Österreichische Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) SOP 2011

Ähnliche Dokumente
Integrierter Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall

Integrierter Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall

Prähospital-Phase: Time is Brain Erkennen des cerebrovaskulären Ereignisses und schnelle Zuweisung an eine Stroke Unit

Akutbehandlung beim kindlichen Schlaganfall

Schlaganfall. Nicole Kotzailias. Nicole Kotzailias. FÄ für Neurologie Wahlärztin Heinrich-Waßmuth-Straße Perchtoldsdorf Tel.Nr:

Durchführung teleneurologischer Konsile an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

Prähospitale und hospitale Notfallsversorgung von akuten Schlaganfallpatienten

Schlaganfall. Notfall. Intolerant gegenüber Sauerstoffmangel Hirntod nach 6-8 Minuten ohne Sauerstoff

: 11 Hauptdiagnose ICD-10-Code

: 12 Hauptdiagnose ICD-10-Code

Ergänzungsdatensatz Schlaganfall Tirol

Ergänzungsdatensatz Schlaganfall Tirol

Lysebehandlung im individuellen Heilversuch

Update zur Thrombolysetherapie Beim Schlaganfall

Aktuelles zum Schlaganfall

Zerebrale Gefäßversorgung

Der Schlaganfall wenn jede Minute zählt. Andreas Kampfl Abteilung Neurologie und Stroke Unit Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried im Innkreis

Durchführung teleneurologischer Konsile an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

Ergänzungsdatensatz Schlaganfall Tirol

DIE HYPERTENSIVE KRISE. Prim. Univ.Prof. Dr. Michael M. Hirschl. Vorstand der Abteilung für Innere Medizin. Landesklinikum Zwettl

Schlaganfalldie Akutversorgung. Franz Stefan Höger LSF Graz Steirische Gesundheitskonferenz am

Was ist ein Schlaganfall, welche Risken, welche Vorboten gibt es?

Schlaganfalldiagnostik

Schlaganfallversorgung im Neurovaskulären Netzwerk Aktuelle Therapiekonzepte im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg

Schlaganfall. Akute und chronische Hypertonietherapie. Fortgeschrittenenkurs 2017

Stellenwert des Neurostatus bei Subarachnoidalblutung. Dr. Christian Dorfer / Dr. Wolfgang Thomae MUW/AKH Wien

Die Lungenembolie in der Notfallaufnahme. Oana-Maria Driga

Bedeutung. Schicksal 6 Monate nach ischämischem Hirnschlag. Risikofaktoren. Hirnschlag Risikostratefizierung

Behandlung des Cerebrovaskulären Insultes (CVI) in der Geriatrie

Koronare Herzkrankheit Ziffer 5 Dokumentation

Aktuelles zum Schlaganfall

Paclitaxel Gemcitabin

Durchführung teleneurologischer Konsile an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

Akuttherapie des Schlaganfalls: Mechanische Thrombektomie als neue Therapieoption

Westfälische Wilhems-Uni versität Münster. Hauptvorlesung Radiologie. Neuroradiologie II

Akuter Schlaganfall - was kann man tun?

ADSR Qualitätsindikatoren/Kennzahlen 2017

Abklärung Hirnschlag. Stephan Bohlhalter Zentrum für Neurologie und Neurorehabilitation Luzerner Kantonsspital

Akute Halbseitenlähmung / akute gekreuzte Symptomatik

DER INSULTPATIENT S T R O K E 15% 85% I s c h e m i c S t r o k e 20% 25% 20% 30% Cardiogenic Embolism

Diabetes mellitus Typ 2 Folgedokumentation

Berliner Schlaganfallregister

Universitätskliniken des Saarlandes. Notfälle in der Hausarztpraxis

Notfallmedizinische Massnahmen. beginnen mit der Wahrnehmung akuter neurologischer Defizite enden mit der Einleitung der spezifischen Akuttherapie

Gemcitabin Carboplatin

Qualitätsindikatoren für die stationäre Behandlung des akuten Schlaganfalls in Hamburg. Beschreibung der patientenbezogenen Qualitätsindikatoren

Erfahrungen mit Teleneurologie

Neuroradiologie bei Notfällen

time is brain... Schlaganfallsdiagnostik mit der MDCT Ausschluss Blutung Ischämie CT-Frühzeichen Arnd Dörfler Bildgebende Diagnostik

Update Schlaganfall Was gibt es Neues?

