Produkte am nachhaltigen Weg

Ähnliche Dokumente
Regionale Lebensmittel: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Die Sicht des Verbrauchers

Nachhaltige Wochen Marketing und Kriterien für Produkte mit Gütezeichen

Regionale Lebensmittel: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Die Sicht des Verbrauchers

Leitlinie Regionale Produktion

BUNDESENTSCHEID GENUSSOLYMPIADE 2017

ERNTEDANK regional, partnerschaftlich, fair. Manuel Gohm Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH (LQM)

Leitlinie UMWELTSCHONENDE PRODUKTION und VERARBEITUNG

Transparenz für Märkte und Konsumenten Gütesiegel und andere Zeichen

BIO AUSTRIA Richtlinien GASTRONOMIEBETRIEBE

Die AMA Marketing und ihre Zeichen 1. Woher kommt es jetzt? Wem kann ich vertrauen? Viele Zeichen

Augen auf beim Lebensmitteleinkauf! Kleiner Einkaufshelfer durch das Labyrinth der Siegel und Zeichen auf Lebensmitteln

Positionspapier 18. Okt Nachhaltiger Einkauf von Lebensmitteln und Speisen durch die Stadt Wien

Auf einen Blick: Informationen zum Bio-Siegel

Regionalität und Regionalsiegel

Ökologisierung von Wiener Veranstaltung

Fair schmeckt besser! Für umweltfreundlich und fair produzierte Lebensmittel.

in Sachsen-Anhalt Iwona Wojdyla / Stefan Giese-Rehm EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt e.v.

Bewusst Gesundes einkaufen!!!

Ernährungs- und Einkaufsverhalten österreichischer Haushalte

Ein Buch mit sieben Siegeln: Label und Zeichen. Marcus Gast Multiplikatoren-Seminar des FORUM WASCHEN Fulda, den 6./7. März 2014

Hamburger Fair Trade Hochschulwettbewerb. Hamburg! Handelt! Fair! Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam für den Fairen Handel

Öko -Textilien in der Produktdatenbank der Initiative Bewusst kaufen. DI in Nicole Kajtna, ÖGUT

Labels für Fleischprodukte Status Quo in Österreich

EINKAUFEN IM CHORNLADE HEISST...

Bio-Eigenmarken im Überblick. ja! Natürlich. Home / Aktuell

Einkauf von Biolebensmitteln in Österreich 2016

Ökologischer Landbau - Rechtliche Rahmenbedingungen, Umsetzung und Förderpolitik Erfahrungen aus Deutschland

Bio Bio in HEIDELBERG

Bio wird sichtbar. Sabine Mayr Geschäftsführung BIO AUSTRIA Vorarlberg. BIO AUSTRIA DIE Organisation der Biobäuerinnen & -bauern

Label-Salat : Ist wirklich bio drin, wo bio drauf steht?

Erfolgreiches Projekt GVO-Freiheit in der Milchwirtschaft

Suisse Garantie und Bio Suisse Lehrerinformation

Vereinbarung zur Vermeidung von Tragetaschen

Transparenz bei tierischen Produkten. Claudia Sprinz, Sprecherin Online Einkaufsratgeber Wien,

BIO kinderleicht erklärt!

Sojabohnen aus der Region für Futtermittelerzeugung

Das Österreichische Umweltzeichen

Herkunft muss erkennbar sein. Martin Greßl Leiter Qualitätsmanagement der AMA-Marketing Linz, am 11. Mai 2016

Zweck. Definition. Übersicht. Status Version 06: freigegeben vom Vorstand am Seite 1 / 5

Chancen und Grenzen eines engagierten betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements

Nachhaltige Milcherzeugung im Spannungsfeld der Wirtschaft, Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik

Name: Schweizer Nahrungsmittel-Labels

Nachhaltigkeit wie geht die AMA-Marketing damit um?

Agrarmarketing in Österreich

Der Nachhaltige. Einfach besser einkaufen. Ein Ratgeber

Presseinformation. Alnatura eröffnet zweiten Super Natur Markt in Heidelberg Benefiz-Aktion für drei Kindergärten in der Weststadt

Sie wollen mehr Informationen zum Projekt PRO.dukt Weinviertel? Steigen Sie ein unter und lesen Sie mehr dazu.

