I. Zahlungsbilanz und Saldenmechanik

Ähnliche Dokumente
6 Das Mundell Fleming Modell

Geld und Währung. Übungsfragen

Mundell-Fleming Modell. b) Was versteht man unter der Preis- und der Mengennotierung des Wechselkurses?

Die Zahlungsbilanz. 7.1 Die Zahlungsbilanz. 7.2 Reaktionen der Leistungsbilanz. Begriff, Struktur, Darstellung

5.2. Das Mundell-Fleming-Modell

MID-TERM REPETITORIUM MACROECONOMICS I

JK Makroökonomik I: Klausur vom

Klausur zur BSc-Vorlesung Makroökonomik des WS Termin

Makroökonomik II. Veranstaltung 2

a) Wie wird das Wachstum des Produktionspotentials bei der Peak-to-Peak Methode ermittelt?

Teil II: Die offene Volkswirtschaft

außenwirtschaftlicher Aggregate (n+δ)k Pflichtlektüre: Gärtner, Manfred (2003), Macroeconomics, S. 255; Deutschland Portugal 302

Musterlösung Tutorium 3 zur Vorlesung

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

Einführung: Das Mundell-Fleming-Modell

5. Auflage. Kapitel VI: Internationaler Handel und

Eine Offene Volkswirtschaft

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. Übung 2 - Makroökonomische Grundlagen. 1 Volkswirtschaftliche Identität und Kreislaufdiagramme

IS LM. Ein mittelmächtiges Modell

Klausur Einführung in die VWL

Fachbereich 5 Wirtschaftswissenschaften Univ.-Prof. Dr. Jan Franke-Viebach

Internationale Ökonomie II Vorlesung 1: Ein- und Überleitung: Die Zahlungsbilanz

Abschlussklausur Makroökonomie

3. Grundzüge der Makroökonomik. 3.7 Das AS/AD-Modell. Allgemeine Volkswirtschaftslehre. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Formelsammlung Monetäre Aussenwirtschaft.

Lösungen - Makroökonomik III

Restriktive Fiskalpolitik im AS-

LÖSUNG ZUR VORLESUNG MAKROÖKONOMIK I (SoSe 14) Aufgabenblatt 4

Aufgabensammlung. Präsenzveranstaltung des Lehrgebietes Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomik. Termin:

Betrachten wir die folgende Klausuraufgabe aus dem Wintersemester 2010/2011:

VWL - Examen - Makroökonomik

Klausur Einführung in die VWL

Das makroökonomische Grundmodell

Grundbegriffe der monetären Ökonomie: Geld und Währung

Schiller Gymnasium Hof Manuel Friedrich OStR, 2010 Manuel Friedrich -

Makroökonomie I Vorlesung 5. Das IS-LM-Modell (Kapitel5)

8. GRUNDBEGRIFFE DER AUßENWIRTSCHAFT

LÖSUNG ZUR VORLESUNG MAKROÖKONOMIK I (SoSe 14) Aufgabenblatt 3

Brückenkurs Makroökonomie

Grundlagen der Makroökonomie. Tutorium 3 - Geld und Außenwirtschaft

Lösungen zu Aufgabensammlung. Aussenwirtschaftstheorie: Aufgabensammlung I

IS-LM-Modell. simultanes Gleichgewicht am Geld- und Gütermarkt. Gleichgewicht: Produktion (Einkommen) = Güternachfrage

5. Übungsaufgaben: Endogene Investitionsnachfrage, Geldmarkt und IS/LM-Modell

Abschlussklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester Bitte auf dem Lösungsblatt angeben!

Teil II: Die offene Volkswirtschaft

Einführung in die Mikroökonomie

27 Wirtschaftskreislauf

Makro-Tutoriums-Blatt 5. Die Geldnachfrage und die LM-Kurve

BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Klausuraufgaben. Grundlagen der VWL I Makroökonomie. Alle Studienrichtungen

K L A U S U R. Bachelor 2007/I Einführung in die VWL Prof. Dr. Peter Bofinger Lehrstuhl für Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

9. Übung zur Makroökonomischen Theorie

3. Außenwirtschaftliches. Gleichgewicht. 3.1 Grundlagen Devisenmarkt-Gleichgewicht 3. 4 Das Mundell Fleming Modell

Offene Gütermärkte. Zahlungsbilanz Bestimmung des Wechselkurs (flexible WK) JKU Linz Riese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09

Mikroökonomie I Kapitel 4 Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage WS 2004/2005

Übungsaufgaben zu Kapitel 4: Geld und Finanzmärkte

FACHHOCHSCHULE PFORZHEIM - MUSTERLÖSUNG -

LÖSUNG ZUR VORLESUNG MAKROÖKONOMIK I (SoSe 14) Aufgabenblatt 6

5. Das Standardmodell der realen Außenhandelstheorie

Makroökonomik III: Zahlungsbilanz

Makroökonomie I Vorlesung # 1 Einführung

Diplom-Vorprüfung - Wirtschaftswissenschaften - Prüfungsfach: Volkswirtschaftslehre (Makro) Prüfer: Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Matr.-Nr.