Codierung: wie entsteht eine DRG?

Blutdruckführung bei zerebralen vaskulären Katastrophen

Thrombolyse beim akuten Schlaganfall - ist ein Konsensus möglich?

Schlaganfall- Management in der Prähospitalphase. Franz Stefan Höger Neurologie, LKH Graz-SW

TIME IS BRAIN! Aktuelles zur Schlaganfallbehandlung. Marianne Dieterich Klinik und Poliklinik für Neurologie

Naheland gegen den Schlaganfall Die Rolle des Rettungsdienstes

Marcus Thieme Klinische und Interventionelle Angiologie Herzzentrum Leipzig/ Parkkrankenhaus Leipzig

n = % 23% 7% 3% 20% 26% Makroangiopathie Mikroangiopathie Kardioembolie Andere Ursache Mehrere Ursachen Unklare Ursache

Hypoglykämie. René Schaefer 1

Konsens zur immunsuppressiven Therapie der erworbenen Hämophilie

Kein zusätzlicher Nutzen durch ultrafrühe Intervention mit Aspirin bei Lysepatienten

Workshop 1A/B Akutbehandlung. Intravenöse Thrombolyse. Dominik Müntener Kantonsspital Aarau

Orale Target-Therapie mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib (Sutent )

T ransiente I schämische A ttacke

Präklinische Versorgung von Schlaganfallpatienten im Landkreis Fulda. Roland Stepan (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) April / Mai 2012

25. Leipziger Notfalltag

Telemedizin in der Schlaganfallversorgung die Sicht der DSG

handlungsfehler in der präklinischen Versorgung f. Dr. A. Ferbert Jahrestagung der ANB

Schlaganfall eine Volkskrankheit

G-AEP-Kriterien. Schwere der Erkrankung

CLEARINGSTELLE STROKE

Universitätskliniken des Saarlandes. Notfälle in der Hausarztpraxis

Heparin. Aspirin. Akutbehandlung des Schlaganfall Time is brain. Präklinisches Management des akuten Schlaganfalls

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Schlaganfall und. - Projekt

Befund- und Dokumentationsbogen - Neurologie

DUQUE-DATENERHEBUNG ZUM AKUTEN SCHLAGANFALL

Vinflunin (Javlor ) Zyklus: T1 q3w, Tag 22 = Tag 1 = neuer Zyklus. Patientenaufkleber

PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Basistherapie mit Abatacept

SOP Tachykardie. Patienten: Alle Patienten, die sich mit einer vitalen Bedrohung aufgrund oder in Kombination mit einer Tachykardie präsentieren.

Notfall-Schlaganfall - Gesundheitstag Eutin 2014

Schlaganfall-Akutbehandlung Hessen (SA_ HE)

Fakten zur Stroke Unit Behandlung

Schlaganfall-Akutbehandlung

2008, Weihs Wolfgang. Unterbrechung der antikoagulatorischen Therapie. W. Weihs Department für Kardiologie und Intensivmedizin

Anlage 3: Arbeitshilfe zum Umgang mit Multimedikation Stand:

Effektive elektronische Dokumentation für den Telekonsilarzt beim akuten Schlaganfall

Hirnschlag - Symptome. Stroke Summer School Hirnschlag Symptom Parese. Hirnschlag - Symptome

Universität Heidelberg. Medizinische Klinik (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. H Katus) Klinik für Anästhesiologie (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. E.

