Auf dem Weg zum inklusiven Unterricht Fortbildungsveranstaltung an der Grundschule Bilshausen Mittwoch, 27. Mai 2015



Ähnliche Dokumente
Übersicht. 1) Was ist Inklusion? 2) Warum Inklusion? 3) Unterstützungsbedarfe. 4) Dimensionen des gemeinsamen Lernens

Inklusionskonzept. Grund- und Hauptschule Gildehaus Schule mit Ganztagsangebot

Inklusionskonzept Grundschule Bad Bentheim

Z E U G N I S S E bei sonderpädagogischer Förderung in den integrativen Lerngruppen (5./6. Klasse)

Konzept. zur Inklusion an der Gesamtschule Oelde. (Hubbe - Cartoon)

Unser inklusiver Unterricht

Inklusion an der Cäcilienschule Grundsätze, Ziele und Praxisvorstellungen Einführungsreferat zur Auftaktveranstaltung am

Rahmenkonzept zur Teamentwicklung im Kontext inklusiver Schulentwicklung. -Entwurf-

4.1 Allgemeine Hinweise Förderschwerpunkte Bildungsgänge Förderpläne. Schulpflicht

Schule am Ludwigsberg Förderschule Lernen Sonderpädagogisches Förderzentrum

Michael Schwager. Gesamtschule Köln-Holweide

Der Weg zu inklusiven Bildungsangeboten. im Schuljahr 2018/2019

Inklusive Bildung. Informationen zum neuen Schulgesetzes für Baden-Württemberg Umsetzung - Abläufe

Kooperatives Arbeiten in multiprofessionellen Teams

Zusammen wachsen Herausforderung Inklusion gemeinsam meistern

Gemeinsames Lernen an der Sternenschule

Zeugnisse und Leistungsbewertung in integrativen Lerngruppen oder im "Gemeinsamen Unterricht" in der Sekundarstufe I

Das Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung

4.3.2 Besondere Aspekte bei zielgleicher Förderung... 4

Inklusion in der Grundschule Harpstedt. Eine Information der GS- Harpstedt und den Kita s der Samtgemeinde Harpstedt

KONZEPT ZUR EINRICHTUNG VON INKLUSIVEM UNTERRICHT

Inklusion in Ganztagsschulen: der rechtliche Rahmen. Silke Laux, AB3 1

Inklusion kann gelingen!

Klassenteam Klassenkonferenz Fachkonferenz sonderpädagogische Förderung Lehrerkonferenz...

Konzept zum Gemeinsamen Unterricht an der GGS Engelbert-Wüster-Weg

MEIN WEG VON 4 NACH 5. Informationsabend zum Übergang in die weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I

KONZEPT 2017/18. GEESTLANDSCHULE FREDENBECK Oberschule mit gymnasialem Zweig

Sonderpädagogische Förderung in der Grundschule. am Beispiel der Region Hannover Nordwest

III Organisationshilfen

Elbschule Ambulante Beratung und Unterstützung

Gemeinsames Lernen an der Möhnesee-Schule

Inklusion im Landkreis Esslingen

zur AG MSD am 28. November 2017 an der Albertus-Schule von Uhr

Herausforderungen durch eine veränderte Schullandschaft

Schulcampus Rostock-Evershagen Gymnasium und Regionale Schule im Verbund Kooperative Gesamtschule

Vorlesung Einführung in die Schulpädagogik WS 2009/10 Modul 3: Ebenen professionellen Lehrerhandelns

Vorlesung Einführung in die Schulpädagogik WS 2010/11 Schwerpunkt 3: Ebenen professionellen Lehrerhandelns

Schulrechts-Crashkurs für GEW-VL Leistungsbeurteilung

TEAMTEACHING. im inklusiven Unterricht

Niedersächsischer Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18/1805

Modul 3: Ebenen professionellen Lehrerhandelns

Herzlich willkommen! B. Streese, M. Palm

Herzlich Willkommen!

Bereits jetzt finden sich im Leitbild der Oberschule Lachendorf die entscheidenden Werte, Ziele und Visionen zur Gestaltung einer inklusiven Schule:

Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung

Sonderpädagogik in Bewegung

INKLUSIVE SCHULE. Fröndenberg

Handreichung für Eltern

Konzeptionelle Merkmale und Gestaltungselemente inklusiver Schulentwicklung

Inklusion von Grenzen, Chancen und Mühen Überblick über die Region zu Ihren Fragen!