Spezielle Themen: Aussenwirtschaft. Lösung zu Aufgabensammlung. Aussenwirtschaft: Aufgabensammlung I

einfache IS-XM-Modell

Internationale Ökonomie II. Vorlesung 4:

Modul 9 Devisenmärkte und Wechselkurse VGR und Zahlungsbilanz. 17. Dezember 2009

E-Lehrbuch BWL einfach und schnell DER PREIS UND SEINE FUNKTIONEN

Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung I

Kapitel 13: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und Zahlungsbilanz

Bearbeiten Sie alle sechs Aufgaben A1-A6 und eine der zwei Aufgaben B1-B2!

1. Angebot und Nachfrage

ÜBUNG ZUR VORLESUNG MAKROÖKONOMIK I (SoSe 14) Musterlösung Aufgabenblatt 1

MBT: Unterlagen zur Zahlungsbilanz

LÖSUNG ZUR VORLESUNG MAKROÖKONOMIK I (SoSe 14) Aufgabenblatt 9

Internationale Ökonomie II Vorlesung 3: Geld, Zinsen und Wechselkurse

Kapitel 1 Einführung. Kapitel 16: Produktion und Wechselkurs in kurzer Frist

Manfred Scheuer. Wirkungen einer Auslandsverschuldung des Staates bei flexiblen Wechselkursen. Verlag Peter Lang FRANKFURT AM MAIN-BERN

Bei der Analyse einzelner Märkte wird das Einkommen der Verbraucher als exogen betrachtet (festes Budget).

Spezielle Themen: Gesamttest. Lösung zu Aufgabensammlung

Bearbeiten Sie alle sechs Aufgaben A1-A6 und eine der zwei Aufgaben B1-B2!

Internationale Ökonomie II. Vorlesung 7:

Internationale Makroökonomik

Geld- und Währungspolitik: Euro und EZB

Fachbereich 5 Wirtschaftswissenschaften Univ.-Prof. Dr. Jan Franke-Viebach

Begriffsdefinitionen:

VO Grundlagen der Mikroökonomie

BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Klausuraufgaben

Name:... Vorname:... Matrikel-Nr.:... Fachrichtung:... Semesterzahl:...

printed by

Schriftenreihe Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg Seite 3

Anwendung auf den internationalen Handel: Handelsgewinne und Handelspolitik. Konzept der Renten im Internationalen Handel

Verwendung des BIP 17

Geld, Kredit, Währung

Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Gegenstand und Problemstellungen der internationalen Volkswirtschaftslehre

Folgen der Auf- und Abwertung einer Währung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wechselkurse - eine Einführung. Das komplette Material finden Sie hier:

Grundlagen der Makroökonomie

Antwort zu Aufgabe 1.1

7. Geld und die Nachfrage nach Geld. 8. Geldangebot und Geldpolitik. Übung zur Makroökonomik BA im. Teil 3: Monetäre Aspekte

MILCHMARKT Landwirtschaft im Wandel

Transkript:

I. Zahlungsbilanz und Saldenmechanik Aufgabe I.1 Bitte erfassen Sie folgende Geschäftsvorgänge in den geeigneten Teilbilanzen der Leistungsbilanz. Begründen Sie bitte bei der Buchung, warum Sie eine Haben- bzw. eine Sollbuchung vorgenommen haben. Die Gegenbuchungen in den Teilbilanzen der Kapitalverkehrsbilanz im engeren Sinne und der Devisenbilanz sind nicht zu begründen. 1. Ein deutscher Exporteur liefert Waren im Wert von einer Millionen Euro in die USA. Der Lieferant räumt seinem Abnehmer das übliche Zahlungsziel von drei Monaten ein. 2. Ein deutsches Touristikunternehmen kauft von einer amerikanischen Hotelkette ein Kontingent an Übernachtungen für 2 Mio. Euro und begleicht die Rechnung durch eine Überweisung. Das deutsche Unternehmen belastet ein Dollarkonto bei seiner amerikanischen Hausbank. 3. Ein deutsches Unternehmen bezieht aus Aktienbesitz in den USA eine Dividende i.h.v. 3 Mio. Euro. Der Betrag wird auf ein Girokonto des Unternehmens bei seiner amerikanischen Hausbank gutgeschrieben. 4. Die Bundesregierung überweist an die EU Finanzbeiträge i.h.v. 4 Mio. Euro. Die Bundesbank als fiscal agent führt diese Zahlung durch. Ein Konto des Bundes bei der Bundesbank wird für die Abwicklung belastet. 5. Die Bundesregierung erlässt einem Land mit Zahlungsschwierigkeiten langfristige Schulden für 5 Mio. Euro. Aufgabe I.2 Erfassen Sie folgende Geschäftsvorgänge: 1. Ein bayrischer Automobilkonzern verkauft Autos aus dem Premium-Segment an einen US amerikanischen Automobilhändler (5 Mio. ). Dabei wird dem amerikanischen Händler ein Zahlungsziel von 3 Monaten eingeräumt. 2. Ein risikoaverser Spekulant kauft für 5 Mio. Euro eine Beteiligung an einer Bank in Paraguay. Er überweist den Betrag von seinem Konto bei seiner deutschen Hausbank, die zur Durchführung der Überweisung ein Dollarkonto belastet. Der Spekulant erwartet einen Aufschwung des Zuckerhandels und erwirbt deshalb 4,8% der Anteile der Banco del Azucar. 3. Da der Berater der Hausbank dem risikoaversen Spekulanten rät, sich gegen Risiken aus seinem Engagement im paraguayischen Zuckergeschäft abzusichern, kauft der Spekulant einen Terminkontrakt auf paraguayischen Zucker im Wert von 1,5 Mio. Euro. Der Kontrakt wird an der Terminbörse Chicago gehandelt. Wieder wird eine Überweisung vorgenommen. 4. Der Terminkontrakt auf Zucker ist nicht ins Geld gelaufen. Der Geschäftspartner des deutschen Spekulanten liefert zum festgesetzten Termin Zucker zum festgesetzten Preis im Wert von 30 Mio. Euro. Der amerikanische Zuckerhändler gewährt ein Zahlungsziel von 3

