Operations Management

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Operations Management Qualitätsmanagement Prof. Dr. Helmut Dietl

Lernziele Nach dieser Veranstaltung sollen Sie wissen, was man unter Qualitätsmanagement versteht, welche Ziele das Qualitätsmanagement verfolgt, welche Methoden der Qualitätssicherung existieren, was man unter statistischer Prozesssteuerung (SPC) versteht und wie man sie anwendet, was man unter Kontroll-, Performance- und Spezifikationsgrenzen versteht, was der Process Capability Index besagt und wie man ihn berechnet. 26.11.2018 2

Qualität: Konsument vs. Produzent Konsument: Erfüllung der Erwartungen Gebrauchsfähigkeit Zweckdienlichkeit Erfüllung der Produkt-/Serviceanforderungen Produzent: Einhaltung der Produkt-/Servicespezifikationen 26.11.2018 3

Qualität entsteht durch Übersetzung von Kundenbedürfnissen in Produkt-/ Serviceeigenschaften (z.b. vom Markt gewünschter Benzinverbrauch) Übersetzung der Produkt-/Serviceeigenschaften in Produkt-/ Servicespezifikationen (z.b. Gewicht, Windwiderstand) Entwicklung eines Produktionssystems, das diese Produkt-/ Servicespezifikationen zu vertretbaren Kosten realisiert 26.11.2018 4

Qualität und Profitabilität Qualität Reduktion des Abfalls Höhere Produktivität Höhere Werte Tiefere Kosten Höherer Marktanteil Verbesserte Nutzung des Assets Verbesserte Margen Gewinnwachstum Verbesserte Profitabilität 26.11.2018 5

Warum ist Qualität wichtig? Interne Kosten Fehlerbehebung Lagerkosten Kapazitätskonsum Produktionsunterbrechung Präventions- und Aufdeckungskosten Kontrollkosten Inspektionskosten Fehlerdiagnose Externe Kosten Reputationsverlust (beschädigter Markenname) Haftungskosten (Produzentenhaftung, Gerichtskosten, Strafen etc.) Garantiekosten Preisnachlässe Marktvorteile Kostenreduktion für Kunden Ausnutzung der Risikoaversion der Kunden (z.b. Disneyland) Markenloyalität/Franchise 26.11.2018 6

Qualitätssicherung Inspektion vor/nach der Produktion Korrektur während der Produktion Qualitätssicherung ist in den Produktionsprozess eingebaut Inspektion, Stichprobe Prozesssteuerung Kontinuierliche Verbesserung am wenigsten progressiv am progressivsten 26.11.2018 7

Ziele des Qualitätsmanagements Verlässliche Qualität verkaufter Produkte/Services Aufdecken und Lösen von Qualitätsproblemen Kostenminimierung Wie erreichen wir diese Ziele? 26.11.2018 8

Inspektion vs. Prozesssteuerung Input Transformation Output Inspektion Prozesssteuerung Inspektion 26.11.2018 9

Möglichkeit 1: Inspektion Grundidee: Selektiere schlechte Qualität aus, bevor sie den Kunden erreicht Inspektion kann sehr teuer sein Inspektionskosten Direkt: Inspektionspersonal, Geräte Indirekt: Ausschuss, Kapazitätsverlust Ungeeignet in Branchen mit geringen Gewinnmargen integraler Produktarchitektur hohen Opportunitätskosten der Produktionskapazität 26.11.2018 10

Stichprobentheorie Mit zunehmendem Stichprobenumfang nähert sich die Verteilung des Stichprobenmittelwertes unabhängig von der Verteilung der Grundgesamtheit der Normalverteilung an. 26.11.2018 11

Verteilungsannahmen 26.11.2018 12

Stichprobeninspektion: Warum? In den meisten Fällen ist eine 100%ige Inspektion zu teuer (grosse Produktionsvolumen) Oft ist eine 100%ige Inspektion unmöglich (z.b. wenn durch die Inspektion das Produkt/der Service verbraucht oder zerstört wird (z.b. Vorkosten in Restaurants, Bombentest) Häufig ist Inspektion durch den Produzenten günstiger als durch den Kunden (Grössenvorteile durch Inspektionsfixkosten) 26.11.2018 13

Stichprobenterminologie Grundgesamtheit ist «gut» Grundgesamtheit ist «schlecht» Grundgesamtheit wird angenommen o.k. Konsumentenrisiko β bzw. Typ 2 Fehler Grundgesamtheit wird zurückgewiesen Produzentenrisiko α bzw. Typ 1 Fehler o.k. 26.11.2018 14

Möglichkeit 2: Prozesssteuerung (1/3) Grundidee: Steuere den Prozess, der die Qualität erzeugt SPC (Statistical Process Control) Steuerung und Kontrolle der Qualitätsdimensionen (nicht nur guter vs. schlechter Output) Wie verändern sich die Daten im Zeitablauf? Falls ein Produkt/Service fehlerhaft ist, wie weit liegen die Werte ausserhalb des AQL (acceptable quality level)? 26.11.2018 15

