Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT 7. September 2016 AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Das Britische Pfund konnte sich zuletzt erholen, auch einzelne Rohstoffwährungen legten zu. Neben dem US-Dollar und dem Japanischen Yen zählten vor allem der Südafrikanische Rand und der Brasilianische Real zu den Verlierern. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 08.08. bis zum 06.09.2016) -1,1 US-Dollar Japanischer Yen 1,5 Britisches Pfund -0,2 Schweizer Franken 0,9 Kanadischer Dollar -1,0 Australischer Dollar 2,4 Neuseeland-Dollar -0,1 Schwedische Krone 2,1 Norwegische Krone Tschechische Krone Polnischer Zloty Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -4,3-2,3-1,4-0,3 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 0,5 0,5 Ungarischer Forint Russischer Rubel Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 7. SEPT EMBER 20 16 HELABA 1
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund US-Dollar mit Renditevorteil USD %-Punkte Tendenz: Aufwertung USD Der US-Dollar konnte sich nicht ganz von seiner Schwächephase in den letzten Wochen erholen, der Euro-Dollar- Kurs notiert über 1,12. Das Brexit-Votum schadet dem Euro zwar kaum, jedoch dürfte die EZB noch einmal ihr Kaufprogramm verlängern. Die Konjunkturindikatoren in den USA fielen zuletzt uneinheitlich aus, insgesamt sollte sich das Wachstum beschleunigen. Die Zinserhöhungserwartungen stiegen leicht, auch wenn die Fed wohl erst gegen Jahresende agieren wird. Dank des dann wachsenden Renditevorteils dürfte der Euro-Dollar-Kurs bis auf 1,05 fallen. SNB-Reserven wachsen weiter Mrd. CHF CHF Tendenz: Seitwärts CHF Der Euro-Franken-Kurs kletterte kurzzeitig bis auf 1,10. Danach erholte sich die Schweizer Währung wieder leicht. Die politische Situation in der EU hat derzeit wenig Einfluss auf den Wechselkurs. Der Schweizer Renditenachteil blieb unverändert. Höhere Devisenreserven deuten auf Notenbankinterventionen hin, um die eigene Währung zu schwächen. Das Schweizer BIP-Wachstum beschleunigte sich im zweiten Quartal, die negative Inflation näherte sich der Nullmarke. Bis Jahresende könnte der Franken marginal steigen und der Euro-Franken-Kurs auf 1,08 zurückgehen. Wohl nur temporäre Entspannung für Pfund Sterling GBP %-Punkte Tendenz: Abwertung GBP Das Britische Pfund erholte sich jüngst, der Euro-Pfund- Kurs fiel unter 0,84. Unerwartet positive Konjunkturdaten verringerten die Sorgen nach dem Brexit-Votum. Die Bank of England steht damit weniger unter Druck, zusätzliche expansive Maßnahmen zu ergreifen. Vermutlich wird das Wachstum in den kommenden Monaten jedoch spürbar nachgeben, und die Notenbank dann nachlegen. Das unsichere Verhältnis zur EU sollte ebenso belasten. Das Pfund dürfte vor allem gegenüber dem US-Dollar verlieren, der Euro-Pfund-Kurs könnte noch bis auf 0,90 steigen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 7. SEPT EMBER 20 16 HELABA 2
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone Zinsdifferenzen stützen den Yen gegenüber dem Euro JPY %-Punkte JPY Der Japanische Yen notiert unverändert gegenüber dem US-Dollar, verlor aber gegenüber dem Euro. Der japanische Zinsnachteil gegenüber den USA weitete sich aus. Japans BIP-Wachstum enttäuschte im zweiten Quartal. Die Stimmungsindikatoren zeigten sich uneinheitlich. Die Inflation tendiert eher nach unten. Notenbankvertreter erklärten ihre Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen. Nach der jüngst zögerlichen Politik sind aber Zweifel angebracht. Gegenüber dem Euro dürfte der Yen zulegen, gegenüber dem US- Dollar mittelfristig aufgrund höherer US-Zinsen abwerten. Renditen drehen zu Gunsten der Norwegen-Krone NOK %-Punkte Tendenz: mittelfristige Aufwertung NOK Die Norwegen-Krone wertete zuletzt auf. Der Euro-Krone- Kurs notiert um 9,20. Phasenweise stützten höhere Ölpreise die Krone. Norwegens Wirtschaft hat auf dem Festland die Delle überwunden und wuchs wieder deutlicher. Die Inflation befindet sich bei knapp 4 % auf erhöhtem Niveau. Dennoch stellt die Notenbank eine weitere