Handlungsorientierter Unterricht am Beispiel eines Projekts
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- Jutta Barbara Armbruster
- vor 7 Jahren
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1 Handlungsorientierter Unterricht am Beispiel eines s Fachtagung VLL Forum I.C Annette Becker Kompetenzen... (Heyse, Erpenbeck 2009)... kann man nicht lernen Sie werden von Wissen im engeren Sinne fundiert, durch Regeln, Werte und Normen konstituiert, durch Interiorisationsprozesse personalisiert, als Fähigkeit disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert und aufgrund von Willen realisiert. Kompetenzen sind Selbstorganisationsfähigkeiten. Sie sind besonders wichtig in offenen Problem- und Entscheidungssituationen, in komplexen Systemen. 1
2 Kompetenzentwicklung Der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung liegt in deutlich emotions- und motivationsaktivierenden Lernprozessen. Kompetenzentwicklung geschieht intentional, absichtsvoll, zielgerichtet Kompetenzen sind vorrangig im direkten Praxisbezug, oder durch Formen von Coaching und Training vermittelbar. Kompetenz... (EQR)... die nachgewiesene Fähigkeit, Kenntnisse, Fertigkeiten sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten in Arbeits- oder Lernsituationen und für die berufliche und/oder persönliche Entwicklung zu nutzen. Im Europäischen Qualifikationsrahmen wird Kompetenz im Sinne der Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit beschrieben. 2
3 Handlungskompetenz... (KMK)... wird hier verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Humankompetenz und Sozialkompetenz. Handlungsorientierung... (Schewior-Popp)... hat zwei Bezugspunkte und Dimensionen berufliches Handeln selbst als Zielpunkt und Inhalt und die Art der Vermittlung, die ebenfalls das Handeln der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt. Handeln ist mehr als unreflektiertes Tun, es schließt den Aspekt der Bewusstheit, der Planbarkeit, der Begründbarkeit und damit der Verantwortlichkeit ein. Professionelles Handeln ist damit immer auch theoriegeleitet, aber es ist auch erfahrungsgeleitet. 3
4 Handlungsorientiertes Lernen (Mamerow) Nicht mehr der stoffliche Inhalt bildet den Schwerpunkt, sondern Lernende mit ihren individuellen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen stehen im Mittelpunkt. Handlungsfähigkeit soll der Komplexität der beruflichen Situation gerecht werden. Lernen ist nicht mehr auf die Vermittlung von Wissen konzentriert sondern hat konstruktives Handeln zum Ziel. Handlungsorientiertes Lernen (EAR) Charakteristische Merkmale handlungsorientierten Lernens sind, dass die Schülerinnen und Schüler zum selbständigen Handeln ermuntert werden, dass sie mit Kopf, Herz und Hand lernen und dass dieses Lernen auch außerhalb der Schule bzw. Ausbildungsstätte erfolgen kann. Ein typisches Beispiel handlungsorientierten Lernens ist der unterricht, dessen Zielbestimmung, Planung, Durchführung und Auswertung maßgeblich durch das eigeninitiative Entscheiden und Handeln der Schülerinnen und Schüler geprägt ist. Weitere Möglichkeiten bzw. Verfahren handlungsorientierten Lernens sind Spiele (z.b. Plan- und Rollenspiele), das Üben und Auswerten von Handlungssequenzen (z.b. mit Video) oder das Erstellen bestimmter Handlungsprodukte (z.b. Broschüren, Zeitungen, Ausstellungen). 4
5 unterricht (Schewior-Popp) unterricht versteht sich als besondere Unterrichtsform, in der sich Lehrer und Schüler einem gemeinsam formulierten Thema/Problem zuwenden, zu dessen Bearbeitung einen Plan entwickeln, sich arbeitsteilig mit der Lösung beschäftigen und die Lösungsversuche anderen vermitteln bzw. in einem gesamten Produkt präsentieren. unterricht Im unterricht besorgen sich die Schüler die notwendigen Arbeitsmittel und Informationen zur Lösung des Problems soweit wie möglich selbst; dabei arbeiten sie arbeitsteilig, handlungs- und produktbezogen in kleinen Gruppen über einen längeren Zeitraum. 5