Monaten. 5. Deutsche Weinhändler beziehen schottischen Single Malt Whisky im Wert von 20 Mio. Euro aus Schottland. Sie bezahlen die Ware durch Überweisung von ihren Hausbanken, die zur Tätigung ihre Pfundkonten in London belasten. 6. Ein deutsches Unternehmen erwirbt ein chinesisches Zementwerk, um am Bau des Drei- Schluchten- Damms zu verdienen. Der Kaufpreis beträgt 15 Mio. Euro. Die Bezahlung erfolgt durch Überweisung des Betrags an die HSBC in Hong Kong in US Dollar. Hinweis: Das Unternehmen erwirbt das Werk zu 100%. Schließen Sie unter Annahme der oben beschriebenen Geschäfte die Handels- und Dienstleistungsbilanz mit einem geeigneten Saldo ab. Aufgabe I.3 In der Tagespresse wird häufig das hohe und anhaltende Leistungsbilanzdefizit der USA thematisiert. Während die USA traditionell in dieser Kategorie negativen Salden ausweisen, erscheint die Situation der Bundesrepublik Deutschland genau umgekehrt. Die dargestellten Tabellen und Graphiken zeigen die Entwicklung der Leistungsbilanz der USA und der BRD im Zeitraum von 2000 bis 2004: Deutschland (in Mio. Euro) Saldo Ewerbs- Saldo und Vermögenseinkommen Dienstleistungen Jahr Saldo Warenhandel Saldo der lauf. Übertragunfgen 2000 59.128-49.006-7.276-28.354-32.676 2001 95.495-49.862 9.474-27.416 3.316 2002 132.788-35.473-14.742-28.061 48.155 2003 129.921-33.970-13.707-28.684 45.249 2004 156.704-31.966 117-28.422 83.967 Quelle: Deutsche Bundesbank Saldo der Leistungsbilanz USA (in Mio.US Dollar) Jahr Balance on Goods Balance on Services Balance on Income Unilateral current transfers Balance on Current Account 2000-452.414 74.070 20.585-55.684-413.443 2001-427.188 64.496 23.572-46.581-385.701 2002-482.895 61.160 7.173-59.382-473.944 2003-547.552 51.044 33.279-67.439-530.668 2004-665.477 48.402 24.063-72.928-665.940 Quelle: US Department of Commerce

In % des jeweiligen BIPs: Situation der Bundesrepublik Deutschland 2000 bis 2004 8.00% 6.00% 4.00% 2.00% 0.00% -2.00% -4.00% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Saldo Warenhandel Saldo Erwerbs- und Vermögens-einkommen Saldo der Leistungs-bilanz Saldo Dienst-leistungen Saldo der lfd. Übertra-gungen Situation der USA 2000 bis 2004 2.00% 1.00% 0.00% -1.00% -2.00% -3.00% -4.00% -5.00% -6.00% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Balance on Goods Balance on Services Balance on Income Unilateral current transfers Balance on current Account a) Interpretieren Sie das gegebene Zahlenmaterial für die USA und Deutschland. b) Überlegen Sie sich hierzu anhand einer geeigneten Saldenmechanik, was ein positiver Außenbeitrag für eine Volkswirtschaft bedeutet. Welche Maßnahmen kann ein Land ergreifen um einen positiven Außenbeitrag herbeizuführen? c) Was bedeutet ein positiver Saldo der Leistungsbilanz? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Ersparnis, den Netto-Investitionen und den Netto-Kapitalexporten eines Landes mit positivem Leistungsbilanzsaldo. Wie beurteilen Sie die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts eines Landes, das positive Leistungsbilanzsalden aufweist?

