Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) Vertiefungsseminar 8 Rechtsform wählen. Dr. Natan Hogrebe Schwenke & Schütz, Rechtsanwälte Notare



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Transkript:

Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) Vertiefungsseminar 8 Rechtsform wählen Dr. Natan Hogrebe Schwenke & Schütz, Rechtsanwälte Notare

Rechtsformwahl, Inhaltsübersicht Gliederung: I. Vorüberlegungen für die Rechtsformwahl II. Übersicht über die wichtigsten Rechtsformen III. Besprechung der einzelnen Rechtsformen IV. Steuerliche Aspekte V. Drei Beispielsfälle VI. Tabellarische Übersicht Vorüberlegungen für die Rechtsformwahl Unternehmens- und geschäftsbezogene Kriterien, Teil 1: Wachstum und Erfolg des Unternehmens (positiv wie negativ) Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber Änderung der Gesellschaftsverhältnisse (Ausscheiden oder Aufnahme von Gesellschaftern) Angestrebte (Teil-)Veräußerung des Unternehmens oder Aufnahme von (Fremd-) Investoren Kooperationen, Kundenanforderung Fremd- oder Eigengeschäftsführung Steuerliche Erwägungen

Vorüberlegungen für die Rechtsformwahl Unternehmens- und geschäftsbezogene Kriterien, Teil 2: Haftungsrisiko: Gefahr, für fremde Schäden zu haften, Kapitalverlust Kapitalaufbringung: Finanzierung des Unternehmens; Eigen- oder Fremdfinanzierung Kosten: Verwaltungsaufwand Gewinne und Verlustverteilung: Gesellschafteranzahl, Einbringungen von Gesellschaftern, Konzernstruktur Nachfolgeregelungen, Forführung Tod des oder der Gründer Rechtsformwandel: Umwandlung, spätere Änderung der Rechtsform Übersicht: Wichtige Rechtsformen Selbständigkeit Personenvereinigungen Körperschaften Gewerbetreibender Einzelkaufmann ( ek ) Freiberufler Gesellschaft bürgerlichen Rechts ( GbR ) Partnerschaftsgesellschaft Offene Handelsgesellschaft ( ohg ) Aktiengesellschaft Europäische Aktiengesellschaft ( SE ) Gesellschaft mit beschränkter Haftung ( GmbH ) Unternehmergesellschaft ( UG ) Kommanditgesellschaft ( KG ) Mischform: GmbH & Co. KG

Übersicht: Wichtige Rechtsformen Selbständigkeit Personenvereinigungen Körperschaften 1 Gewerbetreibender Gesellschaft bürgerlichen Rechts ( GbR ) Aktiengesellschaft 2 Einzelkaufmann ( ek ) Partnerschaftsgesellschaft Europäische Aktiengesellschaft ( SE ) 3 Freiberufler Offene Handelsgesellschaft ( ohg ) Gesellschaft mit beschränkter Haftung ( GmbH ) Unternehmergesellschaft ( UG ) Kommanditgesellschaft ( KG ) Mischform: GmbH & Co. KG Übersicht: Wichtige Rechtsformen Selbständigkeit Personenvereinigungen Körperschaften Gewerbetreibender 4 Gesellschaft bürgerlichen Rechts ( GbR ) Aktiengesellschaft Einzelkaufmann ( ek ) 5 Partnerschaftsgesellschaft Europäische Aktiengesellschaft ( SE ) Freiberufler 6 Offene Handelsgesellschaft ( ohg ) Gesellschaft mit beschränkter Haftung ( GmbH ) Unternehmergesellschaft ( UG ) 7 Kommanditgesellschaft ( KG ) Mischform: GmbH & Co. KG

Übersicht: Wichtige Rechtsformen Selbständigkeit Personenvereinigungen Körperschaften Gewerbetreibender Gesellschaft bürgerlichen Rechts ( GbR ) 8 Aktiengesellschaft Einzelkaufmann ( ek ) Freiberufler Partnerschaftsgesellschaft Offene Handelsgesellschaft ( ohg ) 9 10 Europäische Aktiengesellschaft ( SE ) Gesellschaft mit beschränkter Haftung ( GmbH ) Unternehmergesellschaft ( UG ) Kommanditgesellschaft ( KG ) 11 Mischform: GmbH & Co. KG 1 Gewerbetreibender Gründung: Eigener Entschluss, Tätigkeitsbeginn, Gewerbeanmeldung Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: nein je nach Bedarf Ggf. Gewerbeanmeldung Keine Haftungsbeschränkung Besondere Erlaubnispflichten (z.b. Gaststätten) Direkte steuerliche Gewinnzurechnung, Gewerbesteuer

