Modul für f r das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen

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Transkript:

Modul für f r das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen Vertiefende Ausführungen zum bundesländer nderübergreifenden BildungsRahmenPlan Gabriele Bäck Michaela Hajszan

Hintergrund des Moduls 15a-Vereinbarung über die Einführung der halbtägig kostenlosen und verpflichtenden frühen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen zwischen Bund und Bundesländern (Frühjahr 2009)

Entstehungsprozess des Moduls Auftraggeber: bmwfj Rohkonzept durch das Charlotte Bühler Institut Stellungnahmen der Länder inhaltliche Erarbeitung durch das Charlotte Bühler Institut zwei Diskussionsrunden mit den Ländern

Ziele des Moduls beste Bildungsmöglichkeiten und -chancen unabhängig von sozioökonomischer Herkunft Betonung elementarer Bildung von Anfang an Basis für erfolgreiches lebensbegleitendes Lernen praxisnahe Handreichung für eine kindgemäße Bildungsarbeit Transparenz der pädagogischen Arbeit Qualitätssicherung

Schwerpunkte des Moduls spezifische Bildungsansprüche und Lernbedürfnisse fünf- und sechsjähriger Kinder besondere Berücksichtigung: - lernmethodische Kompetenz - Metakompetenz - Transitionskompetenzen Reflexion der pädagogischen Qualität

Bezug zum BildungsRahmenPlan 1. Pädagogische Orientierung unverändert gültig: Bild vom Kind Rollenverständnis der Pädagoginnen und Pädagogen Prinzipien für Bildungsprozesse

Bezug zum BildungsRahmenPlan 2. Bildung und Kompetenzen unverändert gültig: Definition und Ansprüche an Bildung Lernen und Spielen Definition und Modell von Kompetenz Vertiefung für Fünf- und Sechsjährige: dem Entwicklungsstand entsprechende Beschreibung von Kompetenzen lernmethodische Kompetenz und Metakompetenz

Bezug zum BildungsRahmenPlan 3. Bildungsbereiche unverändert gültig: Leitgedanken Ergänzung für Fünf- und Sechsjährige: entwicklungs- und bildungspsychologische Aspekte beispielhafte Ausführung von Kompetenzen beispielhafte pädagogische Impulse

Bezug zum BildungsRahmenPlan 4. Transitionen unverändert gültig: Konzept der Transition Vertiefung für Fünf- und Sechsjährige: Transition in die Volksschule aus der Sicht aller Beteiligten

Bezug zum BildungsRahmenPlan 5. Pädagogische Qualität unverändert gültig: Definition und Dimensionen pädagogischer Qualität, Qualitätsmanagement Ergänzung: Reflexionsfragen bezogen auf die spezifische Bildungsarbeit mit Kindern im Jahr vor dem Schuleintritt

Lernmethodische Kompetenz Lernen als aktiver, selbst gesteuerter und sozialer Prozess: Nachdenken über das eigene Lernen Bewusstsein eigener Lernprozesse Wissen um effektive Lernstrategien Planen, Bewerten und Reflektieren von Lernschritten wichtige Grundlage für alle weiteren Lernprozesse

Metakompetenz Entwicklungsstand der eigenen Kompetenzen einschätzen diese situationsbezogen anwenden erforderlichen Kompetenzzuwachs selbstständig erkennen wichtiger Bestandteil von Transitionskompetenz

Förderung lernmethodischer Kompetenz Prinzipien (Pramling, 1996; Gisbert, 2004): Betonung von Inhalten und Lernprozessen Schwerpunkte der Lernens: Aspekte der Welt, die Kinder als selbstverständlich betrachten Reflexion als Methode bewusstes Einsetzen von Unterschieden in den Gedanken der Kinder Lernen als Bestandteil der Erfahrungswelt des Kindes

Kompetenzen der Pädagoginnen und Pädagogen Wissen über kindliches Denken methodisches Wissen und Fähigkeiten diagnostische Interviewtechnik als wichtigste Methode Planung und praktische Umsetzung von Themen: - Inhalt - Struktur des Inhalts - Lernprozesse der Kinder

Film von Donata Elschenbroich Das Rad erfinden Kann über das Bildungsmedienzentrum entliehen werden.

