Vorbericht der Stadtwerke Wernau I. Allgemeines Zum 01.07.1999 wurden die Eigenbetriebe Wasserwerk Wernau und Parkhaus Stadtplatz zum Verbundunternehmen Stadtwerke Wernau, ebenfalls ein Eigenbetrieb, zusammengeschlossen. Durch Beschluss des Gemeinderates vom 16.12.2002 wurde der Betriebszweig Parkierungsanlagen um das Parkhaus im Tagungs- und Verwaltungszentrum und den Parkplatz südlich des Tagungs- und Verwaltungszentrums erweitert. Mit Beschluss vom 24.11.2008 wurde das Tätigkeitsfeld der Stadtwerke um einen weiteren Betriebszweig Photovoltaikanlagen ergänzt. Zuletzt wurde im Jahr 2009 das Aufgabengebiet der Betriebssparte Parkierung um die Bewirtschaftung der Park & Ride Parkplätze am Bahnhof Wernau erweitert. Jahresabschluss und Lagebericht der Stadtwerke zum 31.12.2012 wurden vom Gemeinderat der Stadt Wernau in der Sitzung am 06. Mai 2013 festgestellt. Das Wirtschaftsjahr 2012 wurde mit einem Verlust in Höhe von 142.029,05 abgeschlossen.
Ausschlaggebend für das außerordentlich gute Jahresergebnis im Jahr 2002 war der Verkauf des Aktienbesitzes bei den Neckarwerken Stuttgart, der komplett bei den Stadtwerken Wernau eingelegt war. Der Wasserpreis von 1,95 DM bzw. 1,00 Euro je Kubikmeter, der von 1993 bis 2003 galt, musste zum 1.1.2004 um 0,10 und zum 1.1.2006 um weitere 0,28 (jeweils netto) erhöht werden, um den Finanzbedarf der Wasserversorgung abzudecken. Zum 01.01.2010 wurde der Wasserpreis um 0,11 auf 1,49 netto je Kubikmeter erhöht. Infolge gestiegener Wasserbezugskosten und Abschreibungen wurde der Wasserpreis zum 01.01.2014 auf 1,69 netto je Kubikmeter erhöht. Der Wasserpreis beinhaltet sowohl eine Konzessionsabgabe als auch einen Gewinn für den Gesamtbetrieb Stadtwerke. II. Erfolgsplan 2014 1. Wasserversorgung a) Ertragsseite Wasserzins / Entwicklung des Wasserverbrauchs
Der Wasserverbrauch hat im Jahr 2012 wie im Vorjahr 2011 wieder die Marke von 600.000 cbm überschritten. Die vorläufigen Verbrauchswerte 2013 lassen darauf schließen, dass der Wasserverbrauch bei ca. 600.000 cbm liegen wird. Auflösung von Ertragszuschüssen Nach dem Eigenbetriebsrecht werden die Wasserversorgungsbeiträge mit 5% der Ursprungsbeträge erfolgswirksam aufgelöst. Im Jahr 2014 ist mit einem Auflösungsbetrag von 20.000 zu rechnen. b) Aufwandseite Der Fremdwasserbezug ist 2012 aufgrund der Sanierung des Hochbehälters Hengenbach und der damit verbundenen geringeren Eigenwasserförderung deutlich gestiegen. Der Anteil, der in den stadteigenen Brunnen gewonnenen Wassermenge hat sich in diesem Zeitraum wie folgt entwickelt:
Materialaufwand Seit Jahren wird in der Wasserversorgung großer Wert darauf gelegt, die Unterhaltung des Leitungsnetzes mit Nachdruck zu betreiben. Hierdurch konnte, wie in den letzten Jahren immer deutlicher wurde, ein gut gewartetes und gepflegtes Versorgungsnetz über Jahre hinweg aufrecht erhalten werden, das durch die extrem niedrigen Wasserverluste und Folgeschäden letztendlich zur Sicherung des in Wernau trotz Erhöhung zum 01.01.2014 immer noch vergleichsweise niedrigen Wasserpreises beiträgt. Personalaufwand Die Aufwendungen für das Personal liegen mit rund 130.500 etwas über dem Vorjahresniveau, was auf eine Tariferhöhung zurückzuführen ist. 2. Parkierungsanlagen a) Ertragsseite Um die hohen Sanierungskosten des Parkhauses Stadtplatz zu refinanzieren und gleichzeitig das beträchtliche Finanzierungsdefizit der Betriebssparte Parkierung in Grenzen zu halten, hat sich der Gemeinderat entschlossen zum 01.01.2010 die Park-
gebühren von bislang 0,20 /Stunde auf 0,50 /Stunde zu erhöhen. Des Weiteren wurde die Preise für die vermieteten Stellplätze erhöht. Die Planansätze für das Jahr 2014 wurden entsprechend dem Jahresergebnis 2012 gewählt. b) Aufwandseite In der Vergangenheit führten die starken Verunreinigungen und Vandalismusschäden im Parkhaus Stadtplatz zu sehr hohen Unterhaltungsaufwendungen. In der Regel war es trotz der Beauftragung eines Sicherheitsdienstes nicht möglich, die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. Der Gemeinderat hat sich daher entschlossen das Parkhaus Stadtplatz mit Kameras überwachen zu lassen, die Anfang des Jahres 2010 in Betrieb gegangen ist werden. Mit dieser Maßnahme sollen insbesondere die in den Abend- und Nachtstunden auftretenden Vorfälle unterbunden und der nach der Sanierung sehr gute Zustand des Parkhauses dauerhaft erhalten werden. Nach nunmehr knapp 4 Betriebsjahren kann festgestellt werden, dass sich der gewünschte Erfolg eingestellt hat. c) Erfolg Der in den Parkierungsanlagen entstehende Verlust von 257.700 setzt sich bereits zu ca. 170.000 aus Abschreibungen und Verwaltungsleistungen für diesen Betriebszweig zusammen. Weitere 50.000 für die Verzinsung von Kassenmehrausgaben stellen eine interne Verrechnungsgröße bei den Stadtwerken dar, die in Folge der SAP-Systematik so auszuweisen sind. Lediglich ca. 38.000 entstehen in Abhängigkeit vom Betriebsablauf. 3. Photovoltaikanlagen a) Ertragsseite Der von den Photovoltaikanlagen erzeugte Strom wird in das Stromnetz eingespeist und entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet. Nach dem bereits im Jahr 2009 Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden Teckschule Schulstraße und Bauhof installiert wurden, wird zum Jahresende 2013 eine weitere Anlage auf dem Dach des Neubaus der Realschule errichtet.