Möglichkeit 2: Prozesssteuerung (2/3) Identifikation der Ursachen der Prozessschwankungen Allgemeine Ursachen (zufällige Schwankungen) sind prozessimanent Vermeidung erfordert Veränderung des gesamten Prozessdesigns Besondere Ursachen (systematische Schwankungen) beruhen auf vermeidbaren Fehlern (z.b. menschliches Versagen) Vermeidung erfordert keine Veränderung des gesamten Prozessdesigns 26.11.2018 16

Möglichkeit 2: Prozesssteuerung (3/3) Ermittlung der Prozessfähigkeiten Welches Qualitätsniveau kann der Produktionsprozess verlässlich erreichen? Institutionalisierung formaler Methoden zur kontinuierlichen Diagnose und Beseitigung von Prozessmängeln 26.11.2018 17

Control Charts im Überblick Control Charts Variables Charts Attributes Charts R-Chart ഥX-Chart P-Chart C-Chart 26.11.2018 18

Beispiel: Gewichtskontrolle Problem: Histogramme können die Qualitätsabweichungen nicht im Zeitablauf darstellen 26.11.2018 19

Beispiel: Gewichtskontrolle 26.11.2018 20

Das Konzept statistischer Kontrolle Dieser Prozess ist unter statistische Kontrolle, da die Parameterverteilung im Zeitablauf konstant bleibt. 26.11.2018 21

Das Konzept statistischer Kontrolle Dieser Prozess ist nicht unter statistische Kontrolle, da die Parameterverteilung im Zeitablauf nicht konstant bleibt. 26.11.2018 22

Control Charts: Aufgaben Control Charts sollen aufzeigen, ob sich ein Prozess unter statistischer Kontrolle befindet und die Ursachen eventueller Abweichungen identifizieren und den laufenden Produktionsprozess überwachen 26.11.2018 23

Datensammlung für Control Charts Ziele: In sich möglichst homogene, untereinander möglichst heterogene Stichproben Kriterien zur Bildung der Stichproben Konstante Umweltbedingungen innerhalb einer Stichprobe Konstante Materialien innerhalb einer Stichprobe Konstantes Personal (z.b. eine Schicht) Prinzip: Wenn Qualitätsabweichungen spezielle Ursachen haben, sind die Stichproben hiervon unterschiedlich betroffen. 26.11.2018 24

Control Chart: Symbole μ = Mittelwert σ = Standardabweichung n = Stichprobenumfang തX = Mittelwert einer Stichprobe ധX = Mittelwert aller Stichproben R = Spannweite (range) einer Stichprobe തR = Mittelwert der Spannweiten aller Stichproben 26.11.2018 25

Control Charts ഥX Chart Zeigt, ob ein Prozess hinsichtlich seiner Mittelwerte unter Kontrolle ist Kontrollgrenzen bei bekannten Parametern: നX ± 3 σ n Kontrollgrenzen bei unbekannten Parametern: നX ± A 2 ഥR R Chart Zeigt, ob die Prozessschwankungen unter Kontrolle sind Obergrenze: D 4 ഥR Untergrenze: D 3 ഥR 26.11.2018 26

n A 2 D 3 D 4 2 1.88 0 3.27 3 1.02 0 2.57 4 0.73 0 2.28 5 0.58 0 2.11 6 0.48 0 2.00 7 0.42 0.08 1.92 8 0.37 0.14 1.86 9 0.34 0.18 1.82 10 0.31 0.22 1.78 Quelle: Grant E.L. (1988): Statistical Quality Control, 6. Aufl. 26.11.2018 27

n A 2 D 3 D 4 11 0.29 0.26 1.74 12 0.27 0.28 1.72 13 0.25 0.31 1.69 14 0.24 0.33 1.67 15 0.22 0.35 1.65 16 0.21 0.36 1.64 17 0.20 0.38 1.62 18 0.19 0.39 1.61 19 0.19 0.40 1.60 20 0.18 0.41 1.59 Quelle: Grant E.L. (1988): Statistical Quality Control, 6. Aufl. 26.11.2018 28

Beispiel 1 Schraubendurchmesser, Standardabweichung = 0.09 cm Tabelle enthält Daten der letzten 5 Stichproben (Stichprobenumfang = 4) Ist der Prozess unter Kontrolle? Stichprobe 1 2 3 4 Stichprobenmittel Stichprobenspannweite 1 0.51 0.63 0.39 0.35 0.47 0.28 2 0.50 0.56 0.42 0.64 0.53 0.22 3 0.68 0.49 0.53 0.62 0.58 0.19 4 0.45 0.33 0.47 0.55 0.45 0.22 5 0.70 0.58 0.64 0.68 0.65 0.12 26.11.2018 29