2 Einzelkaufmann ( ek ) Gründung: Wie Gewerbetreibender plus Handelsregisteranmeldung Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: nein je nach Bedarf, Handelsregisteranmeldung Wie beim Gewerbetreibenden Buchführungspflichten nach Handelsgesetzbuch 3 Freiberufler Gründung: Anmeldung berufsständische Organisation, Beginn Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: nein je nach Bedarf, Anmeldung berufsständische Organisation Auf bestimmte Berufsgruppen beschränkt Ggf. Voraussetzungen des jeweiligen Berufsstands Direkte steuerliche Gewinnzurechnung Keine Gewerbesteuer

4 Gesellschaft bürgerlichen Rechts ( GbR ) Gründung: Formlos, Schriftform zu empfehlen! Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: Empfehlung: Schriftlicher Vertrag! je nach Bedarf, ggf. Beratungsaufwand Ggf. Besondere Pflichten je nach Berufsstand Steuerliche urechnung des Gewinns Ggf. Gewerbesteuerpflicht der GbR Keine Haftungsbeschränkung Regelungen der Gesellschaftergeschäftsführung 5 Partnerschaftsgesellschaft Gründung: Wie GbR, Anmeldung zum Partnerschaftsregister Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: Empfehlung: Schriftlicher Vertrag! je nach Bedarf, Registeranmeldung, Beratungsaufwand Beschränkung auf Berufsgruppen Ansonsten wie bei der GbR Grds. keine Gewerbesteuerpflicht, da nur Freiberufler

6 Offene Handelsgesellschaft ( OHG ) Gründung: Wie GbR, Anmeldung zum Handelsregister Kapitaleinlage: je nach Bedarf Gesellschaftsvertrag: Empfehlung: Schriftlicher Vertrag! je nach Bedarf, Registeranmeldung, Beratungsaufwand Wie bei GbR, mit Gewerbesteuerpflicht Ggf. zusätzliche Buchführungspflichten, Bilanzierung 7 Kommanditgesellschaft ( KG ) Gründung: Wie OHG, Anmeldung zum Handelsregister Kapitaleinlage: Komplementär: 0, Kommanditist: mindestens 0,01 Gesellschaftsvertrag: Empfehlung: Schriftlicher Vertrag! je nach Bedarf, Registeranmeldung, Beratungsaufwand Wie bei OHG Keine Haftungsbeschränkung des Komplementärs Haftungsbeschränkung Kommanditist auf Einlage Gewerbesteuerpflicht (wenn nicht verm gensverwaltend)

8 Aktiengesellschaft ( AG ) Gründung: Notarielles Gründungsprotokoll Kapitaleinlage: mindestens 50.000,00 Gesellschaftsvertrag: Notariell protokollierte Satzung Notarkosten, Gerichtskosten, ggf. Beratungsaufwand Strenge und komplizierte Formerfordernisse Vorstand (mindestens 1 itglied) Aufsichtsrat (mindestens itglieder) Haftungsbeschränkung auf eingezahltes Kapital Steuerpflichtige K rperschaft 9 Gesellschaft mit beschränkter Haftung ( GmbH ) Gründung: Notarielles Gründungsprotokoll Kapitaleinlage: mindestens 25.000,00 (Einzahlung: 12.500,00 ) Gesellschaftsvertrag: Notarielle Urkunde, ggf. notarielles usterprotokoll Notarkosten, Gerichtskosten, ggf. Beratungsaufwand Notarielle Form bei Gesellschaftsvertragsänderung Einbringung von Sachanlagen statt Geld usterprotokoll: Kein eigener Gesellschaftsvertrag Geschäftsführer, Regelung der Vertretung Ggf. Beirat oder Aufsichtsrat Haftungsbeschränkung auf eingezahltes Kapital Steuerpflichtige K rperschaft Beteiligung weiterer Gesellschafter: Notariell

10 Unternehmergesellschaft ( UG (haftungsbeschränkt) ) Gründung: Notarielles Gründungsprotokoll Kapitaleinlage: mindestens 1,00, keine Sacheinlagen Gesellschaftsvertrag: Notarielle Urkunde, ggf. notarielles usterprotokoll Notarkosten, Gerichtskosten, ggf. Beratungsaufwand Wie bei GmbH, aber: Keine Sacheinlagen Gewinnrücklage: des ahresgewinns Wenn Rückklage 25.000,00 : Umwandlung in GmbH Kosten bei Umwandlung in GmbH Beteiligung weiterer Gesellschafter: Notariell 11 GmbH & Co. KG oder UG & Co. KG Gründung: siehe Gründung einer GmbH/UG sowie einer KG Kapitaleinlage: GmbH: 25.000,00 (UG: 1,00 ); KG: mindestens 0,01 Gesellschaftsvertrag: siehe GmbH/UG sowie KG siehe GmbH/UG sowie KG Komplizierter als GmbH, dennoch Haftungsbeschränkung Sinnvoll bei Anfangsverlusten (steuerliche Anrechnung beim Gesellschafter mit weiterem Einkommen) Gewerbesteuerpflicht eichte Aufnahme von Gesellschaftern (nur Handelsregisteranmeldung, schriftliche Vereinbarung sinnvoll!)