Pemetrexed (ALIMTA ) Monotherapie. Drittlinientherapie des fortgeschrittenen/metastasierten Urothelkarzinoms Tag 22 = Tag 1 = neuer Zyklus

Leitliniengerechte Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern und KHK

Vit-K-Antagonisten, Heparine, Plättchenhemmer rund um die operative Medizin, insbesondere unter dem Aspekt der Dialyseshuntchirurgie

Antikoagulantien. Dieser Patient wird behandelt mit. Präparat: Straße und Hausnr.: Wohnort:

Diagnostik und Therapie in der Akutphase. Dr. Gabriele Escheu Symposium Schlaganfall Chancen und Risiken

PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Therapie mit Cyclophosphamid

Frühfortbildung, Die FLAME Studie

Teil 2 Typische Notfälle

Transkript:

Österreichische Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) SOP 2011 Patientenkleber/Adrema DATUM:.., Uhr SYMPTOMBEGINN *:.., Uhr EINTRITT KRANKENHAUS:.., Uhr CT/MRT:.., Uhr EINTRITT STROKE UNIT:.., Uhr KÖRPERGEWICHT: kg ZEITPUNKT DER LYSEAPPLIKATION:.., Uhr * bzw. letzter Zeitpunkt ohne aktuelle Schlaganfall-Symptome www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 1 / 10

ÖGSF SOP 2011 GENERELLE EINSCHLUSSKRITERIEN: Akuter Ischämischer Schlaganfall JA NEIN Therapiebeginn innerhalb 4.5 Stunden nach Beginn der neurologischen Symptomatik JA NEIN NIH-SS 4 (in begründeten Einzelfällen NIH-SS 1-3) JA NEIN ABSOLUTE AUSSCHLUSSKRITERIEN: ICH oder SAB bzw. bereits demarkierter Infarkt JA NEIN Antikoagulantientherapie vor dem Ereignis mit INR > 1.7 JA NEIN Generelle Blutungsneigung (Hämophilie) JA NEIN Thrombozyten < 100 000 JA NEIN Heparin innerhalb der letzten 48 Stunden mit Verlängerung der aptt JA NEIN Schwerer Schlaganfall oder schweres SHT innerhalb der letzten 3 Monate JA NEIN Bekannte Neoplasie mit erhöhtem Blutungsrisiko JA NEIN Bekannte Endokarditis JA NEIN Kurz zurückliegende schwere oder lebensbedrohliche Blutungen JA NEIN Bekannte schwere Lebererkrankungen (Zirrhose, Ös-Varizen) JA NEIN RELATIVE AUSSCHLUSSKRITERIEN: Schwangerschaft (bekannt oder positiver SS-Test) JA NEIN Rasche Besserung (NIH-SS < 4 zum Applikationszeitpunkt, MR JA bzw. Gefäßdarstellung kann für Entscheidung hilfreich sein) NEIN RR systolisch > 185 mmhg oder diastolisch >110 mmhg JA NEIN (trotz RR-Therapie) Bekannte cerebrale AVM bzw. Aneurysma JA NEIN Chirurgischer Eingriff oder Arterienpunktionen innerhalb JA NEIN der letzten 14 Tage Epileptischer Anfall zu Beginn der Symptomatik JA NEIN (Cave: Zungenbiss) www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 2 / 10

Gastrointestinale, urologische oder gynäkologische Blutung in den letzten 21 Tagen JA NEIN Frühere intrakranielle Blutung JA NEIN Glucose < 50 mg/dl oder > 400 mg/dl JA NEIN (Glukose Ausgleich und evt. Dokumentation des Gefäßverschlusses) Wochenbett (bis 10 Tage nach Geburt) JA NEIN WEITERE RELATIVE EINSCHRÄNKUNGEN: Alter > 80 bzw. < 18 Jahre JA NEIN NIH-SS > 25 JA NEIN Diabetes + vorausgehender Schlaganfall JA NEIN Sind die generellen Einschlusskriterien mit JA und die Ausschlusskriterien mit NEIN beantwortet, ist eine i.v. Lyse als Erste-Wahl-Therapie beim akuten Schlaganfall durchzuführen. Die Lyse erfolgt durch in Schlaganfalltherapie erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte. Obligat ist eine zumindest 24-stündige Überwachung an einer Stroke Unit. Bei Vorliegen relativer Kontraindikationen ist der Nutzen einer Thrombolyse gegen ein entsprechend höheres Risiko der Therapie abzuwägen. Eine Thrombolysetherapie erfolgt in diesem Fall außerhalb der Zulassungskriterien im Sinne des Therapeutischen Privilegs und sollte mit einer entsprechend sorgfältigen Dokumentation und Aufklärung einhergehen. Bei vorangegangenen Operationen, Blutungen oder Schlaganfällen während oder nach einer Schwangerschaft sind jedenfalls GynäkologInnen bzw. ChirurgInnen in den Entscheidungsprozess mit einzubinden. Bei Vorliegen einer absoluten bzw. relativen Kontraindikation für eine i.v. Lyse kann im Einzelfall eine i.a. Thrombolyse oder mechanische Rekanalisation an entsprechend erfahrenen Zentren erwogen werden. Bewährtes Vorgehen bei einer diagnostisch gesicherten Basilaristhrombose: Beginn einer i.v. Thrombolyse entsprechend den Kriterien dieses Protokolls und unmittelbarer Weitertransfer in Notarztbegleitung an eine Stroke Unit mit Möglichkeiten einer i.a. Rekanalisation. Labordiagnostik vor Thrombolyse SOP siehe PDF File Wake-up Stroke: Bei Schlaganfällen, die während des Schlafes auftreten, kann ein MRT hilfreich sein, um den Zeitpunkt einzugrenzen. www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 3 / 10