Beispiel 1: ഥX-Chart 0.7 0.65 0.6 0.55 0.5 0.45 0.4 0.35 UCL X LCL ധX = 0.47+0.53+0.58+0.45+065 5 = 0.536 UCL (Obergrenze) = 0.536 + 3 0.09 LCL (Untergrenze) = 0.536 3 0.09 26.11.2018 30 4 4 = 0.536 + 0.135 = 0.671 = 0.536 0.135 = 0.401 Prozess ist hinsichtlich der Mittelwerte unter Kontrolle

Beispiel 1: R-Chart 0.5 UCL 0.45 0.4 0.35 0.3 0.25 R 0.2 0.15 0.1 0.05 LCL 0-0.05 തR = 0.28+0.22+0.19+0.22+0.12 5 = 0.206 UCL (Obergrenze) = 2.28 0.206 = 0.47 LCL (Untergrenze) = 0 0.206 = 0 Prozess ist hinsichtlich der Spannweiten unter Kontrolle 26.11.2018 31

Beispiel 2 Reifenabrieb in mm, Standardabweichung ist nicht bekannt 20 Stichproben à 10 Reifen (siehe Tabelle) Ist der Prozess unter Kontrolle? 26.11.2018 32

Beispiel 2 ധX = 95.398 തR = 0.665 UCL ( തX Chart) = 95.398 + 0.31 0.665 = 95.60 LCL ( തX Chart) = 95.398 0.31 0.665 = 95.19 UCL (R Chart) = 1.78 0.665 = 1.18 LCL (R Chart) = 0.22 0.665 = 0.15 26.11.2018 33

Beispiel 2: ഥX-Chart 95.8 95.7 95.6 95.5 95.4 UCL X 95.3 95.2 95.1 LCL 95 94.9 94.8 Prozess ist hinsichtlich der Mittelwerte nicht unter Kontrolle 26.11.2018 34

Beispiel 2: R-Chart 1.4 1.3 1.2 1.1 1 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 UCL R LCL Prozess ist hinsichtlich der Spannweiten nicht unter Kontrolle 26.11.2018 35

Problematische Prozesse erkennen mit Control Charts Prozess A) Prozess B) UCL UCL X X LCL LCL 26.11.2018 36

Problematische Prozesse erkennen mit Control Charts Prozess C) Prozess D) UCL UCL X X LCL LCL 26.11.2018 37

Problematische Prozesse erkennen mit Control Charts Prozess E) Prozess F) UCL UCL X X LCL LCL 26.11.2018 38

Performancegrenzen Kontrollgrenzen dienen dazu, allgemeine und spezielle Abweichungsursachen zu identifizieren basieren auf tatsächlichen Prozessdaten werden mit Hilfe von Stichproben berechnet Performancegrenzen werden für Prozesse, die unter Kontrolle sind, ermittelt, um die zukünftige Performance vorherzusagen Performancegrenzen machen wenig Sinn, wenn der Prozess nicht unter Kontrolle ist 26.11.2018 39

Prozessfähigkeit (Process Capability) Spezifikationsgrenzen Beschreiben wünschenswerte Toleranzbereiche Verkörpern die Qualitätsansprüche der Kunden Prozessfähigkeiten Können nur für Prozesse, die unter Kontrolle sind, bestimmt werden. Bei Vorliegen unkontrollierter Spezialeinflüsse können die Prozessfähigkeiten nicht verlässlich prognostiziert werden. Ein Prozess, der unter Kontrolle ist, besitzt die Fähigkeit, innerhalb der Performancegrenzen zu bleiben. Aber: Auch ein Prozess, der unter Kontrolle ist, produziert unter Umständen fehlerhafte Produkte (d.h. ausserhalb der Spezifikationsgrenzen). 26.11.2018 40

Spezifikationsgrenzen vs. Performancegrenzen Unerwünschte Situation: Äusserst unerwünschte Situation: 26.11.2018 41

Spezifikationsgrenzen vs. Performancegrenzen Verwundbare Situation: Äusserst erstrebenswerte Situation: 26.11.2018 42

Process Capability Index (Fähigkeitsindex) C P = Zulässige Spannweite Tatsächliche Spannweite bzw. C P = Obere Spezifikationsgrenze Untere Spezifikationsgrenze 6 σ Prozess ist fähig (capable), falls C P 1 Manche Unternehmen setzten C P = 1.33 Motorola in den 80er Jahren: C P = 2 26.11.2018 43

Idealzustand: C P >1 Häufigkeit Performance Spezifikation 26.11.2018 44

Schlecht, aber lösbar: C P >1 Häufigkeit Performance Spezifikation 26.11.2018 45

Nicht lösbar: C P <<1 Häufigkeit Performance Spezifikation 26.11.2018 46