Partizip -Ein Überblick

Handreichung Herausforderndes Verhalten (Modul D) Ausgangslagen an Schulen Ziele Aufbau Inhalte

Begründung des Regierungsentwurfs zu 2 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule, Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen

Expertengruppe Inklusion am GSG Fr, 31. März Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule

Expertengruppe Inklusion am GSG Fr, 23. Juni Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule

Inklusive Erziehung und Bildung als Herausforderung für kommunale Behindertenpolitik

TOP 1: Begrüßung und Einführung

Schülerinnen und Schüler mit ASS - Möglichkeiten und Grenzen der Fachberatung Autismus-Spektrum-Störung im Schulamt für die Stadt Bonn

EIN WEG ZUR INKLUSION

Niedersächsisches Curriculum zur inklusiven Schule

Übersicht der Merkmale und Beispiele mit besonderem Bezug zur schulischen Inklusion

Voraussetzungen für gelingende Inklusion im Bildungssystem aus Sicht der Jugendhilfe

Lern und Entwicklungsplanung. Dokumentation der Lernbiographie von Kindern mit Unterstützungsbedarf

Inklusion an Berufskollegs und Zukunft der Förderberufskollegs Folgerungen aus den drei Inklusionsgutachten und Planungen des MSW

Erprobung von Ansätzen inklusiver Beschulung in Modellregionen. Modellregion Bobritzsch-Hilbersdorf

Auf dem Weg zur inklusiven Bildung in Niedersachsen. Fachtagung. Schulsozialarbeit in Niedersachsen. am 13. November 2013

Stellungnahme zur Verordnung des Kultusministeriums über die Feststellung und Erfüllung des Anspruchs auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot

Gemeinsam lernen. Einrichtung einer Kooperationsklasse der Heinrich- Hehrmann-Schule an der Bergwinkelgrundschule im Schuljahr 2012/2013

ZEUGNIS. für NN geboren am: 6 Ort,

9. Irseer Symposium für Kinderund Jugendpsychiatrie Verhaltensstörungen und psychische Probleme im Umfeld Schule

...lich willkommen im Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik!

Sonderpädagogische Unterstützung in der Schule

Gemeinsamer Unterricht

Inklusion. Inklusiver Unterricht und. sonderpädagogische Förderung

Das GSG auf dem Weg zu einer inklusiven Schule Dienstag, der 11. Februar 2014 Stadt Pulheim Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit

Kinder mit sprachlichen Beeinträchtigungen unterrichten

Expertengruppe Inklusion am GSG Fr, 23. September Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule

...lich willkommen im Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik!

Name des Schülers/Schülerin: Geb.Datum: Klasse: In diese Schule eingeschult: Schulart (Förderschule/Schwerpunktschule), Schülerzahl, Klassenanzahl:

Schleswig-Holstein Der echte Norden

Inklusive Bildung in Köln

Sprachheilschule des Landkreises Emmendingen SBBZ Förderschwerpunkt Sprache

Gemeinsames Lernen in Duisburg

Neue Unterrichtskonzeptionen und effektive Strukturen

Absender (aktuell besuchte Schule)

Die Behindertenrechtskonvention. Sonderpädagogik Plenumsvortrag auf der Fachtagung der KMK am in Bremen

Studienordnung für den Lehramtsstudiengang mit dem Abschluss Erste Staatsprüfung für das Lehramt Sonderpädagogik

Fortbildung für allgemeine Schulen auf dem Weg zur Inklusion

Konzept zur Inklusiven Schule in der Grundschule Schwagstorf

Vorstellung des KsF-Albatros-Schule im Rahmen der Veranstaltung Inklusive Schulentwicklung Schritt für Schritt in die Praxis

Weiterentwicklung der sonderpädagogischen Förderung an allgemeinen Schulen der Sekundarstufe I

Grundschule Hauptschule Realschule Gymnasium. Gesamtschule Sekundarschule Berufs- und Weiterbildungskollegs

INKLUSIVE SCHULE. Fröndenberg

Tabelle1. Neuropsychologische Grundlagen für Lernen und Verhalten (ES und L als 2. FSP) Vorlesung 99 BM 1.2

Inklusion an der Staatl. Schulberatungsstelle. Karin Tharandt, Staatl. Schulpsychologin, StRin FS

Netzwerk inklusiver Unterricht - WT Lehr-Lernsituationen. Quelle:

für die Ausbildungsinhalte Quartal ESE Handlungssituationen aus Handlungsfeld

Transkript:

Auf dem Weg zum inklusiven Unterricht Fortbildungsveranstaltung an der Grundschule Bilshausen Mittwoch, 27. Mai 2015 Markus Cherouny - Fachberater für sonderpädagogische Förderung und Inklusion - Förderschullehrer an der KGS Geschwister-Scholl- Gesamtschule in Göttingen - Kontakt markus.cherouny@gmail.com

Gliederung Einstieg und Themenklärung Wo stehen wir? Grundlagen und Gelingensbedingungen für inklusiven Unterrichts Leistungsbewertung - Nachteilsausgleich - Zeugnisse Material zur Differenzierung im Unterricht Organisatorisches rund um die Inklusion Konkrete Fragen, Anmerkungen, Bedenken