Zinssenkung in Aussicht. Ein geldpolitischer Kurswechsel wird jedoch vermutlich 2017 erfolgen. Sollten sich zudem die Ölnotierungen weiter festigen, dürfte der Euro-Krone-Kurs mittelfristig spürbar fallen. Zinsdifferenzen favorisieren Schweden-Krone SEK %-Punkte Tendenz: mittelfristige Aufwertung SEK Die Schwedische Krone notiert per saldo zwar nahezu unverändert. Kurzzeitig kletterte der Euro-Krone-Kurs aber auf ein Jahreshoch über 9,6. Zwar deuten die Frühindikatoren auf eine etwas nachlassende Konjunkturdynamik hin. Insgesamt erweist sich das Wachstum aber als solide. Die Inflation tendiert allmählich nach oben. Derzeit deckelt Schwedens Notenbank mit ihrer expansiven Politik noch die Krone. Die fundamentale Entwicklung spricht für einen Kurswechsel im kommenden Jahr. Aufgrund höherer schwedischer Renditen dürfte der Euro-Krone-Kurs fallen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 7. SEPT EMBER 20 16 HELABA 3
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan Zinsdifferenzen mahnen beim Aussie zur Vorsicht %-Punkte AUD Tendenz: leichte Abwertung AUD Der Australische Dollar notiert unverändert gegenüber dem US-Dollar und verlor leicht gegenüber dem Euro. Die australische Notenbank hielt nach der Zinssenkung im August diesmal still und stellte zunächst keine weiteren Maßnahmen in Aussicht. Der Renditevorteil des Aussie ging gegenüber dem US-Dollar zurück. Zudem sanken die Preise für die Industriemetalle etwas. Das Wachstum in Australien hat sich im zweiten Quartal bereits verlangsamt. Der Aussie dürfte gegenüber dem Euro leicht und gegenüber dem US-Dollar wohl etwas deutlicher abwerten. Ölpreis nur temporäre Hilfe für den Loonie CAD USD je Barrel, invertiert CAD Der Kanadische Dollar legte sowohl gegenüber dem Euro als auch dem US-Dollar zu. Zeitweise half ein Anstieg des Rohölpreises. Nach der Schrumpfung im zweiten Quartal scheint die kanadische Wirtschaft sich wieder zu verbessern. Jenseits des boomenden Immobilienmarktes fallen die Indikatoren recht gemischt aus. Angesichts der moderaten Inflation wird Kanadas Notenbank weiter abwarten. Höhere US-Leitzinsen dürften den Loonie gegenüber dem US- Dollar belasten. Gegenüber dem Euro dürfte Kanadas Währung aber etwas aufwerten. Chinas Devisenreserven stabil CNY Bio. USD CNY Der Chinesische Yuan gab marginal gegenüber dem US- Dollar und deutlicher gegenüber dem Euro nach. Chinas Devisenreserven haben sich bei 3,2 Bio. US-Dollar eingependelt. Das Schreckgespenst der Kapitalflucht ist in den Hintergrund getreten, Chinas Devisenreserven zeigen sich stabil. Die Stimmungsindikatoren verbesserten sich tendenziell. Gleichwohl dürfte die chinesische Notenbank ihre Geldpolitik noch lockern. Der Yuan dürfte daher gegenüber dem US-Dollar etwas verlieren. Gegenüber dem Euro wird Chinas Währung jedoch eher aufwerten. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 7. SEPT EMBER 20 16 HELABA 4
Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.15 1 Monat Stand* Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -3,5 1,13 1,10 1,05 1,05 1,05 Japanischer Yen 13,8-1,1 115 110 110 115 115 Britisches Pfund -12,0 1,5 0,84 0,90 0,90 0,90 0,90 Schweizer Franken -0,3-0,2 1,09 1,08 1,08 1,10 1,10 Kanadischer Dollar 4,0 0,9 1,45 1,43 1,39 1,39 1,40 Australischer Dollar 1,9-1,0 1,46 1,53 1,50 1,50 1,54 Schwedische Krone -3,7-0,1 9,53 9,30 9,20 9,10 9,00 Norwegische Krone 4,5 2,1 9,20 9,20 9,00 8,90 8,90 Chinesischer Yuan -5,4 7,49 7,48 7,14 7,19 7,14 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen 17,8 0,4 102 100 105 110 110 Schweizer Franken 3,3 1,3 0,97 0,98 1,03 1,05 1,05 Kanadischer Dollar 7,7 2,4 1,28 1,30 1,32 1,32 1,33 Schwedische Krone -0,3 1,3 8,47 8,45 8,76 8,67 8,57 Norwegische Krone 8,2 3,7 8,17 8,36 8,57 8,48 8,48 Chinesischer Yuan -2,6-0,1 6,67 6,80 6,80 6,85 6,80 1,57 US-Dollar gg. (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund -10,9-0,2 1,31 1,22 1,17 1,17 1,17 Australischer Dollar 5,5 0,5 0,77 0,72 0,70 0,70 0,68 *06.09.2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 7. SEPT EMBER 20 16 HELABA 5