Entwicklung und Beschreibung beruflicher Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung Ergebnisse aus dem Projekt ProMobiE 19.04.2016, Aachen Clarissa Schmitz
Gliederung 1. Kompetenzorientierung als didaktische Leitidee in der beruflichen Bildung a. Handlungskompetenz als Ziel beruflicher Bildungsprozesse b. Handlungsebenen einer kompetenzorientierten Didaktik in der beruflichen Bildung 2. Handlungsfelder zur Beschreibung der Anforderungen der Kompetenzentwicklung a. Handlungsfelder und Arbeitsbedingungen b. Vorgehen zur Identifikation und Beschreibung von beruflichen Handlungsfeldern 3. Handlungsfelder in der multimodalen Mobilitätsberatung a. Handlungsfelder in der Mobilitätsberatung b. Beispiel für ein Handlungsfeld zur multimodalen Beratung 2 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Kompetenzorientierung als didaktische Leitidee in der beruflichen Bildung 3 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungskompetenz als Ziel beruflicher Bildungsprozesse Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz (KMK 2011, S. 14). üstra bogestra üstra Quellen: Sekretariat der Kultusministerkonferenz (2011). Gillen (2013), Brand, Hofmeister; Tramm (2005) 4 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungskompetenz als Ziel beruflicher Bildungsprozesse Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz (KMK 2011, S. 14). mehrdimensional subjektbezogen domänenspezifisch situiert üstra bogestra üstra Quellen: Sekretariat der Kultusministerkonferenz (2011). Gillen (2013), Brand, Hofmeister; Tramm (2005) 5 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Outcome-orientierte Gestaltung und Steuerung von Bildungsund Lernprozessen Kompetenzorientierung impliziert die Ausrichtung von Bildungssequenzen an den Anforderungen und Herausforderungen anschließender Arbeits- und Lernphasen. Input (Inhalte) Lehr-Lern- Prozesse Prüfung Kompetenz als Lern-Outcome Bildungskontext Arbeitskontext, Gesellschaft, Privatleben Quellen: Gillen (2013) 6 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsebenen einer kompetenzorientierten Didaktik beruflicher Bildung Handlungsebene Leitgedanke: Förderung und Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz Was? Curriculare Handlungsebene: Ziele der Kompetenzentwicklung beschreiben Wie? Methodische Handlungsebene: Prozess der Kompetenzentwicklung unterstützen Normative Beschreibung: Ordnungsmittel Empirische Beschreibung: typische Arbeitshandlungen Gestaltung von Lernprozessen durch geeignete Instrumente Quellen: Gillen (2013), Reusser (2014) 7 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfelder zur Beschreibung der Ziele von Kompetenzentwicklung 8 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Berufliche Handlungsfelder Berufliche Handlungsfelder fassen typische Handlungen eines Berufes mit ähnlichen Eigenschaften zusammen. Problem erschließen strukturiert nach dem Modell der vollständigen Handlung beinhalten Zielkonflikte angelegt auf langfristige Gültigkeit Summe aller Handlungsfelder = Berufsbild Bewerten Kontrollieren Planen Entscheiden Ausführen Quellen: Bader (2003) 9 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Vorgehen zur Identifikation und Beschreibung von beruflichen Handlungsfeldern Schritt 1: Identifikation von Handlungsfeldern auf Basis des empirischen Materials zur Erwerbsarbeit Sammlung von Handlungsfeldern HF 1 HF 3 Schritt 3: Beschreibung der Handlungsfeldern Kurzbeschreibung HF 2 HF n Ablauf nach Phasenmodell der vollständigen Handlung Zielkonflikte im Handlungsfeld Pool von beruflichen Handlungssituationen Schritt 2: Sequenzierung der Handlungsfelder Quellen: Bader und Müller (2002) 10 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfelder in der multimodalen Mobilitätsberatung 11 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
