Strategien der Nachhaltigkeit

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Transkript:

Strategien der Nachhaltigkeit am Beispiel Ernährung Jahrestagung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niederbayern am 13. Juli 2011, Angela Dietz, LfL

Neue Medienkampagne Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Verbraucherumfrage der DLG, 1.000 Teilnehmer, Juli/August 2010: 84 % haben den Begriff schon einmal gehört, aber unklar ist, wofür Nachhaltigkeit genau steht. 22 % verbinden ihn mit natürlicher Regeneration 18 % mit Umweltschutz Nachhaltigkeit? 14 % mit zukunftsorientiertem Handeln Nestlé-Studie 2011, über 10.000 Teilnehmer: 67 % haben den Begriff schon gehört, aber unklare Vorstellung 25 % verbinden ihn mit längerfristiger Wirkung 9 % mit verantwortungsbewusstem Handeln 8 % mit sparsamem Umgang mit Ressourcen Es besteht Kommunikationsbedarf. Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Weltweite Herausforderungen Wie... Erderwärmung, Klimaveränderungen Knapper werdende Ressourcen Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren Abholzung von Wäldern Schadstoffbelastung der Umwelt Weiter steigende Weltbevölkerung (2050: geschätzt 9 Milliarden) Zahl hungernder Menschen wird ansteigen In den reicheren Ländern schrumpfende Bevölkerung und Zunahme von degenerativen Krankheiten und Übergewicht (nach UN, Weltklimarat, FAO) Zukunftsfähiger Lebensstil? Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Neues Leitbild Nachhaltigkeit 1983 Vereinte Nationen gründen die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Auftrag: Erstellen eines Zukunftsberichtes für eine umweltschonende Entwicklung weltweit. Brundtland-Bericht 1987 Unsere gemeinsame Zukunft Nachhaltige Entwicklung Eine gesellschaftliche Entwicklung, in der die Bedürfnisse der heutigen Generationen befriedigt werden, ohne die Bedürfnisbefriedigung kommender Generationen zu gefährden. Ziel: Gleiche Chancen für alle derzeit auf der Erde lebenden Menschen und für zukünftige Generationen. In sog. Entwicklungsländern die Armut überwinden und in reicheren Ländern den Wohlstand mit Erhaltung der Natur in Einklang bringen. 3-Säulen-Modell einer nachhaltigen Entwicklung: Wirtschaft - Umwelt - Gesellschaft Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Neues Leitbild Nachhaltigkeit Internationale politische Antrengungen, Konferenz in Rio de Janeiro, 1992: Verabschiedung der Agenda 21 Klimaschutzkonvention Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase soll gesenkt werden Nationale politische Anstrengungen: Klimaschutzprogramm, 2000 Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, 2002 UN-Dekade 2005-2014: Bildung für Nachhaltige Entwicklung Jahresthema 2012 Nachhaltige Ernährung Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Trend Nachhaltigkeit Siegel mit Nachhaltigkeitsbezug: Beispiele Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Trend Nachhaltigkeit Problem: Kein Siegel mit allgemein gültigen Nachhaltigkeitsstandards, Siegelflut, Greenwashing... Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Die Renaissance eines Begriffes Sachsen 1713: Hans Carl von Carlowitz fordert beständige und nachhaltige Nutzung des Waldes nur soviel Holz schlagen, wie auch nachwachsen kann Begriff Nachhaltigkeit ist kein neuer Begriff der heutigen Zeit, sondern stammt aus dem 18. Jhd. - Vom Ertrag leben, nicht von der Substanz. - Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht den kommenden Generationen aufbürden. Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Strategien Strategien in der Ausstellung Nachhaltige Ernährung: Essen für die Zukunft Treibhausgas-Emissionen reduzieren: Kohlendioxid, Methan, Lachgas Ressourcen schonen Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln erhöhen 6 Ansatzpunkte: - Ernährung nach den DGE-Empfehlungen - Umweltschonend erzeugte Lebensmittel - Regionale und saisonale Lebensmittel - Gering verarbeitete Lebensmittel - Fairer Preis für Lebensmittel - Energieeffizienz und Ökostrom im Haushalt Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Modell Nachhaltige Ernährung Nach Koerber et al. 2004 4 Dimensionen: Umwelt Wirtschaft Gesellschaft Gesundheit Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Emissionen Konsumbereiche Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 2007 Derzeitige Treibhausgasemissionen pro Person und Jahr: 11t CO 2 Klimaverträgliche Menge pro Person und Jahr: 2t CO 2 Jahrestagung Vernetzungsstelle Fortbildungseminar Schulverpflegung, Veransaltung??? GV am 9.2.2011, - 13.7.2011, Ursula Ursula Aubele, Angela IEM IEM Dietz 7 7