MASSNAHMEN VOR BEGINN DER LYSE: OBLIGAT: Abnahme Notfalllabor JA NEIN Blutgruppenbestimmung JA NEIN EKG JA NEIN Blutdruckmonitoring und -therapie, wenn zwei Messungen JA NEIN innerhalb von 10 Minuten Werte > 185 systolisch bzw. 110 diastolisch ergeben bevorzugt i.v. mit gut steuerbaren Medikamenten wie Urapidil CCT oder MRT JA NEIN FAKULTATIV: Schwangerschaftsschnelltest (Frauen im gebärfähigem Alter) JA NEIN Duplexsonographie (sofern hieraus keine Zeitverzögerung JA NEIN resultiert) Erweiterte Bildgebung (CT-Angio, CT-Perfusion oder MR) JA NEIN Legen eines Blasenkatheters (insbesondere bei Blasen- JA NEIN entleerungsstörung, schwerem Schlaganfall und Restharn im Bladder Scan) DURCHFÜHRUNG DER SYSTEMISCHEN LYSE: Verabreichung der Therapie über Venflon! Actilyse (r-tpa) in der Dosis von 0,9 mg/kg Körpergewicht i.v. (Maximum 90 mg). 10 % als Bolus 90 % als Infusion über eine Stunde mittels Perfusor Dosisangaben siehe Beiblatt Seite 8 ( 60 kg) und 9 (< 60 kg) www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 4 / 10

BEWÄHRTE MASSNAHMEN WÄHREND UND INNERHALB VON 24 STUNDEN NACH ERFOLGTER LYSE: Neurologisches Monitoring: NIH-SS 2 und 24 Stunden sowie 7 Tage nach Thrombolyse Kardiovaskuläres Monitoring: Blutdruckmonitoring: - alle 15 Minuten in den ersten zwei Stunden - alle 30 Minuten in den nächsten sechs Stunden - alle 60 Minuten bis 24 Stunden nach Beginn der Lyse Blutdrucktherapie: Labor-Kontrollen: Thoraxröntgen: sofern Werte > 185/110 mmhg Blutbild, Gerinnung nach 24 Stunden sofern nicht bereits vor Thrombolyse durchgeführt Duplexsonographie extrakraniell: sofern nicht bereits erfolgt CT-Kontrollen: - bei klinischer Verschlechterung des Patienten während der Lyse (STOPP der Medikation und CT zum Blutungsausschluss) - bei klinischer Verschlechterung des Patienten nach der Lysetherapie - ansonsten innerhalb von 24 Stunden Keine routinemäßige Verabreichung von Heparin oder ASS in den ersten 24 Stunden Thromboseprophylaxe mit Heparin bis zu 10.000 IE pro Tag laut Zulassung auch in den ersten 24 Stunden möglich MEL Codierung nicht vergessen! MASSNAHMEN BEI SYMPTOMATISCHEN BLUTUNGEN: Sofortige Beendigung der Thrombolysetherapie. Darüber hinaus sind aufgrund der kurzen Halbwertszeit des Therapeutikums meist keine spezifischen Maßnahmen notwendig. Bei lebensbedrohlichen Blutungen und Blutungen, die spontan nicht zum Stillstand kommen: FFP 2 Einheiten alle 6 Stunden bis 24 Stunden Falls unfraktioniertes Heparin in einer aptt wirksamen Dosis verabreicht wurde: Protaminsulfat (1 ml pro 1000 IE Heparin max. 2 ml pro min.) Ery-Konzentrate bei Hb-Abfall Chirurgische Intervention sofern sinnvoll und machbar www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 5 / 10