Ethik und Gesellschaft Wissenschaftliche Grundlagen für 5-6 Jährige: Beschäftigung mit Gerechtigkeit und Moral Wissen um persönliche Verbindlichkeit von Werten und Normen Bedeutung von Regeln Überwindung der ichbezogenen Haltung Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Standpunkten Perspektivenübernahme

Ethik und Gesellschaft Wissenschaftliche Grundlagen für 5-6 Jährige: Verantwortung für sich und andere Anerkennung von Rechten und Pflichten gelebte Demokratie als wichtiges Lernfeld Frustrationstoleranz, Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit

Ergänzung der Bildungsbereiche Exemplarische Kompetenzen Pädagogische Impulse: - Lernumgebung - Bildungsprozesse im Alltag - Bildungsangebote und Projekte beispielhafte Ausführungen als Orientierungsrahmen für pädagogische Praxis Berücksichtigung von Ko-Konstruktion und pädagogischen Prinzipien

Sprache und Kommunikation Wissenschaftliche Grundlagen für 5-6 Jährige: differenzierte sprachliche Kompetenzen in der Erstsprache Erwerb von Deutsch als Zweitsprache wird durch vielfältige Bedingungsfaktoren beeinflusst Mehrsprachigkeit als Gewinn zunehmende sprachliche Abstraktionsfähigkeit phonologische Bewusstheit

Sprache und Kommunikation Wissenschaftliche Grundlagen für 5-6 Jährige: Metakommunikation philosophische Gespräche Interesse an Schriftkultur Medienkompetenz: - Wissen über Medien - zielorientierte Anwendung - kritische Nutzung - aktives Gestalten mit Medien

Film Donata Elschenbroich Ins Schreiben hinein Kann über das Bildungsmedienzentrum entliehen werden.

Transition Transition als entwicklungspsychologischer Fachbegriff (Griebel & Niesel, 2004): tiefgreifende Umstrukturierung bzw. kritisches Lebensereignis im Leben eines Kindes sowie seiner Familie Verdichtung von Belastungsfaktoren entwicklungsfördernde Herausforderung ( Entwicklungsaufgabe )

Transition erfordert Anpassungsleistungen an die veränderte Lebenswelt auf mehreren Ebenen (individuelle, interaktionale, kontextuelle Ebene) ist ein sozialer Prozess die Verantwortung für das Gelingen liegt bei allen beteiligten Systemen (ko-konstruktiver Charakter)

Daten zum Übergang in die Schule Internationale Schätzung: 50% der Kinder haben Übergangsprobleme Deutsche Studie an 60 Kindern (Beelmann, 2000): 42% der Kinder ohne Probleme 29% der Kinder sind Risikokinder mit Anpassungsproblemen 14% der Kinder mit zunehmenden Problemen 15% der Kinder sind Übergangsgewinner/innen

Schutzfaktoren Erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer positiven Bewältigung, z.b.: personale Schutzfaktoren: positives, optimistisches Temperament, positives Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit, aktives Bewältigungsverhalten (Resilienz)

Schutzfaktoren soziale Schutzfaktoren: stabile Beziehungen, unterstützendes Erziehungsklima, Freundschaften, positive Einstellung der Familie zur Schule, Informationen über die Schule

Wichtige Kompetenzen am Übergang sozial-kommunikative Kompetenz konstruktiver Umgang mit Stress Resilienz sprachliche Kompetenzen als Grundlage für den Schriftspracherwerb motorische Kompetenzen mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen lernmethodische Kompetenz

Bildungspartnerschaft Kooperation Kindergarten Eltern: Eltern in einer Doppelrolle Prinzipien: Information, Beratung und Partizipation Entwicklungsgespräche auf der Grundlage von Beobachtung und Dokumentation auch Pädagoginnen benötigen Informationen

Bildungspartnerschaft wechselseitige Verzahnung aller beteiligter Institutionen: Austausch und Information Kommunikationskultur gemeinsame Veranstaltungen für Eltern Hort als Ort der Vernetzung mit erfahrenen Kindern