HF ohne KK HF mit Kundenkontakt Handlungsfelder in der multimodalen Mobilitätsberatung AKQUISITION DURCHFÜHRUNG NACHKONTAKT HF 2: Auskünfte erteilen HF 3: Verkäufe abwickeln HF 6: Beschwerdemanagement und EBE-Bearbeitung HF 1: Informationsveranstaltung und verkaufsfördernde Maßnahmen planen, durchführen und evaluieren HF 4: Beratung zu standardisierten Produkten HF 5: Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote HF 7: Support: Begleitung bei der Umsetzung von Mobilitätsangeboten HF 8: Kasse führen, Datenbanken pflegen und Kommunikation mit anderen (internen oder externen) Abteilungen 12 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität Beratung, die eine differenzierte, multimodale Nutzung von Mobilitätsangeboten speziell mit Elektromobilität betrachtet Einflussfaktoren 1. Technologischer Wandel der Antriebssysteme 2. unübersichtlich werdender Markt der Individualmobilität 3. Ansprüche, Möglichkeiten und Bedürfnisse des Kunden Ziele des Beratenden Hilfestellung bei der Bewältigung von individuellen Fragen der Mobilität bieten Nutzung nachhaltiger Mobilität speziell mit Elektromobilität steigern Ansprüche zu Ökonomie, Ökologie und Komfort gegeneinander abwägen zu eigenen Produkten, aber auch über das eigene Portfolio hinaus beraten und zu deren Kombinationsmöglichkeiten 13 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe zu individuellen Fragen der Mobilität identifizieren 14 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe identifizieren 2. Planen Einsatzbereich und Anforderungsprofil des Kunden/der Kundin erfassen Recherche von Mobilitätsangeboten und -verbindungen im Mobilitätsportfolie Ableiten von Konsequenzen 15 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe identifizieren 2. Planen Erfassen relevanter Merkmale des Kunden/der Kundin Recherche von Mobilitätsangeboten und -verbindungen intern und extern 3. Entscheiden Beurteilung der Kundenbedarfsanalyse Abwägen von Ansprüchen an Ökologie, Komfort und Ökonomie Abwägungsverhalten Ökonomie 16 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe identifizieren 2. Planen Erfassen relevanter Merkmale des Kunden/der Kundin Recherche von Mobilitätsangeboten und -verbindungen intern und extern 3. Entscheiden Beurteilung der Kundenbedarfsanalyse Abwägen von Ansprüchen an Ökologie, Komfort und Ökonomie 4. Ausführen Nachhaltige Angebote bei dem Kunden überzeugend darstellen Vertreten von Ökologie und Umweltbewusstsein Intermodale Mobilitätsketten anschaulich erläutern Informieren zu den eigenen Konditionen sowie zu den Konditionen der Kooperationspartner 17 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe identifizieren 2. Planen Erfassen relevanter Merkmale des Kunden/der Kundin Recherche von Mobilitätsangeboten und -verbindungen intern und extern 3. Entscheiden Beurteilung der Kundenbedarfsanalyse Abwägen von Ansprüchen an Ökologie, Komfort und Ökonomie 4. Ausführen Intermodale Mobilitätsketten anschaulich erläutern Neuen, innovativen Angebote beim Kunden überzeugend darstellen Vertreten und Verkaufen von Ökologie und Umweltbewusstsein Informieren zu den eigenen Konditionen sowie zu den Konditionen der Kooperationspartner 5. Kontrollieren Sicherstellen, dass alle notwendigen Informationen vermittelt wurden 18 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Handlungsfeld Individuelle Beratung unter Berücksichtigung multimodaler Mobilitätsangebote mit Elektromobilität 1. Problemerschließung Beratungsbedarfe identifizieren 2. Planen Erfassen relevanter Merkmale des Kunden/der Kundin Recherche von Mobilitätsangeboten und -verbindungen intern und extern 3. Entscheiden Beurteilung der Kundenbedarfsanalyse Abwägen von Ansprüchen an Ökologie, Komfort und Ökonomie 4. Ausführen Intermodale Mobilitätsketten