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- 2 - Sehr geehrte Damen und Herren, mit dem Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung treten zum 1. Januar 2013 zwei wesentliche Änderungen bei geringfügig entlohnten Beschäftigungen ein: Die Verdienstgrenze für geringfügig entlohnte Beschäftigungen (Geringfügigkeitsgrenze) steigt von 400 EUR auf 450 EUR. Personen, die vom 1. Januar 2013 an ein geringfügig entlohntes Beschäftigungsverhältnis aufnehmen, unterliegen grundsätzlich der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung (die bisherige Versicherungsfreiheit in der gesetzlichen Rentenversicherung mit der Möglichkeit der vollen Versicherungspflicht für geringfügig entlohnte Beschäftigte wird in eine Rentenversicherungspflicht mit Befreiungsmöglichkeit umgewandelt (Wechsel von Opt-in zu Optout ). Die Gleitzonenregelungen gelten bis zu einem Entgelt von 850 EUR. Darüber hinaus bringt die Reform der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse Übergangsregelungen mit sich, die bis 2014 gelten. Zur Umsetzung der Neuregelung werden folgende vorläufige Hinweise gegeben: 1. Geringfügig entlohnte Beschäftigungen Wer ab 1. Januar 2013 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung mit einem regelmäßigen Entgelt von höchstens 450 EUR aufnimmt, ist geringfügig beschäftigt. Damit besteht Versicherungsfreiheit in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Bislang sind geringfügig entlohnte Beschäftigte in der Rentenversicherung versicherungsfrei. Die Beschäftigten haben aber die Möglichkeit auf die Rentenversicherungsfreiheit zu verzichten ( Opt-in ).

- 3 - Ab 1. Januar 2013 besteht in diesen Beschäftigungsverhältnissen grundsätzlich Rentenversicherungspflicht, wobei den Beschäftigten jedoch ein Befreiungsrecht eingeräumt wird ( Opt-out ). Mit dem Wechsel von Opt-in zu Opt-out soll die soziale Absicherung der geringfügig entlohnten Beschäftigten erhöht werden, indem das Bewusstsein für die Entscheidung über die Alterssicherung gestärkt wird. Der pauschale Arbeitgeberbeitragsanteil beträgt wie bisher 15 Prozent. Die/der geringfügig entlohnte Beschäftigte muss ihre/seine Pauschalbeiträge zum vollwertigen Rentenversicherungsbeitrag (ab 1. Januar 2013: 18,9 Prozent) aufstocken. Sie/er kann damit Ansprüche auf eine Erwerbsminderungsrente erwerben sowie die Riester-Förderung in Anspruch nehmen. Sofern sich die Beschäftigten von der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung befreien lassen wollen, ist ein entsprechender Antrag beim Arbeitgeber einzureichen. Der Arbeitgeber muss a. auf dem Befreiungsantrag den Tag des Antragseingangs vermerken, b. den Antrag zu den Entgeltunterlagen nehmen und c. der Minijob-Zentrale den Auftragseingang melden. Die Befreiung gilt als erteilt, wenn die Minijob-Zentrale dem Antrag nicht innerhalb eines Monats nach Eingang der Meldung widerspricht. Die Befreiung wirkt rückwirkend ab Beginn des Monats, in dem die/der Beschäftigte den Antrag beim Arbeitgeber abgegeben hat, wenn der Arbeitgeber die Antragstellung a. mit der ersten folgenden Entgeltabrechnung, b. spätestens innerhalb von 6 Wochen nach Zugang der Minijobzentrale meldet. Erfolgt die Meldung durch den Arbeitgeber erst später, wirkt die Befrei-

- 4 - ung erst ab dem nach Ablauf der Widerspruchsfrist der Minijob- Zentrale folgenden Monat. Die gesetzliche Regelung sieht keine Verpflichtung des Arbeitgebers vor, die Beschäftigten auf die Möglichkeit der Befreiung von der Rentenversicherungspflicht hinzuweisen. Gleichwohl sind die Beschäftigten durch die Personalstelle entsprechend zu informieren. Ein Verzichtsantrag und das dazugehörige Merkblatt liegen diesem Schreiben bei. Entsprechende Anträge sind von den Beschäftigten an die zuständige Bezügestelle zu übersenden. 2. Übergangsregelungen für bestehende geringfügig entlohnte Beschäftigungen Für Beschäftigungsverhältnisse, die bereits vor dem 1. Januar 2013 bestanden haben, greifen Bestandsschutz- und Übergangsregelungen. Grundsätzlich ändert sich für bereits bestehende geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse nichts. Sie bleiben rentenversicherungsfrei. Auf Antrag können die Beschäftigten die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung wählen. 3. Übergangsregelungen für Beschäftigungsverhältnisse mit einem Entgelt zwischen 400,01 EUR und 450 EUR Bestehende versicherungspflichtige Beschäftigungen mit einem Arbeitsentgelt von 400,01 EUR bis 450 EUR bleiben auch über den 31. Dezember 2012 hinaus versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung bis 31. Dezember 2014. Bis dahin wird der Gesamtsozialversicherungsbeitrag allerdings nach der alten, bis 31. Dezember 2012 geltenden Gleitzonenformel berechnet. Spätestens ab 1. Januar 2015 tritt in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung Versicherungsfreiheit wegen einer geringfügig entlohn-

- 5 - ten Beschäftigung nach neuem Recht ein. Es besteht jedoch bereits vorher die Möglichkeit der Befreiung von der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Der Befreiungsantrag für die Kranken- und Pflegeversicherung muss nach derzeitiger Gesetzeslage bis 2. April 2013 von den Beschäftigten bei der Krankenkasse bzw. für die Arbeitslosenversicherung bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt werden. Ob es hierbei zu einer Vereinfachung beim Antragsverfahren kommt (eventuell Antragstellung auf Befreiung beim Arbeitgeber) ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Zu beachten ist, dass Versicherungsfreiheit auch ohne Befreiungsantrag eintritt, wenn die Voraussetzungen für die Familienversicherung erfüllt sind. Die Prüfung der beitragsfreien Familienversicherung kann nur durch die Krankenkasse erfolgen, bei der der Anspruch geltend gemacht wird. In der Rentenversicherung besteht erst ab 1. Januar 2015 die Möglichkeit der Befreiung von der Versicherungspflicht mit der Folge der Pauschalbeitragspflicht des Arbeitgebers für geringfügig entlohnte Beschäftigte. Das Schreiben des Staatsministeriums der Finanzen vom 8. Oktober 2010, Gz: 25 P 2502 001 32 717/10 wird in Kürze an die neue Rechtslage angepasst. Dieses Schreiben ist auch im Intranet abrufbar (www.stmf.bybn; Rubrik: Personal/Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder/Rundschreiben) bzw. steht im Internet als Download (www.stmf.bayern.de/download/entwtvuel2006/tarifvertrag.zip) zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen gez. Peter Rötzer Ministerialrat