Fachtagung Psychische Belastungen in der Arbeitswelt am 28.09.11 Betriebliche Ansätze der Integration von eingeschränkt leistungsfähigen Arbeitnehmer/innen Frau B. Murkovic stellv. Betriebsratsvorsitzende VW Nutzfahrzeuge Herr Dr. E. Stolz leitender Werkarzt, VW Nutzfahrzeuge Seite 1
1. Gesetzliche Grundlagen 2. Betriebliche Grundlagen 3. Aktuelle Zahlen VW Nutzfahrzeuge - integrierte Mitarbeiter mit produktionsrelevaten Einschränkungen - Anteil Mitarbeiter mit einsatzkritischen Tätigkeitseinschränkungen (%) - Prognose 4. Maßnahmen 5. Möglichkeiten bei psychisch erkrankten Mitarbeitern Seite 2
Gesetzliche Grundlagen Sozialgesetzbuch IX, 84 Prävention, Absatz 2 (Auszug) Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung im Sinne des 93, bei schwerbehinderten Menschen außerdem mit der Schwerbehindertenvertretung, mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (betriebliches Eingliederungsmanagement). Seite 3
Betriebliche Grundlagen Betriebsvereinbarung Demografie Die 6 Handlungsfelder : - Unternehmenskultur - Arbeitsgestaltung - Gesundheitsmanagement - Personal- und Teamentwicklung - Personaleinsatzplanung - Arbeitszeitgestaltung daraus werden standortspezifische Maßnahmen abgeleitet. Seite 4
Verteilung der Mitarbeiter mit Tätigkeitseinschränkungen mit erforderlichem Arbeitsplatzwechsel: 6.728 Mitarbeiter VWN im direkten Bereich 461 Mitarbeiter mit erheblichen Einschränkungen davon: 129 eingesetzt im Fahrzeugbau 332 eingesetzt im Dienstleistungszentrum Seite 5
12 10 Anteil Mitarbeiter mit einsatzkritischen Tätigkeitseinschränkungen (%) 8 6 4 2 0 Hannover Wolfsburg Braunschweig Kassel Emden Salzgitter VW AG AUDI Seite 6
Prognose 50,00% 45,00% 40,00% 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% Anteil MA mit TTK-E 2005 2010 2018 Anteil MA 50+ Anteil MA 50+ Anteil MA mit TTK-E Seite 7
Maßnahmen: BEM I (Betriebliches Eingliederungsmanagement): Wiedereingliederung am alten Arbeitsplatz (Hamburger Modell) Falls Einschränkungen dies nicht gestatten: BEM II: Reintegration des Beschäftigen unter Berücksichtigung seiner Einsatzbreite an einem leidensgerechten Arbeitsplatz: ITW (Integrationswerk) oder DLZ (Dienstleistungszentrum) Seite 8
Möglichkeiten bei psychisch erkrankten Mitarbeitern Ansprache durch Personalabteilung oder Betriebsrat: Vorstellung beim Werkarzt plus dem Angebot: alter Arbeitsplatz BEM - Betriebsärztliche Beratung (3 Ärzte besitzen Zusatzbezeichnung psychosomatische Grundversorgung ). - Vorstellung beim betrieblichen Sozialdienst - Vorstellung zur psychosomatischen Beratung (FA für Psychiatrie) - Einleitung einer ambulanten psychosomatischen Reha (BKK). - Einleitung einer stationären psychosomatischen Reha (DRV). Seite 9