Anästhesiekongress SIGA/FSIA 16. April Wo bin ich? Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer Institut für Anästhesiologie, UniversitätsSpital Zürich

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Transkript:

Anästhesiekongress SIGA/FSIA 16. April 2016 Wo bin ich? Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer Institut für Anästhesiologie, UniversitätsSpital Zürich

Überblick Fakten: Alter, geriatrische Patienten Anatomische und physiologische Besonderheiten bei geriatrischen Patienten Patient/Patientin: Wo bin ich? Arzt/Ärztin: Was soll ich tun?

Fakten Altersentwicklung

Fakten Altersentwicklung Chronologisches Alter und physiologisches/biologisches Alter nicht identisch

Fakten Anästhesie Risiko in der geriatrischen Anästhesie Erhöht bei bekannten Vorerkrankungen Erhöht durch bekannte Begleiterkrankungen Operative Mortalität bei elektiven Eingriffen 5% Anästhesie-bedingte Mortalität 2% Erhöhte operative Mortalität: Eingeschränkte Organreserven mit reduzierte Reaktion auf Belastung durch Operation und Narkose Komplikationen werden schlechter toleriert Erhöhte Zahl an Begleiterkrankungen Jin F. Br J Anaesth, 2001

Fakten Erkrankungen und Häufigkeit Arterielle Hypertonie, 30% - 40% Koronare Herzkrankheit (KHK), klinisch manifest bei 20% Herzinsuffizienz, manifest bei 6% - 8% Herzrhythmusstörungen Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), 14% Diabetes mellitus, 7% - 20% Zentrales Nervensystem: Transitorische ischämische Attacke (TIA) Prolongiert-reversibles ischämisch-neurologisches Defizit (PRIND) Apoplex Niereninsuffizienz, 30%

Ausblick INDY Gene (I m not dead yet) Mutanten des INDY Gens verlängern die Lebenserwartung von Drosophila Rogina B. Science, 2000

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Kardiovaskuläres System Respiratorisches System Nervensystem Niere, Leber Pharmakologie

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Kardiovaskuläres System Abnahme der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems mit zunehmendem Alter (ab 30. Lebensjahr Abnahme um 1%/ Jahr)

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Kardiovaskuläres System Gefässe: Elastizitätsverlust Arterien Sklerotische Veränderungen der Gefässe Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdruckes Linkshypertrophie als Folge von Hypertonie Herz: Maximales Herz-Zeit-Volumen vermindert, oft HZV in Ruhe vermindert Verzögerte Relaxation des Herzmuskels Sympathikus Aktivität vermindert: Abnahme der Herzfrequenz Verminderte Reaktionsfähigkeit

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Respiratorisches System Verminderte Elastizität des Thorax durch: Verkalkungen mit Versteifung des Thoraxskeletts Skelettmuskelatrophie Verminderung der Elastizität des Lungengewebes Als Folge: Abnahme der Vitalkapazität Zunahme des Residualvolumens

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Respiratorisches System Atrophie der glatten Muskeln Dilatation der Bronchiolen Abnahme der Alveolaroberfläche Gasaustausch beeinträchtigt Maximale Sauerstoffaufnahme

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Nervensystem Zentral: Zunahme Gefässsklerose Zerebrale Autoregulation gestört Herabgesetzte Regulationsmechanismen bei Hypoxie Oft zerebrale Defizite vorhanden Peripher: Leitungsgeschwindigkeit herabgesetzt Schutzreflexe vermindert Thermoregulation vermindert

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Niere Atrophe und sklerotische Veränderungen Abnahme Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) Berg UB. Nephrol Dial Transplan, 2006

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Niere Atrophe und sklerotische Veränderungen Abnahme Konzentrationsfähigkeit und Wasserretention (Gefahr der Dehydratation) Elektrolytstörungen (Natriummangel, Hyperkaliämie)

