Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Transkript:

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Anna-Kristin Brettschneider, Robert Koch-Institut, Berlin Dr. Ute Ellert, Robert Koch-Institut, Berlin Dr. Liane Schenk, Charité Universitätsmedizin, Berlin 3. Symposium Migration und Prävention Wien, 26. Februar 2015

Gliederung 1. Hintergrund 2. Die KiGGS-Studie 3. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in KiGGS 4. Soziodemographische Merkmale nach Migrationshintergrund 5. Übergewicht und Adipositas nach Migrationshintergrund 6. Fazit und Schlussfolgerung

Hintergrund In Deutschland wachsen ca. 30% (nach Mikrozensus 2009) der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Familien mit Migrationshintergrund auf Zum großen Teil sind sie nicht selbst nach Deutschland zugewandert, sondern in der zweiten oder auch dritten Generation einer zugewanderten Familie geboren Migrationshintergrund prägt in spezifischer Art ihre Lebenswelt und gesundheitliche Lage Unterschiedliche kulturelle, religiöse und sprachliche Hintergründe

Hintergrund Unterschiede je nach Herkunftsland, Geschlecht, Alter, Sozialstatus und Aufenthaltsdauer bzw. Einwanderergeneration Beeinflusst Verhalten (z.b. Peer Group oder Schule) Ungünstiges Gesundheitsverhalten schlechterer Gesundheitszustand Beispiele Mundgesundheitsverhalten, körperliche Aktivität, Ernährung Tabak- und Alkoholkonsum Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken innerhalb der Migrantenpopulation ungleich verteilt Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Hintergrund Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind überproportional häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund Schuleingangsuntersuchungen in Deutschland Internationale Studien KiGGS-Studie Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Die KiGGS-Studie KiGGS - Kinder und Jugendgesundheitssurvey Ziel: umfassende und repräsentative Informationen zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren in Deutschland zu erheben Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Überblick über Kennzahlen und Charakteristika Stichprobenziehung Mai 2003 Mai 2006 17.641 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 17 Jahren 167 Untersuchungsorte Zufallsauswahl aus dem Einwohnermelderegister

Überblick über Kennzahlen und Charakteristika Untersuchungsprogramm Das nach Altersgruppen gestaffelte Untersuchungsprogramm bestand aus: schriftlicher Befragung der Eltern und der Jugendlichen von 11-17 Jahren Medizinischen Untersuchungen und Tests computergestütztes ärztliches Elterninterview Blut- und Urinprobe CAPI

Überblick über Kennzahlen und Charakteristika Gegenstand der Untersuchung körperliche Beschwerden und Befindlichkeit akute und chronische Krankheiten Behinderungen Gesundheitsrisiken und Unfälle psychische Gesundheit: Verhaltensauffälligkeiten, Lebensqualität, Schutzfaktoren Ernährung, Essstörungen und Adipositas Gesundheitsverhalten und Freizeitaktivitäten Medikamentenkonsum, Impfstatus, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen Körpermaße motorische Leistungsfähigkeit Sehvermögen Blutdruck Blut- und Urinparameter Schilddrüsensonografie

Übergewicht und Adipositas Größe und Gewicht wurden standardisiert gemessen Klassifikation des Gewichtsstatus wurde die von der Referenzbevölkerung nach Kromeyer- Hauschild verwendet (KROMEYER-HAUSCHILD ET AL. 2001) Übergewichtig (>90.Perzentil bis <97.Perzentil) Adipös ( 97.Perzentil) HIER: Übergewicht inklusive Adipositas (>90.Perzentil) Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Migrationsspezifisches Vorgehen Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

KiGGS-Operationalisierung

KiGGS-Operationalisierung Kasachstan Russland

KiGGS-Operationalisierung 1992 Russisch

KiGGS-Migrantenvariablen Geburtsland von Mutter und Vater Einreisejahr von Mutter und Vater Aufenthaltsdauer Einwanderergeneration Einreisealter Muttersprache(n) Deutschkenntnisse Staatsangehörigkeit von Mutter und Vater Aufenthaltsstatus (gesichert/ungesichert) Migrantengruppenzugehörigkeit

KiGGS-Migrationsstatus (Definitionen) Beidseitiger Migrationshintergrund: Beide Elternteile sind in einem anderen Land geboren und/oder nichtdeutscher Staatsangehörigkeit oder Kind ist selbst zugewandert und mindestens ein Elternteil ist im Ausland geboren 16 Einseitiger Migrationshintergrund (binational): Ein Elternteil ist nicht in Deutschland geboren und/oder nichtdeutscher Staatsangehörigkeit