Aus der Region für die Region :

Die Wahrnehmung von Gütezeichen durch die KonsumentInnen

GENUSSLAND KÄRNTEN Verein Kärntner Agrarmarketing. Information. Produzenten und Verarbeitungsbetriebe

Das RollAMA Haushaltspanel

INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS. 1. Einleitung 1

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln

NACHHALTIGKEIT ALS VERKAUFSARGUMENT. Wintertagung /Tanja Dietrich-Hübner

Bio in steirischen Großküchen 1. Juni 2017

Die Regionalbewegung in Deutschland -

20 Jahre Ohne Gentechnik Österreich als europaweiter Vorreiter bei Landwirtschaft und Lebensmittel ohne Gentechnik

Mustervortrag für die Arbeit in Kolpingsfamilien erstellt durch Bundesfachausschuß IV Verantwortung für die Eine Welt

Aufgabe 1: Labels für Nahrungsmittel entschlüsseln

Meinungen und Einstellungen der Bürger zur Milchwirtschaft in Deutschland 2017

Umweltzeichen für Tischlereiprodukte. Ing. M. Hiebler

im Überblick Qualitätssicherung

Biotradition seit 1986

Regionalität. Jahreshauptversammlung der ARGE Meister. Mag. Johannes Mayr Sabine Postlmayr, BA. 17. Jänner 2012

10 Jahre Qualitätszeichen Qualität Südtirol Positionierung und Weiterentwicklung einer regionalen Qualitätsmarke für Lebensmittel

IST BIO DRIN WO BIO DRAUF STEHT?

Nachhaltige Beschaffung in der Stadt Erlangen. Verena Fiedler Amt für Umweltschutz und Energiefragen Juni 2016

Genuss mit gutem Gewissen

Qualitäts- und Umwelt-Management-Handbuch

7 Erzeuger 1 Lieferdienst. -> 100% Bio -> regionale Frische direkt ins Haus

Nachhaltig in aller Munde?

Eine Welt, Unsere Welt. Judith Krauß Institut für Entwicklungspolitik (IDPM) Universität Manchester, Großbritannien

Auf einen Blick: Informationen zum Bio-Siegel

pro agro Partner im ländlichen Raum Regionalmarketing und Wertschöpfung für die Direktvermarktung und Ernährungswirtschaft

Fairer Handel- was ist das?

RollAMA Motivanalyse Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH.

Rückverfolgbarkeit was denkt der Konsument?

Bio-Gütesiegel. I. KONTROLLZEICHEN / Grundzeichen

Gesunde Ernährung. Dr. med. Friederike Bischof, MPH

Was Schweizer Konsumenten wünschen und wir von Österreich lernen können

Gentechnik-frei in Österreich. Erfolgsfaktoren und aktuelle Herausforderungen

Sozial-Nachhaltige Beschaffung in Kommunen Bedeutung, Umsetzung, Nachweise , Elmshorn

Leitlinie Fairer Handel und soziale Nachhaltigkeit

Meinungen und Einstellungen der ÖsterreicherInnen zum Thema Gentechnik

Qualitätsrichtlinien für die Produktgruppe. Obst und Gemüse, Kräuter

Gentechnikfrei aus Prinzip

Footprint & Ernährung. Rosemarie Zehetgruber ww.gutessen.at

ÖKOLAND Vorarlberg - regional und fair. Landwirtschaft verstehen

Tradition im Fortschritt Verpflegung in den Jugendherbergen im Nordwesten. Osnabrück,

Umfassender Ansatz, überzeugende Transparenz

Assoziationen zum Begriff Bio

20 JAHRE AMA-GÜTESIEGEL

Qualitätsrichtlinien für die Produktgruppe. Obst/Gemüse/Kartoffeln/Kräuter

Wie finde ich ehrliche Lebensmittel?

