Förderung der Resilienz nach ACS Corina Thomet, Pflegeexpertin / APN Klinik für Kardiologie
Sie erfahren mehr über die psychische Belastung von Patienten nach ACS, wissen, was Resilienz bedeutet, lernen die einzelnen Faktoren der Resilienz kennen und erkennen wie man Resilienz fördern kann. Förderung der Resilienz / Corina Thomet 2
Belastungen nach ACS Das Erleben eines akuten Koronarsyndroms (ACS) kann das Wohlbefinden negativ beeinflussen 1 70-80% berichten über Angstgefühle 2 20% der ACS-Patienten erfüllen die Kriterien einer Depression 2 1.5 faches Risiko für ein erneutes kardiovaskuläres Ereignis. Anstieg von Rehospitalisationen 3 1 Garnefski, N., et al., (2009). Cognitive coping and goal adjustment after first-time myocardial infarction: relationships with symptoms of depression. Behav Med, 35(3), 79-86. 2 Dessotte, C. A., Silva, F. S., Bolela, F., Rossi, L. A., & Dantas, R. A. (2013). Presence of depressive symptoms in patients with a first episode of acute Coronary Syndrome. Rev Lat Am Enfermagem, 21(1), 325-331 3 Myers, V., et al., (2012). Post-myocardial infarction depression: increased hospital admissions and reduced adoption of secondary prevention measures--a longitudinal study. J Psychosom Res, 72(1), 5-10 Förderung der Resilienz / Corina Thomet 3
ACS und Folgen für das Gesundheitssystem Erneute Rehospitalisationen führen zu weiterem Kostenanstieg im Gesundheitswesen 1 2008 hatten 15 000 Menschen ein ACS Medizinische Gesamtkosten CHF 690 Mio. 2 Volkswirtschaftliche Gesamtkosten aufgrund verlorener Arbeitstage CHF 519 Mio. 2 Pro Patient ca. CHF 800 000.- 1 Myers, V., et al., (2012). Post-myocardial infarction depression: increased hospital admissions and reduced adoption of secondary prevention measures--a longitudinal study. J Psychosom Res, 72(1), 5-10. 2 Telser, H., et al., (2011). Gesundheitsausgaben und Krankheitskosten. Polynomics Förderung der Resilienz / Corina Thomet 4
Gedeihen trotz widrigen Umständen Das Erleben von ACS muss physisch wie psychisch bewältigt werden Pathologische Sichtweise: Entstehung von Krankheiten Salutogenetische Betrachtungsweise: Resilienz Pathogenese Salutogenese Konzeptualisierung gesund vs. krank Kontinuum Fokus Risikofaktoren, Noxen Individuelle Ressourcen Behandlungskonzept krankheitszentriert Stärkung von Bewältigungsressourcen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 5
Resilienz: Definition Als Resilienz wird die Fähigkeit einer Person bezeichnet, sich aufgrund persönlichen und umgebungsbedingten Ressourcen an belastende Situationen anzupassen und das physische und psychische Gleichgewicht zu behalten. Förderung der Resilienz / Corina Thomet 6
Resilienz: Bedeutung und Herkunft Resilienz lat. zurückspringen, abprallen dt. Belastbarkeit, Flexibilität engl. elastisch, unverwüstlich Perspektivenwechsel ab 1950 in der Psychologie, Soziologie Kauai-Studie (1955), Emmy Werner Förderung der Resilienz / Corina Thomet 7
Rahmenmodell der Resilienz Stressor Umweltbedingte Schutz- und Risikofaktoren Personale Faktoren Optimismus Kompetenz Krankheit Verlust Beruf Familie Freunde soziales Umfeld Akzeptanz Lösungsorientiert Opferrolle verlassen Ressourcen Fehlanpassung Verantwortung übernehmen Zukunftsplanung Wllensiek, S.K. Handbuch Resilienztraining Förderung der Resilienz / Corina Thomet 8
Resilienz vor und nach ACS psychologischer Stress Ernährung Sport Noxen Risikofaktoren ACS Resilienz? Grübeln Gedankendrehen Fehlende Motivation Psych. Folgen Garnefski, N., Kraaij, V., Schroevers, M. J., Aarnink, J., van der Heijden, D. J., van Es, S. M.,... Somsen, G. A. (2009). Cognitive coping and goal adjustment after first-time myocardial infarction: relationships with symptoms of depression. Behav Med, 35(3), 79-86. Kubzansky, L. D. (2011). Key 2010 publications in behavioral medicine. Cleve Clin J Med, 78 Suppl 1, S65-68. Burton, N. W., Pakenham, K. I., & Brown, W. J. (2009). Evaluating the effectiveness of psychosocial resilience training for heart health, and the added value of promoting physical activity: a cluster randomized trial of the READY program. BMC Public Health, 9, 427. Förderung der Resilienz / Corina Thomet 9
Beispiel Resilienzförderungsprogramm Reivich, K. J., Seligman, M. E., & McBride, S. (2011). Master resilience training in the U.S. Army. American Psychologist, 66(1), 25-34. doi: 2011-00087-005. Förderung der Resilienz / Corina Thomet 10
Gedankenfallen beobachten und Denkfallen identifizieren Unwohlsein durch Gedanken Realität einschätzen Schlussfolgerungen ziehen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 11
Katastrophendenken stoppen Nicht immer gleich an das Schlimmste denken Beste Möglichkeit Kognitives Planen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 12
Eisberg-Überzeugung aufspüren Unbewusste Überzeugung Starr und wenig förderlich Persönlichen Eisberg identifizieren Förderung der Resilienz / Corina Thomet 13
Problemlösungskompetenzen trainieren Anforderungen aufdecken Lösungswege suchen Nach geeigneten Copingstrategien erkennen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 14
Beruhigen & Fokussieren Fehlende Kraft und Ruhe Freiräume schaffen Entspannungstechniken Förderung der Resilienz / Corina Thomet 15
Soziale Unterstützung Wünsche formulieren Reflexion Neue Kommunikationsformen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 16
Rolle der Pflege Anamnese Aktives Zuhören Sich nach dem Ziel erkundigen Konkretisierungsfragen (Lösungsorientierung) Realitätsbezug herstellen (Akzeptanz) Nach Schutzfaktoren fragen (Verantwortung übernehmen) Bezugspersonenarbeit Vertrauensperson (Beziehung gestalten) Soziales Umfeld aktiv miteinbeziehen Förderung der Resilienz / Corina Thomet 17
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Förderung der Resilienz / Corina Thomet 18