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TrendTopic Krankenversicherungen

Beiträge in der PKV wachsen weiter Für 2007 haben die 48 Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung Beitragseinnahmen von insgesamt 29,2 Mrd. EUR (+2,5 %) errechnet. Der Zuwachs resultiert sowohl aus der leicht gestiegenen Zahl der Vollversicherten als auch aus Beitragserhöhungen. 27,3 Mrd. EUR (+2,6 %) entfallen auf die Voll-/Zusatz- Krankenversicherung und 1,9 Mrd. EUR (+ 0,5 %) auf die Pflegepflichtversicherung. Beitragseinnahmen der PKV wachsen um 2,5 % Den Löwenanteil zahlen die Privatversicherten für die Krankheitskostenversicherung (2006 rund 72 %). Die Krankentagegeld-Versicherung (Verdienstausfallversicherung) erbringt einen Beitragsanteil von 3,7 %. Zusatzversicherte (Versicherung von Teilleistungen) erbringen 18,6 % der Einnahmen, wovon 12,4 % auf Zusatzversicherungen von gesetzlich Krankenversicherten entfallen. Krankenversicherte (in Mio.; Gesamt: 78,8 Mio. Personen) gesetzlich versicherte Rentner 23% privat Vollversicherte 11% freiwillig gesetzlich Versicherte 10% gesetzlich Pflichtversicherte 56% Stand: Juli 2007 Quellen: GDV, BMG Auf der Leistungsseite stehen diesen Zahlen 2007 gestiegene Auszahlungen (einschließlich Schadenregulierungskosten) in Höhe von fast 19 Mrd. EUR gegenüber. Davon fallen 18,4 EUR auf die Krankenversicherung (+ 4,6 %) und knapp 0,6 Mrd. EUR (+ 1,9 %) auf die Pflegepflichtversicherung. Die Gesamtaufwendungen für die Versicherten, also die Aufwendungen für Versicherungsfälle, die Zuführungen zur Alterungsrückstellung sowie zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung, dürften 2007 32,7 Mrd. EUR (+ 2,8 %) erreicht haben. Private Zusatzversicherung immer attraktiver Der Abschluss einer privaten Zusatzversicherung zur Gesetzlichen Krankenversicherung wird für immer mehr Menschen attraktiv. Mitte 2007 gab es 19,0 Mio. private Zusatzversicherungen (Ende 2006: 18,4 Mio.). Seit 19 Mio. gesetzlich Versicherte mit privater Zusatzversicherung 1

2005 werden die Tarife differenziert betrachtet, die von gesetzlich Versicherten als Ergänzung zu ihrem Kassenschutz abgeschlossen werden können. In diesem Bereich wurden Ende 2006 fast 13 Mio. Zusatzversicherungen gezählt. Es gab 5,9 Mio. ambulante Zusatzversicherungen (+17,0 %) und 9,4 Mio. Zahnzusatztarife (+20,3 %), die zusätzlich zum GKV-Schutz abgeschlossen wurden. Bei der Zusatzversicherung für die Wahlleistungen Ein- und Zweibettzimmer sowie Chefarztbehandlung ergab sich bei einem Bestand von 5,1 Mio. ein Plus von 56.500 Zusatzversicherungen oder +1,1 %. Der Bestand in der Pflegezusatzversicherung stieg um 18,7 % auf knapp 1 Mio. Policen. In der Krankentagegeldversicherung gab es einen Anstieg um 3,1 % auf 3,3 Mio. Verträge. 21,1 Mio. Personen hatten Ende 2006 eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, ein Zuwachs um 4,0 % gegenüber dem Vorjahr. Private Krankenversicherer unter Druck Die Private Krankenversicherung (PKV) muss um ihre Attraktivität bangen. Der Nettoneuzugang zur privaten Krankheitsvollversicherung ist seit der außerordentlichen Anhebung der Versicherungspflichtgrenze zum 1. Januar 2003 kontinuierlich zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2007 kamen rund 38.000 Vollversicherte in die PKV in den ersten sechs Monaten 2004 waren es noch 76.000 (netto, d.h. Saldo zwischen Zu- und Abgängen). Insgesamt waren Mitte 2007 8,5 Mio. Personen privat voll krankenversichert. 8,5 Mio. Vollversicherte in der PKV Marktanteile der führenden Krankenversicherer 2006 Debeka Marktführer vor DKV Debeka 14,2 DKV 12,9 Allianz 10,9 Signal 7,0 Central 5,8 Bayer. Beamtenkranken. Continentale Barmenia DBV-Winterthur Axa Hallesche HUK-Coburg 4,2 4,0 4,0 3,6 3,3 3,0 2,7 Quelle: Map Report 2007 Ihre Kunden finden die privaten Krankenversicherer für die Vollversicherung zunächst im Bereich der Personen, die grundsätzlich nicht versicherungspflichtig sind. Das sind insbesondere Selbstständige und Freiberufler. 2

