Schilddrüse aus der Sicht des Fertilitätsmediziners W. Feichtinger
Schilddrüse und Gynäkologie In zehn Prozent aller Zyklusprobleme finden sich Schilddrüsenstörungen Unter der Pille (& Hormonersatztherapie) steigen die SD-Parameter an was ohne klinische Relevanz ist Johannes Huber, Gynäkologische Endokrinologie, Verlag Wilhelm Maudrich 1998
Schilddrüse und Gynäkologie Bei der Hypothyreose ist die Metabolisierung von Androgenen und Östrogenen verändert Rauchen verstärkt die peripheren Effekte der Hypothyreose In der Schwangerschaft kann das HCG ähnlich wie TSH wirken und eine Hyperthyreose hervorrufen, was zur Hyperemesis Gravidarum führen kann Johannes Huber, Gynäkologische Endokrinologie, Verlag Wilhelm Maudrich 1998
Schilddrüse und Menopause Eine vorzeitige Menopause scheint - dem Morbus Hashimoto vergleichbar - auf einer immunologisch bedingten Zerstörung des ovariellen Zellgewebes zu beruhen Eine Schilddrüsenstörung kann mit menopausalen Problemen verwechselt werden Eine hypothyreote menopausale Frau zeigt oft niedrige Gonadotropine Johannes Huber, Gynäkologische Endokrinologie, Verlag Wilhelm Maudrich 1998
Schilddrüse & Gynäko-Pathologie F. A. Leidenberger, Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 1998
Zu diesen Belangen gehören die Störung der Fortpflanzungsfunktionen, insbesondere der Ovarfunktion als Folge einer Schilddrüsenunter- oder - überfunktion
Gestörte Ovarfunktion unterschiedlicher Ausprägung 5-15% Schilddrüsenfunktionsstörungen
Mechanismus Direkter Effekt auf SD Hormonrezeptoren im Ovar Indirekt über Einfluss auf SHBG Werte, PRL, und die GnRH Sekretion
Diagnose
Bei der Differentialdiagnostik der gestörten Ovarfunktion ist die Schilddrüsendiagnostik eine Ausschlußdiagnostik Früher: TRH-Test Heute: TSH basal
"Latente (subklinische) Hypothyreosen Basales TSH im oberen Grenzbereich Exzessiver TSH Anstieg im TRH- Test T3 normal T4 im unteren Normbereich
Gute Korrelation von TSH basal und TRH- Test Hoch-normales TSH Test Niedrig-normales TSH Test exzessiver TRH- normaler TRH- TRH-Test obsolet
Basales TSH 2,0 Keine subklinische (kompensierte) Hypothyreose
Häufig: Hyperprolactinämie bei zwei Drittel aller hypothyreoten Frauen
Hyperprolaktinämie Gynäkologisches Leitsymptom der Hypothyreose Galaktorrhoe
Johannes Huber, Verlag Wilhelm Maudrich 1998
Viele Hyperprolactinämien können mit L-Thyroxin eingestellt werden
Es empfiehlt sich, vor einer Therapie mit Schilddrüsenhormonen zumindest einmal einen internistischen Fachkollegen zu Rate zu ziehen, zumal häufige Begleiterscheinungen der Schilddrüsenfunktionsstörung, wie beispielsweise eine Struma, zu ihrer Abklärung bildgebender Verfahren und spezieller Kenntnisse bei der Therapieentscheidung bedürfen F. A. Leidenberger, Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 1998
Therapie der subklinischen Hypothyreose 50-100 µg L-Thyroxin Substitution mit Jodid TSH-Ziel: 0,5 bis 1 µu/ml F. A. Leidenberger, Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 1998
Die Strumatherapie und -prophylaxe sollte eine ausschließlich internistische Angelegenheit sein, ebenso die Behandlung der Hyperthyreose und ausgeprägter Unterfunktionen F. A. Leidenberger, Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 1998
SELEN http://www.schilddruesenguide.de Wurde Selen früher wegen seiner Giftigkeit gefürchtet, steht es heute wie kein anderes Spurenelement im Blickpunkt medizinischen Interesses. Als Hauptbestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase wirkt es antioxidativ, indem es durch freie Radikale entstandene schädliche Peroxide abbaut.bei der Hashimoto-Thyreoiditis ist Selen auf zweifache Weise nützlich: 1. Das selenabhängige Enzym Jodthyronin-Dejodase ist für die Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 (Speicherform z. B. als Levothyroxinnatrium) in die stoffwechselaktive Form T3 zuständig. 2. Selen kann, fest an das Enzym Glutathionperoxidase gebunden, die spezifischen Antikörper (TPO-AK u. TG-AK) senken. Es wirkt dabei als Antioxidans (Radikalfänger) und verbessert die Funktionsfähigkeit des Immunsystems. Dieser Effekt wurde durch mehrere Studien belegt. L. H. Duntas, E. Mantzou, D. A, Koutras: "Effects of a six month treatment with selenomethionine in patients with autoimmune thyroiditis", Eur J Endoc 2003, 4 (148): 389 393 R. Gärtner, B. C. Gasnier, J. W. Dietrich, B. Krebs, M. W. Angstwurm: "Selenium deficiency in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations", J Clin Endoc a Metab 2002, 87: 1687 1691 O. Turker, K. Kumanlioglu, I. Karapolat, I. Dogan: "Selenium treatment in autoimmune thyroiditis: 9-month follow-up
JOD http://www.hashimoto-info.de Ein wichtiger Aspekt, der immer wieder als Ursache für die Thyreoiditis diskutiert wird, ist unter anderem die Zwangsjodierung beinahe sämtlicher Lebensmittel in Deutschland. Seit 1993 werden in Deutschland die Nahrungsmittel flächendeckend und unkontrolliert jodiert (Jodsalz, Lebensmitteljodierung, jodierte Nahrungsergänzungsmittel, Tierfutterjodierung). Allein die Tatsache, das Deutschland das einzige Land in der EU ist, welches noch Zwangsjodiert, sollte unseren Gesundheitsministern die Augen öffnen. Man sollte sich die Frage stellen, weshalb alle anderen Länder nicht mehr jodieren und weshalb solche Krankheiten wie die Hashimoto in Deutschland immer häufiger vorkommen. Die Schilddrüse produziert, durch die Umwandlung von Jod, die
Fragen
Es sind keinerlei Empfehlungen bekannt
obsolet TSH basal genügt
JA:
Ja Trimester-TSH Kontrollen
Nein, nur bei hohen persistierenden HCG-Werten, z. B. beim ChorionCA, kann Hyperthyreose entstehen
Keine eindeutigen Daten aus der Literatur bekannt Keine eigenen Erfahrungen