Internationale Politik und Internationale Beziehungen: Einführung

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Transkript:

Anne Faber Internationale Politik und Internationale Beziehungen: Einführung Liberalismus und Demokratischer Frieden 19.12.2011

Organisation Begrüßung TN-Liste Fragen?

Veranstaltungsplan Termine 24.10.- 21.11.11 28.11.- 06.02.12 Themenblock 1. Theoretische und konzeptionelle Grundlagen (Was sind die Internationalen Beziehungen?) 2. Theorie und Praxis der Internationalen Beziehungen (Theorien der IB und ihre Anwendung auf politische Prozesse)

Sitzungsaufbau Einstieg Referat Fr. Korkis + Fragen und Diskussion zum Referat Besprechung der Vorbereitungsfragen Zusammenfassung

Liberalismus und Demokratischer Frieden (II)

Einstieg Sind Demokratien friedlich? Aktuelle Beispiele

Referat Fr. Korkis

Besprechung der Vorbereitungsfragen 1. Was ist laut Putnam die Logik der zwei- Ebenen-Spiele? 2. Welche Faktoren beeinflussen die Größe eines win-sets? 3. Welche möglichen Gründe nennt Daase für die Un-Friedlichkeit von Demokratien?

1. Logik two-level games Bedeutung der Interaktion und Interdependenz politischer Verhandlungen einerseits auf nationaler und andererseits auf internationaler Ebene, d.h.: internationale Abkommen können nur erfolgreich verhandelt und umgesetzt werden, wenn sie auch auf nationaler Ebene Nutzen bringen internationale Verhandlungsergebnisse, die nicht mit der offiziellen Position einer Regierung übereinstimmen, sind möglich, wenn eine einflussreiche Minderheit in dieser Regierung (insgeheim) die international geforderten Ergebnisse bevorzugt (Druck internationaler Ebene auf nationale Interessenkonstellationen)

1. Logik two-level games Forderung Putnam: to seek theories that integrate both spheres, accounting for the areas of entanglement between them (S. 433) Win-sets: um eine Vereinbarung auf dem Level I (international) auf dem Level II durchsetzen zu können, benötigt eine Regierung ein win-set, das die nötige Mehrheit erreichen kann je größer ein win-set, desto größer Wahrscheinlichkeit, dass ein Übereinkommen vereinbart werden kann, aber: zu große win-sets: können Verhandlungsposition schwächen oder die Ratifizierung verhindern nationale (Level II) win-sets müssen auf der internationalen Ebene (Level I) Überlappungen aufweisen, ansonsten ist keine Einigung möglich

1. Logik two-level games Beispiel: Euro-Krise, aktuelle Verhandlungsgegenstände: dt. Position: keine Vergemeinschaftung der Haftung für Schulden (Eurobonds) franz. Position: Erhöhung der Geldmenge (Zentralbank), Einführung Eurobonds - Wahlen in F 2012 potentielle win-sets Level I: auf ersten Blick keine Überlappung der Positionen auf Level II mögliche Einigung: Einführung Eurobonds gegen Änderung der Verträge (Stabilitätsklausel mit automatischem Sanktionsmechanismus), Verhandlungen ab Anfang 2012 Paketlösung, aber Ratifikation in D problematisch

1. Logik two-level games Diskussion: Theoretische Qualität und Reichweite des Ansatzes von Putnam?

2. Größe win-set abhängig von: Machtverteilung, Präferenzen und möglichen Koalitionen auf Level II politischen Institutionen auf Level II (Ratifizierungsprozess leicht/schwieriger; je schwieriger, desto stärker einmal für Level I definierte Verhandlungsposition) Strategie der Verhandlungsführer auf Level I (Status, Alternativen, side-payments, )

3. Un-Friedlichkeit von Demokratien Erklärungsansätze: Institutionell: Wahlen verringern Konfliktbereitschaft gegenüber anderen Demokratien, können aber Konfliktneigung gegenüber Nicht- Demokratien erhöhen; lang(wierige), komplexe Entscheidungsverfahren in Friedenszeiten werden in Kriegszeiten eingeschränkt und der Exekutive übertragen Normativ/kulturell: Behandlung anderer Demokratien mit Respekt/Vertrauen; Behandlung von Nicht-Demokratien aber mit Misstrauen und Ausgrenzung (Grundsatzkonflikte; normative Degradierung von Nicht-Demokratien) Sozial-konstruktivistisch/politisch: Bildung internationaler Organisationen und Gemeinschaften; aber: extensive Definition der Sicherheitsbedürfnisse von Demokratien führt zu immer neuen Konfliktbereichen mit Nicht-Demokratien

Zusammenfassung internationale Politik entsteht im Wechselspiel von nationaler und internationaler Ebene internationale Vereinbarungen sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren auf der nationalen (Level II) und der internationalen (Level I) Ebene beide Ebene lassen sich von den handelnden Akteuren im zwei-ebenen-spiel strategisch einsetzen der Doppelbefund des Friedens zwischen Demokratien und der Un-Friedlichkeit zwischen Demokratien und Nicht-Demokratien lässt sich mit Blick auf Faktoren begründen, die in der IP sowohl stabilisierend als auch eskalierend wirken können (Institutionen, Werte, Sicherheitsbündnisse)

Vorbereitungsfragen zum 09.01.2012 1. Was sind die Hauptaussagen des klassischen Neofunktionalismus und des Intergouvernementalismus? 2. Was besagt das Konzept der high" und low" politics von Hoffmann? 3. Welche Themen und Analyseschwerpunkte stehen im Vordergrund neuerer integrationstheoretischer Ansätze?