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Leber Funktionelle und strukturelle Veränderungen Medikamentenabbau vermindert, somit verlängerte Wirkdauer Albumin Konzentration geringer mit verminderter Bindung von Pharmaka, somit erhöhte Wirkung Enzymaktivität vermindert, dadurch Abbau von Pharmaka geringer

Anatomische und physiologischen Besonderheiten Pharmakologie Allgemein gilt: Abnahme der Rezeptorzahl, Zunahme der Rezeptorempfindlichkeit Verzögerter Wirkungseintritt durch Abnahme des Herz-Zeit-Volumens Verlängerte Wirkungsdauer durch Abnahme der Ausscheidung über die Nieren und durch Abnahme der Inaktivierung in der Leber

Wo bin ich?

Wo bin ich? Anästhesiesprechstunde: - 75 jähriger Patient mit neu diagnostiziertem Adenokarzinom re Mittellappen Lunge bei Risikofaktor 80py; geplanter Eingriff: Thorakotomie, Lobektomie rechts - Intermittierendes Vorhofflimmern, aktuell normokard; unter Antikoagulation - Zustand nach zerebrovaskulärem Ereignis vor 1 Jahr (Sprachstörung für wenige Stunden; PRIND?), aktuell neurologisch unauffällig - Ängstlicher Patient, kachektisch (172cm, 55kg), normoton, pulmonal unauffällig - Labor: leicht erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) 20mg/L

Wo bin ich? Anästhesie: - Monitoring: - Invasive Blutdruckmessung - Zentralvenöser Katheter 3L Jugularis rechts - Dauerkatheter - Vorgehen Anästhesie (Dauer 3.5h; Op Dauer 2.5h): - Prämedikation: 3.75mg Dormicum po - Keine Regionalanästhesie - Doppellumentubus nach links, 39 Ch - Einleiten mit Propofol Bolus, Aufrechterhaltung mit Sevofluran - Analgesie mittels Fentanyl (insgesamt 0.6mg), Remifentanil (50-1000mcg/h) - Problemlose Extubation

Was mache ich? Postoperativer Verlauf: - Unmittelbar nach Extubation: - Kardiopulmonal keine Auffälligkeiten (keine Hypoxie) - Patient schläfrig, keine adäquaten Antworten - Umlagern: - Wildes Herumfuchteln, will aufstehen, nicht ansprechbar - Verwirrtheitszustand - Zieht sich arteriellen Katheter - Versuch, Dauerkatheter zu entfernen - Therapeutisches Vorgehen: - Manpower! - Propofol 10mg weise iv - Anlegen eines neuen arteriellen Katheters

Postoperatives Delir Definition postoperatives Delir Verwirrtheitszustand Unmittelbar, jedoch auch Tage nach Eingriff, meistens 1-3 Tage danach Inzidenz 5-15%, bei Hüfteingriffen bis 35% Cave: Erkennen von Delirzustand Pathophysiologie/Ätiologie postoperatives Delir EEG evt mit diffuser Hintergrundsaktivität Korrelieren Serum Spiegel von Anticholinergika mit Delir? Korrelieren Entzündungsmediatoren mit Delir (IL-6, CRP)? Funktion der Blut-Hirn-Schranke gestört, Einwandern von Leukozyten ins ZNS? Deiner S. Br J Anaesth, 2009

Postoperatives Delir Präoperative Risikofaktoren - > 70 Jahre - Demenz - Depression - Anamnese einer vorgängigen Delir Episode - Benzodiazepin-, Alkohol- und/oder Sedativa Abusus - Nikotin Anamnese - Visus- und Gehör Beeinträchtigung - Zahlreiche Ko-Morbiditäten - Malnutrition - Dehydratation Deiner S. Br J Anaesth, 2009

Postoperatives Delir Perioperative Trigger - Akuter Schmerz - Anämie - Blasenkatheter - Neue Medikation innerhalb von 24-48h mit 3 oder mehr neuen Medikamenten - Elektrolyt- und oder Flüssigkeitsverschiebungen - Grosser Blut- bzw Flüssigkeitsverlust perioperativ - Zu tiefe Anästhesie? Deiner S. Br J Anaesth, 2009 AGS. Am J Coll Surg, 2015

