Steuerungsmodell im Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten



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Transkript:

Steuerungsmodell im Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten Grundlagen der Steuerung Verwaltungshandeln orientiert sich an dem in Gesetzen formulierten politischen Willen, ausgeformt durch die Regierungspolitik. Die für eine Legislaturperiode gültige Zielsystematik wird von den politischen Programmen (Parteiprogrammen, Regierungsprogrammen u.ä.) abgeleitet. Das Handeln der Verwaltung trägt zur Umsetzung des politischen Willens bei und kann somit in das gemeinsame Zielsystem eingeordnet werden. Damit ist eine zielorientierte und ganzheitliche Steuerung der Berliner Verwaltung gewährleistet. Für die Steuerung über Ziele konzipierte das Landeseinwohneramt ein Steuerungsmodell und wählte den Kegel als plakatives Modell. Die horizontalen Schichten des Kegels spiegeln das hierarchische Ordnungssystem wider. Die unterschiedlichen Hierarchieebenen (Steuerungsebenen) verfolgen Ziele in abgestuften Detaillierungsgraden. Steuerungsebenen Ziele müssen operationalisierbar werden. Nur dann sind sie messbar. Zum Controlling bedarf es einer exakten Beschreibung, an Hand welcher Kriterien die Zielerreichung gemessen wird: die Erfolgsindikatoren. Mit Hilfe von Kennzahlen, ausgedrückt in Ziel- und Ist-Werten, werden die Erfolgsindikatoren objektiviert und nach außen transparent. Sie schaffen damit Voraussetzungen für organisations- und periodenübergreifende Vergleiche. Die definierten Zielvorgaben dienen als Basis für ergebnisorientierte Maßnahmenplanungen und kompetente Steuerung. Die permanente Überprüfung der Auswirkungen von Maßnahmen auf die zu erzielenden Werte (Ziel-Ist- Vergleich) und das Einsetzen von Konsequenzen bei auftretenden Abweichungen garantieren die Zielerreichung.

Zielebenen Führungskräfte benötigen aggregierte und steuerungsrelevante Informationen. Eine zielorientierte Steuerung erfordert auf jeder Ebene angepasste Führungsinformationen. Für die politische Ebene werden Informationen mit hohem Aggregationsgrad benötigt (Globalsteuerung). Für die Steuerung auf den unteren Ebenen sind umfangreichere, weniger komprimierte Informationen notwendig (Detailsteuerung). Für eine ganzheitliche Steuerung müssen auf allen Ebenen die Wechselwirkungen der Zielerreichung auf andere Organisationsziele beachtet werden. Ein Steuerungsinstrument in diesem Zusammenhang ist die Balanced Scorecard, welches die bedeutendsten Managementziele eines Unternehmens abbildet und in Zieldimensionen systematisiert. Diese Zieldimensionen gelten als allgemeingültig. Auf die Begriffswelt der öffentlichen Verwaltung übertragen werden sie Auftragserfüllung, Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit sowie Wirtschaftlichkeit genannt. Auftragserfüllung Kundenzufriedenheit Wirtschaftlichkeit Mitarbeiter/innenzufriedenheit Balanced Scorecard Zusammenhang zwischen den Steuerungselementen Die Ebene des Politikfeldes bestimmt die poli-tische Schwerpunktsetzung. Von diesem poli-tischen Willen ausgehend werden Leitlinien für das Verwaltungshandeln entwickelt - zunächst in Form von überwiegend abstrakten strategischen Zielen. In der Regel handelt es sich dabei um behördenübergreifende Ziele. Das bedeutet, dass alle Verwaltungseinheiten, die zur Erfüllung eines definierten strate-gischen Ziel beitragen, der politischen Gesamtsteuerung unterliegen. Die Erfolgsindikatoren auf dieser Ebene müssen deshalb in der Lage sein, die gesamtgesellschaftlichen Wirkungen aller Aktivitäten zu einem gemeinsamen strate-gischen Ziel abzubilden. Operative Ziele konkretisieren strategische Ziele. Diese behördenspezifischen, konkreten Ziele dienen der Steuerung einer Verwaltungseinheit. Sie haben deshalb wesentliche Bedeutung für die obere Führungsebene einer Behörde. Die zu einem operativen Ziel verabredeten Indikatoren weisen den Gesamterfolg einer Verwaltungseinheit aus, der über die konkrete, anteilig erbrachte Leistungserstellung hinausgeht. Der im Landeseinwohneramt eingeführte und praktizierte Zielvereinbarungs- und interne Steuerungsprozess findet ausschließlich auf dieser und der nachfolgenden Produktebene statt. Die operativen Ziele sind durch ihre Produkte und ggf. Projekte konkretisiert. Auf dieser detaillierten Ebene werden Indikatoren und Kennzahlen festgelegt, die in der Lage sind, den Beitrag des jeweiligen Produktes zur Zielerreichung aufzuzeigen. Im Gegensatz zu den oberen Ebenen werden hier die zu erbringenden Qualitäten und Quantitäten genau vorgegeben. Die so konkretisierten Vorgaben übernehmen die Funktion der in der Privatwirtschaft funktionierenden Gesetze von Angebot und Nachfrage. Derjenige Verhandlungspartner der Zielvereinbarung, der der höheren Steuerungsebene angehört, muss in einem System der outputorientierten Steuerung die Rolle eines Ersten Nachfragers einnehmen, der vor dem Hintergrund eines begrenzten Gesamtbudgets hohe Qualität und einen möglichst großen Output anstrebt. Hier finden sich die Schnittstellen zur Kosten-/Leistungsrechnung. Hier liegt die Steuerungsebene der Produkt- und Projektverantwortlichen. Die Vorgaben zu ihren Produkten und Projekten müssen von ihnen erzielt, Abweichungen verantwortet werden.

