Gütergleisverlegung für die Neue Bahnstadt Opladen Die Basis der Zukunft.
Bahnhofstr. Strecke 2730 von/nach Gruiten N Strecke 2324 von/nach Duisburg-Wedau Ausbaugrenze Nord Bahnhofsbrücke 47,6 47,8 Lützenkirchener Str. Bahnhof Opladen 48,0 48,2 Bahnstadtchaussee Werkst 48,4 Ausführung DB Netz AG Neubau Gütergleis Rückbau Gütergleis Eisenbahnüberführung Lützenkirchener Straße Bahnallee Humboldtstr. Opladen Ca Ausführung Neue Bahnstadt Opladen GmbH Heute liegen rund 12 Hektar Entwicklungsfläche gefangen zwischen der Personenzug- und der Güterzugstrecke; Blickrichtung Süden
Hintergrund des Projekts Was ist die Neue Bahnstadt Opladen? Im Leverkusener Stadtteil Opladen wurde Ende 2003 das Ausbesserungswerk Opladen geschlossen, in dem zuvor Züge und Lokomotiven für die Deutsche Bahn (DB) repariert worden waren. Durch die Schließung wurden im Zentrum Opladens rund 72 Hektar Bahnflächen frei. Die Stadt Leverkusen hat sich zum Ziel gesetzt, diese Flächen zur Stadtentwicklung zu nutzen. So entstand die Neue Bahnstadt Opladen als das größte laufende Stadtumbauprojekt der Stadt Leverkusen. In einem aufwändigen Planungs- und Abstimmungsprozess mit großer Öffentlich keits beteiligung wurde seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit dem Kooperationspartner Deutsche Bahn eine Perspektive für die frei gewordenen Bahnflächen entwickelt. Für die Entwicklung und Realisierung des Gesamtprojekts wurde 2008 die neue bahnstadt opladen GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Leverkusen, gegründet. ättenstr. Neue Bahnstadt Opladen Neubau Neue Bahnallee 48,6 Mitten in Leverkusen entsteht ein neues Stadtquartier. Das Gelände des ehemaligen Bahnausbesserungswerks wandelt sich derzeit in großem Tempo in einen neuen Stadtteil für Wohnen, Bildung, Arbeiten und Freizeit. Die historischen Gebäude wie Kesselhaus, Magazin und Wasserturm werden als Zeugnisse der Industrie kultur erhalten und durch neue Nutzungen mit Leben gefüllt. Ein zentraler Baustein ist die Ansiedlung der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Köln: der Campus Leverkusen. Neu belebt wird das Areal zusätzlich durch ein Gewerbegebiet im Süden und neue Wohngebiete im Norden, wie das städtische Wohngebiet Quartier am Campus, in dem schon viele neue Bewohner ihre Wohnungen und Häuser bezogen haben. Zwei neue Rad- und Fußweg-Brücken über die Bahngleise heben die Trennung zwischen den Stadtteilen Opladen und Quettingen auf: die Campusbrücke, die bereits 2013 eingeweiht wurde, und die im Bau befindliche Bahnhofsbrücke zwischen Lützenkirchener Straße und Bahnhofstraße. Die Bahnhofsbrücke bietet zukünftig einen direkten Zugang zum Bahnhof Opladen. 48,8 Fixheider Str. Ausbaugrenze Süd Strecke 2324 von/nach Niederlahnstein Warum die Verlegung der Gütergleise? Ein Teil der durch die Schließung des Ausbesserungswerks frei gewordenen Fläche ist derzeit jedoch städte baulich nicht nutzbar. Sie liegt im Bereich des Bahnhofs Opladen wie auf einer Insel zwischen der Güterzugstrecke und der Personenzugstrecke und ist dadurch vom Zentrum der Stadt abgeschnitten. Ein Teilprojekt der Neuen Bahnstadt Opladen ist daher das maßgeblich aus öffentlichen Mitteln geförderte Projekt Gütergleisverlegung. Mit der Realisierung hat die Stadt Leverkusen die DB Netz AG beauftragt. Ziel der Gütergleisverlegung ist die Verlegung der heutigen zweigleisigen