Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft - Rückblick und Ausblick - Entwurf

Ähnliche Dokumente
Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft - Ziele und Maßnahmen

Schwache Erholung mit blauen Flecken

Geldpolitik und Konjunktur in der Schweiz

Schwerpunkt Außenwirtschaft 2014/2015

M+E-Industrie bleibt Exportbranche Nummer eins

Position Mio. Euro % Veränderung

Position Mio. Euro % Veränderung

Position Mio. Euro % Veränderung

Private sichern sich längerfristig historisch niedrige Kreditzinssätze

Aktuelle Entwicklung 2016 (endgültig) Position Mio. Euro % Veränderung

Von Brexit-Folgen bisher keine Spur: Österreichs Wirtschaft im Sommer besser in Fahrt

Ausblick 2017: Unsicherheiten nehmen zu

HERZLICH WILLKOMMEN ZUM PRESSEGESPRÄCH

Konjunktur im Herbst 2007

Dienstleistungen 2016

Österreich: Wirtschaft nimmt Schwung ins erste Halbjahr 2018 mit 4

8. Rang im Vergleich mit EU-28 im Jahr 2016

Wertpapieremissionen stagnieren weiterhin

Euroraum und Österreich: Aktuelle Konjunkturperspektiven/risken Verhaltener Aufschwung angesichts hoher Unsicherheiten

Insurance Market Outlook

RANG 6 in der EU beim BIP pro Kopf

Österreichs Internationalisierung eine rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte. 12. November 2007

TSCHECHISCHE REPUBLIK ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Wirtschaftliche Entwicklung in Europa

Wettbewerbsfähigkeit durch Lohnzurückhaltung?

Tirol Werbung / Strategien & Partner DER TIROLER TOURISMUS IM LICHT DES WELTTOURISMUS

Real Finanz Kunst? Die globalen Rahmenbedingungen für Realwirtschaft und Finanzmärkte

Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Schweiz

Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Teil 1)

Geldpolitik an der Nulllinie aktuelle Herausforderungen für das Eurosystem

BA-CA Konjunkturindikator

Öffentliche Finanzen. Konsolidierungsdruck bleibt weiterhin groß.

Ist der Euro noch zu retten? Peter Bofinger

Prognoseübersicht Deutschland BIP (in Preisen von 2005) Deutschland Verbraucherpreise, %

**PRESSEMITTEILUNG***PRESSEMITTEILUNG**

Wirtschaftsaussichten Schweiz und Europa

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Russland, sowie Hamburg und St. Petersburg

Rohstoffpreise. Index (2008 = 100), in konstanten Preisen*, 1960 bis Index 320,7 241,4 220,8. 171,3 170,1 Nahrung und Genussmittel

Pressedienst. Deutsche Arbeitskosten kaum gestiegen Platz im europäischen Mittelfeld Europäischer Vergleich des IMK

Die Lage der österreichischen Wirtschaft im EU- Vergleich

Der Franken und die Geldpolitik im Zeichen der Zinswende und der Rückkehr der Inflation

Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz 2014

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014

Rollenspiel: Geldpolitik

Verhaltener Start ins Jahr, aber trotz Finanzmarktturbulenzen und internationaler Konjunktursorgen kein Einbruch

Industriestandort Österreich: Rückblick und Ausblick

Osteuropa unter Globalisierungsdruck Chancen und Risiken einer Region im Aufwärtstrend

Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Kreditgeschäft im Wandel: wie viel Geld braucht Wirtschaftswachstum?

Financial Stability Report 25

Milchproduktion in Österreich:...wir stellen uns dem Wettbewerb... DI Thomas Resl, MSc. Bundesanstalt für Agrarwirtschaft Marxergasse Wien

Milchproduktion in Österreich:...wir stellen uns dem Wettbewerb...

Die wirtschaftliche Lage in Russland und der Ukraine

Der Tiroler Tourismus im Licht des Welttourismus. Tirol Werbung / Strategien & Partner DER TIROLER TOURISMUS IM LICHT DES WELTTOURISMUS 1

Presseinformation. Creditreform Rating und IKB veröffentlichen Studie zu Finanzierungsmustern im deutschen Mittelstand

Die Europäische Investitionsbank auf einen Blick

Buß- und Bettagsgespräch Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement

Gute Entwicklung im Tourismus federt Rückgang in Leistungsbilanz ab

Der Blick ins wirtschaftliche Umfeld Graphik: EU Kommission, Webseite

Außenwirtschaft. Eine österreichische Erfolgsgeschichte (Stand Juli 2014)

Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie: 1. Halbjahr 2016 und 2. Quartal 2016

GELD & MACHT Auswirkungen der neuen Bankregulierungen auf die Finanzierung der Realwirtschaft

Russlands Wirtschaft im Sog der Krise

Mittelstand nutzt sein finanzielles Polster Investitionsplus bleibt aus

Auswirkungen der Euro Krise auf die regionale Wirtschaft aus Sicht von Color Line

Stand der polnisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen: Jahresergebnisse 2012 und Prognose Jan Masalski

Geldpolitik der EZB erwünschte Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen

Gesamttableau der weltwirtschaftlichen Entwicklung 2015 Raueres Fahrwasser zu erwarten?

