Wie sind die Jugendlichen? Einblicke in Lebensmilieus von Jugendlichen
Wie sind die Jugendlichen????
Wie sind die Jugendlichen? Jugendliche sind vor allem jung und ansonsten sehr verschieden. Arthur Fischer, Mitverfasser mehrerer Shell - Jugendstudien
Konstituierende Faktoren von Lebenswelten Die Hauptdimensionen Werte Familie mit den verschiedenen Aspekten und Facetten der Lebenswelt Partnerschaft Rollenbilder Herkunftskultur Migrationsbiografie Erziehung Wohnen Freizeit Medien Bildung Kulturelle Identität Alltagsästhetik Kunst & Kultur Sprache Soziale Integration Religion Arbeit & Beruf Geld & Konsum Lebensstile Politik & Gesellschaft Soziale Lagen
Warum Lebensstilforschung Unpassende Plausibilität: - Jugend wird häufig als homogene soziale Einheit (miss) verstanden - catch-all -Begriffe Generation Praktikum Generation Golf Generation Doof Modell der Sinus-Milieus bietet einen heuristischen Rahmen STUDIE ZUR GENERATION PRAKTIKUM Wer frisch von der Uni kommt, wird nicht selten als Dauerpraktikant ausgebeutet. Gewerkschafter haben die prekäre Lage junger Akademiker nun wissenschaftlich untersuchen lassen, um zu beweisen, dass mit Praktikanten oft Missbrauch betrieben wird.
Warum Lebensstilforschung Deskriptive Deduktion Beispiel: Soziodemographische Zwillinge Zwei Männer, beide 1948 geboren und in Großbritannien aufgewachsen, beide verheiratet, mit inzwischen erwachsenen Kindern, beide beruflich erfolgreich und sehr vermögend, beide leben nicht mehr mit den Müttern ihrer Kinder zusammen und verbringen ihre Ferien vorzugsweise im Alpenraum. - Ihre Gesichter sind weltbekannt.
Hardrocker Ozzy Osboume und der britische Thronfolger Prince Carles. Sie sind soziodemografische Zwillinge - doch ihre Lebensstile und Vorlieben könnten kaum unterschiedlicher sein!
Methodisches: Stichprobe 9- bis 13-jährige 20 Fälle 14- bis 19-jährige 56 Fälle 20- bis 27-jährige 56 Fälle Katholische getaufte Mädchen und Jungen (jeweils zu 50 %) Stadt-Land-Streuung Zur hälfte aus Ost und West Vor dem Hintergrund der ständigen Stichproben alle Sinus-Forschung in der Grundmodellbildung
Methodisches: Stichprobenziehung Ein Viertel über Gemeinden und Verbände Rest über professionelle Teststudios Telefonnummer per Zufallsgenerator aus einer Region Ausgewählte Haushalte kontaktiert und angetroffene katholische Jugendliche gefragt, ob sie zu einen Interview bereit wären Interview durch Sinus-MitarbeiterInnen in der Wohnung Exploration der Milieuzugehörigkeit im Interview
Die Milieuanalyse Die beschriebenen lebensweltlichen Bausteine Milieutendenz (!) Spezifische Grundorientierung (v.a. Wertorientierungen) Lebensstil (typische Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Medienaffinität) Musikvorlieben (quantitativ-repräsentativ) Medianutzung: Print, TV, Online (quantitativ-repräsentativ) Kulturelles Kapital (Distinktion, kulturelle Orientierung) Vergemeinschaftung (zentrale Bezugsgruppen) Engagement (politisches und soziales Interesse und Engagement) Religion und Kirche (subjektive Bedeutung von Einstellung in Bezug auf Kirche/Religion/Glaube) Zukunftsvorstellungen und Sehnsüchte
Die Sinus-Milieus in Deutschland 2007 Soziale Lage und Grundorientierung Oberschicht/ Obere Mittelschicht 1 Sinus A12 Konservative 5% Sinus B1 Etablierte 10% Sinus B12 Postmaterielle 10% Sinus C12 Moderne Performer 10% Mittlere Mittelschicht Untere Mittelschicht / Unterschicht Soziale Lage 2 3 Grundorientierung Sinus AB2 Sinus A23 Traditionsverwurzelte 14% A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung DDR- Nostalgische 5% Sinus B2 Bürgerliche Mitte 15% Sinus B3 Konsum-Materialisten 12% B Modernisierung Individualisierung, Selbstverwirklichung, Genuss Sinus C2 Experimentalisten 8% Sinus BC3 Hedonisten 11% Sinus Sociovision 2004 C Neuorientierung Experimentierfreude,Multi-Optionalität, Leben in Paradoxien BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Das Positionierungsmodell Oberschicht/ Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht Untere Mittelschicht / Unterschicht Soziale Lage 1 2 3 Grundorientierung Soziale Lage Einkommen, Bildung, Beruf - die passive Dimension - A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung - die aktive Dimension - Grundorientierung Alltagsbewusstsein, Lebensstil, Lebensziele B Modernisierung Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus Sinus Sociovision 2004 C Neuorientierung Multi-Optionalität, Leben in Paradoxien Nach Forschungen des Instituts Sinus Sociovision, nur zum Seminargebrauch