Güterzugstrecke plus Überholgleis nach Osten. Die Strecke soll so nah wie möglich an die Personenzugstrecke herangeführt werden, um die Insellage aufzuheben und weitere innerstädtische Flächen für eine neue Nutzung zu erschließen: Unmittelbar nach Verlegung der Güterzuggleise wird direkt neben der neuen Gleistrasse eine Haupterschließungsstraße, die Neue Bahnallee, gebaut. So ergibt sich eine leistungsfähige Nord-Südverbindung für das ab 2018 entstehende Stadtquartier mit Wohnen, Gewerbe, Büros, Einkaufsmöglichkeiten sowie Grün- und Freizeitflächen. 49,0 49,2 L288 49,4 Sportplatz Strecke 2730 von/nach Köln-Mülheim mpusbrücke Rückbau Gütergleis Kleiner Silbersee Großer Silbersee Kölner Str. Bonner Str. Küppersteg Städtebauliches Konzept für die Westseite Entwurf: Heinz Jahnen Pflüger, Aachen Stand: August 2014
Welche Einzelmaßnahmen sind im Rahmen der Gütergleisverlegung erforderlich? Die neue Trasse der Güterzugstrecke beginnt auf Höhe der Lützenkirchener Straße und endet an der Schlebuscher Straße. In diesem Bereich wird die Güterzug strecke so nah wie möglich an die Personenzugstrecke heran gerückt. Neben den zwei Gleisen der Haupt strecke werden auch das Überholgleis und der Gleis anschluss der Firma Bender verlegt bzw. neu erstellt. Deutlich wahrnehmbare Veränderungen wird es für alle Verkehrsteilnehmer im unmittelbaren Bahnhofsbereich an der Bahnhofstraße und an der Lützenkirchener Straße geben: Der Damm mit der Güterzug überführung an der Bahnhofstraße fällt komplett weg und die heute noch bestehende Güterzugüberführung an der Lützenkirchener Straße wird zurückgebaut und durch einen Neubau 30 Meter weiter östlich ersetzt. Diese neue Güterzugüberführung liegt dann direkt neben der bestehenden Überführung für die Personenzüge. Die Verkehrsführung im Bahnhofsbereich wird dadurch übersichtlicher und offener. Um Platz für die neue Güterzugtrasse und die Neue Bahnallee zu schaffen, muss im heutigen Inselbereich als Vorabmaßnahme eine Vielzahl von Gebäuden abgerissen werden: Hierzu gehören die ehemalige Güterabfertigung, die alte Stellwerksanlage, die Rangier- und Geräteräume, die Gleiswaage, die Gepäckabfertigung, die Bahnhofsverwaltung, die Zollabfertigung, das Zollamt, die Spedition, die Güterhalle sowie die sonstigen Hochbauten des alten Ausbesserungswerks. Während der gesamten Bauphase wird es bei den Parkplätzen rund um den Bahnhof Opladen temporäre Ersatzlösungen geben. Auch die städtische Park & Ride Anlage muss dem Umbau weichen. Als Ersatz wird auf der Ostseite des Bahnhofs ein neuer Parkplatz mit rund 100 Plätzen gebaut. Das bisher existierende Bahnhofsgebäude wird im Zuge der Umbauarbeiten zurückgebaut. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt zukünftig über die Bahnhofsbrücke. Bau ge nehm igung: das Planfeststellungsverfahren Um Baurecht zu erhalten, muss die Deutsche Bahn als sogenannte Vorhabenträgerin ein Planfeststellungsverfahren durchlaufen. Dieses Planfeststellungsverfahren ist ein förmliches Verwaltungsverfahren, das in den Paragrafen 18 ff des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) geregelt ist. Ziel des Verfahrens ist es, die öffentlichen und privaten Belange aufzunehmen und gegeneinander abzuwägen. Das Planfeststellungsverfahren ist die in Deutschland vorgesehene Bürger beteiligung, in der die Einwendungen und Anregungen von Betroffenen geprüft werden.