Externer Leistungsstrang Die vertikale Sicht auf dieses Schichtenmodell vereinigt ministerielle Geschäftsfelder, Produkte und Projekte, operative und strategische Ziele - soweit sie einem gemeinsamen politischen Ziel dienen zu einem Leistungsstrang. Leistungsstränge ermöglichen eine verwaltungsübergreifende Betrachtung und geben Anregungen für Kommunikations- und Strukturoptimierungen. Dieses Modell ermöglicht nicht nur eine optimierte und effiziente Verwaltungsteuerung, es bietet auch die Basis für eine outputorientierte Budgetierung. Die derzeitige Finanzsituation im Land Berlin erfordert zielgenauere Entscheidungen über die Ressourcenverteilung. Eine zukünftige Budgetierung über strategische Ziele bietet erstmalig die Möglichkeit, die zugewiesenen finanziellen Mittel mit Verwaltungsleistungen bzw. erfolgen zu verknüpfen. Gleiche Prinzipien für externe und interne Steuerung Die Steuerung über den externen Leistungsstrang und die Steuerung der internen Querschnittsaufgaben ähneln sich. Sie werden in dem Modell durch den externen und internen Kegel dargestellt. Die Querschnittsaufgaben beschreiben die internen Aufgaben der gesamten Berliner Verwaltung, die als Basis für externe Leistungserstellung von der Organisation erbracht werden müssen. Es handelt sich dabei um folgende vier Themenfelder: Organisationsentwicklung, Personal-, Facility- und Finanzmanagement. Interner Leistungsstrang Für diese Themenfelder lassen sich ebenso strategische und operative Ziele für die jeweilige Steuerungsebene definieren. Im Unterschied zu den externen Leistungssträngen gelten diese Ziele für alle Verwaltungsbereiche gleichermaßen. Diese Vorgaben zu den wichtigsten Ressourcen der Gesamtorganisation müssen alle Führungskräfte bei der Steuerung beachten und durch einheitliche Indikatoren nachweisen. Darüber hinaus wird in der internen Steuerung die Zieldimension Mitarbeiterzufriedenheit organisationsbezogen, damit produktübergreifend, betrachtet und abgerechnet.

Zu den internen operativen Zielen werden von Serviceeinheiten oder anderen Anbietern Dienstleistungen (interne Produkte) angeboten. Die Steuerung der internen Serviceprodukte erfolgt nicht wie bei den externen Produkten über die vertikale Steuerung, sondern horizontal auf der untersten Ebene. Die LuV, die für die Erstellung der externen Produkte interne Vorleistungen beanspruchen, treten als Auftraggeber gegenüber den Serviceeinheiten auf. In Servicevereinbarungen werden die Bedingungen der Leistungserstellung formuliert. Die Überprüfung der geleisteten Qualität obliegt dem LuV als Auftraggeber. Für schlecht geleistete Dienste muss die Serviceeinheit mit Budgetkürzungen durch das LuV bzw. Auftragsrückgängen rechnen. Diese horizontale Steuerung stärkt den Dienstleistungsgedanken in den Serviceeinheiten und fördert somit die Qualität und die Effizienz der internen Dienstleistungen. Parallelen zur Aufbauorganisation Die Zielebenen spiegeln sich in der Kommunikation zwischen den Entscheidungsebenen wider. Die Leitung eines Senats-Ressorts verständigt sich mit ihren Abteilungsleitern und den Leitungen der nachgeordneten Behörden zu strategischen und operativen Zielen. In den darunter liegenden Ebenen werden die Zielvereinbarungen durch ausgewählte Produkte angereichert. Die interne Steuerungsdiskussion im Landeseinwohneramt beschränkt sich auf die Vereinbarung von operativen Zielen und deren Produkten. Die beteiligten Abteilungen haben LuV-Status. Senator/in Staatssekretär/in Senatsverwaltung Abteilungsleitung 1 Senatsverwaltung Abteilungsleitungen Landesamt X Behördenleitung Leitung des Steuerungsdienstes Abteilung 1 Abteilung n Serviceeinheit Zielvereinbarung zwischen den Hierachieebenen Zyklen der Steuerung Die Periode eines Steuerungszyklus entspricht einem Kalenderjahr. Der Zyklus beginnt mit der Zielvereinbarung, zunächst als interner Kommunikationsprozess. Dazu schlagen die Leitungen der LuV und Serviceeinheiten aus ihrer Kenntnis des Verlaufs früherer Perioden geeignete Erfolgsindikatoren für die aktuelle Periode, die den Zieldimensionen der operativen Ziele und Produkte zugeordnet werden, sowie die entsprechenden Kennzahlen (als Zielwerte) vor. Der Steuerungsdienst moderiert den Verhandlungsprozess. Die Zielwerte werden mit dem Behördenleiter abgestimmt und münden in einer Zielvereinbarung mit der aufsichtsführenden Senatsverwaltung. Zu diesem Zeitpunkt wechselt die Kommunikation von einem bottom-up zu einem top-down Prozess. Aus Vorschlägen werden nach der Diskussion Vorgaben, die dann wiederum vom Behördenleiter in Direktiven für die LuV bzw. Serviceeinheiten in Form von internen Zielvereinbarungen umgesetzt werden. Der Zielvereinbarungsprozess ist damit abgeschlossen. Zum Ende eines Quartals werden die Leitungen der LuV und Serviceeinheiten aufgefordert, Quartalsberichte zu erstellen. Diese beschränken sich auf die Erhebung der Kennzahlen-Ist-Werte. Die Kennzahlen zu den internen Zielen (Themenfelder Personal-, Facility- und Finanzmanagement) dienen einem Querschnittscontrolling. Der Steuerungsdienst schätzt Zielerreichung und Abweichung ein und gibt gegebenenfalls methodische Empfehlungen. Diese Einschätzung wird von den LuV beantwortet und kommentiert, Empfehlungen werden ggf. in Maßnahmen bzw. in Maßnahmenplanungen umgesetzt.