KiGGS-Migrationsstatus (gewichtet) And. Staatsangehörigkeit 8,6 % 1.522 And. Geburtsland 14,7 % 2.589 17 Migrant (beidseitig) 17,1 % 3.011 Binational (einseitig) 8,3 % 1.467 Migrationshintergrund 25,4 % 4.478

Migrantenpopulation nach Geburtsland der Mutter Arabisch-islamische Länder 7,7 Andere Länder 11,9 Türkei 22,3 18 Westeuropa, USA, Kanada 12,5 Ehem. Sowjetunion 16,9 Mittel- und Südeuropa 18,7 Polen 10,0

Migrationshintergrund und soziodemographische Merkmale

Migrantenanteile nach soziodemografischen Merkmalen beidseitiger Migrationshintergrund kein Migrationshintergrund 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 4.2 12.4 19.5 28.6 8.2 19.0 5.8 12.6 30.7 17.1

Vergleich von Migranten und Nicht-Migranten nach soziodemografischen Merkmalen % 40 35 30 25 20 15 10 5 Migrant Nicht-Migrant 0 Hauptschule Realschule Schultyp / -abschluss Gymnasium Mutter Arbeitslosigkeit Vater

Vergleich von Migranten und Nicht- Migranten nach soziodemografischen Merkmalen Grad der Integration Soziale Schicht n. Winkler (D2003) Gesamt hoch mittel gering Niedriger Sozialstatus Mittlerer Sozialstatus Hoher Sozialstatus % % % % % % Migrationshintergrund ohne 22,1 47,6 30,2 einseitig 78,3 8,6 13,1 27,0 42,6 30,4 beidseitig 56,3 19,3 24,5 53,7 36,3 10,0 Herkunftsland Deutschland 22,1 47,6 30,2 Türkei 55,0 22,4 22,7 70,7 24,9 4,4 Ehem. SU-Staaten* 62,8 18,5 18,6 48,2 42,3 9,5 Polen 79,6 9,9 10,5 30,1 53,5 16,3 Mittel- und Südeuropa 66,4 12,5 21,1 40,1 44,1 15,7 Westeuropa, USA, Kanada 82,1 7,9 10,0 16,0 39,5 44,4 Arabisch-islamische Länder 37,5 18,2 44,3 44,4 36,5 19,2 Restwelt Andere Länder 59,1 16,3 24,6 35,5 37,4 27,1

Übergewicht und Adipositas nach Migrationshintergrund Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Übergewichtige nach Migrationshintergrund und Geschlecht Andere Länder Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Übergewichtige nach Aufenthaltsdauer 0-5 Jahre 14,4 6-10 Jahre 12,9 11-15 Jahre 17,0 16-20 Jahre 19,4 >20 Jahre 21,4 0 5 10 15 20 25 %

Übergewichtige nach Sozialstatus und Migrationshintergrund Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Übergewichtige Mütter nach Migrationshintergrund (BMI > 25, basierend auf Selbstangaben zu Körpergröße und gewicht) Andere Länder Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Übergewichtige nach sozialem Status und Herkunftsland Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Übergewichtige nach sozialem Status und Aufenthaltsdauer Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Fazit und Schlussfolgerungen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind überproportional häufig von Übergewicht und Adipositas betroffen Trifft nicht für alle Migrantengruppen gleichermaßen zu, variiert nach Herkunftsland und Geschlecht 30 Potentielle Risikofaktoren für Übergewicht wie Übergewicht der Eltern, ungesunde Ernährung, hoher Medienkonsum bzw. geringere körperliche Aktivität sind bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund häufiger als bei Nicht- Migranten

Fazit und Schlussfolgerungen Kinder aus binationalen Familien ähneln Kindern ohne Migrationshintergrund Ursachen für häufigeres Vorkommen von Übergewicht und Adipositas bei Kindern nicht nur durch sozialen Status bedingt, sondern auch kulturell Notwendigkeit einer migrantensensiblen Prävention und Gesundheitsförderung Berücksichtigung migrantentypischer Orientierungen bei der Gestaltung von Gesundheitsangeboten Längsschnittanalysen mit Daten von KiGGS Welle 2 (2014-2016) Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015

Literatur Anna-Kristin Brettschneider Robert Koch-Institut, Berlin Übergewicht und Migration bei Kindern Wien, den 26.02.2015