SCORES: NIH-SS Definition BEGINN der Lyse 2 h nach Lyse 24 h nach Lyse 7 d nach Lyse 1. Bewusstseinslage 0=wach. 1=benommen, aber durch schwache Reize weckbar. 2=stuporös, lethargisch oder obtundiert. 3=Koma 2. Fragen 0=zwei korrekte Antworten. 1=eine korrekte Antwort. 2=keine korrekte Antwort. 3. Aufforderungen 0=befolgt beide Aufforderungen. 1=befolgt eine Aufforderung. 2=befolgt keine Aufforderung. 4. Beste Blickrichtung 0=normal. 1=teilweise Blicklähmung. 2=forcierte (komplette) Blicklähmung. 5. Bestes Sehen 6. Facialisparese 0=kein Sehverlust. 1=partielle Hemianopsie. 2=komplette Hemianopsie. 3=blind. 0=keine. 1=gering; Asymmetrie beim Lachen, nasolabiale Falte. 2=partiell (Lähmung der unteren Gesichtshälfte). 3=komplett. 7 a. Motorik re. Arm 7 b. Motorik li. Arm 7 c. Motorik re. Bein 0=kein Absinken innerhalb von 10 Sekunden. 1=Absinken innerhalb von 10 Sekunden. 2=fällt herab aufs Bett, aber Anstrengung erkennbar. 3=keine Anstrengung gegen Schwerkraft. 4=keine Bewegung. 7 d. Motorik li. Bein 8. Ataxie 0=keine. 1=einer Extremität. 2=an beiden Extremitäten. 9. Sensibilität 10. Aphasie 11. Dysarthrie 12. Extinktion (Neglect) 0=normal. 1=partieller Ausfall; subjektiver Unterschied, aber Berührung noch wahrgenommen. 2= dichter Ausfall; Berührung nicht wahrgenommen. 0=keine. 1=geringe bis mäßige (Benennstörung, Paraphasien etc.). 2=schwere (fragmentarischer Ausdruck). 3=globale Aphasie; stumm. 0=normale Artikulation; physische Barriere; intubiert. 1=einige Wörter undeutlich. 2=fast unverständlich. 0=kein Neglect. 1=eine Modalität (visuell, taktil, auditorisch, räumlich oder körperbezogen). 2=mehr als eine Modalität (kompletter Neglect). Gesamt www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 6 / 10

ÖGSF SOP 2011 MASSNAHMEN VOR BEGINN DER LYSE: 1. Blutabnahme; Anlage einer Leitung (grünes Venflon) durch DGKP oder Arzt, Laborzuweisung als sehr dringlich markieren und unmittelbar samt Blut verschicken. Bedside INR Test (z.b. CoaguChek ) 2. Blutdruck beidseits messen und Blutdruckmonitoring anschließen. 3. EKG schreiben. 4. Blut für Blutgruppenbestimmung an die Blutbank bzw. ins Labor schicken. 5. Im Bedarfsfall Dauerkatheter vor Lyse legen (Cave: Blasenentleerungsstörung). 6. Dreiwegehahn und NaCl Infusion (1000 ml 0.9%). 7. Andere notwendige Pflegehandlungen am Patienten vornehmen. 8. Fortlaufendes RR- und Puls-Monitoring. 9. O 2 Gabe bei Sättigung < 90 %. 10. Actilyse auflösen und in Perfusorspritzen zu 50 ml in Perfusor einspannen (siehe S. 8/9) 11. Temperatur 12. Körpergewicht (Auskunft des Patienten, Auskunft der Angehörigen, Schätzung) 13. Chargen Nummer mitgeben www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 7 / 10

