Organisation der Fertigung des Übungen zur Organisation 2004/2005 Dennis Arendt
Gliederung 1. Der neue A380 2. Das Unternehmen Airbus 3. Die theoretische Erklärung der über mehrere Länder verteilten Produktion 4. Der konkrete Ablauf der Fertigung 5. Fazit 2
1 Der neue A380 481-656 Passagiere auf zwei Decks Mehr Komfort als in jedem anderen Flieger Hohe Effizienz durch Größeneffekte und neue Technologien (Verbundstoffe und neues Triebwerk) Gewinnschwelle (eig. Angaben): 250 Gewinnschwelle (Banken): 530 Verkaufziel bis 2025: 700 Bisherige Bestellungen: 152 3
2 Das Unternehmen Airbus 2.1 Die Unternehmensgründung 2.2 Der weitere Verlauf der Unternehmensgeschichte 2.3 Die strategische Orientierung des Unternehmens 2.4 Die internationale Organisationsstruktur 4
2.1 Die Unternehmensgründung 1970 als Konsortium auf Grundlage des deutsch-französischen Staatsvertrag) gegründet. Mitglieder: Aerospatiale (F) und Deutsche Aerospace (D) Ziel: Dauerhaft konkurrenzfähige Flugzeuge auf europäischem Boden zu bauen. 5
2.2 Der weitere Verlauf der Unternehmensgeschichte 1971 CASA (E) tritt bei. 1979 British Aerospace (GB) tritt bei. 2001 neue Airbusgesellschaft wird gegründet. 2001 EADS entsteht durch Zusammenschluss von Aerospatiale-Matra, DASA und CASA (= 80% Anteil an Airbus, die restlichen 20% von Airbus hält British Aerospace) 6
2.3 Die strategische Orientierung des Unternehmens hoch Globalisierungsvorteil niedrig Globale Branche Internationale Branchen Blockiertglobale Branchen Multinationale Branchen Abb.1: Strategische Orientierungen internationaler Unternehmen [(Abgeändert) Quelle: Macharzina (2003)] niedrig hoch Lokalisierungsvorteil
2.3 Die strategische Orientierung des Unternehmens Integration der weltweiten Aktivitäten: Zentrale trifft wichtige Entscheidungen Standorte produzieren lediglich einzelne Module an Stelle der kompletten (vereinheitlichten!) Produkte Größen- + Kostenvorteile aufgrund hoher Spezialisierung und Standardisierung 8
2.4 Die internationale Organisationsstruktur Differenziert: Deutliche Trennung von Inlands- und Auslandsaktivität. Auslandsgesellschaft en sind rechtlich selbständig Integriert: Auf der obersten Ebene keine Trennung zwischen Inlands- und Auslandssegmenten. Bereichsleiter sind sowohl für Inlands- als auch Auslandsaktivitäten zuständig 9
2.4 Die internationale Organisationsstruktur Informationen: - Vorstand mit Regional- und Funktionsleitern besetzt - Rechtlich eigenständige Einheiten in F, D, E, GB, USA, CN, JP Differenzierte Struktur. Aber alle Aktivitäten des Unternehmens werden von der Zentrale gesteuert. 10
3 Die theoretische Erklärung der über mehrere Länder verteilten Produktion 3.1 Die eklektische Theorie der internationalen Theorie 3.2 Die eklektische Theorie als Erklärung der Aufteilung der Fertigung im Falle Airbus 3.3 Kritik an der eklektischen Theorie 11
3.1 Die eklektische Theorie der internationalen Produktion Eigentumsvorteile (generell): Größe, Vermögen, Technologie, Marken, Managementfähigkeiten Eigentumsvorteile (speziell): Portfoliodiversifikation, Parallelproduktion, Kapitaltransfermöglichkeiten, Ressourcenzugang ( Vorteile ergeben sich eigens aus der Internationalisierung) 12
3.1 Die eklektische Theorie der internationalen Produktion Internalisierungsvorteile: Verringerte Infosuche, Verhandlungskosten, Vertragsrisiken und Kontrollkosten. Einfacherer Schutz von Firmengeheimnissen. Standortvorteile: Besserer Zugang zu Rohstoffen und Arbeitskräften, Kundennähe und staatliche Investitionsanreize. 13