Die zahlenmäßig bedeutendere Zielgruppe für die Privatkassen sind die freiwillig in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Angestellten. 2008 können sie in die Private Krankenversicherung wechseln, wenn ihr Einkommen die Versicherungspflichtgrenze von 48.150 EUR ü- berschreitet (4.012,50 EUR monatlich). Die finanziellen Vorteile der PKV hängen stark von Faktoren wie der familiären Situation und dem Alter ab. Singles und jüngere Doppelverdiener stehen sich in der PKV oftmals günstiger, während die Familie mit zwei Kindern und einem Alleinverdiener durch die kostenlose Mitversicherung von Familienangehörigen mit der GKV besser fährt. Meldungen über eine Beitragsexplosion im Alter haben auch bei Privaten Krankenversicherungen den Gesetzgeber auf den Plan gerufen. Die Unternehmen wurden verpflichtet, Rückstellungen für ältere Versicherte zu bilden, um der längeren Lebenserwartung Rechnung zu tragen. 2006 wurden rund 10 Mrd. EUR diesen Rückstellungen zugeführt (gesamte Rückstellungen Anfang 2007: 113,4 Mrd. EUR). 85 % sind in der Gesetzlichen Krankenversicherung Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist neben der Renten-, Arbeitslosen-, Unfall- und Pflegeversicherung Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems und Teil des Gesundheitssystems. Man unterscheidet zwischen Primär- und Ersatzkassen der GKV. Primäre Träger sind die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), die Betriebskrankenkassen (BKK) und die Innungskrankenkassen (IKK). Zu den Ersatzkassen gehören z.b. die Barmer Ersatzkasse (BEK), die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) sowie die Techniker Krankenkasse (TK). Daneben gibt es noch einige "Spezialkassen" wie die landwirtschaftlichen Krankenkassen, die See-Krankenkasse und die Knappschaft. Mitglieder der Gesetzlichen Krankenkassen in Mio. Gesamt: 70,31 Mio. Mitglieder 70 Mio. Mitglieder in einer Gesetzlichen Krankenkasse AOK 24,44 Ersatzkassen (DAK, Techniker etc.) 23,54 BKK 14,06 Innungskassen 5,85 Sonstige Kassen 2,42 Quelle: Bundesministerium für Gesundheit Stichtag: 1. Juli 2007 3