anschaulich erläutern Neuen, innovativen Angebote beim Kunden überzeugend darstellen Vertreten und Verkaufen von Ökologie und Umweltbewusstsein Informieren zu den eigenen Konditionen sowie zu den Konditionen der Kooperationspartner 5. Kontrollieren Sicherstellen, dass alle notwendigen Informationen vermittelt wurden 6. Bewerten Zufriedenheit des Kunden/der Kundin Zufriedenheit mit der eigenen Leistung als Berater/Beraterin 19 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Zusammenfassung und Ausblick Moderne Aus- und Weiterbildungen zielen auf Kompetenzen ab, die zur Bewältigung von herausfordernden Situationen der Erwerbsarbeit befähigen. Als Kernstück für moderne, handlungsorientierte Aus- und Weiterbildungsstrukturen dienen berufliche Handlungsfelder, die die Erwerbsarbeit abbilden. Das Berufsbild von Mobilitätsberatern/-innen beinhaltet neben klassischen Aufgabenbereichen, auch neue Handlungsfelder, die geprägt sind durch den technologischen Wandel der Antriebssysteme einen unübersichtlicher werdenden Markt der Individualmobilität die vielfältige Ansprüche und Bedürfnisse der Kunden Zielkonflikte und Zieloffenheit Verwendungsmöglichkeiten von Handlungsfeldern Perspektive des Beschäftigungssystems: Tätigkeitsprofile identifizieren Perspektive des Bildungssystems: Qualifizierungsbausteine entwickeln 20 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
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Literaturverzeichnis Bader, R. (2003): Lernfelder konstruieren, Lernsituationen entwickeln. Eine Handreichung zur Erarbeitung der didaktischen Jahresplanung für die Berufsschule. Die berufsbildende Schule (BbSch) 55, 7-8. S. 210-217. Bader, R. & Müller, M. (2002): Leitziel der Berufsausbildung: Handlungskompetenz. Anregungen zur Ausdifferenzierung des Begriffes. Die berufsbildende Schule (BbSch) 54, 6. S. 176-182. Benkenstein M., Steiner S., Spiegel T. (2007): Die Wertkette in Dienstleistungsunternehmen. In: Bruhn M./ Stauss D. (Hrsg): Wertschöpfungsprozesse bei Dienstleistungen, S. 51-70. Brand, W., Hofmeister, W. Tramm, T. (2005): Auf dem Weg zu einem Kompetenzstufenmodell für die berufliche Bildung Erfahrungen aus dem Projekt ULME. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online. Nr. 8. S. 1-21. Gillen, J. (2013): Kompetenzorientierung als didaktische Leitkategorie in der beruflichen Bildung. Ansatzpunkte für eine Systematik zur Verknüpfung curricularer und methodischer Aspekte. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online. Nr. 24. S. 1-14. Heinen, S. et al. (2011): Konzeptionelle Überlegungen für ein Weiterbildungssystem in der Domäne der Energieberatung für Europa. In: bwp@ Spezial 5 Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Fachtagung 08.1/2, hrsg. v. Schwenger, U./ Howe, F./ Vollmer, T./ Hartmann, M./ Reichwein, W., S. 1-17. 22 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung
Literaturverzeichnis Hensge, K.; Lorig, B.; Schreiber D. (2009): Kompetenzstandards in der Berufsbildung. Abschlussbericht, Bonn. Kremer, H.-H. (2013): Paradigmen in der Curriculumtheorie. Das Lernfeldkonzept im Kontext der Input- Output-Diskussion. In: Fischer, A.; Frommberger, D. (Hrsg.): Vielfalt an Übergängen in der beruflichen Bildung - Zwölf Ansichten. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. S. 185-202. Reusser, K. (2014): Aus 40 mach 1!? Versuch der Integration der Tradition vor dem Hintergrund von Lehr-Lernforschung und Fachdidaktik. Beitrag im Rahmen der Arbeitsgruppe Didaktische Modellbildung: gestern heute morgen. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Berlin. Sekretariat der Kultusministerkonferenz (2011): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. 23 19.04.2016 Berufliche Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung