einführung in Quantitative Methoden

4. Unreine öentliche Güter 4.1. Clubgüter

x erhielt die Rücklauf/Responsequote. Im Vergleich auch zu anderen Kennzahlen ist bei der Responsequote die Standardabweichung am geringsten (1,95).

Forschungsstatistik I

Grenzen des Homo Oeconomicus: Grundprinzipien menschlicher Entscheidungen

Stochastik: Hypothesentest Stochastik Testen von Hypothesen (einseitiger Test) allgemein bildende Gymnasien J1/J2

Biostatistik, WS 2013/2014 Konfidenzintervalle

4.1. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung

Geschlechterstereotype und individuelles ökonomisches Entscheidungsverhalten

Kapitel 1 Einführung. Angewandte Ökonometrie WS 2012/13. Nikolaus Hautsch Humboldt-Universität zu Berlin

Multiples Testen. Wolfgang Mader. 12. Juli Multiples Testen. Wolfgang Mader. Probleme des multiplen Testens. Bonferroni Methode

Tahira Probst, Peter Carnevale, Harry Triandis (1999): Cultural values in Intergroup and Single-Group Social Dilemmas

3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS)

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Beispiel für Gütefunktionen Rechtsseitiger Test (µ 0 = 500) zum Signifikanzniveau α = 0.10

Theoriegeschichte 2. Neoklassik, Keynes und neuere Entwicklungen

Probeklausur Statistik Lösungshinweise

Kapitel 1.2: Marktgleichgewicht und Effizienz 1

Wichtige Definitionen und Aussagen

Reisen Außer Haus essen

Teil VIII Hypothesentests für zwei Stichproben

Planung von Humanstudien Fallzahlberechnung

II. Stellen Sie sich vor, Sie machen bei einem Bonusprogramm einer Kaufhauskette mit. Bei jedem Einkauf können Sie Punkte sammeln.

Nachklausur zur Vorlesung

Gepaarter und ungepaarter t-test. Statistik (Biol./Pharm.) Herbst 2012

9. Schätzen und Testen bei unbekannter Varianz

Goethe-Universität Frankfurt

Erstellt von Krischan

2.3 Kriterien der Entscheidungsfindung: Präferenzen

Teil XI. Hypothesentests für zwei Stichproben. Woche 9: Hypothesentests für zwei Stichproben. Lernziele. Beispiel: Monoaminooxidase und Schizophrenie

Stochastik (BSc D-MAVT / BSc D-MATH / BSc D-MATL)

Multiple Lineare Regression. Statistik (Biol./Pharm./HST) Herbst 2013

C. Oertel, F. Ossiander und A. Seibold. Vergleichseffekte bei der Lohnbildung Vortrag im Fach Experimentelle Wirtschaftsforschung am

8. Konfidenzintervalle und Hypothesentests

Biometrieübung 7 t-test (gepaarte Daten) & Wilcoxon-Test

3 Randomisierungs-Tests

GRUNDPRINZIPIEN statistischen Testens

Die Finanzierung des Gesundheitssystems neu denken

Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die langfristigen Renditen

Anleitung. Zur Erstellung eines QR-Codes für die Visitenkarte. Zur Erstellung der Visitenkarte

Seminar zur Energiewirtschaft:

Beurteilung der biometrischen Verhältnisse in einem Bestand. Dr. Richard Herrmann, Köln

Liegen 2 Beobachtungen an n Objekten vor, spricht man von einer gebundenen Stichprobe Typische Struktur bei "stimulus-response" Versuchen

Analyse 2: Hypothesentests

Motivationale und volitionale Prozesse in der Handlungsinitiierung (Orbell & Sheeran, 2000)

Adverse Selektion nach Laffont, Martimont (2002) The Theory of Incentives

6.4 Der Kruskal-Wallis Test

Wie sch atzt man effizient?

Klausur zur Vorlesung Wahrscheinlichkeitsrechnung

Biostatistik, Sommer 2017

Aufgabenblatt 3: Öffentliche Güter

Integrierte Anwendungssysteme EPK - Übungsaufgabe

Gibt es einen intermanuellen Transfer bei der Prismen- Adaptation?

