Mangelnde Ausbildungsreife! Was muss wie nachreifen?



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Transkript:

Mangelnde Ausbildungsreife! Was muss wie nachreifen? Vortrag auf der bundesweiten Fachtagung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Bundesverbandes am 20. November in Essen, NRW und Erwachsenbildung Abteilung für Sozialpädagogik der Leibniz Universität Hannover

Arbeitskreise des Nationalen Pakts für Ausbildung (www.ausbildungspakt-berufsorientierung.de) Arbeitsgruppe "Ausbildungsreife" "Schule-Wirtschaft" Inhalt Päd. Diagnostik Päd. Intervention Konzept Ausbildungsreife Berufsorientierung Ergebnis Kriterienkatalog Handreichung

Merkmalsbereiche der Ausbildungsreife (Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, 2006, 11) Schulische Basiskenntnisse Psychologische Leistungsmerkmale Physische Merkmale Psycholog. Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit Rechnen Schreiben - Lesen Wahrnehmen Denken - Behalten Körpermaße - Gesundheit Zuverlässigkeit Pünktlichkeit Lernmotivation - Durchhaltevermögen Berufswahlreife Selbstkenntnis - Berufskenntnisse

Ziele und Merkmale der Kriterienlisten (Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, 2006) - Die Merkmale sind entwicklungsabhängig, sie verändern sich mit dem Alter - Sie sollen zur Verständigung unter den Partnern im Ausbildungssystem dienen. - Sie sollen für die Arbeitsverwaltung Voraussetzung für die Vermittelbarkeit von Bewerbern sein. - Sie können als Zielgrößen pädagogischer Maßnahmen zur Berufsvorbereitung dienen. - Sie werden aus ausverschiedenen Datenquellen von Berufsberatern, Pädagogen, Betrieben, Ausbildern ermittelt.

Begriffsabgrenzungen (frei nach: Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, 2006, 3) Anforderungen Konzepte Merkmale Regionale Bedarfslage Marktsituation Betriebliche Einstellungskriterien Spezielle Anforderungen des Berufes Allgemeine Anforderungen, die für alle Lehrberufe relevant sind Vermittelbarkeit Berufseignung Ausbildungsreife Erscheinungsbild Auftreten Verhalten Tätigkeitsanforderungen Fähigkeiten Körpermerkmale Interessen Schulkenntnisse Persönlichkeit Arbeitsverhalten Belastbarkeit stabil veränderlich

Merkmalsbereiche der Ausbildungsreife 1 (aus: Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, 2006, 11) Merkmalbereiche Schulische Basiskenntnisse Psychologische Leistungsmerkmale Physische Merkmale Merkmale Rechtschreiben Lesen - mit Texten und Medien umgehen Sprechen und Zuhören Mathematische Grundkenntnisse Wirtschaftliche Grundkenntnisse Sprachbeherrschung Rechnerisches Denken Logisches Denken Räumliches Vorstellungsmögen Merkfähigkeit Bearbeitungsgeschwindigkeit Befähigung zur Daueraufmerksamkeit Altersgerechter Entwicklungsstand und gesundheitliche Voraussetzungen Wo ist der Unterschied zur Berufseignung?

Merkmalsbereiche der Ausbildungsreife 2 (Nationaler Pakt für Ausbildung, 2006, 11; Hilke, 2008, 128) Merkmalbereiche Merkmale Psychologische Merkmale Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz des Arbeitsverhaltens Kommunikationsfähigkeit und der Persönlichkeit Konfliktfähigkeit Kritikfähigkeit Leistungsbereitschaft Selbstorganisation/Selbständigkeit Sorgfalt Teamfähigkeit Umgangsformen Verantwortungsbewusstsein Zuverlässigkeit Berufswahlreife Selbstseinschätzungs- und Informationskompetenz

Eigenschaften der BEK-Schüler 2006/2007 aus Lehrersicht (aus: Straßer, Ratschinski & Bojanowski, 2007) N = 21 Lehrende/Mehrfachnennungen (89 Nennungen insgesamt, davon 63 in den o.g. Kategorien, 10 im Bereich Unterrichtsfach, 17 Sonstige )