Die Dimension Grundorientierung 50er 60er bis 80er 90er / 2000 Wiederaufbau und Restauration Pflicht- und Akzeptanzwerte Anpassung an Konventionen Traditionelle Moral Tugendhaftigkeit und Verzicht Institutionen (Familie) A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung Selbst-Kontrolle Die Ära des sogenannten Wertewandels in den westlichen Gesellschaften Status und Besitz Lebensqualität Genuss Erweiterung der Optionsspielräume Konsumkritik Sein statt Haben Selbstverwirklichung Emanzipation Ökologie Soziale Bewegungen Postmoderne und Reflexivität Flexibilität, Mobilität Adaptive Navigation Multimediale, virtuelle Wirklichkeit Reality Sampling Wertemix: Synthese von Gegensätzen Reflexion von (Neben)Folgen der Moderne Zugang zu Expertenwissen für jedermann Wissensgesellschaft Boundary- Management Hedonismus Postmaterialismus Relativierung Sinn-Suche B C Modernisierung Neuorientierung Konsum-Hedonismus, Genuss, Individualisierung Multi-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien Selbst-Verwirklichung Selbst-Management Nach Forschungen des Instituts Sinus Sociovision, nur zum Seminargebrauch Sinus Sociovision 2004
Die Dimension Gottesbild 50er 60er bis 80er 90er / 2000 Gott ist wahr Gott - Vater A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung Selbst-Kontrolle Gott ist gerecht Jesus B Modernisierung Konsum-Hedonismus, Genuss, Individualisierung Selbst-Verwirklichung Gott ist schön Geist C Neuorientierung Multi-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien Selbst-Management Nach Forschungen des Instituts Sinus Sociovision, nur zum Seminargebrauch Sinus Sociovision 2004
Die Sinus-Milieus in Deutschland 2007 Soziale Lage und Grundorientierung Oberschicht/ Obere Mittelschicht 1 Sinus A12 Konservative 5% Sinus B1 Etablierte 10% Sinus B12 Postmaterielle 10% Sinus C12 Moderne Performer 10% Mittlere Mittelschicht Untere Mittelschicht / Unterschicht Soziale Lage 2 3 Grundorientierung Sinus AB2 Sinus A23 Traditionsverwurzelte 14% A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung DDR- Nostalgische 5% Sinus B2 Bürgerliche Mitte 15% Sinus B3 Konsum-Materialisten 12% B Modernisierung Individualisierung, Selbstverwirklichung, Genuss Sinus C2 Experimentalisten 8% Sinus BC3 Hedonisten 11% Sinus Sociovision 2004 C Neuorientierung Experimentierfreude,Multi-Optionalität, Leben in Paradoxien BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Lebenswelten der 14- bis 19-jährigen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stellen so unterschiedliche biographische Stadien dar, dass man sie spezifisch in den Blick nehmen muss. Sinus Sociovison entwickelte ein eigenständiges Milieu für Jugendliche.
Lebenswelten von Jugendlichen 14 19 Jahre BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Lebenswelten von Jugendlichen 14 19 Jahre BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Lebenswelten von Jugendlichen 14 19 Jahre BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Lebenswelten von Jugendlichen 20-27 Jahre BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Traditionelle Jugendliche Zentrales Motiv: Ich übernehme gute Traditionen und ordne mein Leben.
Bürgerliche Mitte
Bürgerliche Mitte
Bürgerliche Jugendliche
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Bürgerliche Jugendliche Zentrales Motiv: Ich will mitten im Leben ankommen.
Konsum-Materialisten
Konsum-Materialisten
Konsum-materialistische Jugendliche
Ästhetik
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Konsum-materialistische Jugendliche Zentrales Motiv: Ich versuche Anschluss an die Bessergestellten zu erhalten.
Postmaterielle
Postmaterielle
Postmaterielles Elternhaus
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Postmaterielle Jugendliche Zentrales Motiv: Ich kritisiere die Zustände und setze mich für Veränderung ein.
Hedonisten
Hedonisten
Hedonistische Jugendliche BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Hedonistische Jugendliche
BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27 Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich?
Hedonistische Jugendliche Zentrales Motiv: Ich grenze mich vom Vorgegebenen ab.
Performer-Jugendliche
Performer-Jugendliche
Performer-Jugendliche
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Performer-Jugendliche Zentrales Motiv: Ich habe viele Möglichkeiten und nutze sie. Was Sinn macht, ist gut.
Experimentalistische Jugendliche
Experimentalisten
Experimentalistische Jugendliche
Wie wäre die ideale Religion und Kirche für mich? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Experimentalistische Jugendliche Zentrales Motiv: Ich experimentiere und bin kreativ.
Quiz Es folgen Liebesorte aus der aktuellen Präventionskampagne mach s mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Welches Bild richtet sich an welches Milieu?
So sind die Jugendlichen Ausblicke für die Jugendarbeit vor Ort
Wen erreichen wir? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Wen erreichen wir? BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Abgrenzung BDKJ + MISEREOR: Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U 27
Herausforderungen der SINUS - Studie Jugendliche bewerten das Image der Jugendarbeit und Kirche vor dem Hintergrund ihrer eigenen kulturellen Orientierungen und Werte. Urteil: Mit Kirche bzw. deren Jugendarbeit sehe ich nicht gut aus!
Zum Weiterdenken Wen erreichen wir mit unserer evang. Jugendarbeit? Wie wirken Ehrenamtliche und Hauptamtliche mit ihrem Auftreten auf Jugendliche? Wie wirken unsere Angebote, Jugendräume auf die verschiedenen Milieus? Wer könnte wo wie bei uns andocken? Mehr interkulturelle Methoden?