3.1 Die eklektische Theorie der internationalen Produktion Route of servicing market Foreign direct investment Ownership Internalisation (Foreign) location Yes Advantages Yes Yes Trade in goods and services Yes Yes No Contractual resource transfers Yes No No Abb.2: Alternative routes of servicing markets [Quelle: Dunning (1992)]
3.2 Die eklektische Theorie als Erklärung der Aufteilung der Produktion im Falle Airbus Eigentumsvorteile (generell): Unternehmensgröße Kapitalausstattung Technologiepotential Produktmarken Managementfähigkeiten Eigentumsvorteile (speziell): Diversifikation Ressourcenzugang Kapitaltransfer Parallelproduktionen 15
3.2 Die eklektische Theorie als Erklärung der Aufteilung der Produktion im Falle Airbus Internalisierungsvorteile: Verringerte Infosuche Verringerte Verhandlungskosten Niedrigere Vertragsrisiken Weniger Kontrollkosten Besserer Schutz von Firmengeheimnissen Gilt nur für jene Fertigungskomponenten, welche Airbus selbst herstellt. 16
3.2 Die eklektische Theorie als Erklärung der Aufteilung der Produktion im Falle Airbus Standortvorteile: Ressourcenzugang (Arbeitskräfte) Investitionsanreize Standortvorteile nur in D, F, GB und E. Daher nur in diesen Ländern Produktion 17
3.3 Kritik an der eklektischen Theorie! Überlappung der Vorteilskategorien! Unzulängliche empirische Bestätigung! Vernachlässigung personaler und sozialer Entscheidungsparameter (Stakeholder)! Nichtberücksichtigung strategischer Wahlmöglichkeiten (Zentralisierung der Produktion) und dynamischer Aspekte 18
4 Der konkrete Ablauf der Fertigung des A380 4.1 Die Verteilung der Fertigung des A380 auf die einzelnen Standorte 4.2 Der Logistikprozess 4.2.1 Die Anwendung des Kanban-Prinzips 4.2.2 Die Organisation des Transports 4.2.2.1 LKW-Transport 4.2.2.2 Luft-Transport 4.2.2.3 See-Transport 19
4.1 Die Verteilung der Fertigung des A380 auf die einzelnen Standorte 20
4.1 Die Verteilung der Fertigung des A380 auf die einzelnen Standorte Kabineninterieur: Buxtehude, Laupheim Vorderer und hinterer Flugzeugrumpf: Hamburg, Nordenham, Bremen, Varel Mittlere Flugzeugrumpf und Cockpit: Meaulte, Saint Nazaire, Nantes Flügel: Broughton, Filton Triebwerke: Toulouse Leitwerk : Getafe, Illescas, Puerto Real, Stade Endmontage: Toulouse 21
4.2 Der Logistikprozess 4.2.1 Anwendung des Kanban-Prinzips Einführung eines einheitlichen Materialsystems (Ganzheitliche Betrachtung der logistischen Abläufe), um die Komponenten just-in-time am richtigen Ort zu haben. höhere Transparenz geringere Bestände positiveres Arbeitsklima bessere Qualität 22
4.2.2 Die Organisation des Transports 4.2.2.1 LKW-Transport Linienverkehr zwischen den deutschen Werken Neu- und Ausbau von Straßen Sperrung von Straßenabschnitten für den normalen Verkehr während des Transports 23
4.2.2 Die Organisation des Transports 4.2.2.2 Luft-Transport Luftverkehrsverbindungen (Zwei- Schicht-Betrieb an sechs Tagen die Woche) zwischen Hamburg, Toulouse, Saint Nazaire, Broughton und Madrid. Einsatz der Beluga: Frachtvolumen: 1400 m³, Nutzlast: 45,5 Tonnen. Bodenverweildauer: 90 Minuten 24
4.2.2 Die Organisation des Transports 4.2.2.3 See-Transport Für den A380 neu eingesetzt, da die Bauteile des A380 zu groß sind um sie problemlos mit anderen Transportmitteln zu transportieren. Rumpfsektionen aus Hamburg, Seitenleitwerke aus Stade und Flügel aus England werden übers Wasser nach Toulouse gebracht. 25
5 Fazit Kosten einer Produktionsverlegung an einen zentralen Standort > Transportkosten Beibehaltung der aktuellen Aufteilung der Produktion. Transport ist mit modernen Hilfsmitteln zu bewältigen! 26
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!!!