Textanalyse Translation Textproduktion

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Transkript:

Textanalyse Translation Textproduktion Seite 1

1. Translation 1.1 Intralinguale Translation 1.2 Interlinguale Translation 1.3 Intersemiotische Translation 2. 3 Phasen der Translation 2.1 Rezeptionsphase 2.2 Transferphase 2.3 Reproduktionsphase 3. Rezeptionsphase 3.1 Textanalyse: Besonderheiten des AT 3.2 Textanalyse-Modelle 3.2.1 Die Laswell-Formel 3.2.2 Das Reiss-Modell 3.2.3 Das Modell Nord 3.2.4 Das Drei-Perspektiven-Modell 3.2.5 Kritischer Vergleich 4. Transfer: Besonderheiten im ZT realisierbar? 4.1 Sprachsystem 4.2 Kultur 5. Reproduktion 5.1 Zweck 5.2 Norm 5.3 Empfängertyp 6. Beispiel 6.1 Textanalyse 6.2 Transfer (E/F/S) 6.3 Reproduktion mit Änderung des Zwecks 7. Fragen und Diskussion Seite 2

1. Translation Translation ist nach der Definition der Leipziger Schule der Oberbegriff für das Übersetzen und Dolmetschen. Seite 3

Jacobsen (1959) unterscheidet 3 Arten der Translation: Intralinguale Translation = Umsetzung von Texten für unterschiedliche Adressaten innerhalb ein und derselben Nationalsprache Beispiele: Technische Redaktion, Gebärdendolmetschen, Popularisierung von wissenschaftlich-technischen Inhalten für Laien Interlinguale Translation = traditionelle Übersetzung von einer Nationalsprache u. kultur in eine andere Beispiel: vom Chinesischen ins Deutsche Intersemiotische Translation = Umsetzung von Texten über die Zeichengrenzen hinweg Beispiele: die Umsetzung von Shakespeare s Schauspiel Macbeth in Verdi s Oper Macbeth. Moderne Beispiele: Filmsynchronisation, Untertitelungen, Hypertext-Übersetzungen, Audiodeskription Seite 4

2. 3 Phasen der Translation Transfer Phase Rezeptions Phase (Re)Produktions Phase 2.1 Rezeptionsphase 2.2 Transferphase 2.3 Reproduktionsphase Verstehen des AT Kontrastives Wissen Zweck/Funktion des ZT - Geschlossenheit/ - Sprachliches - Zieltextsituation Kohärenz Wissen - Kulturspezifik - Kulturspezifisches - Zieltextnormen Wissen - Sach-/Fachwissen - Sach-/Fachwissen - Kohärenz Seite 5

3. Rezeptionsphase 3.1 Textanalyse: Besonderheiten des AT Drei Tage war der Frosch so krank, jetzt hüpft er wieder. Gott sei Dank. Wie der Frosch von Wilhelm Busch kuriert wurde, wissen wir nicht. Bestimmt behandeln Sie sich bei leichten Erkältungen meist selbst. Welches Medikament das beste für Sie ist und wie Sie es richtig anwenden, danach sollten Sie aber in jedem Fall Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker fragen. Auf Ihre ganz persönliche Frage Was raten Sie mir? erhalten Sie immer eine klare Antwort. In Ihrer Apotheke sind Sie bestens beraten. Seite 6

3.2 Textanalyse-Modelle 3.2.1 Die Laswell-Formel Wer bestellt den Text? Wer erstellt den Ausgangstext? Wer rezipiert den Zieltext? Wann, wo, unter welchen Umständen und zu welchem Zweck wird der Zieltext vorgetragen? usw. Auf dieselbe Weise werden die Texte in Sachverhalten (Translationsbeitrags-, Ausgangs-, Ziel-, Recherchiertexte) erfragt und erfasst: Die Frage WER (TUT) WAS?, WEM (GESCHIEHT) WAS?, WAS (EREIGNET SICH)?, WAS (IST)? usw. ergeben die Grundaussage des Textes, WOZU, WIE usw. ergeben die Ergänzungen dazu, also z.b. die Strategien. Seite 7

3.2.2 Das Reiss-Modell 1. Die innersprachlichen Instruktionen 1.1 Die semantischen Instruktionen 1.2 Die lexikalischen Instruktionen 1.3 Die grammatischen Instruktionen 1.4 Die stilistischen Instruktionen 2. Die außersprachlichen Determinanten 2.1 Der engere Situationsbezug 2.2 Der Sachbezug 2.3 Der Zeitbezug 2.4 Der Ortsbezug 2.5 Der Empfängerbezug 2.6 Die Sprecherabhängigkeit 2.7 Affektive Implikationen Seite 8

3.2.3 Das Modell Nord AT ÜBERSETZUNGSPROBLEME ÜBERSETZUNGSVERFAHREN A. TEXTEXTERNE FAKTOREN ZT S. In. E. M. O. Z. A. TF. Seite 9

3.2.3 Das Modell Nord (Forts.) T. Inh. P. Au. n.e. L. Sy. s.m. W. AT B. TEXTINTERNE FAKTOREN C. WIRKUNG ÜBERSETZUNGSPROBLEME ÜBERSETZUNGSVERFAHREN ZT Seite 10

3.2.4 Das Drei-Perspektiven-Modell Ausgangstext (AT) Zieltext (AT) Einzelfallorientierte (atomistische) Perspektive Musterorientierte (relationale) Perspektive Gestaltorientierte (holistische) Perspektive Seite 11

3.2.5 Kritischer Vergleich Vorgehensweise: bottom-up vs. top-down Ebenen: individuell vs. kollektiv Kategorien Seite 12

4. Transfer: Besonderheiten im ZT realisierbar? 4.1 Sprachsystem Lexik (incl. Methaphern) Syntax 4.2 Außersprachliches (Kultur) Muster (Informationsstruktur, Isotopie) Textsorte(nkonventionen) Seite 13

5. Reproduktion 5.1 Zweck Hat der ZT den selben Zweck wie der AT? JA covert translation NEIN overt translation Seite 14

5. Reproduktion 5.2 Norm Ist der AT mit den Normen der Zielkultur vereinbar? JA übersetzbar NEIN evtl. Unübersetzbarkeit oder Adaption Seite 15

5. Reproduktion 5.3 Empfängertyp Ist der ZT für den gleichen Empfängertyp intendiert? JA invariante Übersetzung NEIN welche Anpassungen auf welcher Ebene? Seite 16

6. Beispiel 6.1 Textanalyse 6.1.1 Nach Reiss 6.1.2 Nach Nord 6.2 Transfer (E/F/S) 6.2.1 Sprachsystem (E/F/S): Lexik, Syntax, Metaphern 6.2.2 Außersprachliches (Kultur): Anspielungen, Textsorte, Bild-Text-Verbund 6.3 Reproduktion mit Änderung des Zwecks 6.3.1 Werbetext Zeitungsbericht 6.3.2 Was verändert sich? Lexik, Syntax, Textsorte(nkonventionen)? Seite 17

7. Fragen und Diskussion Seite 18