Soziales SOZIALE FOLGEN DER KRISE: Welche Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigen sich in Österreich?

Finanzierung von Außenhandelsgeschäften in Chile Thomas Krieger Commerzbank Financial Institutions Juni Wilhelm Grethe Commerzbank Buenos Aires

Die Zukunft der Kohäsionspolitik nach 2013

Stand der polnisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen: Jahresergebnisse 2012 und Jahres-Entwicklungsprognose D Jelenia Góra, den

WIFO Werbeklimaindex. Erhebungszeitraum Jänner 2016

Biomasse Lebensmittel, Futtermittel, Rohstoff, Energieträger Flächenkonkurrenz oder integrative Lösungen?

Perspektiven der Schweizer Steine- und Erdenindustrie

Herzlich willkommen zur Halbjahres-Pressekonferenz Deutsche Post World Net Bonn, 3. August 2007

die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Prognose der Österreichischen Wirtschaft

Wintertagung - Ist die Ernährung in Österreich gesichert?

Finanzkrise, Rohwaren- und Frankenhausse: Wohin steuert die Schweizer Wirtschaft, ihre Branchen und Regionen?

Deutliche Belebung zum Jahresende Konjunktur bleibt 2017 in Schwung

Björn Stampe. Wismarer Schriften zu Management und Recht, Band 71.

Belebung der Inlandsnachfrage ermöglicht 2016 höheres Wachstum trotz höherer globaler Risiken

Post-Brexit: Aktuelle Lage und Perspektiven für die Wirtschaft in Europa

Aufschwung in Österreich verstärkt sich

Konzernvolkswirtschaft und Marktanalysen. X PLICIT. ÖsterreichReport. BA-CA EinkaufsmanagerIndex.

Marktentwicklung der Stahlindustrie in Europa

Öl und Gas Im Fokus der Volkswirtschaft

Wie sind die Perspektiven der deutschen Wirtschaft?

Pressemitteilung. Nr. 19/ Juni 2017

MEDIENSERVICE. Oberösterreichische Forschungskaiser. Medienfahrt der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich. Ihre Gesprächspartner:

2 Entwicklung des Geldmengenwachstums

Unsicherheit bremst die Wirtschaft

Die volkswirtschaftlichen Impulse des Internets für Österreich

DIE GESCHICHTE DER WIRTSCHAFTS- UND WÄHRUNGS- UNION

Wie viel Geld braucht das Wirtschaftswachstum? Die Zukunft der Kreditfinanzierung in Vorarlberg

Entwicklung der erneuerbaren Energie in Österreich

STEUERVORTEILE in Tschechien im Lichte der Weltwirtschaftlichen Entwicklung. Mag. Gerhard PICHLER

Transkript:

Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft - Rückblick und Ausblick - Entwurf Hat die Krise die Strukturen verändert? Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Nowotny Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner Oestereichische Nationalbank Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Wien, 16. Mai 2011

RegionenAn Euroraum sxp Außenhandel sichert Wachstum und Beschäftigung Exporte sind wichtige Wachstumsquelle Exporte haben hohe und zunehmende Rolle für Wachstum und Beschäftigung Nettoexporte zeichneten im letzten Jahrzehnt für gut 1/3 des Wachstums verantwortlich 1 Mrd EUR Exporte schaffen 6.300 Arbeitsplätze ¼ der Arbeitsplätze sind vom Export abhängig Im Jahr 2010 waren in Österreich knapp 1 Mio Arbeitsplätze vom Export abhängig -2-

Ein Drittel der AT-Exporte geht nach Deutschland, 40% der Importe kommen von Deutschland -3-

Exportstruktur von AT im Vergleich zur CH: Fokus auf die EU -4-

RegionenAn Euroraum sxp Österreichs Exportstruktur 2015: Weitere regionale Diversifizierung, EU bleibt jedoch wichtigster Handelspartner Starker Fokus der österreichischen Exporte auf Europa Exporteure profitierten vom Wachstum der dynamischen Märkte in Zentral-, Mittel- und Osteuropa und Asien Exporte von Gütern und Dienstleistungen werden von 2010 bis 2015 lt. IWF um ein Drittel wachsen (+31%) Regionale Diversifizierung hält an EU wird trotzdem der mit Abstand wichtigste Handelspartner Österreichs bleiben -5-

