Umgang nach Gewalt Besuchskontakte mit der Herkunftsfamilie: Problematik und gedeihliche Bedingungen Alexander Korittko 1

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Transkript:

Besuchskontakte mit der Herkunftsfamilie: Problematik und gedeihliche Bedingungen 30.08.2014 Alexander Korittko 1 Regelmäßige Kontakte zu Eltern, Geschwistern, Großeltern, Verwandten oder anderen vertrauten Personen stärken das Selbstwertgefühl des Kindes und unterstützen seine Identitätsfindung. Die Kontakte sollen orientiert sein am Alter des Kindes am seelischen Entwicklungsstand am seelischen Nutzen für das Kind 30.08.2014 Alexander Korittko 2

Belastung für alle Kontakte zum anderen Elternteil sind für jeden eine Ausnahme-Situation: Kind: Beruhigung und Loyalitätskonflikt Pflegefamilie: Entlastung und Misstrauen Elternteil: Freude und Trauer Besser: Kind merkt die Zufriedenheit aller über die jetzige Situation bzw. keiner spricht über Alternativen. Besser: Wortwahl Zuhause bei Familie xy und Zuhause bei Mama 30.08.2014 Alexander Korittko 3 Das Kind ist durch Gewalt oder miterlebte Gewalt traumatisiert worden: Kontakte zum misshandelnden Elternteil (z.b. Vater) oder Kontakte zum misshandelten Elternteil (z.b. Mutter) oder die Gegenwart von beiden Eltern können zu Panik, Angst und Verwirrung führen, da das Kind die neue Situation in seiner Wahrnehmung nicht von der früheren Situation trennen kann. 30.08.2014 Alexander Korittko 4

Die in Erinnerung gerufen Traumata führen zu schwer zu steuernden affektiven Überschwemmungen von Ohnmacht und Angst. Gerichtlich angeordnete Umgänge in solchen Situationen: Verleugnung des Furchtbaren Rehabilitation von gewalttätigen Elternteilen Verleugnung der Gefühlslage des Kindes 30.08.2014 Alexander Korittko 5 Gewalt gegen das Kind selbst oder gegen einen Elternteil ist für das Kind eine traumatische Erfahrung Bei intensiver Traumatisierung reagieren Kinder mit Über- bzw. Untererregung (Kampf und Flucht bzw.unterwerfung/dissoziation) Umso intensiver diese Stress-Reaktionen von Kindern genutzt worden sind, je deutlicher werden diese Verhaltensweisen zu Teilen ihrer Persönlichkeit, die jederzeit antriggerbar sind. Gerald Hüther: nutzungsbedingte Strukturierung des Gehirns 30.08.2014 Alexander Korittko 6

In Gewaltfamilien können Kinder mit dem Täter und dem Opfer identifiziert sein (Introjekte). Durch Trauma-Fragmente erinnert, werden sie zu devoten Opfern (bis zur Untererregung) oder zu aggressiven Tätern (bis zur Übererregung) oder abwechselnd zu beidem. Minimale Schlüsselreize (Trigger) sind dann ausreichend, um diese Verhaltensweisen hervorzubringen. 30.08.2014 Alexander Korittko 7 Die Abhängigkeit von einem gewalttätigen Elternteil kann für ein Kind so bedeutsam sein, dass es die Gewalt dissoziiert. Neben Flucht, Kampf, Erstarren und Unterwerfen bleibt noch die Reaktion der instinktiven Täuschung (Weinberg, 2011) Aus Angst unterwirft sich das Kind und beschwichtigt in freundlicher Manier. Die Kampf- oder Flucht-Reaktion folgt u.u. später nach Beendigung des Kontaktes. 30.08.2014 Alexander Korittko 8

Ist die Gewalt wirklich beendet? Verhärten die Kontakte des Kindes zum früher gewalttätigen Elternteil aggressives oder devotes Verhalten? Befindet sich das Kind in einem emotionalen Loyalitätskonflikt und/oder in einem kognitiven Ursachenkonflikt? 30.08.2014 Alexander Korittko 9 Begleitete Kontakte allein reichen nicht aus! Bei Kontaktunterbrechung: Jemand fördert Stabilität im Alltag Kind erhält Therapie zur Neubewertung (Trauma wird vergangenheitsfähig ) Gewalttätiger Elternteil und/oder nicht schützender Elternteil übernimmt Verantwortung und entschuldigt sich beim Kind 30.08.2014 Alexander Korittko 10

