Fachhochschule Bielefeld in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.v. Projektleiterinnen: Prof in Dr. Barbara Knigge-Demal, FH Bielefeld Prof in Gertrud Hundenborn, dip Köln gefördert von:
Gliederung I. Die Bedeutung des Qualifikationsrahmens im Rahmen des Projektes II. Struktur und Aufbau des Qualifikationsrahmens III. Chancen des Qualifikationsrahmens für die Bereiche der Personalentwicklung
Gliederung I. Die Bedeutung des QR im Rahmen des Projektes 1. Ausgangslage und Problemaufriss 2. Ziele 3. Projektphasen 4. Relevante Fragen für der Konstruktion des QR 5. Konstituierung einer Expertenarbeitsgruppe 6. Konsequenzen für die Entwicklung des QR
Ausgangslage und Problemaufriss Veränderungen im Beschäftigungssystem der Pflege und Betreuung älter Menschen unbefriedigende Personalsituation in der Altenpflegepraxis Heterogenität der Qualifizierungsniveaus und Qualifikationsangebote unflexible Qualifizierung in der Altenpflegebildung fehlendes Referenzsystem für das Beschäftigungssystem und das Bildungssystem 4
Ziele des Projektes Entwicklung und bundesweite Konsensualisierung einer Empfehlung für einen Qualifikationsrahmen für die Unterstützung, Betreuung und Pflege älterer Menschen Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines modularisierten Qualifikationsmodells für die Niveaus: Helfer, Fachkraft, Weiterbildung (exemplarisch in NRW) Entwicklung und Veröffentlichung von Materialien zur Modularisierung 5
Ziele des modularisierten Konzeptes Transparenz und Anerkennung von Ausbildungsmodulen über ein Credit-Point-System horizontale und vertikale Durchlässigkeit in der beruflichen Bildung und hochschulischen Bildung zügige Anpassungsqualifizierung bezogen auf den beruflichen Wandel der Aufgaben- und Handlungsfelder Erleichterung des Wiedereinstiegs in die Ausbildung / in den Beruf nach einer Familienphase 6
Projektphasen Phase A: Entwicklung Qualifikationsrahmen Phase B: Entwicklung Modulkonzept und Module Phase C: Implementierung des Modulkonzepts / der Module Phase D: Evaluation Phase E: Erstellung von Materialien, Öffentlichkeitsarbeit 7
Fragen zur Konstituierung des Qualifikationsrahmens Welche Ziele sind mit der Operationalisierung eines Qualifikationsrahmens zu erreichen? Welche Strukturen (und Deskriptoren) sollen genutzt werden? Welcher Grad der Konkretisierung soll erreicht werden? Welche Arbeitsweise ist zielführend? Welche Institutionen / Personen sind einzubinden? 8
Konstituierung einer Expertenarbeitsgruppe Die Konstituierung einer Expertenarbeitsgruppe Mehrperspektivität Legitimation Die Expertengruppe umfasst derzeit ca. 100 Vertreter und Vertreterinnen. Hierdurch sollen die Perspektiven aller in die Diskussion einbezogen werden, die von den Folgen des Qualifikationsrahmens betroffen sind. 9
Konsequenzen für einen Qualifikationsrahmen Transparenz bezüglich der Unterschiede in den Verantwortungsbereichen, Arbeitsaufgabenbereichen und Qualifikationsprofilen Berücksichtigung formell und informell erworbener Kompetenzen klare Regelung der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren 10
Gliederung II Struktur und Aufbau des Qualifikationsrahmens 1. Niveaus 2. Verantwortungsbereiche 3. Aufgabenbereiche 4. Merkmale der Qualifikationsprofile
Struktur und Aufbau des Qualifikationsrahmens Referenzmodelle der Europäische Qualifikationsrahmen, der Deutsche Qualifikationsrahmen sowie der Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse 12
Entwurf: Qualifikationsrahmen für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen Beschreibung der Niveaus 1 bis 8 Verantwortungsbereiche Aufgabenbereiche und deren Komplexität zur exemplarischen Verdeutlichung erforderliches Wissen und Können sowie die damit verbundenen Transferleistungen Bezüge zum EQR, DQR und QR Deutsche Hochschulabschlüsse 13
Struktur und Aufbau des Qualifikationsrahmens Qualifikationsniveau Verantwortungsbereich Beispielhafte klientenzentrierte Aufgaben Aufgabenbereiche Beispielhafte teamorientierte Aufgaben Beispielhaftes Wissen Wissen und Können Beispielhaftes Können Bezugnahme EQR, DQR und OR Deutsche Hochschulabschlüsse 14