Steigende Rohölpreise begleitet von stärkerem Euro Aktuelle Rohölpreise und Euro-Dollar- Wechselkurs (knapp) unter Vorkrisenniveau Volatilität seit Ausbruch der Krise signifikant höher -6- Inflationseffekte gestiegener Rohstoffpreise auf den Euroraum teilweise durch Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar kompensiert

Hohe Energieeffizienz in Österreich Abkoppelung der Energiekosten vom Ölpreis durch Energieeffizienz Österreich ist eines der energieeffizientesten Länder Potenzial für eine weitere Verbesserung besteht ohne Beeinträchtigung des Wirtschaftswachstums -7-

Dynamik der HVPI-Inflation wesentlich durch Energie bestimmt Rohstoffpreisschock 2008: HVPI-Inflation: 3,2% Beitrag v. Energie: 1 PP Disinflationsphase 2009: HVPI-Inflation: 0,4% Beitrag v. Energie: -0,8 PP Aufwärtstrend 2010: HVPI-Inflation: 1,7% Beitrag v. Energie: 0,6 PP Energiepreisdynamik: Vor allem von Mineralölprodukten und Gas bestimmt Inflationsbeitrag von Energie im März 2011: 1,1 Prozentpunkte -8-

Neuer Regulierungsrahmen als Investment in mehr Stabilität Basel III wird die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors deutlich erhöhen Zukünftige Krisen können zwar nicht ausgeschlossen werden, höhere Risikopuffer können aber deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf die Realwirtschaft reduzieren Mehr Stabilität nutzt auch der Wirtschaft, ist allerdings nicht kostenlos Der langfristige Nutzen von mehr Stabilität übersteigt die kurzfristigen Kosten deutlich Verbesserte Krisenresistenz = Vermeidung des Einsatzes von Steuergeldern + stabiles Umfeld für die Wirtschaft -9-

Potentielle Auswirkung des neuen Regulierungsrahmens auf die Unternehmensfinanzierung Wird es aufgrund der Herausforderungen von Basel III und damit verbundenen höheren Kosten für die Banken aufgrund höherer und qualitativ besserer Eigenmittel teurerer Refinanzierung durch neue Liquiditätsregeln zu einem Paradigmenwechsel in der Struktur der Unternehmensfinanzierung kommen? Der klassische Bankkredit wird vor dem Hintergrund einer stark klein- und mittelständisch geprägten Unternehmensstruktur (KMUs) weiterhin die wichtigste Außenfinanzierungsquelle bleiben. Für Unternehmen ist in erster Linie eine stabile Außenfinanzierung wichtig, die auch in schwierigen Zeiten verfügbar ist Für große Unternehmen mit sehr guter Bonität könnten zukünftig auch alternative Außenfinanzierungsquellen an Bedeutung gewinnen Auf Grund der neuen Liquiditätsvorschriften könnten Banken diese Unternehmen zukünftig vermehrt über Unternehmensanleihen statt über Bankkredite finanzieren. -10-

Teil BM Mitterlehner

Wohnbauinvestitionen erklären mittelfristigen Rückgang der Investitionsquote in Österreich -12-

aber keine massiven Strukturanpassungen der Investitionstätigkeit in Folge der Krise Investitionsquote in Österreich höher als im Euroraum Massive Strukturanpassungen in den Ländern der südlichen Peripherie In der Vergangenheit oft langwierige Reallokationsprozesse in Folge von Krisen (z.b. Schweden in den 90er Jahren) -13-

Wieder moderates Kreditwachstum bei Unternehmen -14-

Kreditzinsen in Österreich niedriger als im Euroraum -15-

für Unternehmen gehören die Kreditzinsen in Österreich auch zu den niedrigsten im Euroraum -16-

Rahmen für Großkredite in einigen Branchen im Jahr 2010 ausgeweitet -17-

RegionenAn Euroraum sxp F&E: Österreich liegt im europäischen Spitzenfeld 2009 Österreich konnte seine F&E-Quote von 1,9% des BIP im Jahr 2000 auf 2,8% im Jahr 2009 steigern Österreich liegt damit an dritter Stelle im Euroraum und an fünfter Stelle in der EU Finnland bleibt einziges Land, das Lissabonziel von 3% erreicht. 2010 2010 konnte Österreich die F&E- Quote weiter steigern (2,76%) Seit 2000 stieg die F&E-Quote damit um 0,82% (von 1,94%) Die öffentliche Hand finanziert mit 1,13% den weltweit größten relativen Anteil -18-

Wissensintensive Dienstleistungsexporte seit 1995 vervierfacht -19-