Postoperatives Delir Perioperative Trigger - Medikamente The American Geriatrics Society Expert Panel on Postoperative Delirium in Older Adults. Am J Coll Surg, 2015

Postoperatives Delir Therapie - Vermeiden von perioperativen Triggern - Delir Interventionsprogramme - Haloperidol: - Anti-psychotischer D2 Dopamin Rezeptor Antagonist - 0.5-1mg iv, alle 10-15min, bis Zustand unter Kontrolle Deiner S. Br J Anaesth, 2009

Postoperatives Delir Prävention - Schulung von Pflege und Ärzten, interdisziplinäres Vorgehen - Präventionsprogramme: - Beispiel Hospital Elder Life Program (6 Risikofaktoren, wurden bei 426 Patienten mittels Protokoll angegangen, 426 in Kontrollgruppe) - Sehprobleme - Hörprobleme - Kognitive Einschränkung - Schlafentzug - Immobilität - Dehydratation Inouye SK. NEJM, 1999

Postoperatives Delir Prävention - Präventionsprogramme: - Beispiel Hospital Elder Life Program (6 Risikofaktoren, wurden bei 426 Patienten mittels Protokoll angegangen, 426 in Kontrollgruppe) Inouye SK. NEJM, 1999

Postoperatives Delir Prävention - Pharmakologisch: - Verzicht auf präoperative Medikation (Antipsychotika, allgemein jedoch auch keine neuen Medikamente verordnen) - Gute Analgesie (kombinierte Anästhesie) - Intraoperativ Ketamin? 0.5mg/kgKG als Bolus iv bei Einleitung (Suppression von ZNS Entzündungsprozess?) - Verzicht auf Allgemeinanästhesie und Anwenden von Regionalanästhesie? - Allgemeinanästhetika: Volatile oder intravenöse? AGS, Am J Coll Surg, 2015 Hudetz JA. J Cardiothorac Vasc Anesth, 2009

Postoperatives Delir Anästhesiesprechstunde: - 75 jähriger Patient mit neu diagnostiziertem Adenokarzinom re Mittellappen Lunge bei Risikofaktor 80py; geplanter Eingriff: Thorakotomie, Lobektomie rechts - Intermittierendes Vorhofflimmern, aktuell normokard; unter Antikoagulation - Zustand nach zerebrovaskulärem Ereignis vor 1 Jahr (Sprachstörung für wenige Stunden; PRIND?), aktuell neurologisch unauffällig - Ängstlicher Patient, kachektisch (172cm, 55kg), normoton, pulmonal unauffällig - Labor: leicht erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) von 20mg/L

Postoperatives Delir Anästhesie: - Monitoring: - Invasive Blutdruckmessung - Zentralvenöser Katheter 3L Jugularis rechts - Dauerkatheter vor Ausleiten entfernen? - BIS? - Vorgehen Anästhesie (Dauer 3.5h; Op Dauer 2.5h): - Prämedikation: 3.75mg Dormicum po keine Prämedikation? - Keine Regionalanästhesie insuffiziente Analgesie? - Doppellumentubus nach links, 39 Ch - Einleiten mit Propofol Bolus, Aufrechterhaltung mit Sevofluran - Analgesie mittels Fentanyl (insgesamt 0.6mg), Remifentanil (50-1000mcg/h) insuffiziente Analgesie? - Problemlose Extubation

Wo bin ich? Was macht mein Anästhesieteam?? Anästhesie:

Wo bin ich? Zusammenfassung: - - Prävention: - Delir Programme etablieren - Patienten als mögliche Delir Kandidaten präoperativ identifizieren Anästhesie: - Gute Analgesie, evt. Gabe eines Ketalarbolus - Evt. BIS - Dauerkatheter vermeiden oder entfernen - Physiologische Chirurgie!!! - Physiologische Anästhesie!!!

Wo bin ich?