Inklusion - Wo stehen wir? Grundschule Bilshausen SOFT-Analyse Satisfactions (Zufriedenheit) Opportunities (Möglichkeiten, Chancen) Faults (Fehler, Probleme, Missstände) Threats (Bedrohungen, potenzielle Gefahren) Landesschulbehörde

Die Themenbereiche der Module sind: Grundlagen inklusiver Bildung, Index für Inklusion Unterrichtsgestaltung Lernförderung Prävention, Intervention von Verhaltensauffälligkeiten Formen der Kooperation Diagnostik und Förderplanung Beratung

Kinder Unterricht Pädagogen Grundlagen eines inklusiven Unterrichts Das Haus der Vielfalt (Hans Wocken, 2011) Inklusion Haus der Vielfalt

Inklusiver Unterricht bedeutet dementsprechend, dass alle Kinder ( Vielfalt der Kinder ) sich allgemeine Bildung ( Vielfalt des Unterrichts ) mit aktiver pädagogischer Unterstützung ( Vielfalt der Pädagogen ) aneignen können. (Wocken, 2011)

Gelingensbedingungen für inklusiven Unterricht Arbeitsauftrag: 1. Welche Merkmale kennzeichnen einen guten Unterricht? 2. Was muss ich dafür tun? Bitte arbeiten Sie nach der Placemat-Methode!

Prinzipien effektiver Klassenführung (Helmke 2003) 1. Klassenraum vorbereiten 2. Vorbereiten des Unterrichts 3. Regeln und Routinen planen 4. Regeln und Routinen unterrichten 5. Konsequenzen festlegen 6. Aktivitäten zu Schulbeginn 7. Beaufsichtigen/Überwachen 8. Unterrichtliche Klarheit 9. Verantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler 10. Kooperatives Lernen 11. Unterbindung von unangemessenem Schülerverhalten 12. Strategien für potenzielle Probleme

Indirekter Unterricht ein wichtiges Prinzip einer inklusiven Unterrichtsmethodik Assistenten Lehrer Aufgaben Kooperatives Lernen Indirekter Unterricht Arbeitstechniken Lernstrategien Materialien Medien Regeln Rituale Lernräume

Möglichkeiten der Zusammenarbeit 1. Lehrer und Beobachter ( one teach, one observe ) 2. Lehrer und Helfer ( one teach, one support ) 3. Stationsunterricht ( station teaching ) 4. Parallelunterricht ( parallel teaching ) 5. Niveaudifferenzierter Unterricht ( remedial teaching ) 6. Zusatzunterricht ( supplemental teaching ) 7. Gemeinsamer Unterricht ( team teaching ) (Lütje-Klose, 1999)

Aufbau eines inklusiven Unterrichts direkter Unterricht indirekter Unterricht kooperativer Unterricht

Leistungsbewertung / Zeugniserstellung zielgleiche Beschulung Unterstützungsbedarfe (ESE, SR, Sehen, Hören, KME) Es gelten die KCs der Grundschule. Zeugnisse der Grundschule (keine Bemerkungen) zieldifferente Beschulung Unterstützungsbedarf Lernen und Geistige Entwicklung Berichtszeugnisse bis zur Klasse 4 (mit Bemerkungen)

Organisatorisches Wann muss/kann ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf festgestellt/überprüft werden? kann jederzeit eingeleitet werden; verantwortlich hierfür ist der Schulleiter der zuständigen Schule Erneute Überprüfung bei Aufhebung und/oder Wechsel der Schulform Klassenkonferenz muss bei den Zeugniskonferenzen am Schuljahresende darüber beschließen, ob der Unterstützungsbedarf weiterhin besteht oder ein Aufhebungsverfahren eingeleitet werden muss. Welcher Unterstützungsbedarf bekommt wie viele Stunden aus welchem Topf? Förderschwerpunkt GE 5 FöSL-Stunden + bis zu 5 Stunden Pädagogischer Mitarbeiter Förderschwerpunkte LE, SR abgedeckt durch SGV Förderschwerpunkt em/soz. abgedeckt durch SGV + evtl. Beratung durch den Mobilen Dienst Förderschwerpunkte KME, Hören, Sehen Beratung durch den Mobilen Dienst + Stunden für Zusatzbedarf (jeweils bis zu 3 Regelschullehrerstunden) Welche Ansprechpartner gibt es? / Wer ist wofür zuständig? Eingliederungshilfe (Schulbegleitung) bei geistig- und körperbehinderten Schülern Sozialamt Eingliederungshilfe bei Verhaltensproblemen (u.a. ADHS, Autismusspektrumsstörungen) Jugendamt

offen gebliebene Fragen Anmerkungen Kritik Bedenken zum Abschluss

Ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Aufmerksamkeit Literaturempfehlungen: - Das Haus der inklusiven Schule, H. Wocken, Hamburg 2011 - Index für Inklusion, übersetzt von I. Boban und A. Hinz, über www.inklusionpaedagogik.de