Verantwortungsbereich Merkmale des Verantwortungsbereichs Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum Verpflichtungen gegenüber der Einrichtung / dem sozialen Netzwerk Verpflichtungen gegenüber dem Klienten Rechenschaftspflicht gegenüber der Gesellschaft 15
Aufgabenbereiche Merkmale der beispielhaften Aufgaben Handlungsspielräume Komplexität der Anforderungen Kernaufgaben des Qualifikationsniveaus Anspruch an Transferleistungen 16
Merkmale der Qualifikationsprofile Wissen stellt Erfahrungen, Kenntnisse, Fakten oder Theorien dar, die vorhanden sein sollten, um den Anforderungen auf dem jeweiligen Qualifikationsniveau entsprechen zu können. (vgl. EQR & DQR) Können beschreibt Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zur Umsetzung von Wissensbeständen in konkrete Handlungen / Tätigkeiten erforderlich sind. (vgl. DQR) 17
Kristallisationspunkte der Qualifikationsniveaus 1 bis 4 Verantwortung für die Alltagsbegleitung zur Erhaltung der Selbstständigkeit Verantwortung für die persönliche Assistenz des Klienten Verantwortung für die Durchführung delegierter pflegerischer Aufgaben Selbstständigkeit Klienten pflegerischer Verantwortung für die Steuerung des Pflegeprozesses 18
Kristallisationspunkte der Qualifikationsniveaus 5 bis 8 Verantwortung für ausgewählte Klientengruppen oder spezifische Pflegeanlässe Verantwortung für die Steuerung von komplexen Pflegeprozessen und (kleinen) Teams Verantwortung für die Steuerung von Prozessen in Einrichtungen des Beschäftigungsbereichs Verantwortung für die Steuerung von wissenschaft- lichen Aufgaben 19
Grundsätzliche Einstellungen und Werthaltungen 1 2 3 4 5 6 7 8 Toleranz, Empathie, Wertschätzung und Selbstreflexion 20
Qualifikationsrahmen und Personalentwicklung Die Chancen eines (sektoralen) Qualifikationsrahmens für die Personalentwicklung 21
Drei Bereiche der Personalentwicklung Planung Bildungsprozesse Anleitung Berufsausbildung Studium Fort- und Weiterbildung Umschulung Mitarbeiterförderung Auswahl neuer MA Einarbeitung von MA Arbeitsplatzwechsel Nachfolge und Karriereplanung MA-Gespräche und Leistungsplanung Coaching, Mentoring Organisationsentwicklung Festlegung des Dienstleistungsangebots, Teamförderung, Festlegung Qualifikationsmix, Stellenbeschreibungen usw. 22
Der Qualifikationsrahmen ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Berufs- und Arbeitstätigkeit entsprechend ihres Qualifikationsniveaus mit definierten Aufgaben und Verantwortungsbereichen. Vorhersagbarkeit von beruflichen Anforderungen und Sicherheit im beruflichen Handeln. eine Argumentationsgrundlage für die Einforderung einer qualifikations- und leistungsgerechten Bezahlung. die Anerkennung formell und informell erworbener Kompetenzen zur Identifikation eines individuellen Bildungsweges. Nationale und internationale Mobilität. 23
Der Qualifikationsrahmen ermöglicht den Leitungen eine bedarfsorientierte Organisation, Steuerung und Evaluation der Arbeitsprozesse mit unterschiedlich qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. die Gestaltung von Personalentwicklungsaufgaben und die Ausrichtung des Qualifikationsmixes in multiprofessionellen Teams. 24
Nutzung des QRs in den Einrichtungen Organisationsentwicklung Phase 1: Analyse und Beschreibung der Ist-Situation (Dokumentenanalyse) Analyse der Anforderungen in den Einrichtungen vorhandene Verantwortungs- und Aufgabenbereiche Analyse der Mitarbeiterqualifikationen vorhandene (formelle und informelle) Qualifikationsprofile Beschreibung des vorhandenen Qualifikationsmix Gegenüberstellung von gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen und Qualifikationsprofile Definition der Soll-Situation 25
Einführung des QRs zur Personalentwicklung Phase 2: Personalförderung entsprechend der Einrichtungsziele Stellenbeschreibungen (siehe Verantwortungsbereiche und Aufgabenbereiche Anforderungen) Auswahl neuer MA (z.b. Assessmentverfahren auf der Grundlage des QRs, Anforderungen sowie Wissen und Können) Einarbeitung von MA (Qualifikationsniveaus: Wissen und Können, grundlegende Befähigungen) MA-Gespräche und Leistungsplanung Coaching, Mentoring Anleitung, Schulung oder Fortbildung 26
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