PSYCHIATRISCHE VERSORGUNG IN DER WOJEWODSCHAFT LUBUSKIE Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Wojewodschaft Lubuskie 2011 2015 Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz in Zielona Góra
Am 28. Dezember 2010 hat der Ministerrat das zum 18. Februar 2011 in Kraft getretene Nationale Programm zum Schutz der psychischen Gesundheit beschlossen. Das Programm gestaltet die stationäre Versorgung psychiatrisch behandelter Patienten in ein Tages sowie ambulantes Versorgungsmodell unter Berücksichtigung des psychosozialen Umfelds um. Allein im letzten Jahrzehnt stieg die Anzahl der stationär behandelten Patienten um ein Drittel, der ambulant behandelten Patienten um 50 %. Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Auf der Grundlage des Nationalen Programms wurde ein regionales Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Wojewodschaft Lubuskie 2011 2015 erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine im Einklang mit den Vorgaben des Nationalen Programms stehende tabellarische Aufstellung von Ober und Schwerpunktzielen mit vorgesehenen, von den einzelnen kommunalen Behörden und Einrichtungen umzusetzenden Aufgaben zur Gewährleistung des Schutzes der psychischen Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Wojewodschaft Lubuskie 2011 2015 Die von den kommunalen Behörden und Einrichtungen (auf Ebene des Landkreises sowie der Städte und Gemeinden) laut Planung wahrzunehmenden Aufgaben sind mit den auf Wojewodschaftsebene umzusetzenden Aufgaben vereinbar und beziehen sich auf eine Erhöhung der allgemeinen Zugänglichkeit sowie einer Verminderung der Ungleichheit im Zugang zu den unterschiedlichsten Formen einer ambulanten, das jeweilige psychosoziale Umfeld berücksichtigenden psychiatrischen Versorgung. In den Vorgaben des Lebuser Programms fanden die auf kommunaler Ebene geplanten Vorhaben bzw. beschlossenen Programme Berücksichtigung. Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wurden in den Landkreisen der Wojewodschaft Lubuskie Teams gebildet und Maßnahmen zu den einzelnen Zielsetzungen geplant. Die Grundlage hierzu bildete eine Diagnose der psychiatrischen Versorgung; darüber hinaus wurden Prioritäten und Aufgaben des auf Wojewodschaftsebene wirkenden Teams aktualisiert, um eine Umsetzung der aus dem Nationalen Programm resultierenden Aufgabenstellungen zu gewährleisten. In Ergänzung zur Lebuser Strategie zum Schutz der Gesundheit 2010 2013 wurde eine sich den Belangen der psychischen Gesundheit widmende Strategie entwickelt.
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Das Kompetenzteam zur Erstellung dieser Strategie für die Wojewodschaft Lubuskie wird die Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Programms zum Schutz der psychischen Gesundheit in der Wojewodschaft Lubuskie koordinieren. Das Team wird von Prof. Dr. habil. Andrzej Rajewski, Berater des Wojewoden im Bereich Kinder und Jugendpsychiatrie, geleitet.
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung in der Wojewodschaft Lubuskie: Stationäre Versorgung: * Wojewodschaftsfachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Cibórz * Öffentliche Fachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Międzyrzecz * Öffentliches Wojewodschaftskrankenhaus in Gorzów Wlkp. * Behandlungszentrum für Abhängigkeitserkrankungen Nowy Dworek * Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche in Zabór * Katholisches Reha und Resozialisierungszentrum für Jugendliche Anastasis in Strychy * 105 Militärkrankenhaus mit Ärztehaus in Żary Ambulante Versorgung: * 29 nichtöffentliche Gesundheitseinrichtungen * 1 Fachärzte Praxis Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Allgemeine Psychiatrie: Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie geringfügige Unterversorgung mit Klinikbetten in der Wojewodschaft; Ausbau von Stationen in psychiatrischen Kliniken einschränken; Einrichtung psychiatrischer Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern (Zielona Góra, Nowa Sól, Żagań) Ausrichtung von Stationen in psychiatrischen Kliniken in folgende Richtungen: Psychogeriatrie, Rehabilitation, Behandlung von Psychosen und affektiven Störungen, Behandlung der ersten und weiterer schizophrener Episoden. Alkoholtherapie: Erhöhung der Anzahl von Therapieplätzen bei gleichzeitiger Verringerung des Angebots an Entgiftungsplätzen; abzuwägen ist, ob eine therapeutische Abteilung für Alkoholabhängige einzurichten ist, die gerichtlich zu einer Alkoholtherapie verurteilt wurden (diese sind 2 Jahre gültig, gegenwärtig ist die Wartezeit etwas länger). Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Kinder und Jugendpsychiatrie: die Anzahl der Therapieplätze für Kinder und Jugendliche ist ausreichend; angebracht ist weitere Streuung ambulanter Versorgungsleistungen sowie der Tages und ambulanten Versorgung im psychosozialen Umfeld der Patienten; verstärkte Sorge um eine Gewinnung von Fachkräften für die Patientengruppe sowie Erhöhung der Anzahl von Beratungsstellen. Drogentherapie ein gewisses statistisches Überangebot ist aufgrund der Gefährdung sowie einer erheblichen Patientenwanderung (von außerhalb der Region) begründet; die Anzahl der stationären Plätze kann künftig aufgrund eines Ausbaus der ambulanten Versorgung verringert werden. Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Beratungs, Betreuungs und Behandlungseinrichtungen statistisches Überangebot an Plätzen für Bürgerinnen und Bürger der Region; mögliche Verringerung dieses Überangebots bei gleichzeitig verstärkten Maßnahmen im Bereich der Sozialfürsorge sowie Schaffung von Tagesversorgungseinrichtungen; Betreuungs und Behandlungszentren sollten bei psychiatrischen Kliniken eingerichtet werden bzw. in ihre Trägerschaft übergehen Fehlende sog. Hostels für Menschen mit psychischen Störungen In der Wojewodschaft gibt es kein diesbezügliches Überangebot an Versorgungsplätzen: ein Beschluss über eine Verringerung des psychiatrischen Betreuungs und Behandlungsangebots in der Region ist u. a. aufgrund von für sie günstigen Patientenwanderungen nicht zu treffen Verhältnis von stationärer und ambulanter psychiatrischer Versorgung: aufgrund bestehender Defizite in der ambulanten Versorgung ist eine Verringerung stationärer Plätze nicht in Erwägung zu ziehen (dies könnte eine Gefährdung für die Bürgerinnen und Bürger der Woj. darstellen). Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Rahmenprogramm zum Schutz der psychischen Gesundheit für die Woj. Lubuskie Prioriäten der psychiatrischen Versorgung in der Wojewodschaft Lubuskie: Ausbau der ambulanten psychiatrischen Versorgung sowie der Tagesversorgung; Erweiterung des Betreuungs und Versorgungsangebots für Kinder, Jugendliche und ihre Familien; Verbesserung der allgemeinen Bedingungen in den Krankenhausstationen; Gründung von lokalen Kriseninterventionszentren (Hilfe und Beratung bei Gefährdungen der psychischen Gesundheit); Gründung lokaler Zentren für psychische Gesundheit (Gewährleistung einer komplexen stationären und nicht stationären Versorgung) in Landkreisen und Städte mit über 50.000 Einwohnern, d.h. die Landkreise Gorzów Wlkp., Krosno Odrzańskie, Międzyrzecz, Nowa Sól, Świebodzin, Zielona Góra, Żagan, Żary sowie die beiden regionalen Hauptstädte. Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie Abteilung für Gesundheitsschutz
Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung Plätze in Abteilungen für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie einschl. Abhängigkeitserkrankungen sowie in nicht öffentlichen Gesundheitszentren in der Wojewodschaft Lubuskie; Stand: 31.12.2010 Einzelaufstellung Plätze 2010 insgesamt Anzahl der Abteilungen Anzahl der Plätze in öffentlichen Gesundheitszentren Anzahl der Plätze in nicht-öffentlichen Gesundheitszentren Wojewodschaft Lubuskie 31.12.2009 1.193 Wojewodschaft Lubuskie 31.12.2010 1.222 davon in: öffentlichen Einrichtungen 1.165 nicht-öffentlichen Einrichtungen 57 Abteilungen bzw. Stationen zur Behandlung von psychischen und Abhängigkeitserkrankungen allgemeine Psychiatrie 354 10 354 0 Kinderpsychiatrie 40 1 40 0 psychiatrische Rehabilitation 20 1 20 0 Jugendpsychiatrie 45 1 45 0 Behandlung neurotischer Störungen 30 1 30 0 Kinder- und Jugendpsychiatrie 20 1 20 0 Psychogeriatrie 30 1 30 0 forensische Psychiatrie einschl. Sicherungsverwahrung 81 2 81 0 forensische Psychiatrie einschl. Sicherungsverwahrung Jugendlicher 30 1 30 0 Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen 15 1 0 15 Entgiftungskuren (Alkoholabhängigkeit) 55 3 55 0 Alkoholtherapie 115 2 115 0 Drogentherapie 60 1 60 0 Entgiftungskuren (Drogenabhängigkeit) 20 1 20 0 Rehabilitation bei Abhängigkeiten von psychoaktiven Substanzen 205 2 205 0 Reha-Zenrum für drogen- und alkoholabhängige Kinder und Jugendliche 30 1 0 30 Abteilung für Drogen- und Alkoholabhängige mit psychischen Erkrankungen 25 1 25 0 nicht-stationäre Einrichtungen Hostel für Drogen- und Alkoholabhängige 47 3 35 12 Anzahl der Abteilungen und Stationen 34 1.165 57 Urząd Marszałkowski Województwa Lubuskiego Departament Ochrony Zdrowia