Körpergewicht (kg) DOSISANGABE FÜR DIE I.V. THROMBOLYSE BEI ISCHÄMISCHEM SCHLAGANFALL Actilyse (r-tpa), mg = ml Bolus i.v. (mg = ml) Über eine Stunde i.v. = Perfusoreinstellung 60 5,4 48,6 54,0 61 5,5 49,4 54,9 62 5,6 50,2 55,8 63 5,7 51,0 56,7 64 5,8 51,8 57,6 65 5,9 52,7 58,5 66 5,9 53,5 59,4 67 6,0 54,3 60,3 68 6,1 55,1 61,2 69 6,2 55,9 62,1 70 6,3 56,7 63,0 71 6,4 57,5 63,9 72 6,5 58,3 64,8 73 6,6 59,1 65,7 74 6,7 59,9 66,6 75 6,8 60,8 67,5 76 6,8 61,6 68,4 77 6,9 62,4 69,3 78 7,0 63,2 70,2 79 7,1 64,0 71,1 80 7,2 64,8 72,0 81 7,3 65,6 72,9 82 7,4 66,4 73,8 83 7,5 67,2 74,7 84 7,6 68,0 75,6 85 7,7 68,9 76,5 86 7,7 69,7 77,4 87 7,8 70,5 78,3 88 7,9 71,3 79,2 89 8,0 72,1 80,1 90 8,1 72,9 81,0 91 8,2 73,7 81,9 92 8,3 74,5 82,8 93 8,4 75,3 83,7 94 8,5 76,1 84,6 95 8,6 77,0 85,5 96 8,6 77,8 86,4 97 8,7 78,6 87,3 98 8,8 79,4 88,2 99 8,9 80,2 89,1 100 9,0 81,0 90,0 Gesamt (mg = ml) Zusätzlich eine Perfusorspritze mit 50 ml 0,9% NaCl vorbereiten (dient als Nachlauf, um den im Leitungssystem verbleibenden Rest der Lysetherapie zu applizieren). www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 8 / 10

Körpergewicht (kg) Bolus i.v. (mg = ml) Über eine Stunde i.v. = Perfusoreinstellung 40 3,6 32,4 36,0 41 3,7 33,2 36,9 42 3,8 34,0 37,8 43 4,0 34,7 38,7 44 4,0 35,6 39,6 45 4,1 36,4 40,5 46 4,1 37,3 41,4 47 4,2 38,1 42,3 48 4,3 38,9 43,2 49 4,4 39,7 44,1 50 4,5 40,5 45,0 51 4,6 41,3 45,9 52 4,7 42,1 46,8 53 4,8 42,9 47,7 54 4,9 43,7 48,6 55 5,0 44,5 49,5 56 5,0 45,4 50,4 57 5,1 46,2 51,3 58 5,2 47,0 52,2 59 5,3 47,8 53,1 Gesamt (mg = ml) Zusätzlich eine Perfusorspritze mit 50 ml 0,9% NaCl vorbereiten (dient als Nachlauf, um den im Leitungssystem verbleibenden Rest der Lysetherapie zu applizieren). www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 9 / 10

LYSE-MONITORING Uhrzeit RR mmhg Herzfrequenz Schläge/min. NIH-SS (siehe S. 6) Beginn Nach 15 min. Nach 30 min. Nach 45 min. Nach 60 min. Nach 75 min. Nach 90 min. Nach 105 min. Nach 2 h Nach 2 h 30 min. Nach 3 h Nach 3 h 30 min. Nach 4 h. Nach 4 h 30 min. Nach 5 h. Nach 5 h 30 min. Nach 6 h. Nach 6 h 30 min. Nach 7 h. Nach 7 h 30 min. Nach 8 h. Nach 8 h 30 min. Nach 9 h. Nach 10 h. Nach 11 h. Nach 12 h. Nach 13 h. Nach 14 h. Nach 15 h. Nach 16 h. Nach 17 h. Nach 18 h. Nach 19 h. Nach 20 h. Nach 21 h. Nach 22 h. Nach 23 h. Nach 24 h. www.oegsf.at (Version: März 2011) Seite 10 / 10