b) Aufwandseite Da die Investition in die Photovoltaikanlagen vollständig fremdfinanziert wird, besteht die Aufwandseite für den Betrieb der Photovoltaikanlagen neben den jährlichen Abschreibungen und Geschäftsausgaben z.b. Versicherung der Anlagen in erster Linie aus Zinsaufwendungen. Während anzunehmen ist, dass Abschreibungen und Geschäftsausgaben über den Zeitraum von 20 Jahren nahezu konstant bleiben, sinken die Zinsaufwendungen im Laufe der Jahre entsprechend der vorgenommenen Tilgungsleistungen, d.h. der jährliche Aufwand sinkt während die Ertraglage unverändert bleibt. Mit zunehmender Betriebsdauer der Photovoltaikanlagen werden die Gewinne stetig steigen. c) Erfolg Die Investitionen in die Stromerzeugung aus Photovoltaik sind trotz vollständiger Fremdfinanzierung der Anlagen rentierlich. Über den Betrachtungszeitraum von 20 Jahren werden sich die Gewinne in einer Größenordnung von insgesamt bis zu 100.000 bewegen. Die Gewinne können mit Verlusten aus dem Betriebszweig Parkierung verrechnet werden, so dass keine Ertragssteuern anfallen. III. Vermögensplan 2014 1. Wasserversorgung Für den allgemeinen Wasserleitungsbau sind im Jahr 2014 90.000 vorgesehen. Des Weiteren werden Wasserleitungen im Gebiet Schmalwiesen ausgetauscht und Restarbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung der Fernwirktechnik und der Leitzentrale durchgeführt. Ansonsten sind weitere kleinere Maßnahmen vorgesehen. 2. Parkierung Nachdem in den Jahren 2006 und 2007 die Treppenhäuser des Parkhauses Stadtplatz mit mehrerlei Schwierigkeiten fertig gestellt wurden, konnte im Jahr 2009 in einem weiteren Schritt die Sanierung aller Ebenen des Parkhauses Stadtplatz erfolgreich abgeschlossen
werden. Die Kosten der Sanierung wurden durch eine Zuführung zu den Rücklagen des Eigenbetriebs Stadtwerke in gleicher Höhe durch den städtischen Haushalt finanziert, so dass für die Parkhaussanierung keine zusätzlichen Kreditaufnahmen bei den Stadtwerken erforderlich waren. Für das Jahr 2014 ist der Austausch von zwei Parkscheinautomaten vorgesehen. 3. Photovoltaikanlagen Der Vermögensplan Photovoltaikanlagen sieht für das Jahr 2014 keine weiteren Investitionen vor. IV. Schlussbemerkung Gestiegene Kosten für den Fremdwasserbezug und die durch die Sanierung des Hochbehälters Hengenbach gestiegenen Abschreibungen machten eine Neukalkulation der Wassergebühren zwingend erforderlich. Mit dem Beschluss des Gemeinderats die Wassergebühren zum 01.01.2014 zu erhöhen, wurde eine notwendige Maßnahme getroffen die Leistungsfähigkeit der Stadtwerke Wernau auch für die nächsten Jahre zu sichern. Erfreulicherweise erzielen die Photovoltaikanlagen trotz einer vollständigen Fremdfinanzierung jährlich steigende Gewinne und leisten dabei zumindest einen kleinen Beitrag zur Reduzierung des jährlichen Defizits der Stadtwerke Wernau. Mit diesen Rahmenbedingungen kann durchaus mit Zuversicht in die nächsten Betriebsjahre geblickt werden. Dennoch muss immer wieder weiter gedacht werden, wie es gelingen kann, auch langfristig den Eigenbetrieb Stadtwerke insbesondere den defizitären Betrieb der Parkhäuser ohne Bezuschussung aus dem städtischen Haushalt tragfähig zu halten. Wernau (Neckar), 15. Oktober 2013 Jan Meier Kaufmännischer Betriebsleiter