Genuss.Region.Österreich

SCANDIC NACHHALTIGKEIT AUF WELTNIVEAU

Regional und Artgerecht

SKF Verhaltenskodex. für Lieferanten und Unterlieferanten

NATUR- UND BIOKOSMETIK: RICHTLINIEN UND SIEGEL M A G. A N N A P I E P E R, P I E P E R B I O K O S M E T I K M A N U FA K T U R G M B H

Transkript:

Produkte am nachhaltigen Weg Mehrwert und Erkennbarkeit 3. ÖGUT-Themenfrühstück Mag a Andrea Ebner Wien, 7. Dezember 2006 ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, www.oegut.at Tel: +43/1/3156393, Email: office@oegut.at

Übersicht Hintergrund Projekt Nachhaltige Wochen Vorstellung von Leitlinien für Produkte am nachhaltigen Weg Schlussfolgerungen

Hintergrund Projekt Nachhaltige Wochen Hinführen der KonsumentInnen zum Mehrwert nachhaltiger Produkte 15.9. bis 15.10. Aktionszeitraum bei Handelsketten um diese Produkte gezielt zu bewerben Durch gebündeltes Auftreten von Lebensministerium und seinen PartnerInnen wird eine größere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erreicht

Ergebnisse Nachhaltige Wochen 2006 Mehr Handelsbeteiligung Ingesamt 22 Handelsketten haben sich an der Aktion beteiligt, mit rund 7.000 Filialen (2005 waren es 17 Handelsketten und 6.000 Filialen) Mehr Sichtbarkeit am POS Im Vergleich zu 2005 haben mehr Handelspartner auf bessere Information am POS gesetzt

POS Beispiele Nachhaltige Wochen 2006

5 Leitlinien für Produkte am nachhaltigen Weg Für die Branchen Lebensmitteleinzelhandel/ Drogerien/ Bäckereien, Elektrohandel und Baumärkte Biologische Produktion und Verarbeitung Fairer Handel ( Globale Verantwortung ) Umweltschonende Verarbeitung/ Mehrweggebinde Energieeffizienz Regionalität 100 % nachhaltige Produkte sind noch Nischenprodukte ABER: Es gibt eine Vielzahl von Produkten mit erheblichen Fortschritten zum Status Quo Diese sind auf gutem Wege im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung

Leitlinie Biologische Produktion und Verarbeitung Biologische Lebensmittel nach EU-Bio-Verordnung 2092/91 i.d.g.f. (Auszug) ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel Verbot von Käfig- und Massentierhaltung Gentechnikfreiheit 70 Label/ Gütezeichen/ Marken + Vergabestellen/ ProduzentInnen/ VermarkterInnen mit Kontaktadressen + Zusatzanforderungen Kontrollzeichen Österreichische Bio-Kontrollstellen-Zeichen Österreichische und Deutsche Verbandszeichen Österreichische, Deutsche und Schweizer Handels-/ ProduzentInnenmarken

Leitlinie Fairer Handel ( Globale Verantwortung ) Fair gehandelte Lebensmittel bzw. Produkte 5 Label bzw. Gütezeichen Initiative/ Vergabestellen mit Kontaktadressen Markenspezifika/ Kriterien (Auszug) Zahlung von wenigstens den gesetzlichen Mindestlöhnen, Existenzsichernde Löhne Arbeitsrechtliche Mindeststandards sowie Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit Feste Arbeitsverträge, Langfristige Handelsbeziehungen und Absatzsicherung Nachhaltige und umweltschonende Wirtschaftsweise, naturnahe Anbaumethoden

Leitlinie Umweltschonende Verarbeitung/ Mehrweggebinde Umweltschonend verarbeitete Lebensmittel bzw. Produkte Label/ Gütezeichen Mehrwert Ressourcenschonung Qualitative Abfallvermeidung Verringerung von Emissionen... wesentliche Elemente einer nachhaltigen Wirtschaft sind

Leitlinie Energieeffizienz Energiesparprodukte Energiesparlampen, Weiße Ware (Backöfen, Geschirrspüler, Waschmaschine) Weiße Ware (Gefriertruhen, Kühlschränke) Braune Ware (Fernseher) Label/ Prüfzeichen EU Energielabel Energieeffizienzklasse A EU Energielabel Energieeffizienzklasse A+ und A++ GEEA Energielabel (auch GED Energielabel) Europäisches Umweltzeichen Analog gelten auch die Energieeffizenzwerte angelehnt an www.topprodukte.at Monitore 1, Drucker 2 GEEA Energielabel (auch GED Energielabel) 1,2 Europäisches Umweltzeichen 1 Blauer Engel 1,2 TCO Label 1 Energy Star 1,2 Analog gelten auch die Energieeffizenzwerte angelehnt an www.topprodukte.at 1,2

Leitlinie Regionalität Regionale Lebensmittel in ExpertInnenworkshops erarbeitete Kriterien (Herkunft, Qualität und Bewerbung) für einzelne Produktgruppen Milch/ Milchprodukte (Joghurt, Käse, ) Frischfleisch Fleischerzeugnisse (Pökelware, Würste, ) Öle Obst und Gemüse und deren Verarbeitungsprodukte Freilandeier Getreide und Getreideprodukte (Brot, Gebäck, ) Diskussion Ansatz Aus der Region für die Region und Regionale Spezialitäten für Österreich (Spezialitätenansatz)

Aus der Region für die Region - Beispiel 1 Produktgruppe Milch/ Milchprodukte (Joghurt, Käse, ) Herkunft Hauptbestand teile des Produktes aus dem Bundesland der Produktionsstätte oder aus angrenzenden Regionen (z.b. Salzkammergut) Qualität Erfüllen eines Standards: - AMA-Gütesiegel -Bio - Geschützte Ursprungsbezeichnung - Gutes vom Bauernhof - Gütezeichen Gentechnikfrei - Heumilchgarantie/ Silofreiheit Bewerbung nur in jeweiliger Region der Produktion, Region muss als Hinweis ersichtlich sein, Auslobung mit Sublogo Aus der Region möglich

Aus der Region für die Region - Beispiel 2 Produktgruppe Frischfleisch Herkunft Herkunft = Standort des Mastbetriebes Qualität Erfüllen eines Standards: - AMA-Gütesiegel -Bio - Gutes vom Bauernhof - Artgerechte Tierhaltung + gentechnikfreie Fütterung Bewerbung nur in jeweiliger Region der Produktion, Region muss als Hinweis ersichtlich sein, Auslobung mit Sublogo Aus der Region möglich

Aus der Region für die Region - Beispiel 3 Produktgruppe Brot bzw. Gebäck Herkunft Keine extern produzierte Tiefkühlware/ TK- Teiglinge: wenn kein ausreichender regionaler Getreideanbau, dann zumindest Getreide aus Österreich (schriftliche Herkunftsgarantie über Mühlen einholen) Qualität Erfüllen eines Standards: - AMA-Gütesiegel -Bio - Gutes vom Bauernhof Es gilt auch: - trad. Handwerk: verwendete Zutaten selber gemischt - Verwendung alter Sorten: Dinkel, Einkorn, etc. Bewerbung nur in jeweiliger Region der Produktion, Region muss als Hinweis ersichtlich sein, Auslobung mit Sublogo Aus der Region möglich

Schlussfolgerungen Leitlinien decken für die angesprochenen Branchen zum Großteil den Mehrwert der Produkte ab 4 von 5 Leitlinien sind aufgrund von Gütezeichen bzw. Label für die KonsumentInnen erkennbar Vielzahl von Definitionen für regionale Produkte erschwert Erkennbarkeit Ausweitung der derzeit laufenden Aktivitäten in Österreich Implementierung von einheitlichen regionalen Label/ Gütezeichen

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Fragestellungen für die Diskussion Welche zusätzlichen Leitlinien wären für die Bewertung von Produkten am nachhaltigen Weg notwendig? Wie kann man die Erkennbarkeit von Produkten am nachhaltigen Weg verbessern? Wie kann ein einheitlicher Regionalitätsbegriff implementiert werden? Was sind Empfehlungen an Politik, Verwaltung und Interessenvertretungen im Hinblick auf unterstützende Rahmenbedingungen?