Wirkungen messen u.a. Quartalsbericht Ziele verabreden Zielvereinbarungen Ergebnisse bewerten, ggf. Maßnahmen ergreifen Einschätzung des StD Steuerungskreislauf Durch die Wiederholung des Controllingkreislaufes nach jedem abgelaufenen Quartal werden steuernde Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft. Die Quartalsberichte als auch die Einschätzungen berücksichtigen sowohl das vergangene Quartal als auch den gesamten Berichtszeitraum seit Jahresbeginn. Die Entwicklung der Kennzahlen innerhalb eines Jahres hat Konsequenzen für die Zielvereinbarungen der Folgejahre. Effekte des Steuerungssystems Zielvereinbarungsprozess und Controlling-Zyklen ermöglichen die Steuerung auf Abstand. Berichtspflichten minimieren sich auf strategisch relevante Themenfelder und auf Kennzahlenlieferungen. Die Qualität von Managementleistungen und von Kriseninterventionen wird auf Grund ihrer Auswirkungen auf die Zielerreichung bewertet und abrechnungsfähig. Aus Sicht der Personalentwicklung bietet sich die Chance der Motivation des mittleren Managements, bewusst in die Rolle des Produktverantwortlichen einzutreten. Durch eine geschickte Steuerung trägt es unmittelbar zur Zielerreichung bei. Der Steuerungskreislauf zeigt gelungenes Management, aber auch Fehlentwicklungen frühzeitig auf. Er initiiert die Verbreitung von best-practice- Lösungen. Die Leitungen der LuV und Serviceeinheiten erhalten ein messbares, direktes Feedback auf ihre Managementmaßnahmen. Die Balanced Scorecard macht deutlich, dass Erfolge sich in den vier Zieldimensionen bewegen. Erfolge werden vielschichtiger, aber planbar. Entscheidungshilfen sichern kompetente Steuerung. Personal- und Organisationsentwicklung verzahnen sich. Vision Steuerungssysteme werden heute an ihren Potenzialen für ein ziel- und wirkungsorientiertes Controlling gemessen. Strukturen und Kommunikationsbeziehungen dieses Modells lassen diese Weiterentwicklung zu. Lediglich die Kennzahlenfindung müsste den Schritt hin zu Effizienz und Effektivität vollziehen. Ein Messen der Wirkungen, nicht Messen und Zählen der erbrachten Ergebnisse oder Dienstleistungen und der Form ihrer Erbringung wäre eine folgerichtige Fortentwicklung. Der nächste Schritt muss also sein, die Steuerung systematisch auf outcomes umzustellen. Outcome-Ziele sind die Wirkungen, die mit den politischen Aktivitäten erzielt werden sollen. Eine andere Form der Fortentwicklung wäre ein einheitliches Steuerungsmodell für die gesamte Berliner Verwaltung. Würden Leistungsstränge behördenübergreifend gebildet, entstünden weitere Anregungen zu Organisationsveränderungen, die sich an Zielen und Wirkungen orientieren. Die Gesamtsteuerung aller Organisationseinheiten, die zur Erreichung desselben Ziels beitragen, und das über alle Hierarchieebenen hinweg, könnte zu Effizienz- und Qualitätsgewinnen in der Berliner Verwaltung führen.