Die Wojewodschaft Lubuskie ist (gemäß Gesetz über das Gesundheitswesen) Träger von gleich 5 Einrichtungen zum Schutz der psychiatrischen Versorgung in der Wojewodschaft: Wojewodschaftsfachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Cibórz
Öffentliche Fachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Międzyrzecz
Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche in Zabór
RAHMENPROGRAMM ZUM SCHUTZ DER PSYCHISCHEN GESUNDHEIT FÜR DIE WOJEWODSCHAFT LUBUSKIE 2011-2015, GEMÄß VERORDNUNG DER MINISTERRATES vom 28. Dezember 2010 über die Aufstellung eines Nationalen Programms zum Schutz der psychischen Gesundheit AUFSTELLUNG DER OBER- UND SCHWERPUNKTZIELE DES NATIONALEN PROGRAMMS ZUM SCHUTZ DER PSYCHISCHEN GESUNDHEIT Oberziel 1: Förderung der psychischen Gesundheit und Prävention psychischer Störungen Schwerpunktziele: 1.1. Stärkung des Bewusstseins für die Bedeutung der psychischen Gesundheit sowie Herausbildung von Verhaltensweisen und Lebensstilen, die der psychischen Gesundheit förderlich sind einschl. Herausbildung von Fähigkeiten, bei psychischen Belastungen und Beanspruchungen eigenständig Bewältigungsstrategien zu entwickeln 1.2. Prävention psychischer Störungen 1.3. stärkere soziale Integration von Personen mit psychischen Störungen 1.4. Schaffung eines in psychischen Krisen unterstützend eingreifenden Beratungs- und Hilfssystems Oberziel 2: Gewährleistung einer umfassenden und allgemein zugänglichen gesundheitlichen Betreuung einschl. weiterer Formen der für ein Leben im familiären und sozialen Umfeld erforderlichen Betreuung von Personen mit psychischen Störungen Schwerpunktziele: 2.1. Verbreitung eines ambulanten Versorgungsmodells der gesundheitlichen Betreuung 2.2. Verbreitung verschiedenster Formen der Sozialhilfe sowie des sozialen Rückhalts 2.3. berufliche Aktivierung von Personen mit psychischen Störungen 2.4. Koordinierung unterschiedlichster Betreuungs- und Hilfsformen
Am 9. Oktober wurde der Internationale Tag der psychischen Gesundheit begangen. In der Wojewodschaft Lubuskie lag der Akzent hierbei vor allem auf der Prävention psychischer Erkrankungen. Fachärzte trafen sich mit Jugendlichen aus Mittelschulen und Gymnasien und führten kostenlose Tests sowie psychologische und therapeutische Konsultationen durch; der Schwerpunkt lag dabei auf Strategien der Stress und Problembewältigung. An den diesjährigen, vom Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie in Zielona Góra veranstalteten Aktionen anlässlich des Welttags der psychischen Gesundheit nahmen 400 Schüler aus 18 Schulen teil.
Mit den Jugendlichen trafen sich Fachärzte der Fachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Międzyrzecz, der Wojewodschaftsfachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Cibórz, des Behandlungszentrums für Abhängigkeitserkrankungen Nowy Dworek sowie des Behandlungszentrums für Kinder und Jugendliche in Zabór. Den Schülern wurden Bücher bekannter Psychologen wie Teenie, plage Dich nicht mit Kleinigkeiten von R. Carlson, Im Dschungel des Lebens von B. Pawlikowska sowie Für Dich und andere von M. Monety Malewska überreicht. Ein Teil der Bücher wurde ebenso den Schulbibliotheken übergeben, um sie den Jugendlichen und Pädagogen zur freien Verfügung zu stellen.
Die anlässlich des jährlich begangenen Internationalen Tags der psychischen Gesundheit ergriffenen Maßnahmen konzentrieren sich auf die unterschiedlichsten Aspekte der psychischen Gesundheit. Dieses Aktionstag gibt es auf Initiative der World Federation for Mental Health bereits seit 1992. Seit dieser Zeit werden in über 100 Ländern alljährlich Aktionen mit Symbolcharakter veranstaltet. Das Motto des diesjährigen Aktionstags lautete: Schwung geben: Investieren in seelische Gesundheit. In der Wojewodschaft Lubuskie wurde dieser Aktionstag im Einklang mit dem RAHMENPROGROGRAMM ZUM SCHUTZ DER PSYCHSICHEN GESUNDHEIT FÜR DIE WOJEWODSCHAFT LUBUSKIE 2011 2015, das im Einklang mit den Vorgaben der Verordnung des Ministerrates vom 28. Dezember 2010 über die Aufstellung eines Nationalen Programms zum Schutz der psychischen Gesundheit erarbeitet wurde, geplant und durchgeführt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf einem der Oberziele, das sich der Förderung der psychischen Gesundheit und Prävention psychischer Störungen zuwendet sowie der Umsetzung des Ziels, das Bewusstsein für die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu stärken und Fähigkeiten herauszubilden, bei psychischen Belastungen eigenständig Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit
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