Konzernabschluss Benchmark 2015



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Transkript:

Konzernabschluss Benchmark 2015

Inhalt 03 04 06 07 08 09 10 11 13 14 16 18 Einleitung Key Findings Allgemeine Unternehmensinformationen Allgemeines zu den Abschlüssen Mitarbeiter im Finanzbereich / Interne Revision Outsourcing / Shared Services ERP-Systeme Organisation des Rechnungswesens Qualität des Rechnungswesens Der Konzernabschluss im Zeitablauf Abschlussprüfung Hot Topics für die nächsten zwei hre 2

Einleitung Seit hren sind steigende Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich der Erstellung ihrer Abschlüsse zu beobachten. Einerseits steigen Umfang und Komplexität der Rechnungslegungsvorschriften, andererseits wird vom Kapitalmarkt eine Verkürzung der für die Erstellung, Prüfung und Bereitstellung von Quartals- und hres- bzw. Konzernabschlüssen benötigten Zeiträume eingefordert. Die Erstellung eines qualitativ hochwertigen Konzernabschlusses unter Zeitdruck verlangt daher einen strukturierten Planungs- und Durchführungsprozess sowie eine effiziente Zusammenarbeit und einen laufenden Informationsaustausch aller Beteiligten. Wir nehmen vielfach den Wunsch auf Seite der Unternehmen wahr, sich hinsichtlich ihrer Abschlussprozesse mit anderen Unternehmen zu vergleichen. Aus diesem Grund haben wir eine Konzernabschluss- Benchmarkstudie durchgeführt, basierend auf einer Umfrage unter den CFOs österreichischer Top-Unternehmen, um Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Konzernabschlusserstellung zu erheben. Das Ergebnis der Studie gibt einen Überblick über wesentliche Themen, wie die Geschwindigkeit des Closing Prozesses, den getroffenen Maßnahmen zur Sicherung der Qualität des (Konzern-)Rechnungswesens und den eingesetzten ERP-Systemen. Die Umfrage wurde im März und April 2015 durchgeführt. Insgesamt nahmen 74 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen an dieser Umfrage teil. Wir danken allen Teilnehmern für die Beantwortung unserer Fragen. 3

Key Findings 80% der börsennotierten Unternehmen sind mit der Erstellung des Konzernabschlusses nach spätestens 8 fertig der Unternehmen ohne eigene Interne Revision haben diese an einen Externen ausgelagert der börsennotierten Unternehmen führen einen Hard Close oder Fast Close Audit durch 21% der Unternehmen weisen eine Abdeckung wesentlicher Konzernabschlusspositionen durch Full Scope Audits von unter 70% auf 58% der Unternehmen nennen den Aufbau von Know-How und die laufende Schulung der Mitarbeiter als wesentliche Herausforderung der nächsten zwei hre 4

Key Findings der Unternehmen haben eine oder mehrere kaufmännische Support-Funktionen an externe Dienstleister ausgelagert 18% der Unternehmen haben ihr Accounting Manual das letzte Mal vor mehr als 3 hren aktualisiert 41% der Unternehmen haben konzernweit eine einheitliche ERP-Systemlandschaft. Die weitere Vereinheitlichung und Automatisierung ist eines der wesentlichen Themen für die nächsten hre 15% der Unternehmen geben an, dass Anhangangaben automatisch aus dem Buchhaltungssystem befüllt werden 36% der Unternehmen haben zumindest manchmal Verzögerungen im Reporting-Prozess 5

Allgemeine Unternehmensinformationen Hinweis zu den teilnehmenden Unternehmen y Die Umfrage wurde im März und April 2015 durchgeführt. Insgesamt nahmen 74 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen an dieser Umfrage teil. y Der Großteil der befragten Unternehmen kommt mit aus der Fertigungsindustrie. y In etwa ein Drittel der Teilnehmer ist börsennotiert (in Österreich oder auch im Ausland). Abb. 1: Branche Welcher Branche gehört Ihr Unternehmen (=Unternehmensgruppe) überwiegend an? Banken und Versicherungen Bauwirtschaft und Anlagenbau Energie und Versorgungsunternehmen Fertigungsindustrie Handel und Dienstleistungssektor Immobilien Öffentlicher Sektor Technology, Media & Telecommunications Andere - 5 10 15 20 25 30 35 Anzahl der Unternehmen Umsatzerlöse Ausgewählte Ergebnisse dieser Umfrage stellen wir in Folge differenziert nach der Größe der Unternehmen dar. Für diese Zwecke haben wir mittels des Umsatzes folgende Einteilung der teilnehmenden Unternehmen vorgenommen: Große UN Mittlere UN Kleine UN Umsatz > 1,0 Mrd. EUR 0,3-1,0 Mrd. EUR < 0,3 Mrd. EUR Anzahl 20 27 27 Abb. 2: Umsatz Wie hoch war der Umsatz Ihres Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr? 7% 7% 7% 7% 0-300 MEUR 36% 14% 0-300 300-600 MEUR MEUR 36% 14% 300-600 600-1.000 MEUR 600-1.000 1.000-2.000 MEUR 14% 1.000-2.000 2.000-3.000M MEUR 14% 2.000-3.000M > MEUR EUR 23% > 3.000 MEUR 23% Mitarbeiter Abb. 3: Mitarbeiteranzahl Wie hoch war die Gesamtmitarbeiteranzahl im vergangenen hr? Börsennotierung Abb. 4: Börsennotierung Ist Ihr Unternehmen börsennotiert? 3% 3% 7% 7% 12% 12% 22% 22% 36% 36% 0-500 MA 0-500 MA 501-1.000 501-1.000 MA MA 1.001-5.000 1.001-5.000 MA MA 5.001-10.000 5.001-10.000 MA MA > 10.000 > 10.000 MA MA 27% 6

Allgemeines zu den Abschlüssen Rechnungslegungsnorm y Die Rückmeldungen der Umfrage zeigen, dass zahlreiche auch nicht börsennotierte Gesellschaften (aus anderen Gründen wie z.b. Einbeziehung in ein Konzernumfeld) IFRS Anwender sind. Abb. 5: Rechnungslegungsnorm Welche Rechnungslegungsnorm wird in Ihrem Unternehmen bei der Erstellung des Konzernabschlusses angewandt? Alle y der börsennotierten Unternehmen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben, wenden US-GAAP bei der Erstellung des Konzernabschlusses an. Im ATX Prime sind sämtliche Unternehmen IFRS-Anwender. 39% 3% 1% 57% 54% 2% 44% 54% 2% 44% 90% IFRS US-GAAP UGB IFRS UGB IFRS Sonstige IFRS UGB US-GAAP US-GAAP Sonstige Sonstige US-GAAP UGB Sonstige Zwischenabschluss y Von den nicht börsennotierten Gesellschaften erstellen 59% einen Zwischenabschluss. y Lediglich 9% der Zwischenabschlüsse werden einer Prüfung unterzogen. y Die Ergebnisse der bisherigen Enforcement-Prüfungen haben gezeigt, dass es insbesondere bei Zwischenabschlüssen zu Beanstandungen seitens der OePR gekommen ist. Abb. 6: Zwischenabschluss Erstellen Sie einen Zwischenabschluss? 5% Alle 9% 5% 9% 31% 41% 85% 59% 85%, geprüft, ungeprüft, geprüft, geprüft, geprüft, ungeprüft, ungeprüft, ungeprüft Abschlussprüfung durch Big 4 y Ein Großteil der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, werden durch eine Big 4 Gesellschaft geprüft, d.h. durch Deloitte, EY, KPMG oder PwC. Abb. 7: Abschlussprüfung durch Big 4 Wird die Abschlussprüfung durch eine Big 4 Gesellschaft (Deloitte, EY, KPMG, PwC) durchgeführt? Alle 78% 100% 70% Zur Vorbereitung auf Enforcement-Verfahren und für die Qualität der Dokumentation bringt die Prüfung eines Zwischenabschlusses große Vorteile. Gerhard Marterbauer 7

Mitarbeiter im Finanzbereich / Interne Revision Mitarbeiter im Finanzbereich y Über 50 % der Unternehmen beschäftigen konzernweit bis zu 50 Mitarbeiter im Finanzbereich. Davon sind bei einem Großteil 1-3 Mitarbeiter in der Konsolidierung eingesetzt. Abb. 8: Mitarbeiter im Finanzbereich Wie hoch war die Mitarbeiteranzahl (FTE = full time equivalent) konzernweit im Finanzbereich (exkl. Outsourcing, IT und Human Resources) im vergangenen hr? 80% 70% 80% 70% 0% 0% 0-50 0-50 MA MA51-150 MA MA 151-300 301-450 > 451 MA keine MA MA Angabe groß groß mittel klein Abb. 9: Mitarbeiter in der Konsolidierung 80% Wie viele Mitarbeiter sind in der Konsolidierungsabteilung auf Konzernebene eingesetzt? 70% 80% 70% 0% 0% 0-50 MA 51-150 MA 151-300 301-450 > 451 MA keine 1-3 MA 3-6 MA MA 6-10 MA MA > 10 MA Angabe groß groß mittel mittel klein klein Interne Revision y Bei einem Viertel der Unternehmen besteht die Interne Revision aus lediglich einem Mitarbeiter, bei börsennotierten Unternehmen haben immer noch 24% eine Interne Revision mit nur einem Mitarbeiter. Abb. 10: Interne Revision Gibt es eine Interne Revision? Alle Alle y Von den 31 Unternehmen, die über keine Interne Revision verfügen, haben lediglich sechs diese Aufgabe an einen externen Dienstleister ausgelagert. 58% 85% 48% Um Prozessabläufe zu optimieren und die Einhaltung sicherzustellen ist der Blick von außen sinnvoll und hilfreich. Alexander Ruzicka Abb. 11: Mitarbeiter in der Internen Revision Wie viele Mitarbeiter sind in der Internen Revision tätig? Alle 12% 12% 25% 12% 25% 24% 29% 12% 12% 51% 35% 51% 8 1 Mitarbeiter 1 Mitarbeiter 1 Mitarbeiter 2 bis 5 Mitarbeiter 2 bis 5 Mitarbeiter 6 bis 10 Mitarbeiter 6 bis 10 Mitarbeiter > 10 Mitarbeiter> 10 Mitarbeiter 2 bis 5 Mitarbeiter 6 bis 10 Mitarbeiter > 10 Mitarbeiter

Outsourcing / Shared Services Outsourcing (Extern) y Rund der Unternehmen haben einen oder mehrere Prozesse an externe Dienstleister ausgelagert. y Am häufigsten werden externe Dienstleister für die Bereiche Tax (19%) und Payroll (18%) in Anspruch genommen. y Zwei oder mehr Teilprozesse haben fast ausschließlich Gesellschaften mit bis zu zehn Tochterunternehmen ausgelagert. y Je größer die Unternehmen sind (Umsatz, Mitarbeiter, Anzahl der Tochterunternehmen), umso seltener werden Prozesse an externe Dienstleister ausgelagert. Abb. 12: Outsourcing Wurden einer oder mehrere der folgenden Bereiche in größerem Umfang an externe Anbieter ausgelagert? Tax Payroll Facility Management IT Internal audit and compliance Accounts receivable Accounts payable Treasury 0% 5% 15% Shared Services (Intern) y Rund der Unternehmen geben an, dass Aufgaben an interne Shared Service Center (SSC) übertragen werden. y Am häufigsten werden die Bereiche IT und Treasury an SSC ausgelagert. y Es zeigt sich, dass eher große Unternehmen konzerninterne Shared Service Center eingerichtet haben. y Wenn Prozesse in Shared Service Centern geführt werden, dann werden häufig mehrere Prozesse an das SSC ausgelagert. y Wenn die IT ausgelagert wird, dann weit überwiegend an ein konzerninternes SSC und nicht an einen externen Dienstleister. Abb. 13: Shared Services Wurden folgende Bereiche in größerem Umfang an ein konzerneigenes Shared Service Center ausgelagert? IT Treasury Accounts payable Internal audit and compliance Accounts receivable Tax Facility Management Payroll 0% 5% 15% 25% 35% Bei bis zu 1.000 Mitarbeitern ist es jedenfalls wirtschaftlich sinnvoll, die Payroll an einen externen Provider auszulagern. Martin Freudhofmeier 9

ERP-Systeme ERP-Systemlandschaft y Über 80% der Unternehmen geben an, konzernweit ein einheitliches ERP-System oder eine geringe Anzahl unterschiedlicher ERP-Systeme im Einsatz zu haben. y Zwischen börsennotierten Unternehmen und nicht börsennotierten Unternehmen besteht hier kein wesentlicher Unterschied. Abb. 14: ERP-Systemlandschaft Wie ist die ERP-Systemlandschaft des Konzerns weltweit strukturiert? 15% 1% 41% 43% Einheitlich gleiches ERP-System Geringe Anzahl unterschiedlicher ERP-Systeme Hohe Anzahl unterschiedlicher ERP-Systeme ERP-System y Bei großen Unternehmen ist SAP eindeutiger Marktführer als ERP-Anbieter. Rund 80% der großen Unternehmen haben entweder ausschließlich (bei einheitlichem ERP-System) oder zusätzlich zu anderen Systemen SAP im Einsatz. y Bei kleinen Unternehmen liegt der Marktanteil von SAP (als einheitliches ERP-System oder als Teil von mehreren Systemen) unter. Hier kommen verstärkt auch andere Systeme wie Microsoft Dynamics NAV, RS2 oder BMD zum Einsatz. Abb. 15: ERP-System Welche ERP-Systeme kommen in Ihrem Unternehmen in der Buchhaltung zum Einsatz? Große Unternehmen Kleine Unternehmen 5% 5% 5% 5% 15% 44% 26% 80% 80% 15% SAP - Einzel oder Kombination SAP - Einzel oder Kombination andere Kombination Einzellösung Einzellösung SAP - Einzel oder Kombination andere Kombination andere Kombination Einzellösung Konsolidierungslösung y Je größer das Unternehmen, umso stärker vertreten sind die Konsolidierungslösungen von SAP und Oracle (Hyperion). y Andere Konsolidierungslösungen (wie z.b. IDL oder Infor) sind als Lösungen bei mittelgroßen Unternehmen im Einsatz. y Excel wird nur in kleineren Unternehmen als Konsolidierungslösung eingesetzt. Bei größeren Unternehmensgruppen (gemessen am Umsatz oder der Anzahl der Tochtergesellschaften) sowie bei börsennotierten Gesellschaften ist Excel nicht als Konsolidierungslösung im Einsatz. 10 Abb. 16: Konsolidierungslösung Welches ERP-System wird für die Konsolidierung eingesetzt? 9% 9% 27% 15% 27% 15% 4% 4% 7% 14% 7% 11% 14% 11% 14% 14% SAP Excel SAP Excel IDL IDL Infor Infor Hyperion Tagetik Hyperion Sonstige Tagetik Sonstige

Organisation des Rechnungswesens Automatisierung bei der Konsolidierung y Der Automatisierungsgrad in der Konsolidierung zeigt noch Verbesserungspotentiale. y Immerhin 80% der Unternehmen geben an, dass diverse Konzernabschlussinformationen über separate Excel-Auswertungen erhoben werden. y Mehr als die Hälfte der Unternehmen übernehmen die Daten aus ihrem FIBU-System über Schnittstellen in die Konsolidierungssoftware. y Bei den Anhangangaben nutzen lediglich 15% der Unternehmen eine automatisierte Datenübergabe. y Bei den Ergebnissen zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen Börsennotierung und Nicht-Börsennotierung. Abb. 17: Automatisierung bei der Konsolidierung Wie hoch ist Ihr Automatisierungsgrad bei der Konsolidierung? Automatische Übergabe der Buchhaltungs-Daten in in Konsolidierungssystem Automatischer Abgleich von Konzernsalden Anhangsangaben werden automatisch aus Buchhaltungs- System befüllt 0% Accounting Manual y Die Accounting Manuals sind laut den Angaben der teilnehmenden Unternehmen in der Regel auf einem aktuellen Stand. Abb. 18: Accounting Manual Wann wurde das letzte Update des Accounting Manuals gemacht? y Dennoch wurde bei 18% der Unternehmen die letzte Aktualisierung vor über 3 hren vorgenommen. Bei 7% der Unternehmen liegt die letzte Aktualisierung des Accounting Manuals sogar mehr als 6 hre zurück. 11% 7% 1% y Überraschenderweise gibt es bei den Unternehmen, die vor über 3 hren die letzte Aktualisierung vorgenommen haben, keinen signifikanten Unterschied zwischen den Anwendern von UGB und internationaler Rechnungslegung. Insbesondere bei der Bilanzierung nach internationaler Rechnungslegung könnte man erwarten, dass der laufenden Neuerung in den Standards durch regelmäßige Aktualisierung des Accounting Manuals Rechnung getragen wird. y Zwischen jenen Unternehmen die börsennotiert sind und jenen die es nicht sind, besteht ebenfalls kein wesentlicher Unterschied betreffend der Aktualität des Accounting Manuals. Insgesamt 15% der börsennotierten Gesellschaften haben ihr Accounting Manual seit über 3 hren nicht aktualisiert. Vor 3-5 hren 81% Vor 0-2 hren Vor mehr als 6 hren Die benutzerfreundliche Gestaltung des Accounting Manuals ist der Schlüssel zu Akzeptanz und tatsächlicher Umsetzung. Gerald Vlk 11

Organisation des Rechnungswesens Einheitlicher Kontenplan y Einen einheitlichen Kontenplan haben konzernweit 70% der Unternehmen umgesetzt. ybei börsennotierten Unternehmen liegt der Anteil bei 90%. Abb. 19: Einheitlicher Kontenplan Gibt es konzernweit einen einheitlichen Kontenplan? Alle y Bei jenen Unternehmen, die nach UGB bilanzieren, verwenden 52% einen einheitlichen Kontenplan. Bei IFRS-Bilanzierern sind es 83%. 70% 90% 63% y Ein einheitlicher Kontenplan ist insbesondere bei großen Unternehmen im Einsatz. 90 % der großen Unternehmen verwenden einen einheitlichen Kontenplan. Bei kleinen Unternehmen sind es lediglich 52 %. Validierungen y Eine überwiegende Mehrheit führt Validierungen der Reporting Packages durch, davon allerdings ein großer Teil manuell. y Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Vereinheitlichung der ERP-Landschaft im Konzern auch mit einer Automatisierung der Validierungsschritte einhergeht. Von jenen Unternehmen, die ein einheitliches ERP-System verwenden, führen 44% die Validierung automatisiert und 34% der Unternehmen manuell durch. y Je größer die Anzahl der Tochterunternehmen, desto eher wird eine automatisierte Validierung durchgeführt. Abb. 20: Validierung Werden in Ihrem Unternehmen auf Konzernstufe Validierungen der Reportings (z.b. gewisser Kennzahlen) der Tochterunternehmen durchgeführt? Große Unternehmen 5% 55% Kleine Unternehmen Kleine Unternehmen 22% 59% 19% 22% 59% 19%, automatisiert, manuell, automatisiert, manuell, automatisiert, manuell Maßnahmen zur Steuerung einer einheitlichen Bilanzierung y Zusätzlich wurden noch weitere Maßnahmen genannt, die zur Steuerung eingesetzt werden, insbesondere: Jährliche Meetings der Finanzverantwortlichen aus unterschiedlichen Regionen Conference Calls bei Reporting Package Abgabe Review Gespräche zum Reporting Package Vor Ort Besuche bei Tochterunternehmen Internal Audits Abb. 21: Einheitliche Bilanzierung Welche Maßnahmen werden zur Steuerung einer einheitlichen Bilanzierung eingesetzt? konzernweites, einheitliches Accounting Manual Diverse Policies und Guidelines zu relevanten Fragestellungen Ad Hoc Kommunikation mit Tochterunternehmen 0% 80% 100% 12

Qualität des Rechnungswesens Verzögerung beim Reporting y 8% der Unternehmen geben an, dass es häufig zu Verzögerungen im Reporting-Prozess kommt. y Bei weiteren 28% der Unternehmen kommt es manchmal zu Verzögerungen. y Bei Unternehmen, die einen Hard Close oder Fast Close im Abschlussprozess implementiert haben, zeigt sich, dass es weniger häufig zu Verzögerungen kommt. Abb. 22: Verzögerung beim Reporting Wie oft kommt es im Reporting Prozess zu Verzögerungen? (Reportings der Tochtergesellschaften) 9% Alle 8% 28% 9% Unternehmen mit Fast oder Hard Close 8% 28% 17% 4% 22% 54% 54% 57% Häufig Manchmal Selten Nie Häufig Manchmal Selten Nie Korrekturerfordernisse im Abschluss y Die Teilnehmer der Studie haben auch explizit einzelne Bereiche genannt, in denen häufig Korrekturen notwendig sind: Korrekturen im Bereich der Rückstellungen Nacharbeiten zur Sicherstellung der Vollständigkeit der Daten Korrekturen im Bereich der latenten Steuern Abb. 23: Korrekturerfordernisse Abschluss Welche Korrekturen müssen Sie aufgrund der Qualität des Datenmaterials der Tochterunternehmen vornehmen? Regelmäßig Abstimmdifferenzen bei konzerninternen Sachverhalten korrigieren In der Regel sind keine Korrekturen notwendig Regelmäßig Umgliederungen notwendig Regelmäßig Korrektur von Notes- Angaben notwendig Der Einsatz einer konzernweit einheitlichen Steuerreporting-Software erhöht die Qualität des Steuerreportings. Schnittstellen zu vor- und nachgelagerten Systemen minimieren den manuellen Eingabeaufwand. Gisela Bogner Regelmäßig Feststellung wiederkehrender Fehler 0% Abb. 24: Häufigkeit Feststellungen Abschlussprüfer Wie oft kommt es zu Feststellungen des Abschlussprüfers mit Auswirkung auf den Konzernabschluss (auf Ebene der Tochterunternehmen bzw. auf Konzernebene)? 54% 9% 3% 8% 11% 57% 28% Häufig Manchmal Selten Nie 13

Der Konzernabschluss im Zeitablauf Konzernabschluss (Split nach Börsennotierung) y Der gesamte Reporting- und Konzernabschlusserstellungsprozess bis hin zur Veröffentlichung wird bei börsennotierten Unternehmen deutlich schneller abgewickelt. y 80% der Konzernabschlüsse der börsennotierten Unternehmen werden innerhalb von 8 materiell fertig gestellt. Abb. 25: Konzernabschluss Überblick zum Zeitplan der Konzernabschlusserstellung. 35% der Töchter reporten Konzernabschluss, börsennotiert der Töchter reporten haben KZA fertig gestellt haben KZA veröffentlicht < 1 Woche < 4 < 6 < 10 y Bei nicht börsennotierten Unternehmen werden im Zeitraum der ersten 8 nach Stichtag ca 45% der Konzernabschlüsse materiell fertig gestellt. Konzernabschluss, nicht börsennotiert 7% der Töchter reporten der Töchter reporten haben KZA fertig gestellt 17% haben KZA veröffentlicht Abb. 26: Reporting Tochterunternehmen Wie viele nach Stichtag berichten Ihre Tochterunternehmen für den Konzernabschluss? Abb. 27: Erstellung Konzernabschluss Wie viele vergehen nach dem Stichtag, bis Ihr Konzernabschluss fertig erstellt ist (inkl. Anhang/Notes; vor Testat durch den Abschlussprüfer)? 0% < 4 Tage < 1 Woche < 2 < 4 < 6 > 6 keine Angabe 0% 1-3 4-5 6-8 9-12 > 12 keine Angabe Abb. 28: Aufsichtsratssitzung Wie viele nach dem Stichtag findet Ihre AR/AC Sitzung statt, die sich mit dem fertiggestellten Konzernabschluss befasst? Abb. 29: Veröffentlichung Wie viele nach dem Stichtag wird Ihr vom Aufsichtsrat festgestellter Konzernabschluss veröffentlicht? 0% 1-5 6-8 8-12 13-15 > 16 keine Angabe 0% 1-6 7-10 11-14 15-18 > 19 keine Angabe 14

Der Konzernabschluss im Zeitablauf Monats- und Quartalsabschluss (Split nach Börsennotierung) y Auch die Erstellung von Monatsabschlüssen wird bei börsennotierten Unternehmen deutlich schneller durchgeführt. y Bei der Fertigstellung der Quartalsabschlüsse nehmen sich börsennotierte Unternehmen etwas mehr Zeit als nicht börsennotierte Unternehmen. Abb. 30: Monats- und Quartalsabschluss Überblick zum Zeitplan der Monats- und Quartalsabschlusserstellung. der Töchter reporten Monatsabschluss, börsennotiert Monatsabschluss, nicht börsennotiert 6% der Töchter reporten 35% der Töchter reporten < 3 Tage < 1 Woche < 2 3-4 24% der Töchter reporten 35% der Töchter reporten der Töchter reporten 55% haben Quartalsabschluss fertig gestellt 54% haben Quartalabschluss fertig gestellt Abb. 31: Reporting Tochterunternehmen Wie viele nach Stichtag berichten Ihre Tochterunternehmen für den Konzernabschluss (Monatsabschluss)? Abb. 32: Reporting Quartalsabschluss Wie viele nach Stichtag berichten Ihre Tochterunternehmen für den Konzernabschluss (Quartalsabschluss)? 0% < 3 Tage < 1 Woche < 2 > 3 keine Angabe 0% < 3 Tage < 1 Woche < 2 > 3 keine Angabe Abb. 33: Erstellung Quartalsabschluss Wie viele vergehen nach dem Stichtag, bis Ihr Quartals-Konzernabschluss fertig erstellt ist (inkl. Anhang/Notes; vor Testat durch den Abschlussprüfer)? 0% 1-2 3-4 5-6 > 6 keine Angabe 15

Abschlussprüfung Audit Coverage y Die im Rahmen der vorliegenden Befragung ermittelte Kennzahl Audit Coverage errechnet sich aus der Abdeckung der Konzernumsätze bzw. Bilanzsumme durch Full Scope Audits für Konzernzwecke. y Rund der befragten Unternehmen weisen eine Abdeckung des Konzernabschlusses von zumindest 80% auf. y Zwischen börsennotierten Unternehmen und nicht börsennotierten Unternehmen zeigt sich dabei kein signifikanter Unterschied. y Etwas überraschend geben 9% der Unternehmen an, dass ihre Audit Coverage unter liegt. Bei weiteren 12% der Unternehmen liegt die Coverage immer noch unter 70%. Abb. 34: Audit Coverage Abdeckung des Konzernabschlusses (Umsatz, Bilanzsumme) durch Full Scope Audits im Rahmen der Konzernabschlussprüfung 12% 14% 9% 4% 24% 36% 91-100% 81-90% 71-80% 61-70% 50- y Gleichzeitig werden bei 36% der Unternehmen 90% bis 100% des Konzerns durch Full Scope Audits abgedeckt. Einbindung der Internen Revision y In der Praxis zeigen sich unterschiedliche Ausprägungen der Einbindung der Internen Revision in die externe Abschlussprüfung. Diese kann von der Durchsicht der vorliegenden Prüfberichte über die Stichprobenauswahl bis hin zu gemeinsam vorgenommenen Prüfungshandlungen gehen. y Der hohe Anteil der Einbindung der Internen Revision zeigt, dass im Rahmen der Prüfung durch die Einbindung der Internen Revision in die Abschlussprüfung durchaus Qualitätssteigerungen erwartet werden. Abb. 35: Einbindung Interne Revision Findet in Ihrem Unternehmen eine Einbindung der Internen Revision in die Tätigkeit des Abschlussprüfers statt? Alle 42% 67% 71% 65% 35% y Eine Analyse der Situation bei börsennotierten bzw. nicht börsennotierten Unternehmen zeigt keine gravierenden Unterschiede. Bei börsennotierten Unternehmen findet eine Einbindung bei 71% der befragten Unternehmen statt. Zentrale Prüfungshandlungen y Insbesondere folgende Prüfgebiete werden durch zentrale Prüfungshandlungen abgedeckt: IT-Systemprüfungen IC-Verrechnungen und Verrechnungspreise Prüfungen von Impairments Unternehmenserwerbe und -verkäufe (PPA) y Die Zentralisierung der Prüfungshandlungen findet verstärkt bei börsennotierten Unternehmen statt. y Darüber hinaus sehen wir in der Praxis vereinzelt auch den Bedarf nach der weiteren Zentralisierung materieller Prüfungshandlungen. Dies wird jedoch derzeit nur zu einem relativ geringen Teil umgesetzt. Die Einbindung der Internen Revision und die Zentralisierung von Prüfungshandlungen können die Effektivität der Abschlussprüfung steigern. Hubert Kreuch 16

Abschlussprüfung Ablauf der Prüfung y Insbesondere bei börsennotierten Unternehmen zeigt sich verstärkt der Bedarf nach Hard Close bzw. Fast Close Audits, um die stetig enger werdenden Zeitpläne für die Berichtsveröffentlichungen zu unterstützen und nach Möglichkeit Überraschungen für den Abschluss zu vermeiden. y Bei nicht börsennotierten Unternehmen dominiert der Interim Audit. Durch die Durchführung ausgewählter Prüfungshandlungen wird auch hier versucht, den Prüfungsablauf nach dem Stichtag zeitlich zu entlasten. Fast Close Audit: Vollständige Prüfung eines Zwischenabschlusses auf Ebene der Tochterunternehmen, der in weiten Teilen dem hresabschluss entspricht. Durchführung eines Großteils der Prüfungshandlungen vor dem Stichtag. Hard Close Audit: Vollständige Prüfung eines Zwischenabschlusses auf Ebene der Tochterunternehmen mit Roll Forward nach dem Stichtag. Interim Audit: Ausgewählte Prüfungshandlungen bei Tochterunternehmen und Konzern in eingeschränktem Umfang. Abb. 36: Ablauf der Prüfung Wie werden in Ihrem Unternehmen die Prüfungsarbeiten vor dem Stichtag durchgeführt, um eine möglichst schnelle Finalisierung der Konzernabschlussprüfung zu erreichen? Fast Close Audit Hard Close Audit Interim Audit Sonstige Keine Prüfungsarbeiten Audit Zeitplan y Bei mehr als 70% der börsennotierten Unternehmen ist die Prüfung nach 8 materiell abgeschlossen. y Im gleichen Zeitraum sind die Prüfungshandlungen bei knapp der nicht börsennotierten Gesellschaften materiell abgeschlossen. y Eine Analyse der Daten zeigt, dass der Einsatz eines Hard Close oder Fast Close Audits nur bei der Hälfte der Unternehmen eingesetzt wird, die im Zeitraum < 8 die Konzernabschlussprüfung abgeschlossen haben. Wir führen das darauf zurück, dass in manchen Fällen die Vorteile eines Hard bzw. Fast Close noch nicht vollständig umgesetzt wurden. 0% 70% Fast Close Audit Abb. Hard 37: Close Audit Audit Zeitplan Wie viele nach Stichtag ist die Prüfung des Konzernabschlusses abgeschlossen? Interim Audit Sonstige Audit Fees y Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich die Honorare für Abschlussprüfungen zwischen 0,03% und 0,2% (gemessen an den Konzernumsätzen) bewegen und dass sie damit eine weite Bandbreite aufweisen. Der Durchschnitt der Audit Fees der Umfrageteilnehmer liegt bei 0,1% der Konzernumsätze. y Die Kosten für Abschlussprüfungen jener Unternehmen, die internationale Rechnungslegungsgrundsätze anwenden, liegen hierbei um 33% höher als jene für UGB-Prüfungen. y Weiters zeigt sich, dass die Prüfkosten börsennotierter Unternehmen tendenziell über jenen liegen, die an keiner Börse notieren. Der Unterschied beträgt hier rund 5%. y Als zusätzlicher Faktor, der sich erhöhend auf die Audit Fees auswirkt, wurde wenig überraschend die Anzahl der prüfungspflichtigen Tochtergesellschaften identifiziert. Keine Prüfungsarbeiten 0% 1-3 0% 4-5 6-8 9-12 > 12 70% keine Angabe Ein Fast Close ist nicht nur schnell, sondern soll auch die Qualität des Konzernabschlusses optimieren. Werner Kolarik 17

Hot Topics für die nächsten zwei hre y Das von den Teilnehmern der Umfrage meistgenannte Thema für die nächsten beiden hre ist der Know-How Aufbau und die laufende Schulung der Mitarbeiter im Finanzbereich. Abb. 38: Hot Topics Welche Themenstellungen sehen Sie als die größten Herausforderungen der nächsten 2 hre an, um die Qualität des Rechnungswesens zu verbessern? y Das Bestreben nach stärkerer Automatisierung der Rechnungswesenprozesse sowie der Konsolidierungs- und Reporting-Systeme zeigt den nach wie vor anhaltenden Trend zur Effizienzsteigerung im Finanzbereich. Eine zunehmende Automatisierung sehen insbesondere jene Unternehmen als wesentliches Thema an, die bisher (siehe vorherige Fragen) eher einen geringen Automatisierungsgrad im Rechnungswesen aufweisen. Ähnliches zeigt sich bei der Automatisierung der Konsolidierungs- und Reporting-Systeme sowie der Vereinheitlichung der ERP-Landschaft, wobei dies auch für Unternehmen mit bereits einheitlichem ERP-System nach wie vor ein Thema sein dürfte. Automatisierung im Rechnungswesen ist unabhängig von der Größe für alle Unternehmen ein Thema. high 50 % Know-How Aufbau / laufende Schulung der Mitarbeiter Stärkere Automatisierung der Rechnungswesen-Prozesse Stärkere Automatisierung der Konsolidierungsund Reporting- Systeme yeine sorgfältige Vorbereitung auf künftige Enforcement- Prüfungen durch die OePR (u.a. durch Erstellung einer enforcementtauglichen Dokumentation) sowie die Bewältigung einer solchen Prüfung werden als zusätzliche Herausforderungen der kommenden hre genannt. Definition von klaren Schnittstellen und Verantwortungsbereichen Weiterentwicklung Fast Close/ Quality Close Reduktion der Kosten im Finanzbereich Vereinheitlichung der ERP Landschaft (integrierte IT- Systeme und Prozesse) 20 % Talent Management Sicherstellung der IT-Sicherheit Enforcement Standardisierung von Kontenplänen low Umgang mit Big Data / elektronischer Archivierung 18

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Kontakt Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer Partner Audit +43 1 537 00-4600 gmarterbauer@deloitte.at Mag. Gerald Vlk Wirtschaftsprüfer Director Finance & Accounting +43 1 537 00-2735 gvlk@deloitte.at Mag. Hubert Kreuch, MIM Wirtschaftsprüfer Senior Manager Audit +43 1 537 00-3339 hkreuch@deloitte.at www.deloitte.at/audit 2015 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine UK private company limited by guarantee ( DTTL ), deren Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen. DTTL (auch Deloitte Global genannt) erbringt keine Dienstleistungen für Kunden. Unter www.deloitte.com/about finden Sie eine detaillierte Beschreibung von DTTL und ihrer Mitgliedsunternehmen.