Emissionen Ernährung Nach Koerber et al. 2007 Jahrestagung Vernetzungsstelle Fortbildungseminar Schulverpflegung, Veransaltung??? GV am 9.2.2011, - 13.7.2011, Ursula Ursula Aubele, Angela IEM IEM Dietz 7 7

Nach der Ernährungspyramide: Gesundheitsförderliche Ernährung 1 x Extras (Süßes, fette Snacks und Alkohol) 2 x Fette und Öle www.aid.de 3 x Milch und Milchprodukte + 1 x Fleisch, Wurst, Fisch oder Ei 4 x Brot, Getreide und Beilagen 5 x Gemüse, Salat und Obst (inkl. 1 Portion Obst- /Gemüsesaft) 5-a-day 6 x Getränke Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Verzehrsgewohnheiten - Beispiele Verzehr Obst und Gemüse Empfohlener Verzehr: Durchschnittl. Verzehr, NVS II, 2008: 250 g Obst 246 g Obst 400 g Gemüse/Tag 232 g Gemüse/Tag Verzehr Milch, Milchprodukte, Käse Empfohlener Verzehr: Durchschnittl. Verzehr, NVS II, 2008: 200-250 g Milch, -produkte 238 g Milch, -produkte, Käse 50-60 g Käse Verzehr Fleisch, Fleischwaren Empfohlener Verzehr: Durchschnittl. Verzehr, NVS II, 2008: 300-600 g/woche 850 g/woche 43-86 g/tag 122 g/tag bzw. 15,6-31,2 kg/jahr/person bzw. 44 kg/jahr/person Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

EsKiMo-Studie 2006 (n=1.272)

EsKiMo-Studie 2006 (n=1.272) Daten: Robert-Koch-Institut, Berlin

EsKiMo-Studie 2006 (n=1.272) Daten: Robert-Koch-Institut, Berlin

BMI im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS, 2003-2006)

BMI im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS, 2003-2006)