6 unterricht Im unterricht übernehmen die Schüler gemeinsam mit dem Lehrer für den gesamten Arbeitsprozess die Rolle der Unterrichtsplaner. Dieser Rollenwechsel steht in enger Verbindung mit dem demokratischen Anspruch des unterrichts und wird deshalb als Herzstück des unterrichts bezeichnet. unterricht ist dabei sowohl am Lehrplan, als auch an den Fragen und Interessen der Beteiligten orientiert. (nach Bastian, J. 1993) Durchführung von en (Frey 2002) 1. Die initiative 2. Die Auseinandersetzung mit der initiative 3. Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsgebietes plan 4. durchführung 5. abschluss 6. Fixpunkte 7. Metainteraktionen Angebot geplant/spontan Rahmenbedingungen (Zeit, Finanzen, Experten, Klinik, Verfahrensregeln, Umgang,...) Was wird konkret gemacht? Interessenklärung, Reduktion der Ideenkomplexität. Arbeitsteiliges, zielgerichtetes, möglichst selbstständiges Tun. Das Produkt entsteht. Präsentation des Produktes, Reflexion, Integration in den Alltag Organisationselement, Erhalt der Zielgerichtetheit Regeln das Miteinander oder ggf. Konfliktprophylaxe 6
7 Lernerfolge... Mamerow... sind dann am größten, wenn man Schüler vor ein Problem stellt, ihnen die selbstständige Problemlösung zumutet und Erfolgserlebnisse ermöglicht. Dies rechtfertigt den Planungs- und Begleitungsaufwand bei der Begleitung des lernens. Beispiel Mittelkurs Zweite woche Zweites Ausbildungsjahr Fünf Tage (Mo Fr) 7
8 Beispiel 1. Die initiative Angebot geplant/spontan Themen: z.b. - Konflikte - schwierige Patienten - Werbung in der Physiotherapie - International Classification of Functioning (ICF) -... Beispiel 2. Die Auseinandersetzung mit der initiative Rahmenbedingungen (Zeit, Finanzen, Experten, Klinik, Verfahrensregeln, Umgang,...) Wochenplan, Fixpunkte, Gruppenlisten, Raumnutzung, Ansprechpartner, Gesprächsregeln, etc. 8
9 Beispiel 3. Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsgebietes plan Was wird konkret gemacht? Interessenklärung, Reduktion der Ideenkomplexität. Thema: Werbung und International Classification of Functioning (ICF) Beispiel 4. durchführung Arbeitsteiliges, zielgerichtetes, möglichst selbstständiges Tun. Das Produkt entsteht. Treffen an Fixpunkten verpflichtend 9
10 Beispiel Präsentation aller Ergebnisse am Freitag Alle Kurse waren vertreten 5. abschluss Präsentation des Produktes, Reflexion, Integration in den Alltag Das Produkt: Zwei kleine Videos Titel: Physio-Evolution 10
11 Beispiel Reflexion: a) Wie ist es gelaufen? Gab es Probleme, Unerwartetes, wie war das Miteinander der Teilnehmer,...? b) Was habe ich gelernt in dieser Woche? (Fach-, Methoden-, Personal-, Sozialkompetenz) c) Bedeutung für die Ausbildung, den Beruf? 5. abschluss Präsentation des Produktes, Reflexion, Integration in den Alltag Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen. LaoTse 11
12 Einladung: Fragen, Beiträge, Diskussion Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Annette Becker
13 Literatur Heyse, V., Erpenbeck, J. (2009): Kompetenztraining. Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (2005): Empfehlende Ausbildungsrichtlinie für die staatlich anerkannten Physiotherapieschulen in NRW. Kultusministerkonferenz (KMK) (2007): Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe 1-Handreich-Rlpl-Berufsschule.pdf EQR (2008): Mamerow, R. (2006): Praxisanleitung in der Pflege. Springer Verlag Heidelberg Literatur Schewior-Popp, S. (2005): Lernsituationen planen und gestalten. Georg Thieme Verlag Stuttgart Hundenborn, G. (2007): Fallorientierte Didaktik in der Pflege. Urban Fischer Verlag München Jena Sieger, M. (2001): Pflegepädagogik Handbuch zur pflegeberuflichen Bildung. Huber Bern Bastian, J.: Freie Arbeit und unterricht. Eine didaktische Wiedervereinigung. In Pädagogik 10 (1993) 6-9 Bastian, J., Gudjons, H. (Hrsg.): Das buch. Theorie Praxisbeispiele Erfahrungen.. Aufl. Bergmann und Helbig, Hamburg (1998) Frey, K.: Die methode. Der Weg zum bildenden Tun. 9. Aufl. Beltz, Weinheim
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