Selbsteinschätzung der Ausbildungsreife: Bewerberbefragung 2004 (aus: Eberhard & Ulrich, 2006, 42) Selbsteinschätzung absolut % Ich verfüge über alle wichtigen 553.100 78 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Berufswahl Ich fühle mich zur Zeit 73.400 10 noch nicht ausbildungsreif Ich kann oder will hierzu 81.200 11 keine Aussage machen gesamt 707.700 100 10% der befragten Bewerber fühlten sich nicht ausbildungsreif Sie hatten keinen klaren Berufswunsch und haben sich wenig um eine Lehrstelle bemüht Ausbildungsreife Berufswahlreife Konzeptentwicklung Maßnahmeneffekte Persönlichkeitsforderung

Ausbildungsbeteiligung in % (DJI-Übergangspanel 2006) (Gaupp, Lex, Reißig & Braun, 2008. 23) N=1700 tel. befragte Jugendliche Ausbildungsreife Berufswahlreife Konzeptentwicklung Maßnahmeneffekte Persönlichkeitsforderung

Berufswahlreife als Vorläufer und Bedingung der Ausbildungsreife (Ratschinski, 2008) Erarbeitete oder erworbene Klarheit über berufliche Ziele und Ambitionen (berufliche Identität) schafft die motivationale Grundlage für angemessene Arbeitshaltungen. reife Berufswahlreife Berufliche Identität Ausbildungs-

Kategorien und Konzepte der Berufswahlreife (Super, 1994; Crites, 1995, Marcia, 1981; Stoll et al., 2011, Hirschi, 2011, 2012) Super Crites Lent et al. Kategorien Einstellungen Einstellungen Überzeugungen Wissen Kompetenzen Erwartungen Konzepte Exploration Unabhängigkeit Selbstwirksamkeit Berufswissen Engagement Ergebniserwartung Entschiedenheit Selbsteinschätzung Interessen Planung Problemlösung Ziele

Berufswahlkompetenz und Laufbahn Adaptabilität (Savickas, 2005, Savickas & Profeli, 2011) Action Belief Competence Handlung Überzeugung Kompetenz concern Informations- Selbstwert Resilienz Gedankliche bereitschaft Beschäftigung control Planung Entschiedenheit Eigenaktivität Kontrolle Berufsbindung curiosity Exploration Informations- Exploration Neugier Laufbahnwissen bereitschaft confidence Eigenaktivität Selbstwirksamkeit Selbstwirksamkeit Vertrauen Ergebniserwartung

Empirisch zu überprüfende Fragen (Ratschinski, 2007) Sind die Merkmale 1. entwicklungsabhängig? Verändern sie sich im kritischen Alter? 2. Maßnahmen-sensitiv? Bilden sie Effekte pädagogischer Maßnahmen ab?

Stichprobenentwicklung in drei Befragungswellen im Heidekreis (n=697 Haupt und Realschüler) Klassenstufe 7 8 9 10 gesamt Herbst 2010 499 654 645 484 2282 Frühjahr 2011 354 407 392 326 1479 Herbst 2011 215 223 259 697

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag Betriebsbesichtigungen

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag Betriebsbesichtigungen

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag Betriebsbesichtigungen Praktika Berater Messe PACE

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag *** Betriebsbesichtigungen Praktika Berater Messe PACE

Entscheidungssicherheit bei der Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler) Girls Day - Zukunftstag *** *** Betriebsbesichtigungen Praktika Berater Messe PACE

Einstellungen zur Berufswahl nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler)

Berufswahl-Aktivitäten nach Klassenstufen (n=697 Haupt und Realschüler)

Erlebte Wirksamkeit im Berufswahlprozess nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler)

Emotionale Stabilität nach Klassenstufe (n=697 Haupt und Realschüler)

Empirisch zu überprüfende Fragen (Ratschinski, 2007) Sind die Merkmale 1. entwicklungsabhängig? Verändern sie sich im kritischen Alter? 2. Maßnahmen-sensitiv? Bilden sie Effekte pädagogischer Maßnahmen ab?