Aufgabe I.4 Gegeben sei die folgende nicht ganz vollständige Zahlungsbilanz eines Landes für ein bestimmtes Jahr. Die letzten drei Posten in der Bilanz (Nettovermögensübertragungen, Nettokapitalexporte und Restposten) sind als Saldogrößen aus den Soll- und Habenbuchungen ausgewiesen. Beantworten sie die folgenden Fragen: a) Angenommen, das Bruttoinlandsprodukt des Lands betrage 2070 Mrd. Euro. Wie hoch ist das Bruttonationaleinkommen? b) Wie haben sich die Währungsreserven des Landes im betrachteten Jahr verändert? c) Wie haben sich die Nettoauslandsforderungen (=Nettoauslandsvermögen) verändert?

II. Außenbeitrag Aufgabe II.1 Auf den relevanten Export- und Importgütermärkten herrschen folgende Nachfrage und Angebotsverhältnisse: Die Nachfrage aus den USA nach deutschen Exportgütern und die deutsche Nachfrage nach Importgütern aus den USA reagiere auf Preisänderungen kurzfristig vollkommen unelastisch und langfristig normal. Vereinfachend sei die Angebotsseite bei Exportgütern gegeben durch: p x = ( 1+ g) c sowie die Angebotsseite bei Importgütern durch: p = ( 1+ g ) c ma Dabei bezeichnen px den Exportgüterpreis in Euro, pma den Importgüterpreis in US$, g bzw. g a den prozentualen Gewinnaufschlag, c die Stückkosten der Produktion der Exportgüter in Euro und ca die Stückkosten der Importgüter in US$; g, ga, c und ca seien konstant. Zu analysieren ist eine Senkung des Wechselkurs w (Euro/US$), z.b. von 1Euro/US$ zu 0,80 Euro/US$, d.h. eine Aufwertung des Euro gegenüber dem US Dollar. a) Ermitteln Sie anhand graphischer Darstellungen die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Euro Aufwertung auf: die Exportmenge, den Exportpreis in Euro und den Exportwert in Euro. die Importmenge, den Importgüterpreis in Euro und den Importwert in Euro. b) Zeigen Sie anhand einer graphischen Darstellung, wie sich die Euroaufwertung kurzfristig auf den Exportgüterpreis in US Dollar auswirkt. c) Für die langfristige Preiselastizität der Exportgüternachfrage ist ein Wert von etwa -0,9 und für die langfristige Importgüternachfrage und von etwa -0,2 für die langfristige Preiselastizität der Importgüternachfrage geschätzt worden. Kann man damit rechnen, dass der Außenbeitrag in Euro langfristig auf die Euro-Aufwertung normal reagiert, wenn er in der Ausgangslage ausgeglichen ist? Geben Sie eine kurze Begründung Ihrer Antwort. d) Angenommen die deutschen Exporte senken ihren prozentualen Gewinnaufschlag g in einem Ausmaß, das geringer als die prozentuale Wechselkursabnahme ist. Wie ändern sich Ihre Ergebnisse bzgl. kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen der Euro-Aufwertung auf die Exportmenge, den Exportpreis und den Exportwert? Wie verändert sich der Exportpreis in US-Dollar? Erläutern Sie Ihre Antwort graphisch! e) In den folgenden Abbildungen sind die oben analysierten Vorgänge kurz und langfristig für eine Euro-Aufwertung von 1% dargestellt. Die (prozentualen) Veränderungen sind in jedem Quartal bezüglich der Ausgangslage (d.h. Quartal 1) angegeben. f) Erläutern Sie unter Rückgriff auf Ihre Lösungen zu a), c) und d) den unten dargestellten Kurvenverlauf des Exportpreises in Euro, der Exportmenge (Exporte real), der Importmenge (Importe real) und des Außenbeitrages in Euro: Quartal 2 (=kurzfristig) und a a

Quartal 20 (=langfristig). Aufgabe II.2 Betrachten Sie folgende Darstellung der Terms of Trade der Bundesrepublik Deutschland und des realen Euro-Wechselkurs:

130.00 120.00 110.00 100.00 90.00 80.00 70.00 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 ToT, 1991 =100, bis 1991 Westdeutschland, ab 1991 Gesamtdeutschland Realer Wechselkurs, 1991=100 Können Sie anhand graphischer Darstellung des Export- und Importgütermarktes die weitgehende parallele Entwicklung der beiden Kurven unter der Annahme normaler Elastizitätsverhältnisse auf dem Exportgütermarkt bei einer normalen Importgüternachfrage und einer vollkommen preis-elastischen Angebotsfunktion für Importgüter erklären? Unterstellen Sie eine Abwertung der inländischen Währung und analysieren Sie die Effekte auf Export- und Importgütermärkten. Hinweis: Der reale Wechselkurs ist in Mengennotierung! Achten Sie auf die Kompatibilität ihrer Graphiken! Aufgabe II.3 Im Inland wird ein landwirtschaftliches Gut X von In- und Ausländern angeboten und von den Inländern nachgefragt. Die Angebots- und Nachfragekurven der Inländer verlaufen normal und linear; auf dem Weltmarkt ist das Gut X zum Preis von 200 /t in beliebiger Menge verfügbar. a) Skizzieren Sie graphisch die Bestimmung des Importwerts und des Wertes der im Inland produzierten Menge des Gutes X. b) Angenommen, das Inland führt ein Mengenkontingent für den Import des landwirtschaftlichen Produktes X ein. Es zeigt sich, dass die Kontingentierung im Inland den Preis des Gutes X um 30 /t erhöht und der Verbrauch von X von 11 Mrd.t auf 10 sinkt. Gleichzeitig kommt es zu einem Anstieg der heimischen Produktion des Gutes X von 6 auf 8 Mrd. Tonnen. c) Erläutern Sie diese Beobachtungen anhand einer geeigneten Graphik. d) Berechnen Sie die Änderungen der Konsumentenrente, Produzentenrente und den Nettoeffekt auf die nationale Wohlfahrt. Mit welchen Einnahmen kann der Staat in etwa rechnen, wenn er die Lizenzen für die Importe versteigern würde?

Aufgabe II.4 In den USA stellen sich inflationäre Tendenzen ein. a) Zeigen Sie unter der Annahme des law of one price, wie diese sich auf Deutschland übertragen können. b) Begründen Sie, inwiefern von einer inflationären Entwicklung auch nationale Güter betroffen sein können. c) In einer makroökonomischen Betrachtung lässt sich ein indirekter Preiszusammenhang darlegen. Inwiefern könnte in einer solchen Betrachtung eine Inflationsübertragung auf Deutschland unterbleiben? Aufgabe II.5 Eine Normalreaktion des Außenbeitrags bei Wechselkursänderungen stellt sich gemäß der Robinson-Bedingung dann ein, wenn gilt: (1 + ε x )( η x ) (1 + ηm) εm X > J ( ε η ) ( ε η ) x x a) Bestimmen Sie hieraus, wann mit einer Normalreaktion bei unendlichen Angebotselastizitäten zu rechnen ist. Wann ist hingegen mit einer anomalen Reaktion zu rechnen? b) Welche Reaktion des Außenbeitrags halten Sie kurzfristig für empirisch plausibel, welche langfristig? Geben Sie eine kurze Begründung hierfür! c) Bewerten Sie kurz die graphisch dargestellte Entwicklung der USA in Hinblick auf obige Aussagen. Gehen Sie dabei auf den Zeitraum 1980-1990 und auf den Zeitraum 2002-2005 ein! m m

Aufgabe II.6 Angenommen, im Ausgangsgleichgewicht lässt sich der Export- und Importmarkt für ein Land im Euroraum kurzfristig durch die beiden folgenden Diagramme in Inlandswährung (EUR) darstellen: Symbole: p x : Exportpreis, x : Exportmenge, xd : Exportnachfrage, xs : Exportangebot, pm : Importpreis, m : Importmenge, m : Importnachfrage, m : Importangebot. a s a) Stellen Sie in den oben vorgegebenen Diagrammen graphisch dar, wie sich eine Abwertung des EUR isoliert betrachtet auf den Exportwert und den Importwert in Inlandswährung (EUR) auswirkt! b) Wie verändert die Abwertung des EUR im Falle der Teilaufgabe a) die terms of trade? c) Geben Sie eine kurze Begründung! Aufgabe II.7 Angenommen, der Dollar erfährt gegenüber dem Euro eine Abwertung von 1,00 /$ auf 0,80 /$. 1. Erläutern Sie anhand graphischer Darstellungen, wie sich der Wert deutscher Exporte und Importe sowie des Außenbeitrags in verändert, und zwar auf kurze und lange Sicht! Unterstellen Sie dabei vereinfachend, dass die Export- und Importangebotskurven auf kurze und auf lange Sicht normal verlaufen und dass für die Preiselastizität der

Exportnachfrage ( η ) und die Preiselastizität der Importnachfrage ( η ) gilt: x a. auf kurze Sicht: η =, η 0, x 0 m = b. auf lange Sicht: η =, η = 1! x 1 m 2. Verändert sich der Importgüterpreis in auf lange Sicht genau um den Abwertungssatz für den Dollar? Erläutern Sie die Antwort (kurz) anhand der entsprechenden graphischen Darstellung! 3. Die Robinson-Bedingung besagt, dass genau dann mit einer positiven Reaktion des Außenbeitrags auf eine Erhöhung des Wechselkurses zu rechnen ist, wenn (1 + ε x )( η x ) (1 + ηm) εm X > J ( ε η ) ( ε η ) x x zeigen Sie, unter welchen Bedingungen und wie sich hieraus die Marshall-Lerner- Bedingung herleiten lässt. m m m