Steuerliche Aspekte Steuerliche Grundüberlegungen für die Rechtsformwahl: Berücksichtigung von Verlusten und Verlustvorträgen inderung der Einkommensteuer inderung der Gewerbesteuer Berücksichtigung der laufenden Kosten als Betriebsausgaben Steuerliche Aspekte Grundregeln für die Einschätzung der steuerlichen Aspekte: Der Beginn eines Unternehmens erfolgt üblicherweise als Einzelunternehmen oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts, wenn mindestens zwei zusammenarbeiten. In der Gründungs- und Aufbauphase ist eine Personengesellschaft meist steuerlich günstiger, weil es nur Anlaufverluste gibt und kein Gewinn erzielt wird. Personengesellschaft, Einzelunternehmen (GbR, OHG, PartG)

Steuerliche Aspekte Wenn nennenswerte Gewinne erzielt werden, kann es sinnvoll werden, u.a. Geschäftsführergehälter als Betriebsausgaben zu buchen. Diese stellen dann zusammen mit den Sozialaufwendungen gewinnmindernden Aufwand dar. Das mindert den steuerlichen Gewinn. Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) Werden nur geringfügige Gewinne erzielt, relativiert sich ein solcher Vorteil, weil der Verwaltungsaufwand nicht die steuerlichen Vorteile rechtfertigt. Beispielsfall 1: Die Gründung einer Gaststätte A und B m chten zusammen eine Kneipe mit Bistroküche er ffnen. Dazu erwerben sie einige Dekorationsgegenstände (5.000,00 ), erhalten eine Erlaubnis für die Gaststätte und müssen einen iet-/pachtvertrag über die Räume mit einer aufzeit von 5 ahren abschließen. Sie haben ein weiteres Kapital, das für den einnahmenlosen Betrieb von 6 onaten ausreichen würde (nochmals 6.000,00 ). Gesellschafterrechte sollen gleich verteilt sein. Nach ihrem Businessplan soll der break even nach bis 5 onaten erreicht sein. A und B ist es gleich, welches Image ihre Rechtsform nach außen hat. u welcher Rechtsform sollen sie sich zusammenschließen?

Beispielsfall 1: Die Gründung einer Gaststätte Argumentationshilfe: Die Gaststätte ist ein gewerbliches Unternehmen (=keine freiberufliche Tätigkeit oder Partnerschaft). Kapital für eine GmbH oder AG ist nicht vorhanden. Die KG scheidet aus, weil die Rechte gleich sein sollen, also nicht nur einer pers nlich haften soll. Andererseits haften sie bei der GbR oder OHG beide pers nlich. Dies stellt insbesondere wegen des ietvertrages ein nicht unerhebliches Haftungsrisiko dar. ur Begrenzung des Unternehmerrisikos bietet sich daher die UG (haftungsbeschränkt) an. Beispielsfall 2: Die Gründung einer Softwareschmiede A, B und C haben ein Konzept für eine Software, die Produktionsprozesse im verarbeitenden Gewerbe optimieren kann. Sie ben tigen für die weitere Entwicklung ein ahr (jeweils Vollzeit) und wollen bereits in dieser Phase mit Teilmodulen ihrer Software Umsätze erzielen. Die Software kann im Fehlerfall die Produktion der Kunden stilllegen. Ihre Finanzmittel reichen mit insgesamt 60.000,00 für die Entwicklung unter ithilfe von bezahlten freien Programmierern für sechs onate. Nach Erzielung der ersten Umsätze planen sie daher die Aufnahme von weiteren Geldgebern (Venture Capital). Ein B rsengang ist in den kommenden vier ahren ausgeschlossen. Rechtsform?

Beispielsfall 2: Die Gründung einer Softwareschmiede Argumentationshilfe: Angesichts des Haftungsrisikos gegenüber den Kunden kommt keine Personengesellschaft mit unbegrenzter Haftung in Betracht. Eine UG scheidet aus, weil sie sich nicht für Beteiligungsgeber eignet bzw. In kurzer eit in eine GmbH umgewandelt werden müsste (Kosten!). Die AG ist formal zu kompliziert und hier nicht erforderlich. Da A, B und C Vollzeit arbeiten, haben sie keine steuerlich verrechenbaren Einkünfte, so dass die GmbH & Co. KG nicht sinnvoll ist. Es verbleibt die für Venture Capital-Konstruktionen günstige GmbH. Beispielsfall 3: Die Erweiterung eines Franchisebetriebs in der Systemgastronomie A und B haben großen Erfolg mit ihrem Kneipenbistro (siehe Fall 1) und mittlerweile nach exakt demselben Konzept fünf weitere in mehreren Orten gegründet. Die UG (haftungs-beschränkt) ist angesichts hervorragender Gewinne längst in eine GmbH erwachsen. Nunmehr planen A und B die Er ffnung von 50 weiteren Kneipenbistros nach ihrem Konzept. Da sie selbst nicht einen so umfangreichen Betrieb führen wollen, m chten sie sich in ein Aufsichts-gremium zurückziehen. Ferner wird für die Expansion Geld ben tigt, wofür der amtliche B rsenhandel mittelfristig in Betracht kommt. Die einzelnen Niederlassungen sollen von selbständigen Franchisenehmern geführt werden, denen die wesentlichen Betriebsmittel zur Verfügung gestellt werden. Rechtsform?