Für die Tonne (LZ 13.5.11) Lebensmittel landen im Müll BMELV, Schätzungen (PM 10.5.2011): Jährlich werden in Deutschland 20 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Pro Person sind dies jährlich rund 330 Euro. Forsa-Umfrage: Jeder Zweite wirft regelmäßig Lebensmittel weg,... weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder Ware verdorben ist ( 84 %)... weil zu viel gekauft wurde ( 25 %)... weil die Packung zu groß war (19 %)... weil die Lebensmittel nicht schmecken (16 %) Cofresco, Save Food Studie, 2011: Mehr als 20 % der gekauften Lebensmittel landen auf dem Müll. Etwa 30 % aller verpackten Lebensmittel werden ungeöffnet weggeworfen. Der größte Anteil der weggeworfenen Lebensmittel ist Obst und Gemüse. FAO, Schätzungen: Etwa ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion geht verloren. Andere Ursachen in den sog. Entwicklungsländern als bei uns. Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Ernährung nach DGE-Empfehlungen Wir haben die Wahl... Pflanzenbetonte Mischkost hat viele gesundheitliche Vorteile ernährungsmitbedingte Erkrankungen Geringere Emissionen bei der Herstellung pflanzlicher Erzeugnisse Mit einer pflanzenbetonten Mischkost wird das Budget für Lebensmittel geschont Beitrag zur Verbesserung der weltweiten Ernährungssituation Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Landwirtschaft und Klima Treibhausgasemissionen z. B. durch Umwandlung von Wiesen in Ackerböden Trockenlegen von Mooren Emissionen von CO 2 durch fossile Brennstoffe (Landmaschinen, Produktion von Mineraldünger) Lachgasemissionen bei Ausbringen von Stickstoffdünger, Lagerung von Gülle Methan durch tierische Verdauungsprozesse und in der Nassreisproduktion Aber: Grünland, Wälder und Moore binden CO 2 und sind wichtige C-Speicher. Eigener Forschungsschwerpunkt an der LfL zu Klimaänderungen: - Minimierung der klimaschädlichen Gase - Ausmaß und Auswirkungen der Klimaänderung auf die Landwirtschaft - Anpassung der Produktionstechnik Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Ja zur Nachhaltigen Landwirtschaft! Nachhaltige Landwirtschaft: Produktion von Lebensmitteln bei größtmöglichem Erhalt der Ressourcen und möglichst geringer Umweltbelastung Beispiel: Ökologischer Landbau Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger und synthetische Pflanzenschutzmittel Vorteile einer nachhaltigen Landwirtschaft: z. B. - Die biologische Vielfalt wird gefördert - Höherer Humusgehalt - Geringere Erosionsneigung der Böden Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Die Region ist gefragt! Essen ist Heimat (ZEIT-Beilage, Mai 2011) Locavore in Anlehnung an Omnivore oder Carnivore Kochbuchverlage: Regionale Spezialitäten sind in Marktforschung, Bsp. Nestle-Studie 2011: Produkte aus der Region werden in deutschen Haushalten gekauft: 37 % regelmäßig und 44 % gelegentlich (81 %), 12 % selten, 7 % nie Als Gründe: Qualität, Frische, Vertrauen, Transparenz Begriff Region ist nicht definiert! Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Umweltaspekt Transport Emissionen sind abhängig von Entfernung Transportmittel Saisonalität Entfernung und Transportmittel Die pro Person verbrauchte Lebensmittelmenge hat sich kaum verändert. Aber: Die Lebensmittel-Transporte in Deutschland haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Ursachen: - Entwicklung Deutschlands als Transitland seit 1990 - zunehmende Verarbeitung von Lebensmitteln - sinkende Fertigungstiefe von Betrieben - Konzentrationsprozess bei Verarbeitungsbetrieben - Auslagerung bestimmter Produktionsschritte in Ländern mit geringeren Löhnen (Koerber et al. 2007) Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Emissionen bei Äpfel unterschiedlicher Herkunft Studie IFEU-Institut, 2009: CO 2 1. Streuobstwiese, regional, ab Hof Verkauf CO 2 2. Plantage, regional, bis zu 6 Monate eingelagert Anbau, Lagerung & Kühlung, Transport (LKW) CO 2 3. Plantage, Südtirol, bis zu 6 Monate eingelagert Anbau, Lagerung & Kühlung, Transport (LKW) CO 2 4. Plantage, Neuseeland Anbau, langer Transport (Schiff, LKW) Entscheidender Einflussfaktor auf die Emissionen ist der Transport (Entfernung), aber auch das Einkaufsverhalten, worst case: geringe Mengen mit dem Auto einkaufen, weite Entfernungen, Ergänzungseinkäufe Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Emissionen der verschiedenen Transportmittel Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Saisonalität Produktion im Gewächshaus und im Freiland, THG-Emissionen in CO 2 -Äquivalente (kg/kg Lebensmittel) Gemüse Beheizter Treibhaus- Anbau Freiland-Anbau Faktor Lauch 5,4 0,19 28 Kopfsalat 4,5 0,14 32 Gurken 2,3 0,17 14 Paprika 1,1 0,21 5 Tomaten 0,9 0,11 8 Quelle: Jungbluth, 2000 Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Die Region hat Saison Pluspunkte regionaler und saisonaler Lebensmittel: Weniger THG Weniger Lärm Kurze Wege bedeuten überschaubare Strukturen Transparenz und Vertrauen Bestandteil der Esskultur; kulturelle Identität Besserer Geschmack Nährstoffreicher Weniger Rückstände (Nitrat, Untersuchungen LGL, Re-Import von Schadstoffen) Regionale Betriebe werden unterstützt Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft Überlegung: ständige Verfügbarkeit? Einkauf auf besondere Anlässe beschränken? Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Die Region hat Saison Direktvermarkter über http://www.lfl.bayern.de/iem/regionalvermarktung/38914/ Saisonkalender, www.aid.de Regional-Labels: Beispiele Biokreis Geprüfte Qualität Öko-Qualität garantiert aus Bayern Von Hier Unser Land Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