III. Mundell-Fleming Aufgabe III.1 Eine Regierung steht vor der Entscheidung zwischen - einem System flexibler Wechselkurse und - einem System fester Wechselkurse ohne Neutralisierungspolitik. Das Ziel der Wirtschaftspolitik ist eine Stabilisierung des Inlandsprodukts. Erläutern Sie an Hand graphischer Darstellungen, welches System in Hinblick auf dieses Ziel zweckmäßiger ist, wenn Störungen 1. auf dem Geldmarkt oder 2. auf dem Gütermarkt erfolgen. Unterstellen Sie kontraktiv wirkende Störungen! Gehen Sie davon aus, dass das Preisniveau konstant ist und der Inlandszins durch den (exogen bestimmten) Auslandszins aufgrund eines vollkommenen internationalen Kapitalmarktes fixiert ist! Aufgabe III.2 Mitte der 90er Jahre erfuhr Polen einen starken Anstieg der ausländischen Portfolioinvestitionen. Nachdem Anfang der 90er Jahre kaum Portfolioinvestitionen in Polen vorgenommen worden sind, kam es in den Jahren 1994 und 1995 zu einem exogenen Anstieg dieser Kapitalzuflüsse. Verwenden Sie bei Ihrer Analyse der Störung ein makroökonomisches Modell einer offenen Volkswirtschaft mit konstantem Preisniveau. Unterstellen Sie relativ elastische Kapitalbewegungen zwischen dem In- und Ausland. Hinweis: Kurvenverschiebungen sind zu begründen, Kurvensteigungen nicht. a) Ergänzen Sie die vorbereitete Graphik um die Z-Kurve des Ausgangsgleichgewichts. b) Analysieren Sie in dem Modell, wie sich der exogen erhöhte Kapitalzufluss auswirkt. Unterstellen Sie zunächst, dass die polnische Regierung den Wechselkurs fixiert und

Neutralisierungspolitik betreibt. c) Welche Maßnahmen erfordert die in Teilfrage b) angesprochene Neutralisierungspolitik und können diese langfristig durchgehalten werden? d) Welche Lösung ergibt sich bei Aufgabe der Neutralisierungspolitik? Erläutern Sie ökonomisch die Anpassung zum neuen Gleichgewicht! e) Welche Lösung resultiert bei einem Übergang zu flexiblen Wechselkursen? Erläutern Sie ökonomisch die Anpassung zum neuen Gleichgewicht! Aufgabe III.3 Die jüngere Entwicklung der südostasiatischen Krisenregion lässt sich vereinfacht durch folgende drei Phasen beschreiben: Phase I. Die Wechselkurse sind fest. Die Zentralbank betreibt keine Neutralisierungspolitik. Optimistische Ertragserwartungen führen zu einer autonomen Erhöhung der Investitionen. Phase II. Bei festen Wechselkursen ohne Neutralisierungspolitik werden folgende Störungen wirksam: - ein autonomer Rückgang des Außenbeitrags durch Senkung des in Gleichung (1) enthaltenen Parameters α, - ein Anstieg des in Gleichung (2) enthaltenen exogenen Parameters β. Phase III. Die Wechselkurse werden freigegeben. Im Rahmen des Festpreissystems von Mundell-Fleming (Grundmodell) bei vollkommenem internationalen Kapitalverkehr sind unter Beachtung der Gleichungen A A =, > 0 α 1) A( Y, w, α) und 2) i i + β. = a [A: Außenbeitrag, Y: inländisches Volkseinkommen, i: inländischer Zinssatz, i a : ausländischer Zinssatz (exogen vorgegeben), w: Wechselkurs] mit Hilfe einer graphischen Analyse folgende Fragen zu beantworten: a) Wie entwickeln sich Volkseinkommen, Währungsreserven und Außenbeitrag in der Phase I? b) Wie entwickeln sich Volkseinkommen, Währungsreserven und Außenbeitrag in der Phase II in den Fällen der Störungen 1 und 2? c) Wie entwickeln sich Volkseinkommen, Wechselkurs und Außenbeitrag in den Fällen der Störungen 1 und 2, wenn alternativ zu einem Festkurssystem ein System flexibler Wechselkurse betrachtet wird (vgl. Phase III)? Aufgabe III.4 Im Rahmen des Mundell/Fleming-Modells einer offenen Volkswirtschaft mit konstantem Preisniveau ist unter der Annahme relativ zinselastischer Kapitalbewegungen ein autonomer