Beispielsfall 3: Die Erweiterung eines Franchisebetriebs in der Systemgastronomie Argumentationshilfe: Für A und B kommt schon aufgrund des bald angestrebten B rsengangs die AG in Betracht. Da sie bereits wirtschaftlichen Erfolg bewiesen haben, muss man ihnen diese Idee auch nicht ausreden. Die von ihnen betriebene GmbH (entstanden aus der UG) kann in eine AG umgewandelt werden. Da sie in den Aufsichtsrat wollen, ist auch die aufwendige Organisation der AG angemessen. Aufgrund des hohen Kapitalaufwands und des hohen Unternehmerrisikos scheidet eine Gesellschaft mit pers nlicher Haftung komplett aus. Einige Sonderfälle von Gründungen Gemeinnützige Organisationen: Die Gründung gemeinnütziger Organisationen richtet sich grundsätzlich nach den allgemeinen Vorschriften. usätzlich bieten sich die Rechtsformen des Vereins und der Stiftung an. Die Rechtsformwahl hängt vom Kapitalbedarf, der Einbindung von itgliedern und wecksetzungen ab. Bürogemeinschaften: Bürogemeinschaften dienen der Bündelung der Anschaffungen und des laufenden Aufwands. Es handelt sich um GbR s, deren weck der gemeinsame Bürobetrieb ist. Das Unternehmen eines Gründers ist davon zu trennen. Genossenschaften: Genossenschaften werden nach dem Genossenschaftsgesetz gegründet. Ob sie sinnvoll sind, hängt von der Personenzahl, dem weck und dem bereitstehenden Kapital ab.

Tabellarische Übersichten, Teil 1 Rechtsform Haftung Geschäftszweck Kapital Kaufmann Rechtsgrundlagen Pers nlich, keine Grenze Frei wählbar Keine Vorgaben Einzelunternehmen weckgebunden BGB und HGB GbR Pers nlich, keine Grenze Frei wählbar, nicht kaufm. Keine Vorgaben weckgebunden 705 ff. BGB OHG Pers nlich, keine Grenze Handelsgewerbe Keine Vorgaben a 105 ff. HGB, BGB KG Nur Komplementär Handelsgewerbe 1 Cent a 161 ff. HGB, BGB GmbH & Co. KG Nur Komple- mentär- GmbH Handelsgewerbe Für GmbH, sonst 1 Cent a 161 ff. HGB, BGB, GmbHG Tabellarische Übersichten, Teil 2 Rechtsform Haftung Geschäftszweck Kapital Kaufmann Rechtsgrundlagen GmbH UG AG Nein (nur Kapital) Nein (nur Kapital) Nein (nur Kapital) Frei 25.000 a GmbHG Frei 1 a GmbHG Frei 50.000 a AktG PartG Pers nlich, keine Grenze Freie Berufe Keine Vorgaben Nein PartG, BGB SE Nein (nur Kapital) Frei 120.000 a SE-EinfG (SEEG)

Wir wünschen Ihnen mit Ihren Gründungen und Unternehmungen viel Glück und Erfolg! Bernburger Straße 32, 10963 Berlin Telefon: 030 / 885717-0, hogrebe@schwenke-schuetz.de www.schwenke-schuetz.de Kontakt in Berlin Kontakt in Brandenburg Büro in der IBB Büro in der ILB Adresse: Businessplan-Wettbewerb Berlin- Brandenburg Büro in der Investitionsbank Berlin Bundesallee 210 (Eingang Regensburger Straße) 10719 Berlin Hotline: 0 0 / 21 25-21 21 Fax: 0 0 / 21 25-21 20 Online: www.b-p-w.de ail: info@b-p-w.de Adresse: Businessplan-Wettbewerb Berlin- Brandenburg Büro in der Investitionsbank des andes Brandenburg (I B) Steinstraße 104-106 14480 Potsdam Hotline: 0 1 / 22 22 Fax: 0 1 / 660-12 1 Online: www.b-p-w.de ail: businessplan@ilb.de