13. Monopol. Auf dem Markt gibt es nur einen Anbieter. Der Monopolist kann den Marktpreis beeinflussen.

Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen

Transkript:

Theorie Experiment Ergebnisse 1/11 The Inefficiency of Splitting the Bill U. Gneezy, E. Haruvy & A. Yafe (2004), The Economic Journal, Vol.114. 29. April 2008

Theorie Experiment Ergebnisse 2/11 Grundidee Eine Gruppe von Personen geht gemeinsam in ein Restaurant. Vor der Bestellung wird entschieden, wie gezahlt wird: Was wird von den Einzelnen präferiert? Getrennt oder Aufteilung der Rechnung in gleiche Teile? Welcher Konsum ist effizient? Wie verhalten sich die Personen in den beiden Fällen unterschiedlich?

Theorie Experiment Ergebnisse 3/11 Jeder zahlt für sich Bestellung nach individueller Kosten-Nutzen-Abwägung. Nutzen ist Konsum des Gerichtes, Kosten sind Preis. Jeder bestellt so viel, dass seine Grenzkosten dem eigenen Grenznutzen entsprechen. Effiziente Allokation.

Theorie Experiment Ergebnisse 4/11 Aufteilung der Rechnung in gleiche Teile Bei N Personen trägt jeder nur 1/N mal die Kosten der eigenen Bestellung (und der der anderen). Kosten und Nutzen fallen nicht komplett bei der gleichen Person an. Grenzkosten einer Einheit sind geringer als bei individueller Bezahlung. Personen bestellen mehr als im ersten Fall. Keine effiziente Allokation, insgesamt wird effiziente Menge überschritten.

Theorie Experiment Ergebnisse 5/11 Rahmenbedingungen Jeweils 3 Frauen und 3 Männer; Studenten des Technion, Haifa (Israel) werden in ein Restaurant in Campusnähe gebeten; TN kennen sich nicht. Jeder erhält 80 NIS (ca. $20). Keine Kommunikation vor Bestellung; TN erhalten Anleitung, die vorgegebenen Zahlungsmodus enthält und schreiben ihre Bestellung auf.

Theorie Experiment Ergebnisse 6/11 4 Treatments 1. Individuelle Bezahlung; 4 Gruppen (individual pay). 2. Aufteilung der Rechnung; 4 Gruppen (even split). 3. Experimentator zahlt die Rechnung; 2 Gruppen (free meal). 4. Jeder zahlt 1/6 seiner eigenen Bestellung, den Rest übernimmt der Experimentator; 2 Gruppen (pay 1/6). Bei individual pay und even split wurden jeweils 2 Gruppen gefragt, ob sie Einzelrechnung oder Gesamtrechnung vorziehen. Dann wurde bekanntgegeben welche Variante vorgegeben ist.

Theorie Experiment Ergebnisse 7/11 Hypothesen 1. In even split wird mehr bestellt, als in individual pay. 2. In free meal wird mehr bestellt, als in even split. 3. In free meal wird mehr bestellt, als in individual pay. 4. In individual pay wird gleich viel bestellt, wie in pay 1/6.

Theorie Experiment Ergebnisse 8/11 Individuelle Bewirtungskosten Kosten scheinen Hypothesen zu entsprechen. Höchste Varianz in free meal.

Theorie Experiment Ergebnisse 9/11 Test von H 0 1-3 Kosten sind signifikant unterschiedlich. Verteilungsfunktionen liegen in entsprechender Abfolge. Hypothesen 1-3 können nicht verworfen werden. 80% ziehen individual pay vor.

Theorie Experiment Ergebnisse 10/11 Test von H 0 4: Vergleich even split & pay 1/6 Vergleich der Kosten mit Mann-Whitney-U-Test: p=0.187. Kein signifikanter Unterschied in Kosten zwischen even split und pay 1/6. Aber: Kann auch aus geringer Fallzahl bei pay 1/6 resultieren. Bei der Aufteilung unter allen scheinen soziale Aspekte keine Rolle zu spielen. Hypothese 4 kan nicht verworfen werden.

Theorie Experiment Ergebnisse 11/11 Fazit Verhalten entspricht theoretischer Vorhersage. Teilnehmer bevorzugen bei Wahlmöglichkeit individual pay. Individuen streben zur effizienten Allokation, setzen diese aber bei even split nicht um!