Rückgang der Investitionen zu analysieren! Bei der Bearbeitung der Aufgabe ist die Steigung der Z-Kurve und ihre wechselkursbedingte Verschiebung einmal zu begründen! Weitere Erläuterungen zur Steigung und zu Verschiebungen der verwendeten Kurven werden nicht erwartet. a) Untersuchen Sie anhand einer graphischen Betrachtung, welche Änderungen des Einkommens sich im Fall flexibler Wechselkurse ergeben. b) Angenommen, die Geldnachfrage ist bezüglich des Zinssatzes vollkommen zinsunelastisch. Wie verändert sich in diesem Fall das Einkommen wenn - erneut flexible Wechselkurse angenommen werden, oder - bei festen Wechselkursen ohne Neutralisierung interventionsbedingter Geldmengenänderungen? Aufgabe III.5 In dem Lehrbuch wird im Rahmen des Mundell-Fleming-Modells diskutiert, ob Änderungen des Volkseinkommens aufgrund interner Störung bei festen Wechselkursen (mit und ohne Neutralisierung) oder bei flexiblen Wechselkursen geringer ausfallen. Als Daumenregel wird festgestellt: Fiskalpolitik ist bei Wechselkursflexibilität unter der Annahme vollkommen zinselastischer Kapitalbewegungen vollkommen wirkungslos. Überprüfen Sie diese Aussage unter der Annahme relativ zinselastischer Kapitalbewegungen! Betrachten Sie als Störung: a) einen autonomen Rückgang der Geldnachfrage, b) einen autonomen Rückgang der Investitionen. Aufgabe III.6 Wie R.C. Marston im Handbook of International Economics feststellt, ergeben sich aus dem Modell von Fleming, der unvollkommene Kapitalmobilität voraussetzte, für ein kleines Land folgende Implikationen: - Geldpolitik ist im Hinblick auf die inländische Produktion bei flexiblen Wechselkursen wirksamer bei festen Wechselkursen. - Die Fiskalpolitik ist im Hinblick auf das Nationaleinkommen bei hoher Kapitalmobilität wirksamer und bei geringer Kapitalmobilität weniger wirksam als in einem System flexibler Wechselkurse.

a) Erläutern Sie die beiden Folgerungen anhand von graphischen Darstellungen. b) Überprüfen Sie im Bezug auf die zweite Aussage folgendes Zitat aus Economic Policy : when a government finances a deficit in the capital markets and interest rates rise, this is good news for net exporters and bad news for net importers. Aufgabe III.7 Gegeben sei folgendes Festpreismodell einer offenen Volkswirtschaft. Die Parameter des Modells wurden im Rahmen einer empirischen Untersuchung bestimmt: Y = 0.8( Y T ) + I 0.4i + G + X L 5i + 2Y = M X 0.025Y + 2w + 0.1( i i a ) = 0 0.025Y + 2w a) Was ist über die Kapitalmobilität in diesem parametrisierten Modell zusagen? b) Beschreiben Sie, welches die modellendogenen Variablen sind, wenn ein Regime flexibler Wechselkurse vorliegt. c) Geben Sie die endogenen Variablen des Mundell-Fleming-Modells an, wenn feste Wechselkurse vorliegen und die Auswirkungen auf die Geldmenge neutralisiert werden. d) Welches sind die Variablen im Fall einer unterlassenen oder nicht erfolgreichen Neutralisierungspolitik? e) Bestimmen Sie, wie sich eine Erhöhung der autonomen Investitionen um di auswirkt. Aufgabe III.7 Die EWS- Krise 1992/93 führte zu einer Aufgabe des Europäischen Währungssystems. Die Entwicklung des Wechselkurses ist hier für den Zeitraum 01.01.1992 bis 12.30.1993 dargestellt.

In dieser Zeit hatte das EWS und die Bundesrepublik Deutschland mit den Nachwirkungen eines asymmetrischen Schocks umzugehen der deutschen Wiedervereinigung. a) Analysieren Sie die Situation aus der Sicht Frankreichs. Unterstellen Sie, dass das EWS als ein System fester Wechselkurse dargestellt werden kann. Das Ausland (BRD) ist von einem asymmetrischen Schock betroffen. Der konjunkturelle Boom im Zuge der Wiedervereinigung führte in der BRD zu einem Anstieg des Zinsniveaus und des Einkommens. Zeigen Sie wie sich ein Anstieg des ausländischen Zinsniveaus auf das Inland auswirkt! Welche Konsequenzen erwarten Sie bei einem Anstieg des ausländischen Volkseinkommens? b) Betrachten Sie diese Störungen im Modell von Mundell-Fleming. Unterstellen Sie die für den Zeitraum treffende Kapitalmobilität. Eine graphische Betrachtung genügt.