Schallschutz Im Rahmen eines Gutachtens, das den Planfeststellungsunterlagen beiliegt, wurde die zukünftige Schallsituation für beide Strecken gemeinsam betrachtet. Grundlage hierfür sind die gesetzlichen Bestimmungen des Bundes- Immissions schutzgesetzes (BImSchG). Diese sehen vor, dass beim Neubau oder der wesentlichen Änderung von Verkehrs wegen keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden dürfen, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind. Bei der Verlegung des Gütergleises handelt es sich um einen wesentlichen Eingriff, somit besteht Anspruch auf Lärmvorsorge im Sinne des BImSchG. Der Gutachter kommt zu dem Schluss, dass sich westlich der Gleise die Schallbelastung verringert, da die Strecke von der Wohnbebauung wegrückt. Östlich der Gleise rückt die Strecke näher an die Bebauung heran, somit haben die Gebäude Anspruch auf Lärmvorsorge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Schallimmissionen hier bereits ohne die Gütergleisverlegung hohe Werte erreichen und die Veränderung durch die Gütergleisverlegung überwiegend in einer kaum wahrnehmbaren Größenordnung von ein bis zwei Dezibel liegen wird. Hier kommen passive Schallschutz- Maßnahmen an 23 Gebäuden zum Einsatz, da eine Schall schutz wand die hoch liegenden Etagen der angrenzenden Gebäude nicht schützen würde. Die abschließende Entscheidung über die zu treffenden Maßnahmen wird vom Eisenbahnbundesamt gefällt. Strecke 2324 (neu) Strecke 2324 (alt) EÜ = Eisenbahnüberführung vorhandene Eisenbahnüberführung Winkelstützwand EÜ Lützenkirchener Straße Neubau Rückbau Stützwand EÜ Lützenkirchener Straße Rückbau Neubau 1:1 EÜ Lützenkirchener Straße im Rahmen der Gütergleisverlegung (1. Schritt, vsl. bis Ende 2016) Böschung Lützenkirchener Straße Verkehrskreisel Rückbau der vorhandenen EÜ Lützenkirchener Straße (2. Schritt, vsl. ab Anfang 2017) Wann und wie wird die Gütergleisverlegung gebaut? Die Durchführung erfolgt in drei Stufen: Bohrpfahlwand Bahnhofstraße Neubau Neue Bahnallee Neubau Neue Bahnallee (3. Schritt, vsl. ab Anfang 2017) 1. Bau-Vorbereitung: Entkernen der alten Gebäude, Umverlegung der bestehenden Kabel im künftigen Baufeld, Neubau der Stellwerks- Trafostation (baurechtsunabhängig). Entdröhnung Nicht im Baurechtsverfahren berücksichtigt sind weitere, bereits eingeleitete, lärmmindernde Maßnahmen: Ende 2016 ist auf der vorhandenen Eisenbahnüberführung Rennbaumstraße für die Personenzugstrecke eine Entdröhnungsmaßnahme vorgesehen. Darüber hinaus versucht die DB den Lärm bereits an der Quelle zu reduzieren und hat das 2013 mit dem Bund entwickelte Lärmabhängige Trassenpreissystem eingeführt. Bilanz bereits nach einem Jahr: Der Anteil leise gefahrener Trassenkilometer im Güterverkehr liegt bundesweit bei knapp acht Prozent. 2. Bau-Durchführung: Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens und somit Vorliegen des Baurechts soll mit dem Bau der Gütergleisverlegung bereits im Laufe des Jahres 2015 begonnen werden. Nach einer Bauzeit von rund 20 Monaten soll das neue Güterzuggleis voraussichtlich im Dezember 2016 in Betrieb gehen. Die Arbeiten starten mit dem Bau von Stützwänden an der Lützen kirchener Straße sowie Anpassungen an den Bauwerken. Danach folgt der Bau der neuen Gleise. Die Anbindung der neuen Gleistrasse an die Bestandstrasse an den Punkten Rennbaumstraße und Fixheider Straße erfolgt am Schluss in einer vierwöchigen Komplettsperrung der Güterzugstrecke. 3. Bau-Abschluss: Rückbau der alten Gütergleistrasse einschließlich Oberleitungen. Voraussichtlicher Zeitplan: Bauvorbereitung: 10/2014 05/2015 Baudurchführung: 05/2015 12/2016 Bauabschluss: 12/2016 02/2017
Impressum Herausgeber DB ProjektBau GmbH Königsberger Allee 28 47058 Duisburg dbprojektbau-west@deutschebahn.com neue bahnstadt opladen GmbH Bahnstadtchaussee 4 51379 Leverkusen-Opladen info@neue-bahnstadt-opladen.de Änderungen vorbehalten Einzelangaben ohne Gewähr Stand August 2014 www.dbprojektbau.com