Grundgesamtheit und Stichproben Schuljahr 2011/2012 (n=433 männlich und 330 weibliche AvDual-Schüler) Berufliche Fachrichtungen gewerbl. kaufm. Pflege Gesamt- Schulen 10 6 4 20 schülerzahl Schüler 1192 459 237 1888 Erstbefragung weibl 166 114 50 330 männl. 250 130 53 433 gesamt 416 244 103 763 %Teiln. 35 53 43 40 Paneldaten weibl. 50 34 19 103 männl. 49 20 16 83 gesamt 99 54 35 188 %Teiln. 8 12 15 10

Alterstrends der Einstellungen zur Berufswahl (n=697 Haupt- und Realschüler und 188 AvDual-Schüler)

Berufswahl-Aktivitäten (n=697 Haupt- und Realschüler und 188 AvDual-Schüler)

Wirksamkeitserleben im Berufswahlprozess (n=697 Haupt- und Realschüler und 188 AvDual-Schüler)

Emotionale Stabilität im Berufswahlprozess (n=697 Haupt- und Realschüler und 188 AvDual-Schüler)

Übergänge aus dem AvDual in Hamburg 2012 (Präsentation Hartmut Sturm 05. Nov. 2012) 29% in Ausbildung 5% Beschäftigung 10% Berufsvorbereitende Maßnahmen 5% weiterführender Schulbesuch 21% 2. Jahr AvDual (oft Förderschüler) 19% Verbleib bekannt (Beratung etc.) 11% Verbleib unbekannt

Bildungserfolg des BEK-Schuljahres 2006/2007 (N=248; Angaben MK) (aus: Straßer, Ratschinski & Bojanowski, 2007)

Effekte der Berufsberatung die emotionale Stabilität (n=697 Schüler innen und Schüler) Betriebs- Berufs- Betriebs- Betriebs- Einstellungen praktika berater Messen kontakte Girlsday besichtigung Sicherheit 0,22 0,17 0,06 0,11-0,07 0,00 Eigenaktivität 0,16 0,13-0,02 0,22-0,07 0,10 Realismus 0,16 0,12-0,03 0,19-0,13 0,06 Berufsbindung 0,30 0,28 0,17 0,25-0,18 0,07 Betriebs- Berufs- Aktivitäten praktika berater Messen Girlsday PACE Info-Bereitschaft 0,05 0,06 0,05-0,10-0,01 Exploration 0,07 0,08 0,07-0,11 0,00 Planung 0,17 0,18 0,21-0,18 0,06 Wissen 0,26 0,27 0,25-0,13 0,15

Effekte der Berufsberatung die emotionale Stabilität (n=697 Schüler innen und Schüler) Emotionale Betriebs- Berufs- Betriebs- Stabilität praktika berater Messen kontakte Girlsday PACE Identität 0,22 0,18 0,04 0,11-0,04 0,07 Resilienz 0,15 0,15 0,13 0,03-0,10 0,16 Optimismus 0,15 0,13 0,08 0,02-0,07 0,19 Selbstachtung 0,18 0,19 0,03 0,20-0,18 0,24 Wirksamkeit im Betriebs- Berufs- Betriebs- Berufswahlprozess praktika berater Messen Girlsday PACE besichtigung Interessen-Diff. 0,03 0,02 0,05 0,03-0,05 0,09 Selbstwirksamkeit 0,16 0,17 0,14-0,11 0,12 0,03 Ergebniserwartung 0,12 0,10 0,08-0,16 0,08 0,03 Ziele/Intentionen 0,06 0,06 0,09-0,09 0,07-0,03

Was hat bei der Berufsfindung geholfen? (DJI-Panel 2004) (Gaupp, Lex, Reißig & Braun, 2008. 23) n= ca. 3900 Schüler im letzten Schulbesuchsjahr aus 126 Hauptschulen

Empirisch zu überprüfende Fragen (Roberts et al., 2005, Bleidorn, 2012) Wodurch wird allgemein die Entwicklung der Persönlichkeit gefördert?