IV. Offene Volkswirtschaft mit flexiblem Preisniveau Aufgabe III.4 Eine offene Volkswirtschaft sei durch folgende Gleichungen gekennzeichnet: Y r =Y r (K, N), mit dy r /dn>0, d 2 Y r /dn 2 <0 N n =N n (l/p), dn n /d(l/p)<0. p x =(1-β)p+βwp a l=l 0 (p x /p x 0) τ i=i a. Y r =C r (Y r )+I r (i)+g r +A r (p/w,y r,y r a) M=p. L r (i, Y r ) Hier gilt Y r =reales Inlandsprodukt, K=Kapitaleinsatz, N n =nachgefragte Beschäftigung, l=lohnsatz, p=preisniveau der Inlandsproduktion, w=wechselkurs in Preisnotierung, p a =Preisniveau der ausländischen Produktion, p x =Preisniveau des inländischen Warenkorbes, τ=indexierungsgrad, C r =realer Konsum, I r =reale Investitionen, G r =realer Staatskonsum, A r =Außenbeitrag, M=Geldmenge, L r =reale Geldnachfrage und der Index 0 bezeichnet Werte in der Ausgangslage. a) Leiten Sie den Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Angebotskurve in einem p/y-diagramm her für die Fälle τ =0 und τ =1. Welcher Einfluss des Wechselkurses, w, ergibt sich auf diese Kurven? b) Die Zentralbank erhöht die Geldmenge. Wieso kann dies bei festen Wechselkursen keinen Bestand haben? c) Stellen Sie eine Geldmengenexpansion für den Fall flexibler Wechselkurse graphisch in einem p/y r -Diagramm dar und zwar alternativ für die Fälle τ =0 und τ =1. d) Welche Reaktion ergibt sich bei τ =1 für das Inlandsprodukt? Begründen Sie Ihre Antwort! Aufgabe III.4 Stabilisierungspolitik bei flexiblem Preisniveau. a) Leiten Sie den Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Angebotskurve in einem p/y- Diagramm her für die Fälle einer vollständigen und einer nicht vorhandenen Lohnindexierung. Welchen Einfluss hat der Wechselkurs w auf diese Kurven? b) Die Zentralbank erhöht die Geldmenge. Wieso kann dies bei festen Wechselkursen keinen Bestand haben? c) Stellen Sie eine Geldmengenexpansion für den Fall flexibler Wechselkurse graphisch in einem p/y r - Diagramm für die Fälle τ = 0 und τ = 1 dar. d) Welche Reaktion ergibt sich bei τ = 1 für das Inlandsprodukt? Begründen Sie Ihre Antwort.

Aufgabe III.4 Fiskalpolitik ist bei Wechselkursflexibilität unter der Annahme vollkommen zinselastischer Kapitalbewegungen vollkommen wirkungslos. Beurteilen Sie diese Aussage für den Fall einer expansiven Fiskalpolitik a) unter der Annahme eines konstanten Preisniveaus. Verwenden Sie hierzu ein i/ydiagramm b) unter der Annahme eines flexiblen Preisniveaus und einer an den terms of trade orientierten Arbeitsnachfrage, d.h. es gilt für den Lohnsatz l und den Lebenshaltungskostenindex px: l=l0(px/px0)τ mit τ=1. Verwenden Sie für die Beantwortung der Frage ein p/y-diagramm. Erläutern Sie vorab, wie ein Einfluss des Wechselkurses auf das Arbeitsangebotsverhalten zu begründen ist! Wie haben sich die terms-of-trade im Endgleichgewicht gegenüber der Ausgangssituation verändert? Hinweis: Kurvenverläufe sind nicht zu begründen; Kurvenverschiebungen bedürfen einer kurzen Begründung! Aufgabe III.4 In einer theoretisch-empirischen Untersuchung für Kanada wurden zur Abschätzung der Einkommenswirkungen Staatsausgabenmultiplikatoren für folgende drei Fälle untersucht a) ein System fester Wechselkurse mit Neutralisierungspolitik, b) ein System fester Wechselkurse ohne Neutralisierungspolitik und c) ein System flexibler Wechselkurse. Die ermittelten Multiplikatoren betrugen im Fall a): m a =1, im Fall b): m b =2 und im Fall c): m c =0,73. Prüfen Sie unter Verwendung graphischer Darstellungen am Beispiel expansiv wirkender Fiskalpolitik, ob m a >m c und m b >m a auf relativ zinsempfindliche oder relativ zinsunempfindliche Nettokapitalimporte hindeuten! Unterstellen Sie vereinfachend konstante Preise!

V. Devisenmarktgleichgewicht Aufgabe III.4 Aufgrund einer Risikoneutralität von Zinsarbitrageuren gelte die gesicherte Zinsparität, d.h. der Swapsatz entspreche immer der korrigierten Zinsparität, s=(i-i a )/(1+i a ). a) Bestimmen Sie die resultierende Arbitragewunschkurve in der unten angegebenen Graphik unter der Annahme i>i a. b) Ergänzen Sie die Graphik um das Engagement von Terminspekulanten und Außenhändlern auf dem Devisenkassa- und dem Devisenterminmarkt. Erläutern Sie dabei kurz den Verlauf der Kurven. c) Ermitteln Sie hieraus die Arbitragemöglichkeitskurve und das resultierende Gleichgewicht. d) Der erwartete Wechselkurs sinke. Zeigen Sie, dass hierdurch im Gleichgewicht verstärkte Kapitalimporte resultieren! s Kapitalimp. Kapitalexp. w T $-Ang. w $-Nachfr. $-Nachfr. $-Ang.