3 Megatrends Convenience Convenience, Genuss und Gesundheit/Wellness Moderne, schnelllebige Zeit: Food to go Vorliebe für teilweise vorgefertigte Produkte und Fertigprodukte, Snacks, Süßigkeiten: Ungünstige Zusammensetzung (viel Fett, Zucker, Salz) Sehr viel Energie, geringe Nährstoffdichte Oft Zusatzstoffe (Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Aromen etc.) Hoher Energieverbrauch und THG-Ausstoß von getrockneten, tiefgefrorenen Produkten Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstaltun??? 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Vergleich ausgewählter Nährstoffe in Vollkornbrot und Weißbrot Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

THG-Emissionen und Convenience Einige Beispiele: Nahrungsmittel CO 2 -Äquivalente (g/kg) Gemüse, frisch 150 Gemüse, Konserve 509 Gemüse, TK 412 Kartoffeln, frisch 197 Kartoffel, trocken 3768 Pommes, TK 5714 Fritsche et al. 2007 Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Natur zum Anbeißen Gering verarbeitete Lebensmittel und reichlich frische Lebensmittel bevorzugen Günstigere Zusammensetzung: Weniger Fett, Zucker, Salz Mehr gesundheitsfördernde Substanzen Geringere Energiedichte Keine Zusatzstoffe Geringerer Ressourcenverbrauch Weniger Zwischentransporte Weniger Verpackung Bezug zum landwirtschaftlichen Rohstoff bleibt erhalten Fertigkeit der Zubereitung wird vermittelt Gering verarbeitete Lebensmittel oder nicht verarbeitete Grundnahrungsmittel sind preisgünstiger Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstaltun??? 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Sinkende Ausgaben für Lebensmittel Anteil für Lebensmittel und Getränke (o. Genussmittel, Alkohol) an gesamten Konsumausgaben in Deutschland, 2009: 11,2 % Niedrigster Anteil in ganz Europa Quelle: aid infodienst, Stat. Bundesamt; Situationsbericht DBV 2011 Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Für Faire Lebensmittelpreise Erzeuger bei uns Erzeuger in den sog. Entwicklungsländern Bsp: Latte Macchiato mit fairen Zutaten Milch aus Bayern + fair gehandelter Kaffee Milch: Sinkende Milchpreise für Erzeuger Keine kostendeckende Produktion möglich, Aufgabe von Betrieben Kaffee Stark schwankende Preise auf dem Weltmarkt für Kaffee (Börse) Existenzbedrohende Situation für Kleinbauern Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Fairness genießen - weltweit Höhere Umweltschutzauflagen Faire Preise verhelfen zu kostendeckenden Löhnen, kein Zwischenhandel, Abnahmegarantie Lebenssituation der Bauern wird verbessert, keine ausbeuterische Kinderarbeit, Förderung sozialer Projekte Höhere gesundheitliche Schutzmaßnahmen Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Potential der Ernährung Größtes Potential: Ernährungsweise CO 2 Zweitgrößtes Potential: Verbraucheraktivitäten CO 2 Einkaufsfahrten Klimaeffiziente Haushaltsgeräte Bei Neuanschaffung Haushaltsgeräte mit der höchsten Energieeffizienzklasse auswählen: Kühl- und Gefriergeräte der Klasse A++ verbrauchen bis zu 45 % weniger Energie als Klasse A. Öko-Strom Vermeidung von Müll: Verpackungen, Lebensmittel und Essensreste im Müll Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Klimaschutz zum Frühstück Mit energieeffizienten Haushaltsgeräten und Ökostrom das Klima entlasten Energieeffiziente Geräte schonen das Haushaltsbudget Einkaufsfahrten zu Fuß oder mit dem Fahrrad verschaffen Bewegung Verpackungsmüll vermeiden, heißt etwas für die Umwelt tun Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, 13.7.2011, Angela Dietz

Nachhaltige Schulverpflegung DGE-Qualitätsstandards enthalten wichtige Kriterien der Nachhaltigkeit: Gesundheitsförderliche Verpflegung Regionale und saisonale Produkte Wenig verarbeitete Lebensmittel Ökologische Produkte Fisch aus bestandserhaltender Fischerei, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung Produkte aus fairem Handel Schulverpflegung = zentraler Baustein in der Bildung für nachhaltige Entwicklung! Jahrestagung Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Veranstalung??? - 13.7.2011, Ursula Aubele, Angela IEM Dietz 7

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!