Fachliche Begleitung mit bestimmt intervenierenden Erwachsenen, die das Kind kennt und denen es vertraut. Das Kind bleibt auf keinen Fall mit dem gewalttätigen Elternteil allein Der Elternteil ist vorher beraten worden und ist bereit, über das Furchtbare zu sprechen seine eigenen Anteile klar zu benennen und Reue zu zeigen 30.08.2014 Alexander Korittko 11 Reue bedeutet: Das Geschehene kann nie mehr wieder gutgemacht werden Das Geschehene kann nicht ungeschehen gemacht werden Die Folge des Geschehenen ist es, dass das Kind besser nicht bei diesem Elternteil aufwächst. Können Eltern keine Reue zeigen, sollte sich das Jugendamt dafür einsetzen, den Umgang auszusetzen. Kinder sollten dann andere Bezugspersonen aus der Herkunftsfamilie des anderen Elternteils sehen, die ihnen nicht geschadet haben. 30.08.2014 Alexander Korittko 12

Verlässlichkeit Regelmäßige Treffen Persönlich Präsenz und Betreuung Versprechen einhalten Aufmerksame und freundliche Zuwendung zum Kind Kindgerechte Aktivitäten Gutes Vorbild im Verhalten und in der Sprache Kein Körperkontakt gegen den Willen des Kindes Keine Beeinflussung des Kindes Kein Konsum von Drogen und Alkohol im Beisein des Kindes oder vor dem Treffen 30.08.2014 Alexander Korittko 13 Wünscht das Kind erneute Kontakte? Für sich selbst oder weil es dem Elternteil dann besser geht? Leidet das Kind danach unter Alpträumen, Angst- und Panikzuständen oder psychosomatischen Symptomen (Bauchoder Kopfschmerzen)? U.U. Regulierung über Nähe zu vertrauten Bindungspersonen, Distanz und Dauer beim nächsten Kontakt 30.08.2014 Alexander Korittko 14

1. In Fällen schwerer "häuslicher Gewalt" und hierdurch schwer traumatisierter die Gewalt miterlebender Kinder ist es gemäß 1666, 1666a BGB unter dem Gesichtspunkt der Kindeswohlgefährdung gerechtfertigt, das Umgangsrecht auf briefliche Kontakte und evtl. Bildinformationen zu beschränken. 2. Für die psychische Gefährdung der traumatisierten Kinder im Falle der Konfrontation mit dem Kindesvater bedarf es keines gesonderten Sachverständigen- Gutachtens wenn sich das Gericht auf andere Weise sachkundig von der Kindeswohlgefährdung überzeugen kann. OLG Köln, (4 UF 183/10) 30.08.2014 Alexander Korittko 15 In Fällen häuslicher Gewalt ist sorgfältig der Ausschluss des Umgangsrechts zu prüfen. Dies kommt bei Gewaltandrohungen, körperlicher Gewalt, Entführung, angedrohter oder versuchter Ermordung, aber auch beim Umgang gegen den Willen des Kindes in Betracht. Arbeitshilfe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2011) 30.08.2014 Alexander Korittko 16

In Fällen gröbster Vernachlässigung, Misshandlung und Missachtung gilt nicht, dass den Eltern das Wohl des Kindes näher liegt als anderen Menschen. Voraussetzung von Bindung ist nicht die biologische Elternschaft, sondern die Entwicklung einer Bindungsbeziehung durch feinfühlige Interaktionserfahrung mit einer Pflegeperson. 30.08.2014 Alexander Korittko 17 223 Seiten mit Vorworten von Gerald Hüther und Wilhelm Rotthaus 4. Auflage 2014 29,95 Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!

u.a. Brisch, KH (2010) Bindung und Umgang Brisch, KH (2010) Die Bedeutung von Gewalt in der Paarbeziehung für die Psychotherapie mit Kindern Hüther, G (2005) die Biologie der Angst. Wie aus Stress Gefühle werden Kindler, H (2006) Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf die psychosoziale Entwicklung von Kindern Kindler, H (2010) Neuanfang ohne Angst Kolk, BA van der (2005) Developmental Trauma Disorder. Salgo, L (2003) Häusliche Gewalt und Umgang. Wiemann, I (2010) Konzept der Besuchsregelung 30.08.2014 Alexander Korittko 19 Die Frage, ob das Kindeswohl durch einen Umgangskontakt gefährdet ist, muss im konkreten Einzelfall geprüft werden. Prüfkriterien: Bestellung eines Verfahrensbeistand, Kindesanhörung Begründung der Gefährdung des Kindeswohls: Konkrete Verfassung und Situation des Kindes Konstant und wiederholter Kindeswille, autonome Entscheidung Gründe der Herausnahme des Kindes Spezielles Verhältnis des Kindes zu seinen Eltern 30.08.2014 Alexander Korittko 20