Ziele der Berufsausbildungsvorbereitung (aus: BMBF, 2005, 130)

Die Big Five der Persönlichkeit (Costa & McCray, 1991; dt. Bearb. Borkenau & Ostendorf, 1993) Ausprägung Faktor hoch niedrig EZ* ZZ* N Emotionale ausgeglichen erregbar 0,53 0,13 Stabilität E Extraversion gesellig schüchtern 0,56 0,28 O Offenheit für offen einseitig 0,54 0,34 Erfahrungen interessiert A Verträglichkeit umgänglich reserviert 0,42 0,19 C Gewissenhaftigkeit sorgfältig flüchtig 0,54 0,18 * ca 1000 Zwillingspaare

Big Five und Berufserfolg (Barrick, 2001, aus: Schuler & Höft, 2004, 465) N E O A C Arbeitsleistung Unabhängige MA -0,15 0,15 0,07 0,11 0,24 Abhängige MA -0,13 0,15 0,07 0,13 0,27 Spezifische Leistungskriterien Vorgesetztenbeurteilung -0,13 0,13 0,07 0,13 0,31 Objektive Kriterien -0,1 0,13 0,03 0,17 0,23 Ausbildungsleistung -0,09 0,28 0,33 0,14 0,27 Teamarbeit -0,22 0,16 0,16 0,34 0,27 Spezielle Berufsgruppen Verkaufsbereich -0,05 0,11-0,03 0,01 0,25 Managementbereich -0,09 0,21 0,1 0,1 0,25 Spezialisten -0,06-0,11-0,11 0,06 0,24 Polizei -0,12 0,12 0,03 0,13 0,26 Fach- und angelernte Arbeiter -- 0,06 0,05 0,1 0,23

Facetten der Gewissenhaftigkeit (aus: Bergmann & Eder, 2005, 67) Gewissenhaftigkeit Kompetenz Ordnungsliebe Pflichtbewusstsein Leistungsstreben Selbstdisziplin Besonnenheit Verhalten in Situationen

Reifung im frühen Erwachsenenalter (aus: Roberts & Mroczek, 2008, 32)

Reifung im frühen Erwachsenenalter (Roberts, Wood & Smith, 2005) Übernahme von Verantwortung in sozialen (Erwachsenen-) Rollen: Stabile Paar- Beziehungen eingehen Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft Eintritt ins Berufsleben (Ausbildung) Verträglichkeit Gewissenhaftigkeit Emotionale Stabilität Soziale Dominanz = soziale Reifung

Reifung im frühen Erwachsenenalter (aus: Roberts & Mroczek, 2008, 32)

Grundbedürfnisse (Deci & Ryan, 1983:; Prenzel et al, 1998, 171) Autonomie Kompetenz Wahlmöglichkeiten Spielräume Rückmeldungen aus der Sache Informierendes Feedback Soziale Eingebundenheit Kollegialer Umgang Empathie

Lernmotivation in Betrieb und Berufsschule (n=18, 5 Wellen in 10 Monaten) (aus: Prenzel, Kristen, Dengler, Ettle & Beer, 1996, 116) Einschätzungen 0 = nie; 5 = sehr häufig Wahrgenomme Bedingungen Schule Betrieb Inhaltliche Relevanz 3,02 3,08 Interesse beim Lehrenden 2,61 2,62 Soziale Einbindung* 3,83 4,13 Kompetenzunterstützung** 2,68 3,24 Autonomieunterstützung** 2,24 3,04 Instruktion - Klarheit** 3,4 3,01 Instruktion - Überforderung 1,81 1,42

Beispiele sozialer Einbindung (Zustimmung in %) (Kuhnke & Skowronek, 2011, 48) BVJ PS BvB viele gemeinsame Freizeitaktivitäten 31 72 39 gutes Verhältnis zu den Teilnehmern 91 94 96 gutes Verhältnis zu den Lehrkräften 88 94 81 unter den Lehrkräften gab es Vertrauensperson 48 75 53 von Lehrkräften ungerecht behandelt 29 20 28