85 % der Bevölkerung in Deutschland sind bei einer der Gesetzlichen Krankenkassen versichert. Es gibt insgesamt 70,3 Mio. GKV-Mitglieder; davon sind 43,9 Mio. Pflicht-mitglieder, 18,3 Mio. Rentner und 8,2 Mio. freiwillig versicherte Mitglieder. Die meisten Mitglieder zählen die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK 24,4 Mio.) und Ersatzkassen für Arbeiter und Angestellte (z. B. DAK, Barmer, Techniker Krankenkasse; insgesamt 23,5 Mio.) gefolgt von den Betriebskrankenkassen (BKK 14,1 Mio.) und den Innungskrankenkassen (IKK 5,9 Mio.). Die Gesetzlichen Krankenkassen haben die ersten drei Quartale 2007 mit einem Plus von 173 Mio. EUR abgeschlossen. Den Einnahmen von insgesamt 113,6 Mrd. EUR standen Ausgaben von etwa 113,4 Mrd. EUR gegenüber. Damit fiel das Finanzergebnis günstiger aus als noch im Vorjahr mit einem Defizit von rund 300 Mio. EUR (Bundesgesundheitsministerium). GKV macht Plus Mehr als 200.000 Menschen nicht krankenversichert Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im ersten Quartal 2007 211.000 Menschen in Deutschland nicht krankenversichert und besaßen auch keinen sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung. Dies zeigen die Ergebnisse des alle vier Jahre erhobenen Zusatzprogramms Angaben zur Krankenversicherung im Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland. So hatten knapp 0,3 % der Deutschen keinen Krankenversicherungsschutz, ein im Vergleich zu April 1999 mit knapp 0,2 % sowie im Mai 2003 mit etwas über 0,2 % leicht erhöhter Anteil. 1999 besaßen in Deutschland 145.000 Menschen keinen Krankenversicherungsschutz, 2003 waren es 177.000 Personen. Damit hat sich die Zahl dieser Personen im Vierjahresrhythmus um jeweils rund ein Fünftel (2003 gegenüber 1999: + 22 %; 2007 gegenüber 2003: +19 %) erhöht. Mehr Wettbewerb in der GKV Preiswettbewerb ist auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung erwünscht. Seitdem die Versicherten ihre Krankenversicherung frei wählen können, verzeichnen die bisher relativ teuren AOKs Mitgliederverluste. Die mit einer oftmals gesünderen Mitgliederstruktur ausgestatteten BKKs gewinnen dank günstigerer Tarife an Attraktivität. Wer es einmal geschafft hat, zu den günstigen Kassen zu zählen, kann auf immer neue Mitglieder der jüngeren Jahrgänge mit guter Gesundheit rechnen. Diesen Mitgliedern macht es nichts aus, ausschließlich per Post und Call Center betreut zu werden, da ihnen auch die niedrigeren Verwaltungskosten durch günstigere Tarife zugute kommen. Um im Wettbewerb um die günstigsten Beitragssätze bestehen zu können, schließen sich immer mehr Krankenkassen mit anderen Kassen zu größeren Einheiten zusammen. Insgesamt sank die Zahl der Kassen in den vergangenen zwölf Jahren um rund 80 % auf 211 (Anfang 2008). Zahl der Kassen sinkt drastisch Der scharfe Wettbewerb um die Gunst insbesondere der gut verdienenden Klientel setzt sich fort. Geworben wird zum einen mit niedrigen Beitrags- 4

sätzen. Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen haben hier die Nase vorn. Die Ortskrankenkassen werben dagegen mit ihrem weit gefächerten Filialnetz. Zusätzlich werben die gesetzlichen Kassen mit Bonusprogrammen. In Zeiten von Medikamentenzuzahlung und Praxisgebühr kann ein Versicherter seinen Beitragssatz um 2-3 Prozentpunkte senken, wenn er bereit ist, die Kasse bis zu einem bestimmten Betrag nicht in Anspruch zu nehmen. Der sogenannte Risikostrukturausgleich sorgt dafür, dass sich die Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht zu sehr auseinander entwickeln. So müssen gut verdienende BKKs einen Teil ihrer Einnahmen an die AOKs abliefern, damit diese einen konkurrenzfähigen Beitragssatz anbieten können. Bisher orientiert sich der Ausgleich nur an Alter und Geschlecht der Versicherten; ab 2007 soll auch das von Kasse zu Kasse unterschiedliche Krankheitsrisiko der Versicherten ausgeglichen werden. Die Werbemöglichkeiten der gesetzlichen Versicherer bleiben hinter denen der Privatversicherer zurück. Die Gesetzlichen Kassen sind zu strenger Sachlichkeit bei ihren werblichen Aussagen verpflichtet; die Aufsichtsbehörde überwacht die Werbeaktivitäten. Beim Hinweis auf Preisunterschiede z.b. müssen auch die Leistungsunterschiede deutlich gemacht werden, wenn es sie gibt. Gesundheitsfonds soll Probleme lösen Die Krankenversicherung wird derzeit grundlegend reformiert, weil sie den Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft nicht mehr gerecht wird. Ab Januar 2009 wird ein Gesundheitsfonds eingerichtet, der die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern unter den Kassen verteilt. Sie erhalten eine Pauschale pro Versicherten plus einen Zuschlag je nach Gesundheitszustand des Mitglieds. Die Regierung muss den Beitrag im Herbst 2008 dazu einheitlich festsetzen. Durch die neue geplante Gesundheitsreform wird das Geschäftsmodell die PKV stark verändert. Im ersten Halbjahr 2009 können alle Privatversicherten zu einem anderen Unternehmen wechseln und dabei ihre Altersrückstellungen in begrenzter Höhe mitnehmen. Für Neukunden nach dem 1. Januar 2009 wird die mögliche Mitnahme durchschnittlicher Altersrückstellungen im Fall eines Anbieterwechsels sogar unbegrenzt festgeschrieben. Daneben muss die PKV einen Basistarif bereitstellen, der in etwa dem der GKV entspricht. Hier müssen die privaten Krankenkassen jeden Antragsteller ohne Gesundheitsprüfung aufnehmen (dieser Basistarif wird auch für Altkunden nutzbar sein). Diese Pläne dürften einen weiteren Anstieg der Beiträge zur Folge haben. Private Versicherer müssen Basistarif anbieten 5

Werbung Kräftige Zuwächse in 2008 2008 haben die Werbeausgaben für private und gesetzliche Krankenversicherungen kräftig zugenommen. Das Volumen stieg um über ein Viertel (26 %) auf 105,8 Mio. EUR. Kräftige Zuwächse kamen aus dem Lager der Privaten Versicherer (KarstadtQuelle Krankenversicherung, Allianz). Aber auch die DKV und AXA haben ihren Etat deutlich aufgestockt. Die massive Ausweitung kam wesentlich der TV-Werbung zugute. Werbung für Krankenversicherungen (privat/gesetzlich) Gesamt brutto in Mio. EUR, Anteile in % 2008: 105,8 Mio. EUR für Krankenversicherungswerbung 62,5 66,8 83,8 105,8 28,1% 24,6% 23,3% 24,1% Hörfunk, Plakat, Online 28,3% 28,2% 37,2% 46,0% TV 25,8% 17,8% 25,4% 21,9% 22,1% 17,5% 19,3% 10,7% Zeitschriften Zeitungen 2005 2006 2007 2008 Quelle: Nielsen Media Research (Letzte Aktualisierung: Februar 2009) 6

Soziodemographie Bevölkerung Private Krankenversicherunsicherunsicherung Private Kranken- Zusatzver- Private Pflegever- (Basis: alle Personen ab 14 J.) insgesamt Gesamt in Mio. = 100 % 64,87 7,52 16,22 7,27 Männer 49 58 48 54 Frauen 51 42 52 46 Haushaltführende 55 46 54 49 Haupteinkommensbezieher 55 60 53 59 Altersgruppen 14-19 Jahre 8 7 6 5 20-29 Jahre 13 10 10 8 30-39 Jahre 15 15 16 13 40-49 Jahre 19 26 22 19 50-59 Jahre 15 19 19 19 60-69 Jahre 15 13 15 19 70 Jahre und älter 15 9 11 16 Berufstätigkeit des Befragten in Ausbildung 11 10 9 6 berufstätig 53 62 59 54 nicht berufstätig 8 8 8 7 Rentner, Pensionär 28 19 25 32 Netto-Einkommen im Haushalt Bis unter 1.000 Euro 9 3 4 3 1.000 bis unter 1.500 Euro 16 6 10 9 1.500 bis unter 2.000 Euro 20 11 17 17 2.000 bis unter 2.500 Euro 20 17 20 19 2.500 Euro und mehr 36 64 49 51 Haushaltsgröße 1 Person 21 15 15 16 2 Personen 37 36 39 43 3 Personen 19 21 20 17 4 Personen 16 20 19 17 5 Personen und mehr 6 8 7 6 Kinder im Haushalt bis unter 2 Jahre 3 3 3 3 2 bis unter 6 Jahre 7 7 6 6 6 bis unter 14 Jahre 14 16 15 14 kein Kind unter 14 Jahre 81 79 80 81 Nielsengebiete Nielsen 1 16 18 15 18 Nielsen 2 21 23 21 19 Nielsen 3a 13 13 14 13 Nielsen 3b 12 15 14 17 Nielsen 4 15 16 19 20 Nielsen 5 4 5 4 4 Nielsen 6 9 6 6 5 Nielsen 7 9 5 7 4 Quelle: VerbraucherAnalyse 2008 7