Innere Konflikte des Kindes sind nicht behoben! Biografie-Arbeit notwendig, um mit den negativen Seiten von Elternteilen fertig zu werden. Ambivalenz ermöglichen: belastende und gute Seiten der Eltern in einen Ausgleich bringen. Spaltung führt zu Negativ-Identitäten und zu anhaltenden Verhaltensauffälligkeiten 30.08.2014 Alexander Korittko 21 Der Umgang des Kindes mit einem oder beiden Elternteilen kann eingeschränkt oder ausgeschlossen werden, wenn es zu seinem Wohl erforderlich ist. 1684, 4,1 BGB Ein Ausschluss für längere Zeit oder auf Dauer setzt voraus, dass andernfalls das Wohl des Kindes gefährdet wäre. 1684, 4, 2 BGB Einschränkung oder Ausschluss wird damit an der Schwelle des 1666 BGB angesetzt. Sich über den Willen des Kindes gegen weiteren Umgang hinwegzusetzen gefährdet das Kindeswohl. Bundesverfassungsgericht vom 29.11.2012/1 BvR 335/12 30.08.2014 Alexander Korittko 22

Visuell wahrgenommene Gewalt kann sich vergleichbar nachteilig auf das Kind auswirken, wie direkte Kindesmisshandlung (Fthenakis, Begleiteter Umgang, S. 326) Begründet die konkrete Umsetzung der Umgangskontakte eine unmittelbare Gefahr für die Hauptbezugsperson der Kinder, bedeutet auch dies eine konkrete Kindeswohlgefährdung, die der Durchführung von Umgangskontakten entgegensteht. BVerfG, 2. Kammer des ersten Senats, Beschluss vom 13.12.2012 1 BvR 1766/12 30.08.2014 Alexander Korittko 23 Ist ein Elternteil gegen den anderen gewalttätig geworden und lehnt dieser deswegen eine Kommunikation mit jenem ab, so ist die Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge geboten, wenn deren Aufrechterhaltung dem Kindeswohl nicht zuträglich ist. OLG Saarbrücken, Beschl. vom 30.7.2010-6 UF 52/10 30.08.2014 Alexander Korittko 24

Gute Bedingungen für Elternkontakte Ausreichend Zeit für Beziehungsaufnahme zum Kind in der Einrichtung, Einrichtung muss sicherer Ort werden Kleinstufige Begrenzung: in der Einrichtung - bei den Eltern, kurz - lang Offene Gespräche über Verantwortlichkeit der Eltern, Befreiung von Mitschuld beim Kind Gespräche über Fahrplan des Kontaktes Angebot von frühzeitiger Rückkehr ohne negative Konnotation Strukturannäherung Einrichtung - zu Hause Regelmäßige Kontakte und Voraussagbarkeit Erzieher nicht als die besseren Eltern sehen Begleitung der Kontakte aus dem Familiensystem? Symptome danach besprechen Rituale für die Rückkehr in die Einrichtung entwickeln Erwartungen besprechen und dämpfen Konstellationen vorbesprechen (neuer Freund?) Nie ohne Elternarbeit in Kontakt entlassen Ängste und Wünsche bei Kindern und Eltern besprechen Gemeinsame Reflexion bei Jugendlichen und Eltern danach Traumatischer Schock, existentielle Bedrohung Sympathikus Bindung Flucht Kampf Fragmentierte Speicherung von Bildern, Geräuschen, Gerüchen, Körperempfindungen, Emotionen, Kontexten Keine Fluchtmöglichkeit, keine Kampfmöglichkeit Hilflosigkeit, Ohnmacht Verzweiflung Einfrieren (Freeze) Unterwerfung (Tot-stell-Reflex) Para-Sympathikus 30.08.2014 Alexander Korittko 26